Kann er es schaffen???

  • Hallo Schilli,

    herzlich Willkommen bei uns im Forum.

    Du hast einen Riesenschritt gemacht und das Thema liegt auf dem Tisch. Das ist doch schon prima.
    Dann hast Du Dich hier angemeldet und einen Weg aus Deiner inneren Isolation gefunden; Du kannst Dich nun über das Thema austauschen, wie auch immer das weitergeht.

    Ob er es schafft wird sich zeigen. Die zentrale Frage ist wohl ob er es für sich annimmt und wirklich aufhören möchte. Daran hängt es.
    Zu schaffen ist es allemal, mit dem richtigen Willen und der richtigen Hilfe muss niemand weitertrinken.

    Du hast geschrieben das Du ein Ultimatum gestellt hast.
    Wie sah das denn aus?
    Achte in Zukunft darauf das Du keine unüberlegten Ultimaten oder Sanktionen androhst wenn Du sie nicht einhalten kannst.

    Nun liegt der Verdacht nahe, das er nur deshalb sein Trinken einschränkt oder aufhört.
    Wenn dem so ist dauert das nicht lange.
    Der Geburtstagstermin ist Blödsinn, nur ein Grund um noch einen Tag länger zu trinken.

    Er hat schleichend eine Schmerzgrenze nach der anderen überschritten, das merkt man daran das Du schon von "aufgeben " schreibst. Da ist schon einiges passiert was Dich ziemlich mitgenommen hat.

    Dieser Thread ist Deiner , und hier kannst Du alles loswerden was Dich bedrückt und beschäftigt.
    Dann wird sich Stück für Stück ein Weg herauskristallisieren.
    Zentrallösungen gibt es nicht, aber in Deiner Situation ist noch alles drinn.

    Deswegen ist es gut das Du hier bist.

    Ich hoffe es geht einen leichten und guten Weg.

    viele Grüsse

    White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hallo Schilli,

    danke , wünsche ich Dir auch. Ich drück die Daumen.
    Und immer fleissig schreiben wenn es irgendwas gibt, gelle?? Nicht reinfressen und tage-wochenlang Frust schieben.

    Gruss
    White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hallo winni und schilli,

    ich selbst bin mutter einen kleinen sohnes. auch er hat darunter gelitten, meinen ex mit seiner krankheit zu erleben. ich habe jetzt gerade wieder sein jämmerliches schreien im ohr, wenn ich zurück an den streit wegen der sauferei denke.

    ihr seid die einzigen, die euren kindern viel leid ersparen könnt. ihr könnt euch helfen, ihr könnt eurer kind retten, ihr könnt aus der situation ausbrechen, sollte der partner weiter trinken.

    gruß apfel

  • Hallo Schilli

    und willkommen hier im Forum.

    Also ich finde, Dein Mann hat schon 2 wichtige Schritte getan. Inwiefern er bereits Alkoholiker ist, vermag ich nicht zu beurteilen, aber er will nicht mehr trinken. Und er hat mit trockenen Alkoholikern gesprochen, sich ihnen anvertraut.

    So nun mal zum ersten: Trinken wollten wir alle nicht mehr, aber Alkoholismus ist eine Krankheit, wir waren/sind einfach süchtig. Mit dem reinen Willen kann man das nur sehr schwer stoppen, sich Hilfe zu holen, in SHG, beim Arzt (Entgiftung) wäre sehr wichtig. Zumal ein kalter Entzug im schlimmsten Fall tödlich enden kann, das birgt ein zu hohes Risiko. Ich denke, die meisten, die diesen Weg wählen, haben einfach Angst, sich mit ihrer Krankheit beim Arzt zu outen. Man kann nur trocken werden, wenn man selber seine Krankheit angenommen hat und sie akzeptiert und auch den Fakt, das man NIE WIEDER kontrolliert Alkohol trinken kann. Fast alle, die meinten, ich kann das wieder, wurden rückfällig und sind schon nach ein paar Tagen wieder voll drauf.
    Ist Deinem Mann denn klar, das, wenn er Alkoholiker ist, er NIE WIEDER Alkohol konsumieren kann/darf ? Diese Vorstellung fällt den meisten sehr schwer.
    Auch kann es sein, das er nur eine Trinkpause macht. Viele Rückfällige dachten, ach schau, ich kann ja 2-3 Wochen nichts trinken, also bin ich wohl doch kein Alkoholiker, ich hab das im Griff. Und das führte dann natürlich auch in einen direkten Rückfall.
    Im übrigen sagen Trinkmengen und zeitliche Abstände wenig darüber aus, ob man Alkoholiker ist. Eine Abhängigkeit kann auch bei geringen Mengen und größeren zeitlichen Abständen bestehen.

    Zum zweiten: Nur mit jemanden (die beiden trockenen Alkoholiker) darüber reden, ist erst ein Anfang. Nun muss man dann auch aktiv werden. Ob Dein Mann eine Entgiftung braucht, kann ich nicht beurteilen, ich würde aber immer dazu raten, es macht es einem einfacher, seine Krankheit anzunehmen. Sozusagen: Ich bin im KH, weil ich krank bin. Und ich bin auch hier, um Hilfe zu bekommen. Das macht es einfacher, auch später Hilfe annehmen zu können und zu sagen: Ja, ich bin Alkoholiker.
    Auch der Austausch mit Betroffenen ist wichtig. Ich hatte diesen nicht und ihn sehr vermisst, das merkte ich aber erst so richtig, als ich endlich hier her fand. Hier brauch ich nicht alles lang und breit zu erklären, hier sind andere, die auch von meiner Krankheit betroffen sind, und alle Höhen und Tiefen(eigentlich sind es NUR Tiefen) kennen. Darum ist ein Besuch einer SHG meines Erachtens SEHR WICHITG. Diesen Punkt würde ich nochmal bei Deinem Mann ansprechen und auch dringend einen Arztbesuch anraten.
    Auch können die Entzugssymtome sehr heftig werden, er kann Deinem Mann was verschreiben, um ihn das besser überstehen zu lassen. Oder aber er überweist ihn zu einer Entgiftung, das kann aber nur der Arzt entscheiden. Eine Entgiftung ist wirklich nichts schlimmes, es ist ein wichtiger Grundstein auf dem Weg in die Trockenheit. Und das Gift ist aus dem Körper raus.

    So, und nur-nicht-mehr-trinken ist es auch noch nicht. Zu einem trockenem Leben gehört ein trockenes Umfeld, d.h. kein Alkohol in den eigenen 4 Wänden, das muss sofort entsorgt werden, falls noch vorhanden. Auch mus man sich von "saufenden Freunden" trennen, auch wenn das erst unverständlich erscheint "Warum das denn, ich trink doch nicht mehr, was haben die denn damit zu tun" ? Die haben viel damit zu tun, werden sie ihn vielleicht wieder zum Saufen ermuntern wollen. Neulich beschrieb es jemand als "Saufen aus 2.ter Hand", das fand ich sehr passend.
    Auch werden die Gespräche mit saufenden Freunden Deinem Mann nichts mehr bringen, die Erfahrung haben hier wohl alle gemacht. Datt besoffene Gelaber ghet einem irgendwann einfach so auf den Zeiger, das man es echt nicht mehr hören kann.
    Also nur nicht trinken reicht nicht, es muss sich auch sehr viel im Umfeld ändern.

    Und die anstehende Geburtstagsfeier kann er knicken, da solltet ihr keinesfalls hingehen. Partys, Feiern und jegliche Veranstaltung, die hauptsächlich dem Alk-Konsumieren dient, müssen gemieden werden am Anfang der Trockenheit. Ich war beispielspielsweise über ein Jahr auf keiner Feier und keiner Party. Heut geh ich da schon lange wieder hin, hab dort auch wirklich viel Spaß, Leute zu treffen, die ich lang nicht gesehen habe etc. aber wenn ein gewisser Alk-Spiegel erreicht ist, geh ich, denn die dann beginnenden "Gespräche" sind für mich nur noch verbrannte Zeit, die ich viel besser anders nutzen kann.

    So, datt wars erstmal von mir, ist ein bissle lang geworden, sorry,aber dafür bin ich wohl mittlerweile hier bekannt. :oops:

    Lieben Gruß an Dich
    Lilly

  • Hallo schili,
    ich schau mal grade auf der Co-Alkoholikerseite, um nachzuschauen was ich meiner Frau und meinen Kindern angetan habe. Gute THerapie, Hilfe zur Selbsthilfe. Tut gut, das man nicht alleine ist. Du hast richtig gehandelt, meine Frau hat es genauso gemacht. Es ist die letzte Chance für deinen Mann. Ich habe auch nur noch eine. Binzwar erst seit 10 Tagen trocken habe mich für eine Therapie entschieden. Mir hilft das Forum ungemein. Ich weiß gar nicht wie lang ich noch leben müsste um alles wieder gut zumachen was ich meiner Fämilie zugemutet habe. ............100Jahre?????
    MfG
    Jürgen42

  • Hallo Jürgen,

    jeder einzelne trockene Tag, der sich Woche für Woche, Jahr für Jahr aneinander reiht bringt Deiner Familie viel mehr als 100 Jahre in "Reue" leben zu wollen. :wink:

    Jeder einzelne trockene Tag ist ein großes Geschenk. Und mit jedem Tag den Du trocken bleibst, hast Du etwas gut gemacht. Deine Familie wird es dir danken.

    Wünsche Dir ganz viel Kraft und Freude für Deinen weiteren Weg.

    Grüßle
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Zitat von Diandra

    Hallo Jürgen,

    jeder einzelne trockene Tag, der sich Woche für Woche, Jahr für Jahr aneinander reiht bringt Deiner Familie viel mehr als 100 Jahre in "Reue" leben zu wollen. :wink:

    Jeder einzelne trockene Tag ist ein großes Geschenk. Und mit jedem Tag den Du trocken bleibst, hast Du etwas gut gemacht. Deine Familie wird es dir danken.

    Wünsche Dir ganz viel Kraft und Freude für Deinen weiteren Weg.

    Grüßle
    Diandra


    Hallo Diandra,
    Hätte dier gern früher geantwortet blick noch nicht so richtig durch, im Forum.
    Aber vielen Dank für deine netten Worte. Das baut auf. Aber es ist so wie du sagst, ich meke es jetzt schon wie sich die Lebensqulität von Tag zu Tag bessert. Meine Kinder hören auf mich, ich merke wie sich freuen, sie sagen zwar nix, aber ich fühle es. Bei meiner Frau beginnt schon die Mauer die sie sich gegen mich, und den Alkohol, aufgebaut hat langsa zu bröckeln. Aber auch die Berliner Mauer gefallen. Mit den 100 Jahre hat auch eas mir Reue zu tun, wolte aber nur ausdrücken, wie viel Schaden ich schon an gerichtet habe. Es war glaub ich meine letzte Chance mit dem Alk. aufzuhören.
    Jürgen

  • Zitat von schilli

    Hallo Jürgen,

    danke für Deine Antwort gestern. Ich finde es echt toll, wie weit Du schon bist, um einzusehen, dass wirklich Schluss sein muss mit dem Alk. Ich hoffe und denke, dass es bei meinem Mann auch wirklich klick gemacht hat.
    Ich kann von mir nur sagen, dass bei mir schon wieder die Schmetterlinge im Bauch da sind und ich die Tage ohne Alkohol richtig genieße :D. Auch unsere Tochter fängt wieder an, den Papa mehr zu respektieren. Ich kann mir gut vorstellen, dass es bei Deiner Frau ähnlich aussieht wie bei mir.
    Ich finde es toll von Euch (Dir und all den anderen), dass Ihr anfangt zu kämpfen. Denn bei uns Co`s ist irgendwann die Luft raus und man will nicht mehr kämpfen! Denn den Kampf gegen den Alk könnt nur Ihr gewinnen und nicht wir Co`s.
    Ich wünsche Dir für Deinen trockenen Weg alles, alles Gute :lol: .

    Liebe Grüße
    Schilli


    Hallo schilli,
    kommauch aus mkk so ein Zufall
    Halt mich auf dem laufenden würd mich freuen
    Alles Gute
    Jürgen42
    Jürgen42


  • Hallo Schilli,
    genieß jeden Tag den dein Mann ohne Alk. verbringt. Lass in nur in Ruhe wenn er Ruhe braucht, und bemutter ihn nicht wie ein kleines Kind. Den langsam, denk ich so geht es mir nach 14 Tagen ohne Alk, ist er dabei wieder Selbstbewußtsein aufzubauen. Er wird jetzt auch nicht mehr ja und Amen zu allem sagen. Es ist wie eine Wiedergeburt in einem neuen Leben. Muss mich auch erst an die neue positive Situation gewöhnen. Manchmal denk ich, das gibts doch nicht bist du das wirklich( im positiven Sinne) Freu dich mit ihm und sag ihm das oder las ihn es fühlen wie er sich positiv verändert. Ich merk es an dem Lächeln meiner Frau, das kommt irgendwie, ich kenn das gar nicht mehr, tief aus ihrem Herzen. Es geht auch ohne Worte.
    Vielleicht hilft dir das Buch vion Viktor Sommer, Leben ohne Alkohol. Ist ein Taschenbuch 150 Seiten, gut geschrieben .
    LG und schönes Wochenende.
    Jürgen

  • Guten Morgen Schilli,

    ich denke, man kann nach einer Woche ohne Alkohol noch nicht von Trockenheit sprechen. Aber der Anfang ist gemacht!

    Ich wünsche Dir von Herzen, dass Dein Mann auf seinem Weg bleibt und dauerhaft "ohne Alkohol" leben möchte.

    Schicke Dir liebe Grüße aus Hanau in den MKK.

    Speedy

  • Zitat von schilli

    Guten Morgen Jürgen,

    danke für Deine Antwort. Ich weiß, was Du meinst.
    Ich lasse ihn auch weitestgehend in Ruhe. Merke es ja auch selber. Habe ja nun auch keinen Grund mehr was zu sagen. Bei uns geht es eigentlich ziemlich harmonisch zu seit er keinen Alk mehr anrührt. Habe sonst jeden Tag von früh bis spät gemeckert. Bin selbst erstaunt, dass ich auch ohne meckern kann :o .
    Aber ich werde an Deine Worte denken!
    Ich wünsche Dir weiterhin ganz viel Kraft und Stärke Deinen Kampf gegen den Alk zu gewinnen. :)

    Schöne Grüße
    Schilli


    Hallo Schilli,
    schön wieder mal was von dir zu hören. Ich hab auch immer gedacht, was meckert und nörgeld meine Frau laufend an mir rum. Folge Unzufriedenheit, weitersaufen. Jetzt wird alles wie bei dir harmonischer. Kann ja nur einen Grund geben: Alkohol. Ist wahrscheinlich überall gleich.
    Weiterhin alles Gute viel Kraft und genieß die harmonische Zeit. Sprich mit deinem Mann wenn es ihn überkommt Alk zu trinken, braucht er unbedingt einen Ansprechpartner, dies ist wichtig. Kauf dir das Buch was ich dir empfohlen habe. Ist gut für Co-Alkohilker wie dich.
    P.S.
    Grüße aus mkk
    Jürgen42

  • Hall Schilli,
    ich finde trocken ob 5 oder so wie 16 Tage ist trocken ist trocken, dies ist ein Anfang, jeder hat mal klein angegfangen und muss Schritt für Schritt gehen. Warum investierst du nicht 10 €/ Monat fürs geschlossene Forum. Ich find es sehr wohltuend und mir hilft es sehr, insbesondere die Tagebücher, sind ein Pflicht für mich gworden. Die 10 € hab ich vor noch nicht allzu langer Zeit in einer Stunde versoffen.
    Jürgen42

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!