Beiträge von Apfel

    Hallo Leute,

    habe lange nichts mehr geschrieben. Mir geht es richtig gut. Habe angefangen zu leben. 20kg Ballast von mir geworfen und mich neu in mich verliebt. Der Apfel ist poliert sozusagen und das strahle ich auch aus.

    Die Welt ist nicht mehr grau um mich herum. Habe die letzten Tage das erste Mal wieder nen Mann geküßt. Herrlich und ganz anders. Und versprochen, ich werde auf mich aufpassen.

    Liebe Grüße Apfel

    Hallo Markus,


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    Zur Zeit denke ich, es ist eine Illusion, anderen COs irgendwie helfen zu koennen, indem man sich hinsetzt und ihre Beitraege liest und ihnen schreibt. Vornerum lese ich dann immer wieder sowas wie "Danke" und "Schoen, dass Du geschrieben hast" aber zwischen den Zeilen lese ich in letzter Zeit staendig Angriffe, dass man ihnen ihre Beziehung, ihr glueck und ihre Liebe madig machen oder wegnehmen will.


    Cos neigen dazu unehrlich mit sich selbst und rechthaberisch zu sein. Ich nehme es niemanden übel, wenn er sich nicht helfen lassen will oder besser gesagt helfen lassen kann. Co-Abhängigkeit ist eben eine Krankheit und ich glaube auch, dass bei jedem Co erst ein bestimmtes persönliches Maß erreicht sein muss, ehe er anfängt sich zu ändern.
    Jedem ist hier nicht zu helfen. Auch der Weg aus der Co-Abgängigkeit heraus ist ein langer Prozess, jeder braucht seine eigene Zeit. Mir hat es in der Anfangszeit nicht immer gefallen, was man mir schrieb. Ich fühlte mich sehr angegriffen. Ich musste erst lernen mich nicht selbst zu belügen und einzugestehen, dass etwas Wahres an dem ist, was man mir schrieb. Zum einen reagierte ich sicher patzig oder ich versuchte zu beweisen, dass dem, was behauptet wurde, nicht so ist.

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    aber zwischen den Zeilen lese ich in letzter Zeit staendig Angriffe, dass man ihnen ihre Beziehung, ihr glueck und ihre Liebe madig machen oder wegnehmen will.

    Da fällt mir die Kosten-Nutzen-Analyse ein. Es kostet höchstens Nerven und bringt einen nicht weiter. ;)


    Hallo zusammen,

    bewiesen wird hier im Forum viel. Auch eine Illusion, alles beweisen zu müssen. Ein Gedanke, der mir die letzte Zeit durch den Kopf geht. Warum, muss Co beweisen, dass es ihm nach der Trennung gut geht? Warum muss er aufzählen, was er jetzt allein alles Tolles macht? Reicht es nicht aus, wenn man ehrlich zu sich selbst ist?


    Liebe Grüße Apfel

    Hallo Ayki,


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    ich hab gemerkt, dass mir das Forum und die Auseinandersetzung mit den Problemen der anderen hier nicht gut tut. Lese zur Zeit ein wenig mit, aber hab auch kein Bedürfnis zu schreiben.

    ich verstehe, was du meinst. habe mich ja auch etwas mehr zurückgezogen.
    Einfach leben, verwärts schauen und sehen, dass einem gut geht.

    also dann mal ein kräftiges Helau und euch Dreien viel Spaß heute Nachmittag.

    Liebe Grüße Apfel

    Hallo Ettena,


    Ich habe in der Anfangszeit mit meinem Ex auch in einer Fernbeziehung gelebt. Ich empfand diese Zeit als sehr aufregend. Wir unternahmen viel. Aber schon damals gab es Probleme.

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    Natürlich verändert er sich, wenn er getrunken hat. Er verliert jeglichen Respekt und Schamgefühl und die Zunge sitzt locker. Verletzende Äußerungen sind dann keine Seltenheit. Ich weiß, dass das gar nicht seine Absicht ist, aber er hat dann eben kein Gefühl dafür, was man seiner Freundin sagen kann und was nicht.
    Das passiert momentan nur über Telefon, wenn er halt zuhause allein ist und trinkt.

    Ich habe ja erst gar nicht geschnackelt, dass mein Ex ein Alkoholproblem hat. Unschöne Ereignisse am Telefon gab es auch. Er hatte nicht nur einmal mir daran die Ohren vorgeheult, dass er ein Scheißkerl ist, dass er mich nicht verdient hat usw. Dann legte er auf, meldete sich 2 Tage nicht und ich stand da und war fix und fertig. Die einzige Kontaktquelle übers Telefon war abgebrochen. Ich wusste nicht, woran ich bin. Nach seinen Worten wieder Singelin, aber warum? Es "stimmte" doch alles.
    Das ging wirklich sehr auf meine Psyche. Ich glaube sogar, dass man diese schlechten Gefühle noch länger mit sich herumträgt, als wenn man eine Auseinandersetzung unter 4 Augen hat, eben so lange bis der nächste „vernünftige“ Anruf kommt.

    Rückblickend, hätte ich schon damals konsequenter handeln müssen, weil mir das alles nicht gut tat. Aber im Nachhinein ist man immer schlauer.

    Als ich mit meinem Ex zusammenzog, verbesserte sich nichts an der Situation.
    Ich zog auf ein Dorf, war ohne Auto, ohne Freunde und Familie. Wenn es dann abends Streitigkeiten gab, hatte ich keinen Zufluchtspunkt. Ich war gefangen. Das einzige, was mir möglich war, eine Runde an die frische Luft zu gehen. Am nächsten Tag ließ ich mich dann wieder einlullen.

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    Und so schiebe ich es vor mir her… wäge ab, wann und wie ich weniger leide… ob mit oder ohne ihn. Warte – auf meine Stärke, auf meine Grenze… aber wo ist sie? Ich spüre sie nicht. Doch ab und zu, ein wenig – manches mal auch mehr – aber immer noch nicht genug für ein eindeutiges "Nein" ohne Reue.

    Liebe Ettena, ich kann dich all zu gut verstehen. Jeder hat hier seinen eigenen Leidensweg. Ich habe meinen Ex sehr viele Chancen in den 6 ½ Jahren Beziehung gegeben. Er war auch 3 Jahre zwischenzeitlich trocken, ehe ich mich dann nach Rückfall, seiner Therapie und seinem weiter trinken getrennt habe. Seit dem geht es mir besser und ich versuche jetzt mehr auf mein eigenes Wohlbefinden zu achten.


    Liebe Grüße Apfel

    Hallo zusammen,

    Hallo Ette,

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    "Du bist ja so geduldig!", "Dass du das alles mitmachst, du musst ihn sehr lieben...." und "...dass du dir das auflädst - Hut ab!" Solche Äußerungen ließen mich aufblühen, mich toll fühlen. Tja, Illusionen halt.....aus einem kleinen "Selbst" heraus.

    Ja, diese Aussagen habe ich auch gern aufgegriffen. Die passten ja zu diesem Alk-Coalk-System und ließen mich als Aufopfernde toll fühlen. Ich das Opfer, er der Täter und die Rollen waren verteilt.
    Die Zusätze "Ich könnte das nicht, weil...", wurden von mir überhört. Ich hätte meine Rolle ändern müssen, ich hätte an mir etwas ändern müssen und nicht meinem Partner den schwarzen Peter zu schieben können. Wenn ich jetzt meine Gedanken so niederschreibe, Angst vom Alleinsein war da, aber ich war auch nicht in der Lage mir selbst die Verantwortung für mein eigenes Leben zu geben. Schuld an meinem verkorksten Leben war er.

    Wie schon geschrieben, ich lerne mittlerweile gern von den Lebensansichten anderer und deren Empfinden gegenüber manchen Situationen. Sicher auch, weil ich mir bewusst bin aus den Erfahrungen anderer mein Wohlbefinden verbessern zu können.

    Hallo Marjel,

    Ich glaube schon, dass ich die Kunst besitze schlimme Situationen schön zu reden.
    ;)

    Ich denke eher, dass es eine Illusion ist, zu behaupten mir passiert es nie wieder mich in einen Alk oder in den falschen Mann zu verlieben. Denn dann würde ich der Gefahr laufen, mich an etwas festzuklammern, dass mir unter Umständen nicht gut tut.

    Liebe Grüße Apfel

    Hallo zusammen.

    Heiligabend: Ich fahre mit dem Auto zu meinen Leuten. Kurz vor dem Ziel….

    Ein Auto liegt im Straßengraben, auf dem Dach liegend.

    Meine Gedanken….Sammeln die bei der Schrotthandlung, welche dort nebenan ist, jetzt auch Autos?
    ….das liegt hoffentlich schon länger da.

    Ich halte an….und dann begegne ich der Realität. Ein Auto ist von der Straße abgekommen. Die Frau ist noch im Wagen, leicht verletzt.

    Ich habe mich mit meiner Illusion, meiner Wahrnehmungsstörung, ertappt. Ich hoffte, dass eben nichts Schlimmes geschehen ist und redete mir die Situation schön.

    Ich überlege, ob dieses Verhalten besonders Co ist, oder ob nicht jeder andere auch nicht von dem Schlimmsten ausgehen würde.

    Es steckt bei mir sicher ein bisschen die Angst dahinter etwas sehen zu müssen, was ich gar nicht sehen will und allein handeln zu müssen, ohne zu wissen, wie richtig zu handeln ist.

    Ich denke auch, dass das Alleinsein, ein Angstfaktor bei mir als Co war. Ich habe die Trennung gar nicht als Lösungsweg gesehen, weil ich nicht allein sein wollte. Und zu gegeben, das auf sich allein gestellt sein, kostet mir auch jetzt noch in manchen Situationen eine gewisse Überwindung.

    Ich muss auch heute für mich eingestehen, dass ich für den Ratschlag sich zu trennen nicht zugänglich war. Wenn ich bedenke, ich habe mich bei Freunden über meine Beziehung ausgeheult, aber deren Worte nahm ich nicht auf. Wenn es um Trennung ging, war ich taub. Die Lösung musste anders aussehen.

    Etwas, was ich festgestellt habe: ich nehme diese Lebenstipps von Freunden jetzt ganz anders auf und denke darüber nach, was sie sagen. Ich muss ihnen sogar manchmal Recht geben.


    Liebe Grüße Apfel

    Hallo Ayki,

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    Und wie ihr es schafft, trotz allem nicht wieder zu tief in die Co-Abhängigkeitsgeschichte oder die Wut-Falle reinzurutschen!

    ich denke, die Zeit bringt es mit sich und die eigene innere Einstellung.

    Ich glaube auch, dass es einfach menschlich ist, einmal wütend zu sein. Es gibt bei mir Tage, da bin ich auch auf 180. Ich bin Mensch und darf das sein. Obwohl ich weiß, egal wie ich innerlich drauf bin, ich ändere damit nichts an der Situation. Es wird immer solche Menschen geben, von denen ich mich distanziere oder mit denen ich notgedrungen umgehen muss. Bei jeden Fehlverhalten ihrerseits gibt es mir mittlerweile die Bestätigung, dass die einen an der Waffel haben, dass diese Menschen so sind und so bleiben.

    Das war jetzt nicht einmal auf meinem Ex bezogen. Er ist momentan gut drauf. Aber auch da sage ich mir, wer weiß, wie lange es andauert.
    Vielleicht empfinde ich ihn auch mittlerweile ganz anders, weil ich mich nicht an seinen Verhalten störe. Er ist nun einmal so wie er ist, eigentlich nicht boshaft. Und wir wohnen nicht mehr unter einem Dach *g*.

    Nun gut, nach der Trennung habe ich mich auch von meinem Ex distanziert und bin hart geblieben, um nicht wieder in dieses Co-Schema hineinzurutschen und um mich unabhängig zu machen. Jetzt, wo ich mich wieder mehr öffne, lebe ich sicher wieder mehr in der Gefahr meiner Co-Abhängigkeit freien Lauf zu lassen. Ich hoffe, ich erkenne jetzt mögliche Gefahrensituationen früher. Wer weiß. Es wird einen sicher niemand davon abhalten können, in die nächste Sch:.. zu laufen. Aber auch das ist das Leben. Shit happens.

    Liebe Grüße Apfel

    Hallo zusammen,

    in mir hat sich gefühlsmäßig einiges die letzten Wochen geändert. Ich fing an mich nicht nur als Mutter zu fühlen, sondern auch als Frau, eben als ein Wesen, das von der Männerwelt erobert werden möchte. Irgendwie bin ich aus meinem Mauseloch gekrochen. Ich verzierte meine Augen wieder mit Wimperntusche, kaufte mir neue Klamotten…
    Nein, der Märchenprinz ist mir noch nicht über den Weg gelaufen, aber ich wäre bereit mich von ihm auf seinem Ross davontragen zu lassen.

    Ich bin an einem Punkt gelandet, wo ich das Alleinsein satt habe. Mir fehlt etwas. Mir fehlt es sich anzulehnen, mir fehlt das Kuscheln, das miteinander vertraut reden. Ich vermisse das zusammen Sticheln, das zusammen Lachen, Dinge zusammen zu unternehmen und Eindrücke davon zusammen zu teilen.

    Eine Partnerschaft würde ich meinem jetzigen Singledasein vorziehen. Mir ist durchaus bewusst, dass ich lieber glücklicher Single bin, als unglücklich in einer Beziehung. Die Erkenntnis Grenzen setzen zu müssen, habe ich im Gepäck, sollte sich der Märchenprinz sich nicht als solcher entpuppen. Ich bin einfach bereit einen Neustart in Sachen Partnerschaft zu wagen. Aber alles braucht seine Zeit und so versuche ich auch mein Singleleben so gut es geht zu genießen.


    Liebe Grüße Apfel

    Hallo zusammen,

    etwas, was ich immer wieder lese, ist, dass Co-Abhängige unehrlich sind. Das mag ich mir gar nicht so eingestehen, weil es gegen meine Prinzipien geht.

    Wenn es darum geht, Dinge wahrzunehmen, dann sah und hörte ich nur, was ich sehen und hören wollte. Ich sah nicht die Ausweglosigkeit an der Situation. Ich hörte nicht die Worte anderer, die meinten, dass sie so etwas nicht aushalten würden.
    Ging es mir wirklich nur um Macht, um Kontrolle, wenn ich mich für den Partner aufopferte?
    Waren da überhaupt keine Gefühle da? Ach man, ich weiß nicht. Zumindest, das, was da am Ende geschah, hatte nichts mehr mit Liebe zu tun. Aber nach außen hin, war alles heil.

    Sagt mal, wie gestört in ihrer Wahrnehmung sind Co's denn? Das, was ich nicht hören will, werde ich ehe verdrängen. ;)

    Noch etwas hat mich zum nachdenken gebracht. Das sich schuldig fühlen. Ich habe immer geglaubt, dass er mir die Schuld für sein Verhalten gab. Derweil habe ich mich selbst schuldig gemacht, weil ich mich verantwortlich für seine Krankheit fühlte.


    Nachdenkliche Grüße

    Apfel

    Hallo Ette,

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    Mir fielen dabei wieder die Monate, ja Jahre, meiner tiefsten Co-Abhängigkeit ein. Zeiten, in denen ich mich nur gut fühlen konnte, wenn es auch meinem Alki gut ging. Wenn der schlecht drauf war, ging es mir selber auch grottenschlecht.

    Ich habe gerade eine Passage in einem Heftchen zur Co-Abhängigkeit zu diesem Thema gelesen. Darin stand, dass es dem Co gut geht, wenn der Alk nichts trinkt, weil er die Kontrolle über die Lage hat. Trinkt der Partner, geht es ihm schlecht, weil er die Kontrolle über ihn verliert.

    Gruß Apfel

    Hallo zusammen,

    ein Jahr bin ich in diesem Forum. Ich bin froh hierher gefunden zu haben, weil ich hier Denkanstöße erhalten habe und habe verstanden habe etwas in meinen Leben ändern zu müssen/zu wollen. Während ich kurz nach der Trennung von meinem alkoholkranken Partner noch darüber nachdachte mit meinem Ex vielleicht in ferner Zukunft noch einmal einen Neustart zu wagen, sage ich heute: Es war nicht nur der Alkohol gewesen. Viele meiner Bedüfnisse blieben außer Acht. Aber dieses Bewusstsein kam erst später.


    Mittlerweile erschreckt es mich, wenn ich meinen ersten Beitrag lese. Er war zum Thema „Habt ihr auch manchmal so komische Gedanken?“, nämlich dem Gedanken dem Partner den Tod zu wünschen.

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    Hallo,

    ich kann diese Gedanken auch gut verstehen. Diese unerträgliche Wut, die in einem hochkocht, wenn der Partner wieder trinkt.
    Es gibt die guten Tage, in denen die Hoffnung wächst, es würde sich etwas ändern. Und Zack, der Traum zerplatzt, wenn er wieder getrunken hat. Ich will nicht seine Lügen anhören, mich erniedrigen lassen.
    Wie sehr verletzt uns unser Partner denn? Darf man da nicht auch krank denken, solange man es nicht ausführt?
    Es zeigt doch, wie sehr man unter seiner Krankheit leidet. Man braucht manchmal einfach nur mal 5 Minuten Ruhe, 5 Minuten keine Beleidigungen, keine Respektlosigkeit. Wenn er tot ist, spricht er nichts. Ich glaube, es ist eher das Bedürfnis nichts Böses zu hören, das diesen Gedanken hochtreibt.
    Ich weiß, dass mein Leiden aufhören muß. Dass es aufhören muß, ihm ständig Chancen zu geben. Ich darf mich nicht zerstören lassen.

    Lieber Gruß
    Apfel

    Ganz schön krank würde ich heute sagen. Mir ging es damals echt Sch… Im Nachhinein muss ich sogar ein bisschen schmunzeln. Da schreibe ich einen Beitrag voller Wut und Hass auf meinen Partner und verabschiede mich mit „Lieber Gruß“. Heute sage ich auch, dass mein Partner nicht mein Leben zerstört hat, sondern ich war selbst „Schuld“ so zu leiden. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied, wenn da nicht die Co-Abhängigkeit wäre: Auf der einen Seite träumte ich von einer glücklichen kleinen Familie und ließ mich von meinem Partner einlullen, wenn er mir versprach nichts mehr zu trinken. Auf der anderen Seite hatte ich Trennungsängste, nämlich die Angst allein finanziell nicht über die Runden zu kommen, die Angst mein Kind allein erziehen zu müssen, die Angst auf mich allein gestellt zu sein. Und das hielt mich bei Ihm bis ich eben nicht mehr konnte.

    Nachdem ich meine ersten Sätze hier im Netz losgeworden bin, habe ich meinen Partner ein Ultimatum gestellt. Entweder ich oder der Alk. Mein Partner gelobte Besserung und ich zog mich für eine Weile aus dem Forum zurück. Ich lebte weiter mit meinem Traum, dass alles gut wird und dass mein Partner endlich aufhört zu saufen. Die Realität, dass mein Partner süchtig ist und jederzeit wieder trinken kann, wollte/konnte ich nicht sehen. Ich wollte mich nicht trennen, ich wollte meinen Partner, nur eben nicht mit der Flasche in der Hand. Eigentlich habe ich ihn nie mit Flasche gesehen. Er trank heimlich. Ich blieb konsequent, als er das Ultimatum brach und nahm ihm die Schlüssel ab und als er aus der Wohnung ging, ließ ihn nicht mehr rein. Wenn ich das jetzt so niederschreibe, bin ich innerlich wieder völlig aufgewühlt, weil ich mich zu diesem Zeitpunkt absolut nicht ernst genommen fühlte und weil ich über Grenzen gehen musste, die ich eigentlich selbst nie überschreiten wollte….ich musste ihn loslassen.

    Nun gut, das ist die Vergangenheit und die möchte ich ruhen lassen. Trotzdem halte ich mir das Geschehene immer wieder einmal vor Augen. Ich möchte einfach nicht noch mal so unglücklich und traurig sein.

    Wenn ich mich so besinne, vielleicht ist es gut, dass es so gekommen ist, wie es gekommen ist. Denn ich habe die Chance bekommen durch meine bitteren Erfahrungen etwas über mich selbst zu erfahren. Nach außen hin war ich meist die nette Freundliche mit einem Grinsen im Gesicht gewesen, doch wie es mir innen drin ging, das sah niemand. Nun gut, ich grinse immer noch viel, aber ich fühle mich auch innen drin wieder gut und genieße es, ich selbst sein zu dürfen. :)

    Liebe Grüße Apfel

    Hallo Ayki,

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    Wie konnte ich nur so blöd sein, und das alles 10 lange Jahre mitmachen?

    Ich muss für mich sagen, es ist gut so, wie es gekommen ist. Hätte ich als Co in einer Partnerschaft ohne Alk gelebt, ich hätte trotzdem nach meinen Mustern gelebt. Bei nicht so gravierenden Ausmaß sicher noch viel länger.


    Liebe Grüße Apfel

    putzig die Kleinen...

    .....ich kann mir schon vorstellen, wie sie laut zu dir sagt "Guck mal, wie findest du den als Papa?"*g*

    .....mein kleiner hatte letztens beim Einkaufen das Bedürfnis gehabt jede und jeden mit "Hallo" zu grüßen. Alle grüßten freundlich zurück. *g*

    Gruß Apfel

    Hallo Kaltblut,

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    Du weißt doch, Kerle sind hart, wir sind dazu da, geviertelt, entkernt, geraspelt, gehobelt, entsaftet und zu Mus verarbeitet zu werden und trotzdem wieder aufzustehen.

    *grins*

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    Ich hätte den ganzen Krams wirklich gerne aus der Birne, aber das ist schon so tief drin und das bleibt es auch für immer

    Wenn ich hier stets "Kalli" lese, habe ich das Bild von klein Kalli vom "Sandmännchen" (kommt momentan Dienstags 18:50 Uhr) im Kopf. Dieser Kalli liegt abends im Bett und wünscht sich etwas und dann ist er es. Mal ist er ein Flugzeug, mal eine Fledermaus. Tja, wenns so einfach wäre... :)

    Sicher werde ich damit leben müssen, co-abhängig zu sein.
    Ich sehe es nicht als verwerflich an, dass die Krankheit in mir steckt. Fast jeder hat irgendwo einen Knacks weg. Aber dieses in mir drin hat mich bis an den Rand der Verzweiflung gebracht und das möchte ich nicht noch einmal erleben.

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    Was willst Du denn jetzt erleben, frei kontrolliert nach Angela Voß: packt ihn, wascht ihn, schafft ihn in mein Zelt oder unkontrolliert gepackt zu werden und gemeinsam Apfelkuchen zu backen?


    .....wie es kommt, so kommt es. :)

    ....gebacken haben wir auch schon....mein Kleiner und ich....Plätzchen....er kommt langsam in Weihnachtsstimmung....ich auch...
    ....die Küche habe ich danach allein sauber gemacht. :)

    Liebe Grüße Apfel

    Hallo zusammen,

    Ette

    ...ich glaube, dass es ein größeres Verbiegen ist, auf andere zu achten und nicht auf seine eigenen Gefühle zu schauen, als das zu tun, was man fühlt. Ich habe mich eigentlich mein ganzes Leben unbewusst verbogen. Ich hoffe, ich kanns wieder geradebiegen. Ich denke, was noch fehlt ist Spontanität, nämlich spontan nach dem zu handeln, was man fühlt.


    kaltblut

    Achja, das ist mal wieder der Versuch ein Stückchen Co zu verlieren. :) Wo da die Grenze zwischen Co-Abhängigkeit und normal Menschlichsein liegt, ich weiß es nicht. Etwas, was ich als Hühnchen im Korb auf Arbeit immer bewundere, ist die männliche Gelassenheit und Lockerheit im Umgang mit Problemen. :lol:

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    Wie passen denn Kontrolle und Vertrauen zusammen? Überhaupt nicht. Das sind doch zwei absolut unterschiedliche Schuhe.

    Eigentlich sind sie das. Ich habe für mich jetzt den Faden gefunden, der sie verbindet. Der heißt "ungesund". Ich denke, ich sollte jemandem dem ich vertraue, auch gesund mißtrauen können. Stattdessen habe ich dem Märchen von einer besseren Zukunft ohne Alk geglaubt. Andererseits habe ich versucht einen Menschen zu ändern, ich habe versucht ihn unter meine Kontrolle zu bekommen, ihn mir passend zu machen, anstatt mich von ihm zu lösen.


    Zitat

    Irgendwann wurde erstmals geküsst, vernascht, gefragt und geheiratet, ich würde es immer so machen und fände es genauso nicht verwerflich, wenn es anders wäre.

    ...das sind Dinge die ich auch irgendwann einmal wieder erleben will. Ich möchte nur nicht mehr in einer Beziehung kaputtgehen. Wenn es nicht funktionieren sollte, möchte ich einfach die Kurve eher kratzen können und mich nicht mehr umwickeln lassen.

    Liebe Grüße Apfel

    Guten Morgen,

    es ist wieder etwas Friede in meine Gedankengänge eingekehrt :)

    Zitat

    "Bestimmungs-Verhalten" versus
    "Wissen, was ich will"

    wenn ich weiß, was ich will und wenn ich registriere, dass ich eigentlich nur will und nichts davon habe und es auch nicht umsetzen kann......dann heißt es rückzug und neue wege einzuschlagen.

    Zitat

    Wenn ich unbewußt also nach meinem Gefühl handle, lebe ich eventuell meinen Co-Charakter aus. Gehe ich nach meiner Vernunft und tue, was mir mein Kopf und nicht mein Gefühl sagt, dann verbiege ich mich. Und das Verbiegen gehört zu mindest bei mir zur Co-Abhängigkeit dazu.

    ...ich glaube, ich habe mehr gefühlt, was andere brauchen, als dass ich gefühlt habe, was ich brauche. Ich glaube, auf sich und seine Gefühle zu schauen, ist ein wesentlicher Punkt.

    GRuß Apfel

    Hallo zusammen,

    noch eine Eigenschaft, welche ich besitze. Ich sehe Dinge viel zu verbissen. Ich ärgere mich sehr darüber, wenn ich Lügen aufgetischt bekomme, weil ich dies als ungerecht empfinde. Ich nehme dann diesen Menschen viel zu ernst und bin wütend. Jemand aus meinem Umfeld macht sich einfach einen Spaß aus denen, tischt denen dann selbst Lügen auf und lacht sich eins ins Fäustchen, wenn darauf angesprungen wird. Es geht ihm gut, obwohl gelogen wird.

    Ferner habe ich erfahren, dass ich nachhinein über manche Dinge lächeln kann, obwohl sie für den Moment gar nicht lustig sind. Mein Kleiner hatte mal wieder eine Bockphase. Das ist immer sehr belastend, wenn es nicht so funktioniert, wie ich gern hätte. Da fahre ich mit ihm in die Stadt, wir gehen zum Frisör, wir warten 20min ehe er dran kommt und dann passiert nichts…
    Mein Kleiner stellt sich quer und weigert sich die Haare schneiden zu lassen. Wir verlassen das Geschäft und reden draußen weiter….über meine Enttäuschung und dann der Versuch ihn erneut zu überzeugen…
    Nun gut, wir wagen einen neuen Versuch. Drinnen ein Jugendlicher mit ganz besonderen Frisur-Wunsch meinte zu meinem Kleinen „Das ist die beste Entscheidung, die du je getroffen hast.“ Ein wunderbarer Satz. Auch die Tatsache, welch eigenen Willen so ein 4-Jähriger haben kann, macht mich froh.

    Gruß Apfel

    Hallo nochmal,

    noch so ein zwiespalt....

    Zitat

    Und ich war froh, dass ich nicht nur immer vernünftig handle, sondern auch meinem Fühlen, dem Unbewussten, auch Raum lasse. Schließlich zeigen sich doch im Unbewussten meine Bedürfnisse, das was ich mir wünsche, was ich mag.


    Ein toller Gedanke Ette.

    Wenn ich unbewußt also nach meinem Gefühl handle, lebe ich eventuell meinen Co-Charakter aus. Gehe ich nach meiner Vernunft und tue, was mir mein Kopf und nicht mein Gefühl sagt, dann verbiege ich mich. Und das Verbiegen gehört zu mindest bei mir zur Co-Abhängigkeit dazu.
    Und das alles richtig machen zu wollen (diesmal aber für mich) wahrscheinlich auch. *grins*

    Liebe Grüße Apfel

    Hallo zusammen,

    dieses zu meinen, was für andere gut wäre, hat sich bei mir geändert, als ich einsah, dass ich menschen nicht ändern kann.

    jetzt meine hochzeitsstory: ...
    es kam nie zu einer hochzeit. :)
    ...mein kleiner bekam als er geboren wurde den nachnamen meines ex und "wir" hatten vor bald nach der geburt zu heiraten.
    damals dachte ich, vielleicht wartet er bis ich mein studium beendet habe (ehe er die katze im sack nimmt)....ich beendete es und naja die hochzeitspläne wurden auf nächste jahr verschoben...es gab immer einen grund weshalb wir dann nicht heirateten...und dann wieder einen....
    und dann ging es mit seinem rückfall los.
    ....also ja und ahmen zu allem hat er nicht gesagt, aber einen festen standpunkt hat er auch nicht vertreten.
    naja irgendwie kam ich mir nach strich und faden verarscht vor.
    ich habe es hingenommen, mich blenden lassen und habe gehofft. immer und immer wieder. versprechen konnte er viel und dinge auf später verschieben. und ich habe das alles so akzeptiert.

    wisst ihr, irgendwie stehen viele dinge so in einem zwiespalt, dass ich mich frage, wie ich aus der co-abhängigkeit jemals herauskommen soll...

    "Bestimmungs-Verhalten" versus
    "Wissen, was ich will"


    Gruß Apfel

    Zitat

    Auch wir Co´s müssen sehen, was wir zu einem vernünftigen Zusammenleben beitragen können. Und dazu gehört auch, dass wir die Kontrolle loslassen. Nicht nur Flaschen zu suchen ist Kontrolle. Auch wenn wir meinen, wir wüssten, wie der Andere sich verhalten soll, üben wir ein Art von Kontrolle aus. Wir können ihn nicht ändern, auch nicht, wenn er trocken ist. Aber uns selber, unsere eigene Einstellung können wir verändern.


    Wenn es darum geht zu meinen, was dem anderen gut tun würde, dann war ich auch eine Kontolleurin.
    Etwas was mich auch nach der Trennung erschreckte, ist die Tatsache, dass unsere Zukunftspläne eigentlich nur meine waren.

    Gruß Apfel