Meine Mutter starb am Alkohol!

  • Hallo Nadine,

    herzlich Willkommen hier im Forum!

    Ich möchte Dir mein herzlichstes Beileid zum Tod Deiner Mutter aussprechen.

    Es ist immer schwer, einen geliebten Menschen zu verlieren und unter diesen schwierigen Umständen sicher noch mehr!

    Vielleicht liest Du mal im Bereich "Kinder und erwachsene Kinder von Alkoholikern"!

    Dort findest Du sicher Antworten auf Deine Fragen!

    Lieben Gruß an Dich
    Speedy

  • Hallo Nadine,

    willkommen bei uns im Forum, auch wenn der Anlaß dafür sehr schmerzlich ist.

    Erst einmal möchte ich Dir mein Herzliches Beileid zum Tode deiner Mutter aussprechen.

    Es macht mich ganz besonders betroffen, weil der Todestag deiner Mutter, mein 1. Jahrestag meiner Trockenheit ist, und meine Tochter ebenfalls deinen Vornamen trägt.

    Ich wünsche Dir von ganzen Herzen viel Kraft für die Zukunft.

    Lieben Gruß, Rose

  • hallo nadine,

    auch von mir ein herzliches willkommen hier im forum und mein beileid zum tod deiner mutter. ich hab meinen vater an den alkohol verloren, und seine letzten tage waren nur noch grausam.

    Zitat von Lady of Ice

    Leider komme ich mit den Gefühlen die ich erst seit Ihrem Tod spüre nicht klar.... Und solche Schuldgefühle habe ich... So oft war ich distanziert, oder gar abweisend zu meiner Mutter, die trotz allem immer noch die Nähe zu mir und den Enkelkindern suchte... Sie wollte so gerne was mit mir spielen etc... Ich hatte immer abgeblockt... Hätte ich nur geahnt daß die Zeit weg rennt... Wie konnte ich nur so abweisend sein..? Ich kanns nie wieder gut machen... Nie mehr...

    mach dir keine schuldgefühle. ich weiss, das ist leichter gesagt als getan. ich hab mich auch lange damit gequält, genau mit solchen gedanken wie du. aber erstens weiss man nicht, wann ein mensch stirbt, und zweitens war deine abweisung die folge des handeln deiner mutter. mach dir das bitte klar. du warst ja nicht einfach bockig, sondern du mochtest deine trinkende mutter nicht - und das finde ich völlig legitim! ich rede auch nicht mit meiner mutter, wenn sie angetrunken ist (auch alki), lege das telefon auf. pflege nur noch sehr sporadischen kontakt mit ihr. nicht weil ich sie generell nicht mag, sondern weil ich sie nicht mag, wenn sie angetrunken ist, und weil ich ihr nicht mehr vertrauen kann. aber das hat sie verbockt, nicht ich, und deshalb habe ich da auch keine schuldgefühle (mehr).

    weiter schreibst du:

    Zitat

    Ich hatte meine Mutter immer "nur lieb", aber nicht geliebt... Vielleicht ein Schutz meiner Seele nicht mit dran kaputt zu gehen, diese Liebe spüre ich erst seit dem 20.03. und es schmerzt so sehr...

    auch das ging mir beim tod meines vaters ähnlich. ganz plötzlich - NACH seinem tod - hab ich ganz starke gefühle entwickelt, hab mir die augen aus dem kopf geheult, fotos von ihm in meiner wohnung aufgestellt - ich glaube, das ist erstmal eine normale stressreaktion - und das geht auch wieder weg, bzw. normalisiert sich auf die "normalen" gefühle, die vor dem tod da waren. natürlich vermisst man den toten erstmal, dann malt man sich aus, was alles (schönes) hätte sein können, vergisst vielleicht die weniger schönen dinge und hat plötzlich wirklich das gefühl von liebe. aber ich denke wirklich, dass sich das mit der zeit relativiert.

    bei mir ist übriggeblieben schon ein bisschen trauer, dass mein vater nicht mehr da ist (er ist mit 63 gestorben), er war halt mein vater, und eltern hat man nur einmal. aber trotzdem: ich hab mein leben, er hatte seins, und er hat seinen frühen tod selbst herbeigeführt, was soll ich da noch hadern?

    wünsche dir viel kraft.

    lieben gruß

    lavendel

  • Liebe Nadine,

    ich kann mir vorstellen, wie sehr dich Schuldgefühle plagen, es ist immer furchtbar schmerzhaft, wenn man zusehen muß,
    und nicht helfen kann. Aber DU trägst KEINE Schuld.

    Deine Mutter ist sehr, sehr krank gewesen, Alkoholkrank, das ist eine schwere Suchterkranlung, die, wenn man sie nicht stoppt,
    wie bei deiner Mutter leider zum Tod führen kann.
    Hat deine Mutter jemals eingesehen, daß sie ein Alkohol-"Problem" hat ?, bzw. mal eine Entgiftung oder Therapie in Anspruch genommen ?

    Ohne diese so notwendige Ensicht und Erkenntnis, geht es nicht, auch wenn deine Mutter dich sicherlich sehr lieb gehabt hat, die Sucht
    hat leider ihre eigenen Gesetze.

    Das du dich von deiner Mutter distanziert hast, ist sicher eine Hoffnungslosigkeit, aber auch ein Schutz- und Überlebenstrieb von dir gewesen.
    Du konntest ihr nicht helfen, nur deine Mutter hätte das für sich selbst tun können, aus irgendeinem Grund konnte sie es nicht, und-, oder,
    hatte keine Kraft mehr dazu.

    Deine Trauer und dein Schmerz sind jetzt übergroß, und vielleicht auch deine Wut über den Alkohol. Mit der nötigen Einsicht, Hilfe- und Unterstützung, hätte deine Mutter sicherlich eine reelle Chance gehabt, ohne leider nicht.

    Liebe Nadine, ich wünsche Dir, deinem Bruder, deinem Vater, alles, alles Liebe und viel Kraft.

    Schreib Dir alles von der Seele, wenn du magst, oftmals hilft es ein wenig.

    Paß gut auf Dich auf !

    Lieben Gruß, Rose
    ...die sehr dankbar ist.

    Liebe Grüße, Rose

  • Liebe Nadine,

    ........vielleicht wollte sie einfach keine Hilfe mehr, und hatte sich selbst schon aufgegeben.

    Selbst wenn deine Mutter trocken geworden wäre, wäre sie auch wieder ganz gesund geworden ?, dazu braucht man viel Kraft, die hatte sie evtl. nicht mehr ?

    Tröstende Grüße, Rose

  • Liebe Nadine,

    deine Mutter hat es "nur" ihrem Freund im Krankenhaus gesagt, daß sie nicht mehr kann und will, sicherlich wollte sie
    Dich damit nur schützen, vielleicht weil sie auch wußte, daß du ihre Entscheidung so nicht akzeptieren würdest.

    Ich kann dich aber auch sehr gut verstehen, das es dir wahrscheinlich etwas besser gehen würde, hätte sie dir es selbst
    gesagt, und du wärst evtl. besser vorbereitet gewesen.

    Aber es ist ihre Entscheidung gewesen, sie wollte dir damit nicht weh tun, "nur" dich nicht damit "belasten", denke ich mal.
    Eben einfach Mutter !

    Deine Mutter ist nie alleine, solange du an sie denkst !

    L.Gr. Rose

  • Ach Nadine,

    .......trotz aller Schuldgefühle und Wehmut, deine Mutter hat dich lieb gehabt, und du sie auch. Nur das zählt doch letztendlich !

    Du hast etwas sehr schönes geschrieben:

    ......" sie war trotz allem auch wunderbar "

    Vielleicht hilft dir dieser schöne Gedanke, bei deiner Trauerarbeit.

    L.Gr. Rose

  • Liebe Lady of Ice,

    bitte tu bald was gegen diese zerstörerischen Selbstvorwürfe. Deine Mutter würde dies nie und nimmer wollen !
    Sonst ruinierst Du Dich. Das wäre nicht im Sinne Deiner Mutter.

    Denk immer daran, dass Du auch nur ein Mensch wie jeder andere bist und im Leben Dein Möglichstest tust und getan hast. Du hattest und hast auch Deine Belastungen und Probleme. Deine Mutter hat sicher gespürt, dass Du sie magst. Auch wenn dies "äußerlich" auch nicht immer sichtbar war, so ist dies dennoch bei ihr "innerlich" angekommen. Darauf kannst Du vertrauen. Wir Menschen haben hierfür Antennen. Denke nicht verstandesmäßig an einzelne Vorkommnisse, die Dich jetzt runterziehen würden. Wie gesagt, Deine Mutter wird alles in allem gespürt haben, dass auch Dein Leben endlich ist und Du sie gemocht hast. Wäre sie sonst beispielsweise zu Besuch gekommen ? Vielleicht findest Du hierfür noch weitere Beispiele und machst sie Dir immer wieder klar.

    Uns Menschen sind enge Grenzen gesteckt, wir schöpfen fast nie aus dem Vollen und haben es alle nicht leicht !!

    Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du um alles einen Kreis ziehen kannst und dies in einen HARMONISCHEN ZUSAMMENHANG einbetten kannst, der Dich wieder vorwärts blicken lässt.

    Hoffentlich konnte ich Dir auch nur ein wenig helfen !

    LG, Volker

    Achtsamkeit ist die Quelle des Glücks

  • du schreibst deine mutter war da, wenn du sie gebraucht hast und an den besonderen tagen im jahr (weihnachten, geburtstag etc.). das zeigt dass sie dich liebte und auch wußte, dass du sie liebst, es aber aus verständlichen gründen nicht zeigen kannst. quäle dich nicht mit schuldgefühlen, sie war krank und die einsicht zum trockenwerden muss von ihr selber kommen. auch wenn du die möglichkeit zur zwangseinweisung hattest, oft sind diese nicht von dauer, da der wille des alkoholikers fehlt. es wäre wahrscheinlich nur eine trinkpause geworden.

    auch wenn du ihr keinen alkohol gegeben hättest, sie hat es sich dann selbst mitgebracht oder wenn nicht, hätte sie daheim dann um so mehr getrunken.

    ich glaube nicht an viele dinge, aber ich bin mir sicher, dass ein mensch spürt, wenn er bald sterben wird. dafür kenne ich zuviele beispiele (auch bei jungen leuten), wo man sich danach gefragt hat, komisch warum hat er dies und das gemacht, warum sich plötzlich anders verhalten wie sonst oder dinge gesagt die man erst nach dem tod verstanden hat.
    ich denke das genau dies deine mutter spürte und sich sicher war, dass es für dich leichter wird, wenn sie es dir nicht vorher sagt.

    du wirst dich bestimmt noch länger mit schuldgefühlen quälen, aber nach ner zeit wirst du bestimmt einiges verstehen.

    auch ich wünsche dir mein herzliches beileid, die zeit zum trauern & danach die kraft wieder geradeaus sehen zu können und deine mutter immer in deinem herzen zu tragen

  • ja, er hat es geschafft ihren körper zu zerstören, aber ich glaube nicht, dass er ihr herz zerstört hat, sonst wäre sie nicht für dich da gewesen.

    und sie wußte, dass du sie trotz allem liebst, sonst hättest du sie nämlich gar nicht an den schönen tagen teilhaben lassen oder hättest sie um rat gefragt.

    es mögen manche belächeln, dass du an (ich nenne es mal) vorhandensein nach dem tod glaubst, ich finde es schön, dass du das tust. keiner kann sagen was danach ist und ich finde eine andere vorstellung einfach zu traurig. außerdem ist sie immer da, solange du sie nicht vergißt und das wirst du nicht.

    liebe grüße

  • Hallo Lady of Ice,

    Du hast geschrieben, Du glaubst daran, das es noch irgendetwas gibt, nach dem Tod!

    Ja, das denke ich auch!! Meine Mama ist auch gestorben, zwar nicht am Alkohol, sondern an einem Herzinfarkt! Aber auch ich habe oft gedacht, dieses oder jenes hättest Du anders oder besser machen können!

    Aber Schuldgefühle sind fehl am Platz, glaube mir!

    Heute mache ich es so, wenn ich traurig bin, gehe ich auf den Balkon, schaue in den Himmel und suche mir den Stern aus, der am hellsten leuchtet. Dann denke ich, dass muss sie sein!!!! Sie schaut auf mich!! Und ich erzähle ihr alles, was mich bedrückt oder auch was mich freut!

    Mir hilft es ungemein, ich weiss nicht, ob Du damit etwas anfangen kannst, aber ich wünsche Dir von Herzen, dass Du Frieden schliessen kannst mit ihr und auch mit Dir!

    Lass Dich einfach mal virtuell drücken von mir!!

    Lieben Gruß an Dich
    Speedy

  • Liebe Nadine,

    .......ich glaube nicht, daß deine Mutter damit "einverstanden" wäre,

    wenn Du deinen Geburtstag dieses Jahr ausfallen läßt.
    Sie war doch immer dabei, sie war gerne bei Dir und den Kindern, und sie wäre sicherlich traurig, wenn du nun deinen Geburtstag nicht feiern würdest.

    Deine Mutter möchte doch auch an der Feier teilnehmen, sie ist nur auf einer anderen "Ebene", aber immer bei Dir !

    Liebe Grüße, Rose

  • Hallo Lady of Ice,

    natürlich ist bei Dir alles noch sehr frisch!

    Aber, wenn ich diesen Spruch auch eigentlich hasse: Zeit heilt Wunden!

    Und genau so ist es. Der Schmerz wird weniger und wir Menschen haben einen Mechanismus, der die schlechten Zeiten weitgehenst ausschaltet. Und das hat die Natur schon sehr gut eingerichtet, denn sonst würden wir alle nur noch mit einer Leidensmine rumlaufen!!!

    Irgendwann kannst Du die schönen Dinge sehen, die Du mit Deiner Mama erlebt hast.

    Und das Du mit ihr getrunken hast; okay - vielleicht nicht so gut!

    Aber sie hätte auch ohne Dich getrunken! Sie wäre gegangen und hätte sich ein Plätzchen gesucht, wo sie trinken kann. Der Alkohol hatte sie voll im Griff und das hatte mit Dir nicht das Geringste zu tun. Du bist nicht Schuld!!!

    Aber das weißt Du ja schon!

    Also, Kopf hoch - auch wenn es schwer fällt!

    Und wir sind ja hier, falls Du Unterstützung brauchst!!!!

    Lieben Gruß nochmal
    Speedy

  • Zitat

    daß ich genau wegen meiner distanzierten Art viel mit Ihr versäumt habe, was ich nie mehr nachholen kann...


    ja du hast viel versäumt, aber nicht nur schöne tage, es wären auch viele verdammt bittere tage dabei gewesen. deine distanz war reiner selbstschutz und das war/ist auch gut so. wärt ihr viel mehr zusammen gewesen, wäre sie wohl trotzdem gestorben und du hättest sie ganz anders in erinnerung. so kannst du dich leichter an die schönen zeiten erinnern.

    liebe grüße

  • Ich schon wieder...

    ja, der Alkohol hatte sie voll im Griff! Sie konnte nicht anders!!

    Das war ihre Krankheit. Die versteckten Flaschen zeigen das ganz deutlich.

    Ganz egal, ob Du ihr den Alk besorgt hast, mit getrunken hast oder nicht....

    ......für sie war es nicht mehr möglich, ohne Alk zu leben. Das sie die Flaschen versteckt hat, zeigt aber auch ganz deutlich, dass sie sich geschämt hat und es vor Euch verheimlichen wollte.

    Also bitte, gräme Dich nicht - Du hättest Ihr nicht helfen können!

    Lieben Gruß
    Speedy

  • Liebe Nadine,

    .....deine Distanziertheit war DEIN Selbstschutz.

    Meine Tochter hatte sich auch distanziert, Telefongespräche in denen ich betrunken klang, hat sie abgebrochen, Besuche spärlich, und nur dann, wenn sie "sicher" ? war, daß ich nicht getrunken habe.

    Allerdings trank sie nie in meiner Gegenwart Alkohol.
    Das soll jetzt kein Vorwurf sein, aber war Euch als Familie bekannt, daß wenn sie trocken geworden wäre, auch ihr Umfeld "möglichst" auf Alkohol verzichten sollte ?!

    L.Gr. Rose

  • Zitat

    Ich hätte mir doch kein Bein damit ausgerissen mit Ihr mal was zu spielen... Hätte mir bestimmt nicht weh getan...


    auch das ist selbstschutz

    klar das du es jetzt bereust, aber du hast nicht gewußt, was passieren wird. du hattest keine lust mit ihr zu kniffeln wegen ihres alkoholproblems. das ist nur allzu verständlich und war für dich in diesem moment das beste. an ihrem problem hätte das auch nichts verändert.

    trauere nicht um evtl. verlorene zeit sondern erinnere dich an schöne zeiten. dann wird es dir nach und nach leichter fallen.

    liebe grüße

  • hallo nadine,

    du schreibst

    Zitat

    Daß ich mich mit den Selbstvorwürfen ruiniere und meine Mutter das nicht gewollt hätte ist sicher richtig, jedoch ist es trotz allem sehr schwer für mich die Schuldgefühle abzulegen... Ich habe so viel versäumt mit Ihr und kanns nicht mehr nachholen...

    sie hat auch viel mit DIR versäumt - indem sie getrunken hat. SIE hat diesen zustand der distanzierung verursacht, SIE hätte etwas für ein besseres mutter-tochter-verhältnis tun können, SIE war die mutter und du die tochter, SIE wäre dran gewesen....

    ich weiss, dass das schwer zu sehen ist, aber es ist so. weisst du, ich hab mich auch ganz lange mit schulgefühlen gequält, und einmal in einem gespräch mit meenem pfarrer (thema war eigentlich ein ganz anderes) hab ich das mal gesagt, dass es doch meine eltern sind, und in der bibel stünde "du sollst deine eltern lieben und achten" und dass ich das nicht richtig könne und mich deshalb so mies fühlen würde. da ist er förmlich explodiert und hat gebrüllt "sch*** liebesgebot". und mir das dann ganz ruhig erklärt. dass eltern nur eltern sind, wenn sie sich wie solche benehmen. und dass ich alles recht der welt habe wütend und enttäuscht zu sein, und dass ich diese wut ruhig mal "kultivieren" solle. weiss ja nicht, ob du mit religion was am hut hast. aber mir hat er dann einen wunderschönen rachepsalm als "hausaufgabe" gegeben, den ich meditieren sollte und dabei an meine mutter denken. das hat mir gut getan, so komisch sich das jetzt anhört. das hat mir distanz beschwert von den schuldgefühlen und mir einen blick dafür geöffnet, wie die rollenverteilung war. danach konte ich ein bisschen mehr frieden machen mit diesem mutter-tochter-verhältnis.

    und zu deinem geburtstag: ich würd auch feiern, es wird dir sonst noch viel schlechter gehen, ganz sicher. nimm ein foto von deiner mutter, lass es vergrößern und stell es in einem rahmen auf den tisch - dann hast du das gefühl, sie ist dabei. ich glaube, dass du dir selbst schadest, wenn du deinen geburtstag hinten runter fallen lässt - und wem nützt das?

    tja, und das mit der uhrzeit kenn ich auch. als mein vater gestorben ist (auch am alk), hab ich seinen krempel geerbt, unter anderem eine wunderschöne standuhr, die ich immer ganz toll fand. sie ist kaputt, ich hab sie nie reparieren lassen, und seit seinem todestag steht sie auf fünf vor halb acht - das war seine sterbenszeit. und immer wenn ich das sehe, schmunzele ich, und denke an ihn.

    und nochwas zum merken. ich glaub auch, dass sterbende das merken - auch wenn die ärzte meinen, das ist noch nicht so schlimm. es kann dann trotzdem ganz schnell gehen, war bei meinem vater auch so. da kannst du nichts machen, du hättest es nicht wissenn können, deine mutter wollte es dir augenscheinlich nicht sagen- ich bitte dich - mach frieden mit dir. DU hattest nichts in der hand zu ändern - NICHTS.

    sende dir einen lieben gruß

    lavendel

  • hey nadine

    also bei mir war es immer so, dass wenn meine mutter nüchtern war, ich immer angst hatte, dass ich irgendwas falsches sage oder mich falsch verhalte und sie deswegen wieder trinkt. ich wurde zwar in diesen momenten nicht direkt mit alk konfrontiert, aber meine gedanken konnte ich doch nicht ausschalten. und die waren immer da, wenn ich meine mutter gesehen habe, ganz egal in welchem zustand sie war. daher hab ich immer versucht eine gewisse distanz zu bewahren, wahrscheinlich hätte ich auch nicht kniffeln gewollt. wenn hätte ich es nur gemacht, wenn meine geschwister mitmachen wollten. ich weiß nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass das bei dir damals auch so war.

    das mit deinem freund tut dir wohl doppelt weh, es erinnert dich an deine mutter und dies zeigt dir die folgen klar und deutlich.
    aber immerhin redet dein freund mit dir, war beim arzt. das sind schon mal kleine schritte in die richtige richtung. ist er denn bereit sich professionelle hilfe zu suchen oder in eine selbsthilfegruppe zu gehn?

    aber auch wenn er immer für dich da war, vergess bitte nicht dich selbst. du fängst gerade erst an den tod deiner mutter zu verarbeiten, überstürze jetzt nichts. du hast ihm gesagt, dass du für ihn da bist, das war richtig so, aber mehr kannst du wohl leider nicht tun.

    liebe grüße

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!