Nach 10 Jahren am Ende

  • Hallo ellie,

    wir dürfen hier keine medizinischen Ratschläge oder gar Ferndiagnosen stellen, das kann ja fatal enden.

    Dein Partner kann selber nicht beurteilen, wie gut oder schlecht es um ihn steht, das kann nur ein Arzt. Ich bin bis zu meinem Zusammenbruch noch jeden Tag arbeiten gegangen, wollte auch nix hören, habe alles herunter gespielt.
    Ich kann Dir nur sagen, das mir im KH gesagt wurde, hätte ich noch 2-3 Wochen weiter gesoffen, hätten sie mich inner Kiste abholen können.

    Ich werde darum auch hier nichts über meine Symtome damals schreiben, versteh das bitte. Dein Mann gehört zum Arzt, mehr kann und darf ich Dir nicht sagen. Und zwar dringend.

    Lieben Gruß an Dich
    Lilly

  • Hallo ellie,

    sorry, noch was vergessen...

    Dein Partner kann und darf nicht einfach mit dem Trinken aufhören, das würde ja einen kalten Entzug bedeuten. Der kann auch tödlich enden, mit Krampfanfällen und Delir. Er kann schwere Entzugssymtomtome bekommen, ich hätte so einen kalten Entzug sicher nicht überlebt und auch Dein Partner scheint schwerst alkohoabhängig zu sein, seinen Symtomen nach zu urteilen, die Du da schilderst.
    Im Kh bekommt er lindernde Medis, die den körperlichen Entzug mildern, er muß das unter ärztlicher Kontrolle durchführen lassen, es geht einfach nicht anders.

    LG an Dich
    Lilly

  • Ellie,
    lass ihn seine eigenen Entscheidungen treffen und triff du deine! Mehr kann ich dir nicht raten! Du bist mitten drin im Soge der Co-Abhängigkeit. Entweder du machst so weiter oder du änderst dein Vorgehen bzw. schlägst deinen eigenen Weg ein...

  • Hallo Ellie,

    die wesentlichsten Dinge sind ja eigentlich gesagt. Die medizinische Notwendigkeit lässt sich nicht besser darstellen als von einem selbst Betroffenen ( Thema Bauchspeicheldrüse).
    Im Klartext heisst das ja das Dein Mann in Lebensgefahr schwebt und nichts anderes.

    Ihr habt Euch gestritten?
    Dazu habe ich schon was geschrieben...scroll mal zurück.

    Du hast geschrieben das Du Dein Tempo fährst, so wie Du es kannst. Und Du bist froh etwas dazugelernt zu haben, Du bist jetzt wissender und Du weisst auch das Du mit dem Problem nicht alleine stehst.
    Du kennst nun auch die Lösungswege aus der Situation.

    Hinzuzufügen wäre evtl. noch der Weg der bei Lilly zur Einlieferung geführt hat. Die Problematik mit der Bauchspeicheldrüse könnte Veranlassung für den Notarzt sein Ihn mitzunehmen wenn Du anrufst. Wenn jemand irgendwo betrunken seinen Rausch ausschläft ist das kein Grund für einen Notarzt jemanden in die Klinik einzuweisen. Mit der Bauchspeicheldrüse sieht das dann schon anders aus.

    Du scheinst auch irgendwie davon auszugehen das er von heute auf morgen einfach nichts mehr trinkt.
    Das geht nicht, auch das haben wir Dir geschrieben.
    Im Klartext heisst das :Er trinkt weiter, ob friedlich oder nicht. Bis er zum Arzt geht oder eingeliefert wird.

    Weil er alkoholkrank ist.

    Nicht weil er Dich ärgern will. Er MUSS trinken

    Gruss

    White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Servus Ellie,

    vielleicht verstehst Du jetzt, warum ich mich ausgeklinkt habe: Du änderst nichts, aber auch gar nichts an Deiner Co-Abhängigkeit.

    Statt dessen versuchst Du, einen nassen Alkoholiker gegen dessen Willen trocken zu legen.

    Ellie, Du willst keine Hilfe zur Selbsthilfe, sondern Du suchst eine Anleitung, wie Du Deinen saufenden Göttergatten trocken kriegst. Die gibt es nicht! Das muss er wollen!

    Somit ist jedes weitere Wort zwecklos - vielleicht wachst Du ja irgendwann selber auf und suchst dann wirklich nach Hilfe für Dich.

    Bis dahin: träum weiter und viel Kraft - die wirst Du brauchen...

    LG
    Spedi

  • Zitat

    Sie gab mir den Rat, mich erst mal emotional von ihm zu lösen, mich von ihm abzunabeln und dann je nachdem wie sich das entwickelt, die Trennung in Angriff nehmen. Nur so würde es funktionieren.


    Ich finde, das ist ein sehr guter Rate! Ich habe mich innerlich auch sehr lange auf die Trennung vorbereitet. Meine Tagebücher bestätigen mir das. Hab - um es durchzuziehen - ca. 2 Jahre gebraucht. So lange solltest du das Theater vielleicht nicht mehr mitmachen. Aber nimm dir Zeit dafür! Wenn du es aussprichst, dann MUSST du dahinterstehen! Und dafür bist du glaube ich auch noch ein wenig labil! Aber mit jedem Tag schöpfst du weitere Kraft - lass sie dir nicht von deinem Mann und seinem Problem wieder nehmen!! Du bist auf einem sehr guten Weg! Bereite dich innerlich auf die Trennung vor, plane Dinge, die geregelt werden müssen im Voraus, sodass hinterher nicht alles auf einmal auf dich einströmt. Meiner Meinung nach ist das eine sehr gute Strategie...

    Zitat

    Laß ich ihn noch in mein Schlafzimmer? Führe ich noch Gespräche mit ihm? Besuche ich noch mit ihm zusammen den Tanzkurs, den wir vor kurzem gebucht haben?......... Das sind doch alles Dinge, die einen einander näher bringen.


    Das Problem mit dem Schlafzimmer hatte ich gott sei Dank nicht - mein Mann hat die letzten 4-5 Jahre vor der Trennung eh nur auf der Couch geschlafen. Was ich zwar unmöglich fand, aber so musste ich wenigstens seine stinkende Fahne nicht ertragen. Das musst du selbst wissen...
    Den Tanzkurs würde ich abblasen oder alleine hingegen. Hierfür könntest du dich im Fitnessstudio anmelden ;) oder einfach etwas tun, was dir Spaß macht! Gespräche... ich weiß nicht. Ich an deiner Stelle würde mich so gut es geht mit ihm unterhalten. Halt so, dass kein Streit entsteht... Normale Dinge besprechen, die sich unter einem Dach halt nicht vermeiden lassen. Aber versuch einfach, so gut wie möglich deine Dinge zu erledigen und dich einfach auf dich und dein Leben zu konzentrieren. Werde egoistisch!

    Und jetzt schlaf gut und mach dir nicht so viele Gedanken! Deine Energie brauchst du noch für ganz andere Dinge...

  • Danke Elki,

    Du hast mir die Worte aus dem Mund genommen.

    Über die Sache mit dem Alktester hatten wir schon ausführlich geschrieben. Eigentlich brauchst Du das hier auch nicht mehr erwähnen weil eine Blumenvase genausoviel hilft.

    Wenn das die Strategie ist hast Du im Sommer was vor.

    Dafür wirst Du hier viel Hilfe finden, Adressen und Wege , warte also nicht bis garnichts mehr geht.

    viele Grüsse

    White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • So war es gemeint Ellie.

    Bleib tapfer. Es gibt immer einen Weg.

    Du schaffst das.

    Gruss
    White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hi Elli,
    danke für deine lieben Worte!

    Du hast Recht, wir alle möchten dir helfen und dir die Augen öffnen (das hast du ja schon selbst getan). Wir können dich dabei hier aus dem Forum unterstützen, aber die Trennung musst du alleine durchziehen!

    Zitat

    Es wird sich was ändern müssen und ich selbst hab mir für die Entscheidung Frist bis zu den Sommerferien gesetzt. Hat er bis dahin keine ernsthaften Schritte seine Sucht zu bewältigen gemacht, werde ich mich von ihm trennen. In den Sommerferien muß ich nicht arbeiten. Ich hab dann also 6 Wochen Zeit alles zu regeln und irgendwie wirds dann im Herbst schon ohne ihn weiter gehen.


    Es ist gut, dass du dir selbst diese Frist gesetzt hast, denn dann hast du einen Anhaltspunkt, an den du dich halten musst! Es wird auf eine Trennung hinauslaufen, denn ich glaube nicht, dass dein Mann etwas unternehmen wird! Und du hast jetzt viel Zeit, dich vorher damit auseinanderzusetzen! Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass du große Angst vor diesem Einschnitt hast! Aber ich denke du wirst sehr gut ohne ihn zurecht kommen - viel besser, als du dir das jemals vorgestellt hast!

    Zitat

    Wer uns kennt, würde das nie erwarten. Wir haben beide gute Jobs, ein eigenes Haus, unsere Kinder besuchen tolle Schulen, nach außen hin alles optimal.


    Du hast einen guten Job! Da hast du schon einmal einen sehr großen Vorteil gegenüber einigen Müttern hier!! Du stehst nicht von jetzt auf gleich völlig mittellos da und musst sehen, wie du in der Zukunft dein Geld verdienen wirst... Das ist sehr viel wert, glaub mir! Denn da hast du eine große Sorge weniger!

    Sie die Trennung als eine Chance! Eine Chance für dich und deine Kinder, endlich ein unbeschwertes Leben führen zu können! Ein Leben, das Spaß macht, ohne DAS Problem deines Mannes! Du wirst dein Leben wieder lieben, da bin ich mir ganz sicher! Es wird dir selbst wieder gut gehen - und ganz besonders deine Kinder werden dir für diesen Schritt später einmal sehr sehr dankbar sein!!!

  • Achso, und noch was...
    Es muss dir egal werden, was andere über dich denken! Du wirst sehen, wie manche sich das Maul darüber zerreißen werden, wenn DU dich trennst! Das ist normal! Aber es muss dir völlig am Allerwertesten vorbei gehen!!! Denn hier geht es ausschließlich um dich und deine Kinder und nicht um irgendwelche Meinungen der Außenwelt, die einem eh oft nur ihre eigene heile Welt vorgaukeln, in der es genauso schlimm aussieht (oder ähnlich). Denn eigentlich weiß niemand, wie es hinter den Kulissen der anderen aussieht... Man schaut den Leuten nämlich immer nur vor den Kopf!

  • Hallo Elli,

    was hast Du erwartet?

    Das er ehrlich sagt: ja, ich saufe zuviel!

    Der Schuss konnte nur nach hinten los gehen!

    Du machst Dich verrückt und änderst nichts an der Situation!

    Dein Mann wird immer Hintertürchen finden, um zu trinken!

    Was hätte es Dir gebracht, wenn er 3, 4 oder 5 Tage nicht getrunken hätte?

    NICHTS......denn er hat seinen Tiefpunkt noch nicht erreicht!

    Solange Du an seiner Seite bist, wird er auch nichts ändern!

    Warum auch??? Läuft doch alles wie geschmiert!

    Ich habe dieses Dilemma über 20 Jahre mitgemacht, bis ich einen Schlußstrich gezogen habe.

    Ich habe mich getrennt, bin ausgezogen und habe abgewartet, was passiert!

    Mein Mann hat sich besonnen, ist aber nicht die Regel, leider!!!

    Diese ganze Kontrolle bringt Dich keinen Schritt weiter. Im Gegenteil; er wird aus Protest sogar noch mehr trinken.

    Denn er hat ja nicht das Problem, Du bist diejenige, die ein Problem hat!

    Lass Dir das nicht gefallen! Mach endlich Nägel mit Köpfen!

    Denke an Dich, denn Du kannst ihn nicht ändern! Nicht mit Liebe und schon gar nicht mit einem "Alkohol-Tester"!!!

    Bitte, wach endlich auf und denke an DICH!!!

    Viel Glück für Dich und einen lieben Gruß
    Speedy

  • Zitat

    Ich hab ehrlich so eine Wut. Ich hab ihn mal geheiratet, weil ich dachte, daß er für mich und unsere Kinder immer da sein wird und jetzt läßt er uns so im Stich.


    Sie zu, dass du Land gewinnst! Er will nicht. Und damit basta! Du weißt, was du zu tun hast!

  • Kurz und knackig: Recht haben die Beiden!

    Es wird nicht besser, sondern schlimmer werden!!!

    Obwohl ich Trennungen nicht propagiere, scheint es mir in deinem Fall das einzig Richtige zu sein, damit du und deine Kinder endlich wieder leben könnt.
    Das ist doch kein Leben, wenn er dich morgens mit einer Fahne anhaucht und abends schon betrunken im Bett liegt und du den ganzen Rest am Hals hast.
    Eigentlich bist du schon alleinerziehend, nur dass er noch bei euch wohnt und du somit noch seine Wäsche machen kannst!

    Gruß
    Heike

  • Hallo Ellie,

    Zitat

    Er ist volltrunken auf der Couch eingeschlafen und irgendwann ist er dann aufgewacht und mußte aufs Klo. Nur bis dahin hat er es nicht mehr geschafft. Irgendwann stand er mitten im Wohnzimmer und hat da auf den Boden gepinkelt. Ich habe ihn so gehaßt in diesem Moment. Nicht dafür, was er mir antat, sondern dafür, daß die Kinder das mit ansehen mußten.

    Sorry, aber wenn ich mir diese Situation bildlich vorstelle, wird mir ganz elend. Und zwar, wenn ich an die Kinder denke, das sie sowas miterleben mußten :(
    Wenn ich mir vorstelle, meinem Vater, den ich sehr liebte und achtete, wäre so etwas passiert, ich hätte wohl jede Achtung vor ihm verloren. Ich hätte mich furchbar für ihn geschämt und wäre wohl ziemlich erschüttert darüber gewesen, als Kind.

    Deine Kinder haben solche Vorfälle vielleicht schon öfters erleben müssen, ihren Vater besoffen zu erleben ?
    Das ist ganz furchtbar und ich kann mir vorstellen, was das für Spuren hinterlässt. Sie werden beginnen, ihren Vater zu hassen, Ekel und Abscheu vor ihm zu empfinden etc., tue ihnen das bitte nicht an. Du bist für sie verantwortlich, er kann es nicht mehr sein, denn er ist alkoholkrank.

    Was Du Dir selber antust, ist auch klar, dazu wurde auch genug geschrieben, ich denke, es wird wirklich Zeit zum Handeln. Das ist sicher schwer, aber ich sehe absolut keinen anderen Weg als eine Trennung. Toll finde ich das auch nicht :(

    Der Alko-Tester wird im Endeffekt wohl eher das Gegenteil bewirken, als erhofft. Du überprüfst ihn überraschend, er wird sauer darüber, fühlt sich kontrolliert und rate mal, was dabei herauskommt ? Ein prima Grund, sich wieder die Kante zu geben, denn Du bist wieder an allem schuld und die Dumme :(

    Ich wünsche Dir und Deinen Kindern von Herzen alles Gute, sowas hat NIEMAND verdient !

    LG an Dich
    Lilly

  • Zitat

    Obwohl ich Trennungen nicht propagiere, scheint es mir in deinem Fall das einzig Richtige zu sein, damit du und deine Kinder endlich wieder leben könnt.
    Das ist doch kein Leben, wenn er dich morgens mit einer Fahne anhaucht und abends schon betrunken im Bett liegt und du den ganzen Rest am Hals hast.
    Eigentlich bist du schon alleinerziehend, nur dass er noch bei euch wohnt und du somit noch seine Wäsche machen kannst!


    Das ist auch wirklich so! Du wirst hinterher sehen, dass du weitaus weniger Arbeit hast, wenn er nicht mehr mit euch unter einem Dach wohnt! Klar ist das Leben als alleinerziehende Mutter nicht leicht! Aber du wirst ein Kind weniger haben! Hört sich vielleicht blöd an, aber ist so! Er ist dir keine Unterstützung, er bereitet dir nur Sorgen. Noch mehr als die Kinder zusammen. Denk mal drüber nach!

  • Hi Ellie,

    Zitat

    Gestern Abend hab ich mir nun überlegt, warum soll ich noch bis zu den Sommerferien warten. Ändern wird sich doch nichts. Geh ich gleich die Trennung an, kann ich meinen Kindern wenigstens noch 3 Monate Leid ersparen.


    Ich sehe das genauso! Aber du musst das jetzt auch dringend durchziehen! Schau nach vorne, plane deine Zukunft und die Dinge, die geregelt werden müssen, und versuch, dich nur auf dich und deine Dinge zu konzentrieren!

    Zitat

    Weißt du, was der Kommentar MEINES Vaters dazu war? Er hatte überhaupt kein Verständnis dafür und hat mich gefragt, ob ich denn einen Freund hätte, weil ich meinen Mann nun so schnell loswerden will.


    Du wirst mit vielen solcher Reaktionen rechnen müssen! Sie müssen dir sonst wo vorbeigehen! Ganz ehrlich! Es ist dein Leben!!! Mein Vater hat auch immer gesagt, "ja, mit dir ist es ja auch nicht so ganz einfach"! Und solche Dinge. Das stimmt! Aber für das Alkoholproblem kann keiner was, außer der Abhängige selbst. Und dass heißt alles nicht, dass man es ewig so hinnehmen und über sich ergehen lassen muss!! Meine Mutter und auch mein Vater haben ca. 1/2 Jahr lang gebraucht, um meine Entscheidung zu akzeptieren! Das Umfeld möchte einen immer so behalten, wie man war! Sie sehen die Probelme in dem Moment nicht so wie du - warum auch immer! Das muss dir alles egal sein! Denk an dich und deine Kinder! Du machst das alles richtig!!! Auch wenn das mit deinen Eltern weh tut - lass dir auf keinen Fall ein schlechtes Gewissen einreden und dir die Schuld für alles in die Schuhe schieben! Um Schuld geht es hier nämlich nicht! Es geht darum, etwas zu verändern und wieder glücklich zu sein!

    Zitat

    Noch eine Frage! Ihr schreibt immer, man kann einen Alkoholiker zu nichts zwingen, wenn er es nicht selbst will. Er muß erst an seinem Tiefpunkt angekommen sein, um sein Leben in die Hand zu nehmen. Ich zwinge durch dieses Ultimatum doch meinen Mann jetzt auch dazu, was zu tun. Entweder Therapie oder er hat uns verloren. Das ist doch auch Zwang. Ist das jetzt richtig oder falsch? Manchmal hab ich das Gefühl, ich weiß garnichts mehr.


    Du zwingst ihn nicht! Er kann selbst entscheiden, was er tut! Wenn er es nicht macht - auch OK. Du kannst so nicht mehr leben. Und du hast dich dafür entschieden, so nicht mehr weiterzumachen! So sehe ich das! Und das ist genau der richtige Weg! Jedoch hast du dir und auch ihm jetzt keine Frist gesetzt (so wie mit den Sommerferien). Ich würde dir vorschlagen, ihm ein/zwei Wochen Bedenkzeit zu nehmen (die eh nichts nützen), aber auch für dich, damit du dann - an dem gewissen Punkt - auch wirklich die Konsequenzen ziehst!

  • Liebe Ellie;
    Du zwingst deinen Mann mit deinem Ultimatum zu nichts.
    Der entscheidende Unterschied zu vorher ist der; früher wolltest du mit Drohungen oder Ultimaten erreichen dass dein Mann zu trinken aufhört.

    Jetzt bist an einem Tiefpunkt angekommen wo du für DICH neue Regeln aufstellst.

    Dein Mann darf weiter trinken wenn er das möchte, aber nicht mehr mit dir und den Kindern. Das ist ein Riesenunterschied. Du nötigst ihn nicht, sondern hast für dich neue Regeln aufgestellt,nach denen jemand der mit dir leben möchte, sich orientieren kann. Ist das nicht wunderbar?
    Damit bist du aus der Schuldnummer raus und bitte lass dich nicht beirren,

    ...ich bin stolz auf dich
    Gruss Smilla

    ---------------------------

  • Ich wollte noch kurz zu Smillas Worten etwas hinzufügen:
    Bei meinem Gespräch bei der Suchtberatung bzw. damals bei der Eheberatung (wobei die Therapeuten damals natürlich sofort DAS Problem, den Alkohol erkannt haben), habe ich gemerkt, dass diese Gespräche genau auf das hinauslaufen sollen, das du gerade mit deinem Tun bezweckst: Dein Mann soll selbst die Entscheidung treffen, ob er nicht mehr trinkt oder so weitermacht wie bisher! Das ist ganz alleine seine Entscheidung! Du hast ihn genau da, wo er sein muss!

    Im gleichen Zuge hast du dich für dich selbst auch entschieden. Entweder ohne Alkohol, oder es ist vorbei! Ohne Wenn und Aber!

    Du kannst wirklich stolz auf dich sein, denn ich habe den Eindruck, du hast es echt verstanden!

  • Hallo ellie,

    Tja, warum hat ein Alkoholiker Angst vor einer Therapie ?

    Erst einmal vorweg, ich war auch schwerstabhängig, habe aber keine Therapie gemacht, bin auch die ersten 4 Jahre ohne SHG trocken geblieben, weil ich in einer von mir aufgesuchten nicht klar kam. Hatte aber mit dem Procedere zu tun, nicht mit der Gruppe selber. Ich hatte "nur" eine Entgiftung in KH, ich landete auf der Intensiv und die war nicht einfach, ich hätte sie beinah nicht überlebt.

    Eine "normale" Entgiftung unter weniger dramatischen Umständen ist aber nun wirklich nichts schlimmes, Erfahrungsberichte stehen ja im Alkoholiker-Bereich, wo Dein Mann sich auch jederzeit informieren könnte.

    MEIN Weg ist aber wirklich NICHT weiter zu empfehlen, es hat auch niemand geglaubt, das ich so trocken bleiben kann. Der größte Fehler, den ich machte, war, mir keine andere SHG zu suchen.
    Wie sehr mit der Austausch mit Betroffenen fehlte, merkte ich erst richtig, als ich vor 1 Jahr hier her kam.
    Also meiner Meinung nach ist eine SHG ein MUSS, es ist sonst einfach zu schwer.

    Eine Therapie lehnte ich ab, weil ich dazu in eine geschlossene Psychiatrie sollte, ins LKH, im Volksmund hier leicht belächelt als "Irrenanstalt".
    Da wollte ich partout nicht hin, ich sagte, ich bin zwar Alkoholikerin, aber nicht verrückt.
    Heute weiß ich aber auch das besser, es war ein dummes Vorurteil, ich kenne mittlerweile Menschen, die auch dort waren und ich habe kein einziges schlechtes Wort darüber gehört, ganz im Gegenteil, es ist eine ganz modern aufgebaute Psychiatrie mit guten Ärzten.

    Also zusammendfassend: Nicht jeder braucht eine Therapie, auch hier sind ja einige Menschen, die ihren Weg mit uns erfolgreich zusammen gegangen sind, hauptsächlich im Geschlossenem Bereich. Denn wir sind auch eine SHG.
    Wenn Dein Mann Hilfe braucht, hier sind genug Menschen, die ihm helfen können. Oder eine reale Gruppe, das kann er sich ja aussuchen.
    Eine Entgiftung ist aber notwendig bei dem hohen Konsum, das wird er sicher auch so von seinem Arzt geraten bekommen.

    Es kommt auch sicher Angst vor dem Unbekannten dazu, und Angst einzugestehen fällt vielleicht besonders Männern schwer ?
    Was kommt da auf mich zu ? Schaff ich das ? Brauch ich das überhaupt ? ... könnten so die Ängste und Fragen sein.

    Falls Du noch weitere Fragen dazu hast, gern.

    LG an Dich
    Lilly

  • Zitat

    Ich hab auch schon drüber nachgedacht, ihm vorzuschlagen, sich mal hier in dieses Forum reinzuklicken.


    Mein Mann hat hier 2,3x geschrieben - und das war's dann auch. Er hat ja so wieder etwas getan *g* Und was hat es gebracht: nichts! Es war wieder einmal einer seiner Versuche, mich wieder um den Finger zu wickeln... Für sich hat er das nicht getan!!!

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