Beiträge von Smilla

    Hallo Tine,

    nein du bist nicht überspannt. Haste alles richtig gemacht, war nur bisschen Pech mit dem Orthopäden. Sowas sollte nicht, kann aber vorkommen. Aber nun ist er ja im Krankenhaus und du musst du dich jetzt erstmal von der Anstrengung erholen.

    Ich wünsche dir eine gute Nacht

    Smilla

    :lol::lol: Klinikleiter? :shock:

    Lieber Spedi, hoffentlich erholst du dich trotzdem weiter gut, auch wenn da so komische Sketche aufgeführt werden.

    Versuch doch mal abends was anderes als Räucheraale zählen wenn du nicht schlafen kannst :wink: .

    Alles alles liebe
    Smilla

    Ja Poldi,
    den Engel und Teufel auf deiner Schulter würde ich auch mal vertauschen. Das Engelchen steht für all das was dir rät bei dir zu bleiben :wink: .

    Mh, so ist das wenn ein Mensch gleichzeitig das beste und das schlechteste in unserem Leben ist ......und das was schön war möchte man festhalten........und wenn alle sagen: Lauf was du kannst........dann denkt man: so einfach ist das nicht, ich liebe ihn doch.

    Sucht ist etwas vollkommen unpersönliches, entpersönlichendes was sich nicht von Liebesgefühlen beeinflussen lässt. Der Sucht wird langsam schleichend alles untergeordnet.

    Deinem Freund wird nicht bewusst sein, dass er sich in der beginnenden Abwärtsspirale befindet und ich kann dir versichern du kannst dir (jahrelang)den Mund in Fransen reden (von wegen "noch mal in Ruhe reden"), er wird nur verstehen das du ihm etwas für ihn angenehmes, was er unter seiner Kontrolle glaubt wegnehmen willst........und er hat dir deutlich gesagt das er sich das nicht nehmen lässt.


    Poldi, was möchtest du? Willst du ein gutes Leben? Willst du die Verantwortung für dich übernehmen und mal schauen ob das nicht ein lohnendes Projekt für deine Energie sein könnte?

    Völlig schizophren ist es eigentlich sein Leben in den Dienst eines anderen Menschen zu stellen, über dessen Abhängigkeit und Entscheidungen wir keine Kontrolle und keine Macht haben und dem wir unweigerlich und schleichend die Verantwortung für unser Leben in die Hand drücken.

    Wir betteln, wir drohen und wir flehen und ziehen ihm damit Hosen an die ihm viel zu gross sind. Das nennen wir dann Liebe.

    Eine höhere Form von Liebe ist es den anderen die natürlichen Konsequenzen seines Verhaltens erleben zu lassen. Wir degradieren den anderen nur, wenn wir die Verantwortung für ihn übernehmen, um keinen Trennungsschmerz zu spüren und uns der Verantwortung für uns selbst nicht zu stellen.

    Poldi, wenn du dich noch nicht abfinden kannst - sei traurig und heul dir die Augen aus bis dir irgendwann einer von den Millionen schönen Söhnen einer anderen Mutter gefällt - sei nur nicht so anmassend zu glauben du könntest irgendjemanden gesundlieben, das funktioniert leider nicht, stattdessen spielst du mit deinem Leben.

    Gerade vorhin habe ich meine Tochter getröstet. Sie hat sich von ihrem Freund getrennt, der sich zunehmend als krankhaft eifer-süchtig herausstellte. Da das ganze noch mit einem furiosen Abgang ihrerseits endete ist sie jetzt traurig und hat ausserdem noch ein schlechtes Gewissen.
    Weil sie weiss das jetzt final Ende ist, kommen gerade noch mal alle die schönen und positiven Seiten der Beziehung ganz stark zum Vorschein und es scheint ihr trotzdem ein grosser Verlust zu sein obwohl sie weiss das er irgendwie krank sein muss.
    War auch ein ganz liebevoller, gutaussehender, hilfsbereiter und intelligenter junger Mann - aber ich bin heilfroh, das sie sich nicht verbogen hat um ihn herum.


    Ich wünsche dir lauter schöne Sachen wie ausgehen mit der Freundin,, ein schönes Bad, Kino oder ein gutes Buch.

    Lieben Gruss Smilla

    Poldi, seine Gründe sich nicht zu melden können vielfältig sein.

    Welche auch immer es sind du spielst die zweite Geige dabei, so wie du vorher auch die zweite Geige gespielt hast. Wahrscheinlich wird er sich wieder melden, sei es mit Liebesschmacht, sei es mit Vorwürfen, sei es mit der Bitte um Hilfe oder Verhandlungsabsichten.

    Mach dir keine Gedanken ob du ihm egal warst im letzten Jahr, er hat dich bestimmt sehr gern - aber der Alkohol ist stärker als die Gefühle. Es ist nichts persönliches, verstehst du?

    Die Leere in dir musst du mit irgendetwas füllen, am besten mit schönen Aktivitäten für dich- mach dir am besten einen Plan.


    ....und wenn er sich meldet, denk dran:
    Gefühle von Schuld, Mitleid und Verpflichtung sind für Partner das, was das erste Glas für den Alkoholiker ist.


    Alles Liebe Smilla

    Hallo Poldi,

    alleine durch müssen wir irgendwie alle, aber die anderen können uns helfen zu sehen was wir nicht sehen.


    In meinen Anfängen als Co-Süchtige war ich vor dem Phänomen der Sucht meines Partners gestanden wie vor einem grossen Bild und ich 5cm davor, mich bemühend dabei das ganze Bild zu betrachten.


    Sei nicht so mutlos auch wenn es 2 Schritte vor und einen zurück geht. Schau mal ihr seid 1 Jahr zusammen und du hast gemerkt da stimmt was nicht in meiner Partnerschaft und du merkst das du um der Beziehung willen Dinge tolerierst , die wenn du von ihnen vorher gewusst hättest bestimmt abgelehnt hättest.


    Nun ist es so das eine Alkoholkrankheit nicht über Nacht entsteht und egal ob dein Freund bereits als körperlich süchtig bezeichnet werden kann oder nicht, der Weg in die psychische Abhängigkeit ist ebenso schleichend wie unausweichlich.


    Das gilt im übrigen auch für die Partner, denn was ein 'bisschen' Co-Abhängigkeit in jeder neuen Beziehung und in der Verliebtheit steckt, wird für uns schleichend aber unausweichlich zum Alltag.


    Das fängt bei Kleinigkeiten an, wo wir unbewusst unsere Freizeitplanungen und Verabredungen darauf abchecken ob unser Partner an diesem Tag mutmasslich zur Verfügung stehen wird, bis später hin zu zu einer völlig kranken Denke wie 'mein Partner schlägt mich nicht, wird nicht aggressiv und arbeitet noch gelegentlich', also ist es doch noch nicht hoffnungslos.


    Es ist nicht möglich mit einem aktiv trinkenden auf Dauer zusammenzuleben ohne davon zutiefst in Mitleidenschaft gezogen zu werden und wir leugnen das uns unser nasser Partner nicht wirklich für eine Beziehung zur Verfügung steht.


    Klar es schmerzt und wir versuchen mit allen Mitteln unsere Quelle an Liebe und anfänglich guten Gefühlen zu schützen und dabei übersehen wir gerne das wir mir der Zeit unsere Ansprüche immer niedriger schrauben um das Glück festzuhalten.


    Das tun wir mit der gleichen Vehemenz wie der trinkende glaubt sein Trinken kontrollieren zu können. Wir wissen doch was für ihn gut ist und eines Tages wird er es einsehen wenn er nur will.


    Will er aber nicht Poldi.
    Er kann sich auch nicht zwischen dir und dem Alkohol entscheiden, nur zwischen sich und dem Alkohol. Dabei hat er die Wahl zwischen nie, auf die harte Tour oder durch Einsicht irgendwo auf dem Weg in dei Abwärtsspirale. Aber niemals durch 'er oder ich'.
    Wenn er wgen dir aufhört, fängt er auch wegen dir wieder an.


    Er hat das Recht zu trinken was, wo, wann und wieviel er will. Es wäre vermessen ihm das nehmen zu wollen, du kannst nur sagen 'Bitte, dann aber ohne mich'.


    Das ist gleichzeitig die gute Nachricht, gib ihm die Freiheit zu tun was er für richtig hält, gib ihm meinetwegen die Aussicht darauf es in einem Jahr nochmal zu versuchen, wenn er bis dahin anders leben möchte.

    Das gibt dir dein Leben wieder und es schmerzt nicht so sehr wie der Gedanke an eine endgültige Trennung.
    Nur wenn du Gedanken hast wie: zusammen schaffen wir das oder irgendwann werde ich ihn dazu bringen aufzuhören - dann bist du auf dem Holzweg, das wird niemals funktionieren.


    Du darfst ja wirklich und mit Recht traurig sein, aber das traurigste ist wenn du gefangen bist.
    Du kannst nicht gleichzeitig für ihn und für dich die Verantwortung übernehmen. Gib ihm seine zurück und kümmere dich um dein Leben, denn das ist deine Verantwortung, wir sind doch alle geliebte Kinder dieser Erde und du bist aufgefordert glücklich zu sein und es dir gut gehen zu lassen und alles dafür zu tun. Du bist wichtig.

    Um zu begreifen, ist es vielleicht noch ganz wichtig zu lernen wie Sucht funktioniert und wie der Abhängige andere manipuliert und instrumentalisiert. Dazu gehört die gesamte Palette an Vorwürfen , Bitten um Hilfe, scheinbares Entgegenkommen, Ironie und guten Wünsche - mal nüchtern, mal betrunken geäussert.
    Mal persönlich, mal am Telefon, mal per mail - und immer verwirrend.

    Je mehr du über die Krankheit weisst, desto weniger persönlich wirst du vieles nehmen, es kann dich nicht mehr so leicht angreifen und du wirst dich besser diastanzieren können.
    Es ist wichtig das du lernst dir gutes zu tun, ohne schlechtes Gewissen. Mitgefühl für ihn, solange er so weitermacht ist verlorene Energie für dich.


    Pass gut auf dich auf.

    Lieben gruss Smilla

    Hier ein paar meiner Gedanken zur Krankheit.


    Zitat

    Vielleicht liegt im Annehmen der Krankheit des Partners auch ein Stueck Kraft, ihn besser loslassen zu koennen?

    Das bringt es meiner Meinung nach auf den Punkt Currlinger, das ist unumgängliche Voraussetzung dazu.

    Dazu gehörte für mich auch folgendes:

    Ich habe mich hier umfassend über die Krankheit Alkoholismus informiert.
    Dabei habe ich erkannt das ich absolut machtlos dem Alkohol gegenüber bin und es keine Abstufungen von süchtig sein gibt (ich hatte z.b. die naive Vorstellung ein Junkie sei süchtiger als ein Alkoholiker weil die körperliche Abhängigkeit schneller und stärker ist).

    In vergangenen Jahren bin ich immer wenn es mir schlecht ging mal zu Al-Anon gegangen. Das mein Partner krank ist hatte ich schon verstanden, aber das ich auch krank bin nicht, ebenso wenig wie ich vor dem Alkohol kapitulierte. Das gehört ganz wesentlich auch dazu - nicht nur der Partner ist dem Alkohol gegenüber machtlos sondern ich auch.


    Ich erkannte das die Sucht eine unpersönliche Krankheit ist und hörte auf mir Fragen zu stellen über:

    Warum tut er das wenn er mich doch angeblich liebt.

    ....also verstand ich, dass die Sucht stärker ist als die Liebe und das sein Reden und Handeln vollkommen suchtgesteuert waren.

    Man könnte meinen, ich würde ihn damit nicht mehr für voll genommen haben, aber das Gegenteil war der Fall. Endlich akzeptierte und respektierte(!!!) ich die Krankheit meines Partners.

    Das versetzte mich in die Lage mich mir selber zuzuwenden, eine mögliche Fortführung der Beziehung zu einem späteren Zeitpunkt (eine Beendigung auf immer erschien mir wie vielen hier zu schmerzhaft) gelassen in Aussicht zu nehmen und mich endlich als eigenständige Person wahrzunehmen die das Leben an der Seite eines nassen Alkoholikers für sich ausschliesst.

    Ich halte es inzwischen für anmassend und aussichtslos einem Alkoholiker das Trinken verbieten oder ausreden zu wollen.

    Andererseits habe ich endlich von mir beriffen, dass ich mir einen Partner unterbewusst auch unter dem Aspekt gesucht hatte, weil er als nasser Alki nicht wirklich für eine Beziehung zur Verfügung stand und mir auch nicht überlegen sein konnte. Ich hatte panische Angst vor echter Nähe und ich war der Kontroller in der Beziehung.

    Also meine eigenen kranken Anteile haben mich jahrelang in einer Beziehung bleiben lassen die mir und den Kindern nicht gut tat, weil ich es unbewusst so wollte (und natürlich auch die 'Sicherheit' des Bekannten hatte - co-sein von der Pike auf gelernt). Das hat mit Liebe nix zu tun, das ist genauso krank wie saufen, nur das man es nüchtern erleben muss.

    Mein Partner war besoffen vom Alkohol und ich war besoffen von ihm.

    Zweimal ist er in eine LZ gegangen weil ich sagte: Der Alkohol oder ich.

    Das ist wieder so ein Bumerang, es funktioniert nicht.

    Hier habe ich gelernt die Krankheit meines Partners wirklich zu akzeptieren und nicht nur zu konstatieren das er krank ist. Jede Aktion die ich danach gestartet habe, tat ich um meiner Selbst willen. Er konnte mit mir über nichts mehr verhandeln - was hiess - in einer Wohnung nur noch wenn er trocken ist und bleibt.
    Indem ich meine seelische und geistige Gesundheit an die erste Stelle setzte, übernahm ich endlich Verantwortung für mich und gab ihm die seine wieder.

    Ich konnte so auch distanzierter und wieder freundlicher sein - alles kann, nichts muss. Was ich früher unter dem Deckmäntelchen der Liebe mit ihm gemacht habe, war alles Hilflosigkeit, Wahnsinn und meine Sucht.

    Als er dann ankam und mich bat ihn ins Krhs. zu bringen, konnte ich das gerne tun.

    Den Anfang schaffte ich durch die Kinder, hatte ich auch keine Ahnung von Eigenverantwortung, so wenigstens noch einen Schimmer das es für sie eine Zumutung war (wie sich das für ein Kind anfühlt wusste ich ja ansatzweise - es macht Angst. Ansatzweise deshalb, weil bei uns zuhause das offensichtliche zu 100% totgeschwiegen wurde.).


    Wenn also beide solchermaassen trockengelegt sind, der eine vom Alkohol und der andere von seiner Beziehungssucht, dann kann man überhaupt mal über Liebe reden. Das ist Arbeit - ich darf das gerade erleben.

    Sich gleichzeitig um die eigenen und die Gefühle des Partners zu kümmern geht nicht. Das schliesst sich gegenseitig aus.


    Zum Loslassen gehört - die Krankheit zu akzeptieren und durchaus auch zu Lieben, aber ohne die Qualen der Verstrickung.
    Weil ich meinem Partner sein Seilende zuwarf und ihm damit ermöglichte seinen Schlamassel selbst auszubaden und die Folgen zu tragen.


    Ich wusste schon lange das mein Partner krank ist, aber nichts wirklich reeles was Sucht wirklich bedeutet.
    Es machte mir Mut hier zu sehen wie man erst anders handelt, dann sein Denken und Fühlen verändert. Zuvor hatte ich es immer in der anderen Reihenfolge versucht und bin regelmässig daran gescheitert.

    Vor Augen selbst zugrunde zu gehen (und das ganz unpersönlich durch eine unpersönliche Krankheit) kam ich an meinem Tiefpunkt auf der Suche nach Hilfe hierher und hier durfte ich im Turbotempo ein paar wesentliche Vorraussetzungen und Bausteine für mein 'trockenes' Leben lernen. Dafür bin ich sehr dankbar.


    Liebe Grüsse smilla

    Liebe Ayki,

    ich kann es dir anhand der Trennung vom Vater meiner Tochter schildern. Sie war zu dem Zeitpunkt 3 Jahre alt. Nach meinem Auszug, der in einer Nacht und Nebel Aktion stattfand, habe ich folgendes getan:

    - Ich habe ihn nur noch als den Vater meiner Tochter oder mit dem Vornamen bezeichnet, nie mehr als meinen Mann oder ex-Mann, auch habe ich mich nie mehr mit seinem Namen gemeldet z.b. am Telefon.

    - Bin sofort beim Jugendamt vorstellig geworden und habe die Sachbearbeiterin bis zur Scheidung an allem was mich bedrückte teilhaben lassen ( das war klasse, beim erstenmal hat sie mich reden lassen und nach einiger Zeit mit der Faust auf den Tisch gehauen und gebrüllt:'Jetzt reichts mir aber, sie sitzen hier die ganze Zeit und reden nur über ihren Mann, jetzt reden sie mal über sich'.), na ja, dann habe ich das alleinige Sorgerecht beantragt und auch erhalten. Auf diese Weise gab es auch nicht mehr viel gemeinsam zu regeln. Ausserdem habe ich schnellstmöglich meinen Geburtsnamen wieder angenommen, das war für meine Tochter und für andere nie ein Problem.

    - Ich habe keine feste Besuchszeiten gewollt, er konnte nach Absprache sein Kind sehen und umgekehrt wann immer sie wollten. Ab dem 10. Lebensjahr etwa konnten sie sich alleine verabreden. Einschulung konnte er nicht, zur Kommunion habe ich ihn und seine Eltern eingeladen.

    - Gemeinsame Aktivitäten hat es ansonsten keine einzige mehr gegeben, nicht einmal auf einen Spaziergang hätte ich mich eingelassen. An privatem Kontakt hatte ich keinerlei Interesse mehr, das war wohl spürbar. Einen Konflikt gab es noch, als er unter Medikamenteneinfluss mit dem Kind Auto gefahren ist, gab es Besuchsrecht erst wieder nach einem gemeinsamen Besuch bei der Erziehungsberatungsstelle, bei dem ich trotz aller geballten Wut, sein und mein Interesse am Wohlergehen unserer Tochter hervorhob und dass es meine Überzeugung sei, dass er niemals wollen würde dass ihr etwas passiere.
    Das war eine spontane göttliche Eingebung, dass ich erst mal alles aufgezählt habe was er richtig macht. Danach hatten wir einen entspannteren Umgang und so ein moderiertes Gespräch bei Problemen wirkt manchmal Wunder (besonders wenn der andere merkt man will ihn nicht runterputzen).
    Bei Aussagen von Vater zu Kind, die dem Kind eindeutig emotional geschadet hätten, hätte ich den Kontakt allerdings rigoros unterbunden.


    - Bis ich keine negativen Gefühle mehr gegen ihn hatte, dauerte ungefähr so viele Jahre wie der schlechte Teil unserer Beziehung gedauert hatte, also ca. 5 Jahre. Ich bemühte mich ihm innerlich alles Gute für sein Leben zu wünschen; ein gutes Mittel um von rational nicht begründbaren Restschuldgefühlen und Wut wegzukommen.

    - Ein neuer Lebenspartner kann dabei sehr hilfreich sein, wenn es auch nicht nachahmenswert ist, sich wie in meinem Falle, wieder einen Partner mit dem gleichen Problem zu wählen, wenn auch diesmal einen lieben, gut erzogenen und auch wenn diese Partnerschaft eine (jetzt hoffentlich dauerhafte) gute Wendung genommen hat.


    Liebe Ayki, Kontakt wegen der Kinder ja, wegen dir nein. Das kann man ganz gut trennen (üben). Keine Gespräche über privates, sich für nichts interessieren was über das Wohlergehen der Kinder hinausgeht. Fehler können passieren, sind mir am ehesten dann passiert wenn das Kind gehört oder gespürt hat das ich negativ dem Vater gegenüber eingestellt war. Da haben sie ganz feine Antennen und sie lieben ja beide gleich und hören lange nicht auf sich zu wünschen die Eltern kämen wieder zusammen.

    Als du schriebst, das du zusammen spazierengehen willst mit Hund und dann noch Weihnachten zusammen............., da sträubten sich mir schon die Nackenhaare. Natürlich bist du begeistert von dem Hund, du wirst ihn bestimmt mal an der Haustür sehen und mit ihm spielen und schmusen.

    Das du in diese Hundefalle getappt bist ist nur zu verständlich. Ob sie für dich aufgestellt wurde oder warum der Hund sonst angeschafft wird, ist doch völlig unerheblich dabei. Es ist SEIN Hund und SEIN Problem. Auch dafür würde ich ihm alles Gute wünschen. Sollte mal offensichtlich werden das er ihn nicht behalten kann oder für ein paar Wochen eine Pflegestelle braucht, kannst du ja einspringen wenn DU es möchtest, ansonsten würde ich klarmachen, dass der Hund keinerlei Kommunikationsplattform für euch ist.

    Ayki, ich les dich schon seit ich hier bin, dabei ist mir am Anfang aufgefallen, dass du vor Monaten noch viel Gefühl in den Vater deiner Kinder investiert hattest (Wut), das war in der letzten Zeit viel weniger geworden.
    Diese Hundegeschichte hat deine schöne emotinale Distanz aufgehoben. Wenn du gedanklich woanders bist, kannst du nicht bei dir sein. Das hast du gemerkt, das hat dich verwirrt, weil dein Bauch dir ganz klar gesagt hat, das du dich von dir entfernst.
    Wenn man so an einer emotionalen Stelle erwischt wird ist es keine Schande mal nen kleinen Co-Rückfall zu haben, gerade und auch weil du ansonsten weil du so eine klarsichtige Persönlichkeit bist.


    Liebe Grüsse und ein schönes Weihnachtsfest wünsche ich dir

    Smilla

    Habe noch mal den Bionade Thread ausgegraben......

    Zitat

    Nähere Erklärungen und weitere Informationen sollen noch kommen.

    Gibt es da nochmal neue Erkenntnisse?


    Gruss Smilla

    Hallo du Liebe,


    du hörst dich schon Co-abhängig an. Versuchst zu kontrollieren was nicht zu kontrollieren ist.

    Die Falle in der du sitzt existiert nicht wirklich, sondern nur in deinem Kopf.
    Du bist dem Alkohol gegenüber vollkommen machtlos. Dein Freund ist süchtig und du bist schnell davon besessen ihn vom Alk wegzubringen. Das kannst du nicht, das Helfen ist ein Egotrip.

    Warum kannst du ihn nicht in sein Verderben rennen lassen, aber dich selbst schon? Es ist nicht möglich mit einem Alkoholiker zusammenzuleben ohne zutiefst davon in Mitleidenschaft gezogen zu werden.

    Wenn du deinen Tiefpunkt noch nicht erreicht hast, dann musst du vielleicht noch eine Weile deine Runden mit ihm drehen, aber glaube nicht das du dabei keinen Schaden nimmst.

    Übrigens ist der Alkoholismus eine Familienkrankheit in dem Sinne, dass solange du dich nicht wohl fühlst in der Beziehung, aber bleibst, du krankheitsunterstützend und verlängernd tätig bist.


    R.Norwood schrieb:
    "Es ist eine sehr hohe Form von Liebe den anderen die natürlichen Konsequenzen seines Verhaltens spüren zu lassen".


    Ich habe auch bislang nur von extrem wenigen Alkoholikern gehört, die an ihren Tiefpunkt gekommen sind nur durch Gespräche mit ihren Partnern, die meisten mussten erst die Trennung erleben um aufzuwachen. Dann, kann man immer noch sehen ob eine Änderung eintritt und ob das Fundament noch trägt.

    Auch wenn es traurig ist, die Sucht ist stärker als die Liebe.

    Sieh dir selbst ins Gesicht und versuche dich auf dein Leben zu konzentrieren und für dich Verantwortung zu übernehmen, datu hast du alles RECHT der Welt.


    Liebe Grüsse Smilla

    Liebe Lunatic,

    schön das du zu uns gefunden hast!


    Zitat

    Also, wie ihr seht, habe ich eine Reihe von plausiblen Gründen, mich immer wieder bei meinem Mann blicken zu lassen.

    Es gibt noch viel plausiblere Gründe es zu lassen, du verlängerst dein/sein Leiden bloss.

    Zitat

    Ist das nun Co-Verhalten und seiner Heilung hinderlich?

    Ja, beides und es ist auch deiner eigenen Heilung hinderlich.


    Zitat

    Welche Hilfen muss ich geben?

    Keine. Hilf dir!


    Zitat

    Wie steht’s mit dem In-guten-wie-in-schlechten-Tagen einer Ehe?

    Sein Leiden nicht länger mitzusponsern ist das liebevollste was du für ihn z.zt. tun kannst.


    Liebe Grüsse Smilla

    :shock:.......... :wink: der kaltblütige

    Zitat


    Wisst Ihr, ich würde gerne mehr Leuten hier Mut machen, aber wenn ich sehe, wie vieles heute OK ist und morgen nicht mehr, wenn ich mir überlege, das meine Ehe sowohl weiter existieren als auch morgen beendet sein könnte und das es mir in beiden Fällen trotzdem super ergehen kann und wenn ich mir jetzt noch vorstelle, dass mir irgendwer vor einem Jahr, so etwas erzählt hätte, ich hätte gedacht: ein Bekloppter.

    Jou, that's it. Das unterschreibe ich.

    L.g. Smilla

    Danke für die Frage Ette,

    einige meiner Hintergründe und Stolpersteine auf dem Weg zu tun was ich für mich als gut erachte, liegen in vielen (10) Geboten meiner Kindheit:


    1.Du sollst andere nicht in Frage stellen, denn sie haben immer Recht (und Respekt verdient)

    2.Du sollst andere nicht in Frage stellen, denn Sie sind mächtiger als du

    3.Das Leben ist gefährlich, habe aus Vorsicht immer Angst und sei auf der Hut, denn z.b......werden eines Tages die Russen kommen (im Ernst, 100mal gehört :lol: )

    4.Du sollst die Bedürfnisse anderer über deine eigenen stellen, denn sie sind wichtiger als du

    5.Deine eigenen Wünsche sind unwichtig, also habe besser keine, dann bist du auch nicht enttäuscht

    6.Das tut man nicht!

    7.Das brauchst du gar nicht erst zu versuchen, denn das schaffst du sowieso nicht

    8.Du darfst anderen auf keinen Fall die Wahrheit sagen, denn es könnte sie verletzen

    9.Du darfst nicht a)traurig oder b)wütend sein, denn a) wird ignoriert und bei b) setzt es was

    10.Stell dich nicht so an


    Dazu kommt ein fast irrationales Bedürfnis nicht die Kontrolle zu verlieren um nicht auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein und führt wie das ständige ‚mir Sorgen machen’ um meine Unabhängigkeit und materielle Existenz dazu, dass Wünsche, Träume und meine Lebenslust stets im Nirwana verschwinden (denke das ist typisch Co).
    Ergänzt wird dieses von der allgegenwärtigen Pflichterfüllung und einem in meiner eigenen Persönlichkeit liegenden permanenten Schuldgefühl und schlechtem Gewissen.

    Was bringt es mir das zu wissen? Vielleicht schaffe ich es dann besser aus diesen Zitronen noch Saft zu machen.
    Ette, Super Denkanstoss; 'was will ich' ist eine meiner derzeitigen Dauerfragen - Baustellen.

    (Jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen, soviel negatives geschrieben zu haben, ist doch echt bekloppt oder? :wink: )

    L.g. Smilla

    Hallo Question,

    [

    Zitat

    b]Hat ein Hund evtl. schon jemand von Euch geholfen, aus der
    Co - Abhängigkeit raus zu kommen?[/b]

    Nein, das Gegenteil ist der Fall;
    ein zumal junger Hund ist ein fast zuverlässiger Garant dafür, dass du in der Co-Abhängigkeit verbleibst.


    Gesund werden heisst auch Unabhängigsein und sich dem eigenen Leben zuwenden, da ist ein Hundekind absolut kontraproduktiv, glaube mir einfach, denn ich weiss wovon ich rede.


    Neben dem was ein Hund für dich bedeutet, kann ich nicht verstehen wie du ein weiteres Lebewesen eurem 'Familienleben' aussetzen kannst.


    Streit, Brüllen? Natürlich bekommt der Hund das volle Breitseite mit.


    Wenn du Hunde magst, dann revidiere deine Entscheidung und verschiebe das auf später. Du würdest dir doch auch z.zt. kein Kind anschaffen oder?


    Lieben Gruss Smilla