• Hallo Linchen,

    ich hab Dich von dem anderen Thread mal abgetrennt. Hier geht es ja ausschliesslich um Dich.

    Ich möchte Dir den Rat geben Dich im Forum mal etwas durchzulesen, damit Du mal überhaupt einen Einblick bekommst.

    Schreib und doch mal etwas konkreter was passiert ist und in welchem Verhältnis Du zu dem Betroffenen stehst.

    Für uns ist auch sehr interessant wie es Dir dabei geht und was Du evtl. hinter Dir hast.

    Du wirst dann wohl auch ein paar Antworten auf Deine Fragen bekommen, allerdings wirst Du feststellen das Du garnicht so viel tun kannst und auch nicht solltest.

    Viele Grüsse

    White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hallo Linchen,

    Herzlich Willkommen hier im Forum.

    Ich glaube nicht, das Du eine e-mail von jemanden aus dem Forum bekommen hast, sicher nur eine e-mail-Benachrichtigung, das Du eine PN bekommen hast, das ist eine Persönliche Nachricht. Die kannst Du dann im Forum abrufen, die ist keinesfalls verloren gegangen. Du kannst sie ganz oben unter der dicken blauen Leiste abrufen, unter PN, das steht da zwischen "Profil" und "Login". Schau mal nach...
    Anworten wirst Du allerdings noch nicht können, denn das ist erst ab einer bestimmten Beitrags-Anzahl möglich.

    Du schreibst, Dein Sohn war immer fleissig und hat viel gearbeitet, das haben die meisten von uns getan. Eine Alkoholabhängigkeit kann aber trotzdem sehr wohl vorliegen, die Erkrankungen Deines Sohnes weisen auf jeden Fall stark darauf hin. Warte mal die nächsten Tage ab, ob es ihm dann besser geht, er muß ja erstmal entgiftet werden, dann sieht man weiter. Du kannst Dich ja hier bis dahin eingehend informieren, was da in Frage käme. Aber helfen wirst Du ihm nicht können, trocken werden muß er von sich aus wollen. Wenn das aber sein fester Wille ist, kannst Du ihn dabei untersützen, wenn Du das möchtest.

    LG an Dich
    Lilly

  • Hallo Linchen,

    auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum.

    Ich denke, die Entgiftung findet schon in der Klink statt.

    Und für eine anschließende Therapie kannst Du Dich ja an eine Suchtberatungsstelle oder an den sozialen Dienst in Eurer Stadt weden!

    Das es Dir schlecht geht, kann ich gut verstehen, schließlich ist und bleibt er Dein Kind.

    Trotzdem wird alles mit ihm und seiner Einsicht stehen oder fallen!

    Sicher hast Du hier schon ein wenig mitgelesen, dann weisst Du das, wenn er nicht will, geht gar nichts!

    Aber sei bitte nicht so verzagt, im Moment ist er in guten Händen und es wird ihm geholfen! Das ist doch im Moment das Wichtigste!!

    Ich schicke Dir jetzt mal eine gehörige Portion Kraft und Zuversicht!!

    Und schreibe hier, denn es hilft Dir vielleicht schon ein wenig, einfach mal alles los zu werden!

    Hier ist immer jemand, der Dir "zuhört" !

    Lieben Gruß an Dich
    Speedy

  • Hallo Linchen,

    ( schau mal unter PROFIL oben in der Leiste ob Du Deine Benachrichtigungen alle aktiviert hast)

    natürlich ist das alles ein Schock.

    Es ist auch verständlich das Du alles mögliche tun möchtest.

    Dein Sohn befindet sich jetzt im Krankenhaus und dort wird er ärztlich versorgt. Das gilt auch in Bezug auf die Entgiftung.
    Entgiftung bedeutet ja nichts anderes, als das dem Patienten unter ärztlicher Kontrolle der Alkohol entzogen wird. So werden die Entzugserscheinungen so gering wie möglich gehalten. Das wird selbstverständlich jetzt auch zeitgleich mit anderen nötigen Behandlungen gemacht.

    Das ist natürlich keine Therapie, hier geht es erstmal nur darum Ihn wieder auf die Beine zu stellen. Allerdings werden die Ärzte ihn schon darauf hinweisen was weiter zu tun ist.
    Da Du eine direkte Angehörige bist, kannst Du Dich ja mit dem behandelnden Arzt in Verbindung setzen und direkt fragen was weiter geplant ist oder was für Möglichkeiten evtl. schon von diesem Krankenhaus aus bestehen weiteres in die Wege zu leiten. Das lässt sich wegen der Anfahrt mit Sicherheit schon telefonisch vorvereinbaren.

    Allerdings geht ohne die Krankheitseinsicht und dem Behandlungswillen Deines Sohnes garnichts.

    Wenn Du magst kannst Du uns auch gerne etwas mehr über Deine Geschichte mit dem Alkohol erzählen. Du hast da ja schon einiges erlebt.
    Evtl. sind da ja auch für uns interessante Erfahrungen dabei und evtl. tut es Dir ja auch gut.

    Die nächsten Tage wirst Du wohl erstmal abwarten müssen bis sich Dein Sohn wieder stabilisiert hat.

    Ich wünsch Dir auf jeden Fall viel Kraft und verausgabe Dich nicht. Der Kampf gegen den Alkohol muss von demjeneigen alleine geführt werden. Wenn Du Ihn führen willst und Deine ganze Kraft reinsteckst wirst Du krank.

    WIE krank kannst Du hier im Co-Bereich überall nachlesen.

    Viele Grüsse

    White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • eben, Linchen. Bauchspeicheldrüsenentzündung ist eine sehr schmerzhafte Angelegenheit, & sie ist auch langwierig. Dein Sohn wird wohl einige Zeit im Krankenhaus verbringen. Da werden die Ärzte so einiges versuchen, ihn in die richtige Richtung zu lenken. Eigentlich kannst du jetzt bloß für ihn da sein, so es dir möglich ist.
    Wenn sich alles etwas beruhigt, kannst du ja mal den Arzt ansprechen. Der hat bestimmt eine Idee. Alles andere ist nur Herumgestochere im Nebel.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Hallo Linchen,

    da Dich das Thema so sehr beschäftigt wirst Du auch mit Ihm darüber reden. Das musst Du schon alleine für Dich tun. Falsch kann das auch nicht sein. Nur Vorwürfe bringen nichts, er ist einfach sehr schwer krank. Die Alkoholkrankheit ist nicht einfach nur eine Marotte oder eine reine Willensfrage. Aber das weisst Du ja bereits durch Deine Vorgeschichte. Wie er dann darauf reagiert siehst Du ja dann.

    Was an Stärke und Willenskraft nötig ist wird Dir keiner abschliessend beantworten können. Dafür sind die Menschen zu verschieden. Evtl. würde es Dir auch leichter fallen abzunehmen wenn Du in Lebensgefahr schwebst und das ist bei ihm ja der Fall wenn er weiter trinkt.

    Mich würde mal interessieren wie die Ärzte sich äussern. Wird das Thema zum Thema gemacht oder spricht man da nicht drüber. Was lässt sich denn evtl. von dort aus noch in Angriff nehmen vorrausgesetzt Dein Sohn will das überhaupt ??

    Achte auf Dich das Du Dich nicht überforderst Linchen . Er ist in guten Händen.

    Viele Grüsse

    White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hallo Linchen,

    ich hoffe sehr, das es Deinem Sohn schon besser geht.
    Du schriebst, er hat Dich zeitweise erkannt und fragst, ob er sich später daran erinnern wird ?

    Mh, kann ich nur mal von mir berichten. Ich kam damals sofort auf die Intensiv, da ich mich fast zu Tode gesoffen hatte. Bekam starke Medis und erkannte niemanden mehr, war auch nicht ansprechbar für mehrere Tage, davon weiß ich aber nur noch sehr wenige Mini-Bruchstücke. Lag aber eindeutig an den Medis.
    Meine Angehörigen dachten, ich bin jetzt völlig hinüber und bleibe so. Die Schwestern, die sowas natürlich schon kannten, sagten denen dann aber, das es nicht so bleibe und ich schon wieder klar werde, es wäre alles okay so.
    Auch sprach damals meine Tochter mit dem Stationsarzt, der ihr dann meinen Zustand schilderte.

    Auch war ich in dieser Phase aggressiv und riss mehrmals Schläuche und diese Überwachungs-Dinger raus :oops: (weiß grad nicht, wie die richtig heißen) ich hab sogar ne Schwester getreten :oops::oops: , danach wurde ich festgeschnallt, dann war Schluss mit "lustich".

    Ja, was bringt einen dazu, für immer mit dem Saufen aufzuhören ?

    Kann ich auch nur von mir berichten. Ich hatte nur noch die Wahl zwischen Leben oder Sterben. Ich hab mich im KH damals fürs Leben entschieden. Aber egal, wie der Zustand auch ist, es ist immer eine Wahl zwischen Leben oder Tod, denn unsere Krankheit endet immer tödlich.

    Auch hat mir geholfen, das der Stationsarzt mir genau meinen Zustand schilderte, in ruhigen sachlichen Worten, ohne Vorwurf...wie konnten sie nur etc.... denn er wußte ja, das ich KRANK bin.
    Er sagte mir auch klipp und klar, das ich mich totsaufen werde, wenn ich noch einmal trinke.

    Im Grunde kann ich sagen, das ich Anfangs aus Angst nicht wieder soff, denn ich WOLLTE LEBEN, ich war gerade erst 40.
    In vielen Monaten davor wollte ich gar nicht mehr leben, weil ich dachte, ich komme nie wieder aus dieser Sucht raus, ich wäre am liebsten manchmal morgens nicht mehr aufgewacht, ich wußte keinen Weg und ich schämte mich so.

    Später merkte ich dann, das ich es wirklich schaffen kann und ich tat alles dafür, um trocken bleiben zu können. Habe mein Leben sehr verändert, Alkohol spielt darin keine Rolle mehr.

    Aber ich muß Dir auch die andere Seite sagen. Es gibt auch Menschen, die schon bald nach einer Entgiftung wieder trinken :( Die es nicht oder nicht bei der ersten Entgiftung schaffen.

    Aber es gibt Wege aus der Sucht, aber es sind nur ganz wenige, die man dann konsequent und aus innerer Überzeugung gehen muß.

    Die innere Überzeugung kam bei mir erst mit der Zeit, anfangs war für mich nur wichtig, das ich HEUTE nicht trinke. Ich zählte anfangs die Stunden und Tage, die ich trocken war. Irgendwann dann die Monate und dann wurden es Jahre.
    Aber vergessen habe ich nix und ich weiß auch, wo ich nie wieder hin will.

    Du möchtest gern Deinem Sohn helfen, das ist verständlich. Meine Tochter und mein Mann wollten das auch und sie waren meine wichtigste Hilfe. Meine Tochter, sehr belastet durch die ganze Situation, hat damals viel geweint, sie war gerade erst 23, ist aber losmarschiert und hat sich über Hilfsangebote informiert und hat Informationsmaterial gesammelt für mich. Ich konnte auch immer offen mit ihr reden.
    Mein Mann fiel dieses sehr viel schwerer, auch die Akzeptanz, das ich nun für immer ne Alkie bin. Das zu akzeptieren, brachte einfach die Zeit. Er unterstützte mich viel, indem er mir anfangs einfache Erledigungen abnahm, denn ich war so schwach, das ich den Haushalt gar nicht schaffte. Er übernahm das dann, bis ich wieder fitter wurde.

    Meine Freunde unterstützten mich, indem sie für mich da waren, zum Reden. Sie besuchten mich öfters im KH. Und zeigten mir, das ihnen meine Krankheit egal ist, das sie sich nicht schämen, ne Alkie als Freundin zu haben. Und sie tranken in meiner Anwesenheit nie Alkohol.

    Liebes Linchen, Dein Sohn muß selber den Willen haben, trocken leben zu wollen, sonst nützt alles gar nix. Vielleicht können auch sachliche Worte des Arztes helfen, ich denke, die werden sowieso gesprochen werden.
    Du kannst ihm helfen, indem Du mit ihm redest, ihm zeigst, das Du ihn nicht im Stich lässt. Und Dich evtl. auch über Hilfsangebote informieren.
    Aber wie White schon sagt, sieh auch dabei zu, das Du selber nicht zu kurz kommst. Du kannst nur helfen, wenn Du selber genug Kraft hast, darum haushalte damit gut.

    Vielleicht konnte ich Dir etwas weiter helfen, dann würde ich mich sehr freuen.

    Lieben Gruß und viel Kraft für die kommenden Tage und Wochen wünscht Dir

    Lilly

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