Hallo zusammen,
danke für Eure Beiträge von heute. In meinem Thread "überall Alkohol".
Mir geht es gut, morgen beginnt der 11. Tag ohne Alkohol, habe heute einiges liegengebliebene geschafft. Wenn ich nicht selbständig wäre, hätte ich mir Urlaub nehmen müssen, bei der Zeit die ich in diesen Tagen jetzt im Forum war.
Es war bis jetzt wichtig für mich und wird wichtig bleiben.
Vor 11 Tagen wusste ich nur dass ich nichts mehr trinken möchte. Jetzt weiß ich einiges von dem was das bedeutet, und dass mein "instinktiver Glücksfund des Forums" mit Sicherheit der Grundstein dafür ist, dass ich erstens am 11 Tag angekommen bin und zweitens eine Ahnung von dem habe was noch kommt.
Habe seltsamerweise überhaupt keinen "Saufdruck", auch die letzten Tage nicht und auch in den Situationen nicht, die im Thread "überall Akohol" von mir beschrieben wurden. Eher das Gegenteil, so eine Art Zorn, obwohl es das auch nicht trifft. Ich bin mir aber sicher, dass (wie ich es hier schon mal gelesen habe) "das kleine schwarze Vögelchen schon die ganze Zeit auf meiner Schulter sitzt und auf eine Gelegenheit wartet."
Auch wenn es den einen oder anderen stört. Ich gehe also nochmals auf die "Streitsituationen" des genannten Threads ein, die teilweise recht heftig für mich waren, eben weil ich hier bleiben will.
Hierzu folgende Gedanken:
Ich war mehrmals kurz davor hier aus diesem Forum wieder rauszugehen und zwar aus den im Thread genannten Gründen.
Das wäre für mich traurig oder fatal gewesen...... und für die Helfer hier im Forum? ........leider vermitteln hier einige wenige, dass sie in diesem Fall vielleicht gedacht hätten: "Hab ich dem doch sowieso gesagt"...... Halt nicht gleich auf die Palme gehen!!! ......Es wirkt so, ich behaupte nicht, dass das so ist!
Aus erkanntem Selbstschutz (!) habe ich das Forum nicht verlassen, und bin nicht hier raus gegangen, denn was ich oben im 2 Absatz geschrieben habe ist eine Tatsache:
- Das was ich heute weiß und erkannt habe, weiß ich nur durch Euch
- Wieviel ich weiß und erkannt habe, weiß ich nicht
- Nur ohne das Wissen und diese Erkenntnisse hätte mit Sicherheit am Ende der ersten Woche nach dem Motto (na ja es geht doch "nichts zu trinken") das kleine schwarze Vögelchen erfolgreich angeklopft.
Ich bin geblieben und einige andere Neulinge sind gegangen, wobei der Rekord in der Zeit meiner Anwesenheit hier bei knapp 2 Stunden vom Ein- bis zum Austritt dauerte, obwohl Hilfe gesucht wurde. Schade.
Hilfe suchen und Hilfe annehmen sind 2 verschieden Dinge.
Das kann nicht jeder in gleicher Weise.
- Verstehen kann nicht jeder in gleicher Weise und nicht jeder spricht für jeden in einer verständlichen Sprache.
- Blind folgen können überhaupt nur wenige (alleine gesellschaftlich und politisch gesehen: zum Glück!).
- Vertrauen können auch nicht alle gleich. (ich selber tue mir aus Lebenserfahrung damit selber sehr schwer, das hat mich u.a. mal die wirtschaftliche Existenz gekostet).
Wie ich hier gelernt habe, gibt es eine nasse Sprache und nasses Denken (das Wort wird leider häufig polemisch eingesetzt), und es gibt eine trockene Sprache und trockenes Denken.
Ersteres wird wohl von den Neulingen und den akut Hilfe suchenden wie mir angewendet und letzteres wird von den Moderatoren und Langzeittrockenen angewendet.
Darin liegt evtl. eine der Wurzeln eines Problems, dass zumindest ich habe.
"Für die alten Hasen" gibt es eine an der Sprache ein anderes Denken und eingefleischte zu Selbstverständlichkeit gewordene Veränderungen im Leben. Sprich eine lange erarbeitete andere Sichtweise und Philosophie. Sie habe Erfahrungen mit der Trockenheit, die für sie zur Selbstverständlichkeit geworden sind.
Manche alte Hasen vergessen nur anscheinend, dass diese teilweise wirklich jahre- oder gar jahrzehntelange Erfahrung und Veränderung uns Neulingen nicht im geringsten zu Grunde liegt. Im Gegenteil in meinem Falle muss ich sogar sagen: Bis ich hierher kam wusste ich überhaupt nicht was Alkoholkrankheit bedeutet und ist (in Bezug auf das was ich vorher wusste).
Daraus resultieren bei einigen alten Hasen meiner Meinung nach auch bestimmte immer wieder angewandte Kurzratschläge, die leider Gottes erstens aus vorgenannten Gründen nicht verstanden und zudem dann leider auch absolut undifferenziert auf den Hilfesuchenden wirken und in einigen Fällen dann auch sind. (Jemand fragt im Vorstellungsforum, ob er Alkoholiker ist und möchte damit aufhören wie bisher jeden Abend 2 Gläser Wein zu trinken , er hätte heute beschlossen diese 2 Gläser nicht mehr zu trinken. Ohne weitere Rückfrage und oder Erklärung bekommt er die stereotype "Kalter Entzug - Antwort" : " Du machst einen Kalten Entzug Du spielst gerade mit Deinem Leben, was Du da machst ist lebensgefährlich, Du musst sofort zum Arzt oder ins Krankenhaus ......... etc.)
Wie gesagt , das was ich schrieb gilt nicht pauschal!
So möchte vielleicht noch einiges dazu schreiben, aber andereseits stopp ich mich hier mal, um nicht wieder "end,lang,los" was meinen Kopf bewegt zu texten.
Werde im übrigen meine Art Tagebuch weiter im Thread "Überall Alkohol schreiben.
Lieben Gruß an alle
vom Falk