Geschockt- Brauche Eure Hilfe!!

  • Hallo Sol y Sombra,

    herzlich Willkommen bei uns im Forum.

    Jeder Mensch reagiert anders auf diese Konfrontation. Das Du das nicht einfach unter den Tisch fallen lässt ist klar. Dafür bewegt Dich das auch zu sehr.

    Das heimliche Trinken ist schon ein schlimmes Zeichen. Fast jeder von uns hat das wohl schon hinter sich. Wenn Du das Versteck öffentlich machst ist es keins mehr und es wird ein anderes gefunden. Wir sind da sehr erfindungsreich. Du musst Ihr also nicht zeigen wo der Alkohol steht, das weiss Sie selbst viel besser.

    Den Vater würde ich da erstmal komplett rauslassen. Der sollte erstmal selber wieder auf die Beine kommen. Er kann ja jetzt auch nicht helfen. Das wird sich irgendwie auch daraus ergeben wie Sie überhaupt reagiert, ob es jetzt sinnvoll ist Ihn von der Vermutung zu unterricheten.

    Du solltest schon das Gespräch suchen. Aber eben nicht in Vorwürfe abschweifen, dann macht Sie sofort dicht. Auch Verbote bringen überhaupt nichts, das wegschütten ist genauso sinnlos.
    Wenn Du nicht genau weisst wie Du Sie am besten ansprichst, leg ihr einen Brief hin, indem Du Deine Vermutung konkret darlegst. Sie kann sich dann in Ruhe überlegen wie Sie darauf reagiert.
    Meistens enden die direkten Ansprachen im Streit und es wird gelogen, weil derjenige sich erstmal ertappt und mit dem Rücken an der Wand fühlt.

    Es geht jetzt auch erstmal nicht darum ob sie schon krank ist. Das kann nur ein Arzt entscheiden und ergibt sich aus dem gesammten Trinkverhalten und dem Verlauf.

    Wichtig wäre erstmal, die Sache zum Thema zu machen, um zu schauen wie Sie überhaupt reagiert und wie Sie das sieht.

    Viele Grüsse

    White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hallo Sol y Sombra,

    na dann noch herzlichen Glückwunsch nachträglich. Geniess es, nächstes Jahr gibts ne Null drann...

    Der Brief war ja eigentlich auch nur als Einführung gedacht damit sie sich überlegen kann wie Sie reagiert. Wenn Sie darüber nicht reden will und das alles abstreitet kommst Du sowiso nicht an Sie heran.
    Sie hat ja, wie Du eben auch befürchtest, die Gelegenheit, das ganze auszusitzen und dann wenn Sie alleine ist in Ruhe weiterzumachen.

    Du kennst Sie am besten und ich weiss auch nur zu gut wie gerne darüberhinweggesehen wird. Aber helfen tut das ja nun garnicht.
    Es verlängert den Leidenweg nur erheblich.
    Das ist zumindest meine Meinung dazu. Aber der Ton macht eben die Musik. Die Bratpfanne schadet in so einer Situation mehr als sie hilft, weil es erstmal darum geht Zugang zu bekommen.

    Die Einsicht muss von Ihr alleine kommen, der Weg der dann zu gehen ist wird von Ihr alleine beschritten. Wenn Sie bereits nur noch schwer ohne Alkohol kann oder sogar garnicht mehr, wäre der nächste Schritt der Weg zum Arzt.
    Aber eins nach dem anderen.

    Wenn Dir das gut tut Dich hier auszutauschen, bist Du ja hier in diesem Bereich auch weiterhin gut aufgehoben, um Deine Gedanken in der Angelegenheit zu sortieren.

    Viele Grüsse

    White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hallo Sol y Sombra,

    auch ich begrüße Dich ganz herzlich hier in unserem Forum!

    Schön, dass Du hergefunden hast!

    White hat ja eigentlich schon alles geschrieben. Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen!

    Trotzdem möchte ich es nicht versäumen, Dir nachträglich alles Gute zu Deinem Geburtstag zu wünschen!

    Viel Glück und das Du die richtigen Worte findest, bei dem Gespräch mit Deiner Mutter!

    Lieben Gruß an Dich
    Speedy

  • Servus Sol y Sombra,

    jetzt hast Du genau die Antwort, die Du nicht haben wolltest, richtig? Du bist keinen Millimeter näher an der Lösung als zuvor...

    Glaube mir, alles Andere hätte mich mehr als verblüfft! Das ist so mit uns Alkoholikern.

    Was bleibt Dir nun? Nun, zum Einen, Dich hier im Bereich der Coabhängigen einzulesen, damit Du die reelle Chance hast, Dich rechtzeitig abzugrenzen und Dein momentanes Verhalten nicht in eine ausgewachsene Co-Abhängigkeit auszudehnen. Das Risiko sehe ich bei Dir als sehr groß an, da Du Dich bereits jetzt mit Kontrollgedanken beschäftigst und anfängst, beim Thema Alkohol Verantwortung für sie zu übernehmen. Ich schreibe das im Moment einfach mal Deiner Unerfahrenheit bei diesem Thema zu, aber Du solltest wachsam bleiben.

    Zum Anderen, bleib Deiner Mutter gewogen und hilf ihr dann, wenn sie sich selbst hilft! Sonst lass' sie in Liebe fallen, um ihren Leidensweg nicht unnötig zu verlängern...

    LG
    Spedi

  • Einen guten Bekannten vom mir hatte auch nie jemand betrunken, höchstens mal angeheitert gesehen. Ich habe mir so meine Gedanken gemacht, weil er überall einen Radler getrunken hat und einen Schnaps dazu. Egal ob morgens um 10 Uhr oder abends um 12. Immer das Gleiche Spiel. Vielleicht haben auch manche gedacht, dass er ein Alkoholproblem hat, aber offen ausgesprochen hat es keiner. Das war halt so und fertig, so war er halt.

    Letzten Sommer ist er plötzlich und unerwartet tot umgefallen mit Anfang 60. Hinterher hat sich rausgestellt, dass zu Hause bei ihm keine Flasche vor ihm sicher war und gegessen hat er über Monate nur noch das Allernötigste.

    Man muss also nicht betrunken sein um Alkoholiker zu sein.

  • hi Sol y Sombra

    auch ich möchte dich erstmal herzlich willkommen heißen, toll das du dich gleich nach hilfe umgeschaut hast.

    kann verstehn, dass du hoffst bis sonntag bei deiner mutter etwas bewirken zu können, aber sie muss selber wollen, anders funktionierts nun mal (leider) net. und es is egal ob du vier tage oder vier jahre zeit hast, um an sie ranzukommen, der zeitraum spielt keine rolle.

    könntest ja am freitag in nen buchladen gehn und dich nach guten büchern über alkohol erkundigen. das packst du dann als geschenk ein und schreibst nen brief dazu. drin blättern wird sie bestimmt, vielleicht liest sie es dann auch mal ganz, wer weiß. als ich vor kurzem ein buch bei meiner mutter für mei arbeitskollegin gsucht hab, war i total überrascht, da ich viele bücher über alkohol gefunden habe. hab i überhaupt net mitbekommen, das meine mutter die glesen hat, auch meine brüder wußten nix davon. das etz mal nur als anreiz

    liebe grüße

  • Hallo Sol,

    wenn du das Bedürfnis hast mit jemanden aus dem direkten Umfeld zu reden, dann tue es. Wenn es für dich eine "Hilfe" wäre, dann solltest du das auch tun. Meiner Meinung nach sollte man nicht den Alkoholiker schützen sondern sehen das man sich selber schützt. Was ja leider sehr schwer ist, weil Eltern bleiben Eltern. Man liebt sie, will sie beschützen und zu ihnen aufschauen. Nur manchmal kann man sie nicht schützen und das aufschauen wird auch immer schwieriger, weil sie zu weit am Boden sind. Ein Gespräch kann nie schaden, versuche es und schaue ob es dir ein wenig hilft.


    Zitat

    Ich habe eben noch einige Beiträge des Forums gelesen und muss zugeben, dass ich mich etwas überfordert fühle.... und ziemliche Angst habe!!

    Genauso ging es mir anfangs. Ich las die Beiträge, fand mich und meine Situation wieder. Wie oft saß ich mit Tränen in den Augen und war fassungslos. Fassungslos das fremde Leute genau das fühlen und erleben, was ich erlebt habe. Fassungslos wohin die Sucht der Eltern führen kann, Fassungslos das man nichts tun kann und hilflos mit ansehen muss, wie geliebte Menschen ihr Leben wegschmeißen. Fassungslos was das Lesen der Beiträge in mir auslöst.

    lg
    Hestia

  • Hallo Sol,
    oh entschuldige, ich bin wohl zu sehr von meiner Situation ausgegangen. Ich dachte es wäre auch für dich eine Hilfe. Wenn es dich aber nur belastet mit Menschen aus dem direkten Umfeld zu reden, dann solltest du das sein lassen. Denke mal Belastungen haben wir genug, oder?

    Ich komme aus Voerde, bin aber quasi in der Nachbarschaft zu Moers (Duisburg-Rheinhausen) aufgewachsen, streng genommen bin ich auch in Moers geboren. Weil vor 1974 gehörte Rheinhausen zu Moers.

    lg
    hestia

  • nun ja. Genau gesagt, war das nicht nur ein Bekannter, sondern sogar ein "verschwägerter Verwandter" meiner Mutter. Mich persönlich hat es nicht unbedingt so hart getroffen. Ich wollte Dir nur sagen, was aus so einem Schluck aus der Pulle aus dem Schrank... oft wird, wenn man es als Ganzes betrachtet. Ich meine wenn man mal eine Bestandsaufnahme macht und realistisch betrachtet was Deine Mutter vielleicht tagtäglich trinkt.

    Ich glaube ja, dass es Deiner Mutter noch gut geht, aber was ist in ein oder zwei Jahren?

    Ob ich da heute was ändern würde, ich weiss es nicht. Ich spreche eigentlich niemand auf den Alkoholkonsum an. Dafür fühle ich mich noch nicht stark genug. Ich weiss noch nicht mal, ob das überhaupt jemand macht. Schliesslich soll derjenige doch soweit abstürzen, dass er es selber einsieht.

    Ich weiss von dem Mann, dass er kurz davor war selbst Hilfe anzunehmen. Einen Termin beim Psychiater hatte er bereits vereinbart, aber ob ihm das geholfen hätte? Wenn ich es so nachbetrachte trinkt sein ganzes Umfeld weiterhin. Es wäre sehr schwierig für ihn geworden von diesem Zug abzuspringen.

  • hi Sol y Sombra

    sorry das hab ich zwar gelesen aber irgendwie net so richtig registriert. kannst dich ja nach guten büchern umhören und ihr zuschicken, kannst ja auch übers internet bestellen bei ebay oder so

    ich seh das mit dem reden mit deinem vater unter zwei akpekten:
    a) wenn es dir weiterhilft (da hast du ja scho gmeint, es würd dich eher belasten) und
    b) wenn du meinst, dass dein vater zu ihr durchdringen kann. viel mehr als reden kann er aber auch net.

    aber wenn ich ehrlich bin, glaub ich würd ich erstmal warten, bis es deinem vater wieder besser geht. aber genau kann ich dir das wirklich net sagen.

    das mit den gesprächen mit deiner mutter find ich ne gute idee, so öffnet sie sich vielleicht ein bißchen. auf jeden fall leichter als wie wenn du den alk ansprichst. pass aber bitte auf dich auf, net das dir alles zuviel wird.

    liebe grüße

  • Nun ja, ich bin ja selber von meinen Eltern und von meiner Schwester selber auf meinen Alkoholkonsum angesprochen worden. Ich habe aber in der Regel nicht heimlich getrunken. Zumindest nicht bis zum Rausch. Heimlich habe ich so 2-3 Bier getrunken. Peinlich ist die Sache für mich meistens erst dann geworden, wenn ich auf der Piste war.

    Da hat mich mal meine Schwester angesprochen und wir hätten ein längeres Gespräch geführt. Am nächsten Tag wusste ich davon aber gar nix mehr oder nur noch Fragmente. Das war natürlich nicht so toll.

    Kurze Zeit später habe ich mich aber selber der Realität gestellt und meinen Entzug gemacht und bin froh deswegen.

    Nun, bei Deiner Mutter scheint dies nicht so zu sein, dass sie sich an nichts mehr erinnern könnte. Vielleicht arbeitet es bereits in ihr.

    Ich wünsch Euch alles Gute!

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