Kannst Du nicht so werden wie vorher - nur ohne Alk

  • Hallo kelestina,

    Zitat

    Es stören mich jetzt Dinge, die ich vorher nicht wahrgenommen habe, auch spreche ich Einiges sofort an, was ich vorher runtergespült habe.

    Solche Gespräche habe ich nüchtern, angetrunken und volltrunken geführt. Ich habe meinem Mann oft vorgeworfen, das man ich mir
    unsere Beziehung nur noch schönsaufen kann.

    Mittlerweile denke ich das das unfair ist. Jeder Mensch ist ein Gewohnheitstier und warum sollte "Mann" Gewohnheiten ändern, die
    bisher hervorragend funktioniert haben.

    Mein Mann und ich reden jetzt viel mehr miteinander und in kleinsten Schrittchen kommt Bewegung rein, kaum merklich aber doch zum positiven.

    Du solltest vielleicht auch mal nachhacken warum Dein Partner soweing
    zu Hause ist, vielleicht ist er ja auch nicht so zufrieden?

  • Hallo Kelestina,

    indem wir uns für ein trockenes Leben entschieden haben, haben wir uns entschieden, uns zu verändern. Das betrifft natürlich auch die Partnerschaft.

    Du flüchtest nicht mehr in die Betäubung oder eine Scheinwelt und nimmst deine Beziehung nun anders wahr. Realistischer.

    Wenn ich mich einsam in einer Partnerschaft fühle, muss ich das meinen Partner wissen lassen. Nur im Austausch mit ihm kann ich dies verändern. Ich muss verstärkt das Gespräch mit ihm suchen, auch wenn er es in diesem Maße nicht gewohnt ist.

    Für ihn ist das natürlich auch eine Umstellung und es wird sich zeigen, wie er damit zurechtkommt. Er braucht auch eine Zeit, sich darauf einzustellen und Geduld ist da sicher ein guter Ratgeber, aber auf der anderen Seite, solltest du deinen Bedürfnissen immer wieder Gehör verschaffen und dich nicht abspeisen lassen.

    Es ist gut, wenn er sich bewusst ist, dass Trockenwerden für einen Alkoholiker mit massiven Veränderungen einhergeht. Sprich mit ihm. Sag, was du dir von ihm wünschst.


    Herzliche Grüße vom Micha

    Das Schönste kommt noch

  • HAllo Kalestina,
    ich habe mal eine Frage: Was tut dein PArtner denn für sich? Logisch, dass du dich veränderst, bestimmt hast du therapeutische Begleitung, aber auch er muss sich doch auf dem Weg machen..hat er auch Hilfe oder harrt er aus in Wartestelung, bis du sagst: "Fertig" ich denke, dass auch der Partner an sich arbeiten muss..
    LG Tina

    co-abhängig...Sich auf den Weg machen - egal wie schwer er ist!!!

  • Hallo kelestina,

    geht's Dir etwas besser? Ist die Unzufriedenheit etwas abgeklungen?

  • Hallo Kelestina

    das, was Du da gerade erlebst, ist völlig normal. Natürlich hat man sich früher vieles weggesoffen, was man nun nüchtern sieht und auch ertragen muss. Auch den Partner sieht man nüchtern mit anderen Augen und viele Dinge können einen unzufrieden machen.

    Deine Entwicklung in ein trockenes Leben beginnt nun einfach. Deine Gedanken werden sich ändern, die Lebensziele können sich ändern, Du wirst evtl. neue Hobbys suchen und Dir irgendwann auch die Frage stellen, ob Dein Partner noch zu Dir passt.

    Geht er nicht Deinen Weg mit Dir gemeinsam, sondern bleibt stehen, wird die Partnerschaft wahrscheinlich zerbrechen, wenn sich die weiteren Wege zu sehr unterscheiden. Also muß auch er Änderungen an sich durchführen. Da muß man halt abwarten und sehen, ob er dazu überhaupt bereit ist.
    Ansonsten werden die Gemeinsamkeiten, die man sich ja wünscht, fehlen und der Partner wird einem wohl immer mehr fremd erscheinen...

    Das einzige, was Du tun kannst, ist versuchen, immer wieder zu reden, über Deine Krankheit, über Deine weiteren Lebensziele, ob er Dir da folgen mag. Viele Beziehungen zerbrechen, wenn ein Partner trocken wird, also muß auch irgendwie an der Beziehung zugleich gearbeitet werden. Einfach ist das sicher nicht, aber es zerbrechen ja nicht alle Beziehungen. Die Chance, das sie bestehen bleibt, ist ja da, wenn beide an einem Strang ziehen, das mußt Du halt erstmal sozusagen abchecken, ob das so ist.

    Ich wünsche Dir, das ihr beide das alles in den Griff bekommt.

    LG an Dich
    Lilly

  • Hallo Kelestina,

    ich nochmal....

    Um nochmal auf den Titel Deines Threads hier einzugehen: Kannst Du nicht so werden wie vorher - nur ohne Alk ?

    Nein, das kannst Du nicht. Das ist unmöglich, ich kenne niemanden, dem sowas gelungen wäre. Und ich denke, das ist auch nichts, was sich hier ernsthaft jemand wünschen würde. Das wäre ein persönlicher Stillstand, der wohl auf Dauer unglücklich machen würde. Und das will wohl niemand. Ich denke, es liegt in der Natur des Menschen, sich weiterentwickeln zu wollen. Und so wie früher werden zu wollen, nur ohne Alk, wäre ein Rückschritt. Klappt auch irgendwie nich. Wäre ja auch nur aus Angst vor der manchmal doch ungewissen Zukunft... was kommt da noch alles auf mich zu ?.... ein Rückzug sozusagen. Oder ?

    LG an Dich
    Lilly

  • Hallo Kelestina,

    so bleiben wie früher, aber ohne Alkhol....das wünscht sich mein Mann auch.
    -Dann wäre ich wieder "lieb", weil ich wegen meines ständig schlechten Gewissens nicht widerspreche.

    -Dann würde ich wieder alles machen, ohne zu meckern, weil ich mir beweisen müsste, dass ich auch mit Alkohol unheimlich tüchtig bin.

    -Dann würde ich mich nicht ums Geld kümmern, weil ich eh keinen Durchblick mehr hätte.

    .... So ließe sich die Reihe beliebig fortsetzen.

    Ich habe nicht aufgehört zu trinken, weil ich noch besser, schneller oder perfekter werden wollte, sondern weil ich einfach nur LEBEN will.

    Dazu gehört für mich auch, dass ich mir Schwächen erlauben kann, dass ich einfach mal alles liegen lassen und mir einen schönen Tag machen kann.
    Ich erlaube mir auch mal total unvernünftig zu sein...

    Mein Mann tut sich noch schwer damit, aber ich gebe ihm Zeit, wenn es mir auch schwer fällt.

    LG Sweety

    Es ist keine Schande krank zu sein.
    Es ist aber eine Schande, nichts dagegen zu tun!

  • Hallo Kelestina,

    Zitat

    Ich möchte nicht meinen Partner verändern, nur um selbst mit mir klarzukommen und zufrieden zu sein

    Du kannst deinen Partner nicht verändern, du kannst dich nur selbst verändern.
    Indem du das tust, ändert sich eine ganze Menge zwischen euch.
    Da bleiben natürlich Spannungen nicht aus.

    Ich muss aber mit mir selbst klarkommen, um trocken bleiben zu können.
    Nur so kann ich zufrieden sein.

    Die Spannungen gehören zu meinem Weg auch dazu, aber damit muss ich umgehen.
    Es ist viel bequemer, den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen.
    Doch was steht am Ende dieses Weges? - Ich trinke wahrscheinlich wieder!

    Nein Danke!!!

    LG Sweety

    Es ist keine Schande krank zu sein.
    Es ist aber eine Schande, nichts dagegen zu tun!

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