Sie leugnet immer noch...

  • hey ms

    hoff mal ich darf mich als nicht-blonde auch einschalten :wink:

    sind ja tolle leute, wo du da kennst. war zumindest mein erster gedanke. es ist quatsch was sie da sagen, aber solche sätze hör ich auch immer wieder. früher wurde ich da ganz schön stinkig, inzwischen wiederhol ich da scho mehrmals leise für mich "menschen die mit dem thema alk nicht konfrontiert werden und sich damit auch nicht befassen, haben einfach keine ahnung". wie oft hab ich scho den satz gehört "na dann laß doch deine mutter einfach einweisen, dann trinkt sie auch nicht mehr". tja wenns nur so einfach wär...

    das sie dir damit schuldgefühle einreden, das ist ihnen wohl gar nicht klar.

    du schreibst wie's ist, wenn du dich um deine mutter mehr gekümmert hättest, hätte das auch nix geändert. sie trinkt weil sie trinken will, ob du etz jede minute bei ihr bist oder nicht.

    puh, das mit deiner mutter hört sich gar nicht gut an. verständlich das du dir sorgen machst, würd mir genauso gehn. wie sie ins krankenhaus kommt, nun das is ihr ding, wenn ich mal so direkt sein darf. wenn sie weiterhin alles leugnet und lügt wie gedruckt, dann braucht sie auch keinerlei hilfe erwarten. würde sie die reha eigentlich von der kasse bezahlt kriegen, wenn sie davor ne langzeittherapie macht? sorry kenn mich damit etz net so aus.

    liebe grüße

    p.s. warum schreibst du "eine eigentlich sehr gute freundin" wenn ich fragen darf? für mich verbirgt sich hinter einem eigentlich irgendwo ein haken, verstehst wie ich mein?

  • hallo ms,

    willkommen hier im forum, schön, dass du hergefunden hast.

    hab mal deinen anfangssthreat im vorstellungsbereich gelesen :roll:.

    ich glaube, du hast noch einen weiten weg vor dir - und vielleicht - wenn du magst - können wir dich darauf begleiten. ich schreib dir jetzt mal von mir um dir zu zeigen, dass sich die geschichten sooooo gleichen, und dass deshalb sehr wohl auch andere - die dich nicht kennen, aber auf ihren weg schon ein bisschen weiter sind - sehr wohl beurteilen können, wie es dir geht.

    ich bin erwachsene tochter von alkoholiker-eltern, beruflich recht erfolgreich, bin nach aussen immer die starke und der clown, habe ein geregeltes soziales umfeld und kein mensch, der mich neu kennenlernt, käme auf den gedanken, dass da was nicht stimmt(e).

    dass meine eltern trinken, hab ich schon als kind mitbekommen. das ganze wurde immer schlimmer, mit entziehungen, zwangseinweisungen, psychiatrie.... mit 18 bin ich ausgezogen, zum studium. ich hab mich immer und immer noch für meine eltern verantwortlich gefühlt, und meine umwelt (als das waren verwandte) haben mir immer weiter eingeredet, ich müsse mich doch kümmerm, sei schliesslich die tochter, was sie eltern nicht alles für mich getan hätten, blablabla. das ist bei mir alles auf fruchtbaren boden gefallen, ich wollte doch keine rabentochter sein, wollte doch geliebt werden. hab mir sogar den schuh angezogen, meine eltern würden trinken, weil ich nicht lieb sei :roll:. geredet hab ich damals mit niemandem, ich hab mich geschämt, wollte nicht, dass es rauskommt, nach aussen wurde immer auf "heile welt" gemacht und ich hatte eine heidenangst vor streit und stress wenn rausgekommen wäre, dass ich irgendwo den mund aufgemacht hätte.

    mit mitte zwanzig erst habe ich den ersten absprung (psychisch) geschafft. ich habe meiner mutter in einem brief erklärt, sie gehe über mene kraft und ich wolle keinen kontakt mehr, wenn sie trinkt. ich habe sie damals auch nicht zu meiner hochzeit eingeladen, weil ich angst hatte, sie würde im besoffenen kopp mein fest sprengen. da war ich dann für den rest der verwandtschaft gestorben.

    ihr terror ging weiter, über anrufe mit selbstmorddrohungen und schuldeinreden "was habe ich alles für dich getan". ich habe mir dann psychologische hilfe gesucht, anlass war ein anderer, aber natürlich kam auch das thema eltern und alk auf den tisch. psychopharmaka übrigens nicht, vor denen du solche angst hast! und da hab ich bauklötze gestaunt. und ganz langsam gelernt, mich von meinen schuldgefühlen zu befreien, aber wirklich gaaaaaanz langsam. man wirft nicht so einfach über bord "du sollst deine eltern lieben", das ist schon klar. aber irgendwann dann habe ich es über bord geworfen. habe den kontakt mit meinem vater abgebrochen, der nach dem selbstmord meines bruder ("wir haben doch immer alles für euch kinder getan :roll:") versucht hat mich in die pflicht zu nehen mit all seinem selbstmitleid und seinen vorwürfen, ICH müsse mich jetzt kümmern um ihn, IHM ginge es doch so schlecht ich sei doch das einzige, was er jetzt noch habe.

    kurz vor seinem krebstod (leberkrebs in folge von leberzirrhose in folge des saufens) haben wir wieder miteinander gesprochen. darüber bin ich froh, ganz egoistisch für mich. schuldgefühle habe ich nicht (mehr). schuldgefühle habe ich auch meiner mutter gegenüber nicht (mehr). es ist ihr leben, ihre entscheidung, theoretisch weiss sie, was das saufen bedeutet, also muss sie auch die praktischen folgen ausbaden - allein.

    zu der frage nach den hilfsangeboten: da hilft dir alles lamentieren nicht, dass alkis mehr geholfen wird als angehörigen. du musst für dich gucken, und ich kann für mich sagen, dass ich all die hilfe bekommen habe, die ich gebraucht habe. hier das forum war eins davon, dann bin ich in eine shg des kreuzbundes gegangen, das ist eine gemischte gruppe von alkis und angehörigen. dort habe ich noch einmal viel aus der sicht von alkis gehört, und mir hat das enorm geholfen, in frieden mit meinen eltern sein zu können. die alkis haben mir sehr geholfen, viele muster zu durchschauen, und auch zu akzeptieren, dass das einzige, was ich tun kann ist, mich um mich zu kümmern. weisst du, was mir auch viele gesagt haben: wenn meine familie mich nicht hätte fallen lassen, wäre ich nie trocken geworden. mir hat das sehr geholfen. und zu deinem einwand, wenn dich da jemand kennt? was kratzt dich das? du bist doch so stark :wink:. ohne scherz: ich hatte davor auch bammel, aber letztlich wars mir dann auch egal. ich bin ich, und wer mich so nicht mag, oder mich über meine eltern richtet, hat halt pech gehabt, es ist mir mittlerweile gelinde gesagt schnurz.

    eine weitere hilfe waren mir seelsorgegespräche mit meinem pfarrer, und als ich einmal das gefühl hatte kurz vorm durchdrehen zu stehen, bin ich zu meiner hausärztin gerannt, die hat binnen vier tagen :!: einen "kriseninterventionstermin" bei einer therapeutin arrangiert.

    so, das war ein langer sermon.

    was ich dir damit sagen will: du bist nicht allein, du bist völlig "normal", du musst nicht stark sein, und du kannst sehr wohl zu einem freien, selbstbestimmten leben ohne schuldgefühle kommen - aber das bedeutet arbeit, jahrlang. aber irgendwann hat es sich gelohnt :wink:.

    lieben gruß

    lavendel

  • hey ms

    Zitat

    immerhin steht jetzt fest, dass sie in die Psychiatrie kommt - seltsames Gefühl, sich über sowas zu freuen...


    seltsam ja, aber nur allzu verständlich. naja, ich hab ja mal die polizei gerufen, in der hoffnung das meine mutter dann eingewiesen wird. zumindest wurde mir von einer bekannten gesagt, das die das machen würde, da es bei ihr auch so war. wie sich danach herausgestellt hat, hat sie mir nicht die ganze wahrheit gesagt, bei ihr war es mitten in der nacht und sie war mim fön in der badewanne gestanden. also ein himmelweiter unterschied. was ich eigentlich sagen wollte, ich hätte damals nen luftsprung gemacht, wenn sie in die psychatrie gekommen wäre, inzwischen weiß ich, dass das auch nicht viel gebracht hätte. aber bei dir gehts ja auch darum, dass deine mutter operiert werden kann, das wird etz erstmal das wichtigste für die ärzte sein.

    hm... ich hab mir inzwischen angewöhnt, bei sätzen die ich absolut nicht hören möchte, davon auszugehn, dass es von unwissenheit führt und nicht aus absicht mir weh zu tun. wenn ich mir darum auch noch gedanken machen würde, hilfe, wo wäre ich denn da???

    hast du eigentlich schon bücher über kinder von alkoholikern gelesen? ich ehrlich gesagt noch nicht, aber vielen tut es gut. vielleicht wär des ja was für dich und könntest des buch ja auch deiner tante geben, vielleicht fällt es ihr dann leichter, deinen standpunkt zu verstehen, bevor du ewig mit ihr herumdiskutierst und vielleicht dann doch zu keinem ergebnis kommst.

    das mit deiner freundin stell ich mir etz schwierig vor, ich denke du wirst dieses thema auch schon x-tausend mal mit ihr besprochen haben. ich befürchte du wirst sie nicht überzeugen können, aber glaub mir, du tust das richtige.

    Zitat

    Aber genau das wird von mir seit meiner Kindheit erwartet ....gar nicht so leicht, das abzulegen und Schwäche zuzulassen....


    das stell ich mir schwierig vor, auch wenn du eigentlich weißt, dass auch du nicht immer stark sein musst. aber das dann in die tat umzusetzen, das ist dann wieder ein anderes pflaster...
    vielleicht kann dir da ein therapeut oder so helfen, vielleicht auch wir hier, ich selber kann dir da etz leider keinen rat geben, wie du das am besten angehst.

    liebe grüße

  • Hey ms

    Zitat

    während ich mir bereitwillig den seelischen Müll anderer aufladen lasse und versuche, denen zu helfen....


    Oje, das kommt mir bekannt vor.
    Und oft denke ich mir, die leute spüren dass bei einem scho ne gernbenutzte müllhalde is mit dem schutt anderer menschen und denken sich, dann können sie ihren müll auch noch loswerden… zumindest bin ich immer wieder überrascht, wer und was mir andere alles erzählen. noch komplizierter natürlich, wenn man dann letztendlich zwischen den seiten steht.
    Weißt du, ich hör mir gerne probleme anderer leute an, aber halt unter der voraussetzung, dass ein „nein, heute nicht“ auch mal akzeptiert wird. Das aber dann auch immer rauszubringen, is au net so einfach…

    Zitat

    jahrelang war es für mich klar, dass sie sich irgendwann tot säuft und ich dachte, ich hätte das akzeptiert


    Wahrscheinlich konntest du es akzeptieren, da die situation einfach noch nicht vorhanden war. Dadurch konntest du dir immer noch einreden, naja vielleicht kommts ja nicht so weit. Besonders da deine mutter keinen richtig betrunkenen eindruck machte, redet man sich doch gerne (wenn auch unbewusst) ein, dass doch alles gar nicht so schlimm sei.
    Wie denn auch? vielerorts bekommt man überraschte blicke, wenn man sagt, man trinkt keinen alkohol, soll dieses "komische verhalten" dann sogar noch erklären. Eigentlich traurig, aber so ist es halt…
    Etz hast du die folgen ihres alkoholmißbrauchs direkt vor deinen augen, da ist das alles wieder ganz anders. logisch das du dir da etz gedanken maxt...

    Wenn ich ehrlich bin, hab ich mir noch gar keine gedanken gemacht, was man denn alles über tote sagen darf. Man darf auf jeden fall keine lügen erzählen, aber weitere einschränkungen sind für mich etz nicht vorhanden. Liegt vielleicht auch daran, dass ich noch nie mit dem tod eines nahestandenen menschen konfrontiert wurde (dreimal auf holz klopfen), daher seh ich die sache etz wahrscheinlich simpler wie andere.
    Gut dein vater kann sich etz nicht mehr verteidigen, sich auch nicht mehr für das was er getan hat, entschuldigen, aber dennoch finde ich, dass du ihn da nicht in schutz nehmen solltest, sondern an dich denken sollst, eher sogar musst.

    Na, das deine mutter und deine schwester ne therapie brauchen, darüber muss glaub gar net diskutiert werden. Aber für dich wärs vielleicht auch ne idee, aber falls du das maxt, schau am besten nach nem therapeuten der deinen vater nicht kennt, vielleicht kannst du dich dann leichter öffnen.

    Will dich etz net drängen, is nur ein vorschlag, vielleicht hilft dir ja auch schon allein dieses forum hier, keine ahnung. Wär natürlich auch schön.

    Liebe grüße

  • verdammt da hab ich wohl zu lange für meinen beitrag gebraucht und hab deinen neuen eintrag gar nicht gesehen.

    muss etz leider arbeiten, obwohl ich dir so gern was schreiben würde.

    ich wär an deiner stelle grad glaub auf 180, solche äußerungen durch meine mutter kenne ich auch zu genüge. unverständlich wie man so über andere reden kann, wenn man selber nicht anders is.

    aber später mehr, bis dahin wünsch ich dir noch was

    grüßle

  • Hallo MS,

    mische mich nun hier auch mal ein. Du solltest vielleicht doch lieber eine SHG aufsuchen, als in der Verwandschaft alles auszudiskutieren. Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass Dein Vater Deine Mutter zum Trinken gezwungen hat. ich glaube auch nicht, egal was er im Leben getan hat, das dies die Sauferei Deiner Mutter rechtfertigt. Sie selbst wollte das so und ich finde schon ganz anständig von ihm, das er sich dann um alles gekümmert hat. Letztenendes ist er auch schon 4Jahre unter der Erde. Lass ihn ruhn. Deine Mutter hätte ja in den 4Jahren die Möglichkeit gehabt, Trocken zu werden. Aber nein, sie trinkt weiter und nun tut ihr keiner mehr was. Verstehst Du was ich meine? Letztenendes denke ich, Du machst nicht´s anderes als Deine Verwandschaft. Die reden Dir Schuldgefühle ein, die Du Dir auf keinen Fall annehmen solltest und Du schiebst nun alles auf Deinen Vater. Meine Eltern haben auch beide getrunken. Warum, wieso, weshalb - keine Ahnung. Vielleicht waren auch wir Kinder und der zu bewältigende Alltag Schuld - wer weiß, aber ich nehme mir das nicht an. Darf man auch nicht. Jeder lebt sein Leben und muß sehen, wie er klarkommt. In gewisser Weise stimme ich schon zu, dass wir Kinder immer versuchen zu helfen, auch wenn es nicht angenommen wird. Wir sind es auch die sich fragen, wie kann man helfen. Aber Lavendel hat es auf den Punkt gebracht - wir können nicht. Wir müssen uns um uns selbst kümmern, damit wir nicht an diesem Leid zugrunde gehen. Die Geschichte von Lavendel zeigt es auf und viele andere hier geschriebenen ähneln sich doch sehr. Wir müssen einfach versuchen, dass zu akzeptieren und das Beste daraus zu machen. Hört sich leichter an als gesagt.

    Ich hoffe Du bist mir jetzt nicht böse. Ist halt so meine Meinung. Bis bald mal wieder!
    LG Katrin

  • hey marina

    na das sind ja ganz tolle aussichten bei deiner mutter. sorry, aber wenn deine mutter mit nem alkoholiker zusammenzieht, sehe ich wenig chancen für sie.

    aber im endeffekt solltest du dich da nicht einmischen, sie ist eine erwachsene frau, sie kann tun und lassen was sie will. das du dir dennoch sorgen machst und dich das verlogene verhalten dieser zwei ankotzt, kann ich gut nachvollziehen.

    auch wenn er evtl nur hinter ihrem geld her ist, dass es so ist, zu dieser erkenntnis muss deine mutter selber kommen. du hattest doch bestimmt auch scho ne beziehung, wo dir freunde und so gesagt haben, mach schluß, der nutzt dich nur aus oder is ein depp oder sonst was. hast du das dann gemacht? also ich zumindest nicht... hinterher ist man immer schlauer :(

    finde es gerade in diesem punkt gut, dass deine mutter etz erstmal in die psychatrie kommt. da gewinnt sie abstand und abstand hilft oft, die wahrheit zu erkennen bzw. sie akzeptieren zu können.

    daher würd ich mir etz noch gar nicht so große gedanken machen, was nach der psychatrie und op mit deiner mutter und ihrem freund is, evtl. is die lage ja dann scho wieder ganz anders.

    sorry katrin, aber ausnahmsweise muss ich dir etz mal widersprechen.
    ich glaube nicht, dass es marina darum geht, die schuld auf ihren vater zu schieben.

    Zitat

    Ich hab schon als Kind gemeinsam mit einer Freundin Mordpläne gegen unsere Väter geschmiedet


    dieser satz (und noch ein paar mehr, aber dieser ganz besonders) ist es, was mich vermuten läßt, dass da einiges zwischen dir und deinem vater vorgefallen ist. denn um an diesen punkt zu gelangen, bedarf es wohl verdammt viel. wenn du möchtest und es dir auch nicht zuviel ist, kannst du auch gerne darüber schreiben, vielleicht können wir dir ja ein bißchen helfen, ich vermute auf jeden fall besser wie deine tante und deine freundin.

    ich bin mir sicher, dass es gründe für die sucht unserer eltern gibt, vielleicht ist dein vater einer davon -ich bin mir sicher, das mein vater einiges zur sucht meiner mutter beigetragen hat- aber wie katrin schon schrieb, rechtfertigen tut das die trinkerei deiner mutter nicht. den schuh darf sie sich ganz alleine anziehen.

    liebe grüße

  • hi marina

    das du nach dieser erfahrung negative vorstellungen von therapeuten hast, kann ich gut nachvollziehen. habe auch nicht nur gutes von therapeuten gehört, aber noch mehr gutes. ne freundin von mir war auch schon bei ner mehr als schlechten therapeutin, inzwischen hat sie schon einige gute erleben dürfen und is total zufrieden. wie in jedem beruf gibt es auch unter den therapeuten schwarze schafe, ist einfach so. du hast ja anfangs ein paar probesitzungen frei, da kannst du dann feststelle, ob dir der oder die therapeut/in liegen könnte.

    lol, dass deine eltern nicht mit deinem mann einverstanden sind/waren, finde ich amüsant, da ich es irgendwie erwartet habe. da ist mir dein mann gleich symphatischer :wink:

    "du brauchst eine harte hand", hallo gehts noch??? is ja echt der hammer!

    in gewissen maße können sich unsere väter glaub die hand geben, auch wenn meiner nicht so schlimm war/ist wie deiner war.
    im job oder auch hier im ort und so, war er bekannt als der verständnisvolle, immer mehr als hilfsbereite aufopferungsvolle mann. nur wenige haben ihn durchschaut und einen schleimer genannt, was auch zutrifft.
    aber innerhalt der familie war er das krasse gegenteil, da hat er wohl alles rausgelassen, was sich bei der ganzen a...kriecherei aufgestaut hatte. hat keinen strich im haushalt gemacht, nix war ihm recht und tyrannisiert hat er meine mutter auf alle fälle. meine mutter war mal total geschockt, wie sie mit ner freundin im auto mitgefahren is und diese einfach den radiosender verstellt hat. das hätte meine mutter sich nicht erlauben dürfen, das gab ärger. lenkrad, gangschaltung, handbremse und anschnallgurt durfte sie beim fahren anfassen, aber das wars auch schon. sitz, spiegel oder auch nur im winter heizung anmachen war verboten, da hat er wieder geschrien. nur so paar kleine beispiele...
    indirekte unterstützung bekam er durch seine schwiegermutter, sie vertritt und lebt die auffassung, dass die frau alles für den mann zu tun hat und der mann auch immer recht hat. von ihrer mutter bekam meine mutter dann zu hören, du bist halt keine gute ehefrau, da muss er dich anschreien, bist ja selbst schuld. dass dann ein sensibler mensch (und meine mutter ist sensibel) in eine sucht hineinrutscht kann ich nachvollziehen.

    hilfe etz hab ich mich ganz schön ausgelassen, war eigentlich gar nicht geplant, verdammt. aber ich laß es etz mal so stehn.

    is eigentlich schon geplant wie lange deine mutter in etwa in die psychatrie muss?

    das du ihr falls sie mit dem typen zusammenzieht sagen willst, das sie nicht mehr auf dich zählen kann, kann ich gut nachvollziehen und finde ich etz auch gar keine schlechte idee.

    liebe grüße

  • Liebe Marina,

    zuerst einmal möchte ich Dir sagen, dass ich sehr gut nachvollziehen kann wie es Dir im moment geht. Dir ist zum heulen, zum schreien und zum ausrasten zumute.... Ich kenne dieses Gefühl sehr gut, leider.

    Wir sind keine furchtbaren Kinder, im Gegenteil, wir sorgen und bemühen uns. Es ist die Sucht die unsere Betroffenen so kaputt macht. Wie Du ja auch an Deiner Mutter merkst, kann sie sich fast nix mehr merken, wie soll sie denn da noch klar denken können? Beziehungsweise ist es mehr ne Ausrede, ich denke, Deine Mum weiss ganz genau, dass sie ein Problem mit dem Alkohol hat, aber eingestehen will sie es sich nicht.

    Meine Mutter hatte auch mal kurz eine Beziehung mit einem Alkoholiker, was sie mir allerdings erst danach erzählt hat, des war mir schon klar, denn sie wusste was ich sonst für ein Theater gemacht hätte.

    Kann mir vorstellen, dass Dir deshalb Deine Mum erzählt, er "war" Alkoholiker. Damit Du ruhe gibst.

    Doch ich kann Dir nur sagen: Du hast das einzigst richtige gemacht!!!
    Und auch sehr mutig von Dir, ihr es zu sagen. Aber wohl wahr!
    Und jetzt musst Du konsequent bleiben! Besuch sie nicht mehr! Und wenn sie anruft, am besten erst gar nicht ran gehen!
    Sie muss jetzt merken, dass Du nicht mehr für sie da bist!

    Leicht ist das ganze allerdings nicht, mir ging es sehr bescheiden, als ich des durchgezogen habe. Aber bei mir hat es damals ein wenig was gebracht.

    Ich wünsche Dir von Herzen viel Kraft!

    Versuche irgendwas zu machen was Dich ablenkt oder geh in den Wald und schrei alles raus...

    Drück Dich

    Mandy

  • moin moin marina

    Zitat

    WIESO TUN SIE UNS DAS AN????????????????????? Was haben wir ihnen getan?????? Sind wir wirklich so furchtbare Kinder?


    zu 1: weil sie krank sind und ihnen gar nicht bewußt ist, was sie uns damit antun
    zu 2: gar nix haben wir getan, absolut gar nix!
    zu 3: nein das sind wir nicht, ich glaube mitunter oft viel zu liebe...

    ich bin etz mal ganz direkt und ehrlich, für mich hört sich das an als will deine mutter absolut keine hilfe. und egal ob sie die op bekommt oder nicht, egal wieviele ärzte ihr sagen bzw. sagen werden, dass sie aufhören soll mit dem trinken, sie wird es nicht tun. und auf jedes argument was du findest, wird sie ein gegenargument finden, egal wie widersprüchlich es auch sein mag.

    mal ne andere frage: hast du eigentlich mit dem arzt deiner mutter geredet? wie sieht er ihre chancen?

    wie war dein termin heute beim arzt? vielleicht liest du das auch bevor du zum arzt gehst, daher würd ich dir empfehlen, dass du ihm alles erzählst was derzeit ansteht, laß alles raus ohne hemmungen! wird dir wohl schwerfallen, daher begründe ich des etz mal. hab nämlich schon mal von so art notfallterminen bei therapeuten gehört und ich glaub, das könntest du wirklich brauchen. bei dir herrscht verständlichweise gerade das totale gefühlschaos, du weißt im moment gar nicht mehr, wo du stehst.

    und ich bin (nochmal) ganz ehrlich, ich weiß grad gar net, was ich dir raten soll:
    einerseits hat mandy total recht mit dem was sie schreibt, da muss ich ihr (wie immer) ganz und gar zustimmen.
    du befüchtest es wahrscheinlich schon, es kommt ein aber...
    ich kann keine ferndiagnose stellen, daher wäre es mir wichtig, dass du dich konkret bei ihren ärzten im kh erkundigst, ob sie abschätzen können, wie lange deine mutter noch zu leben hat. falls dein hausarzt nicht ihr hausarzt is, könntest ihn ja die lage schildern und auch ihn um rat fragen, ansonsten wird er den gesundheitszustand deiner mutter ja schon kennen.

    ich möchte etz keinen falschen alarm schlagen, aber du hast selber schon mal geschrieben, dass deine mutter vielleicht nur noch monate zu leben hat, wenn sie nicht mit der trinkerei aufhört. und das befürchte ich auch :cry: ich hock glaub scho zwei stunden über dem beitrag hier (frag mandy) und ich hoffe du hasst mich dafür etz nicht.

    aber angenommen deine mutter schafft es nicht, wäre es meiner meinung nach wichtig dass ihr noch frieden schließen könnt. nicht für deine mutter sondern für dich.

    ich weiß, es kann sein das sie trotz der prognosen früher stirbt oder auch noch viele jahre lebt, aber ach gott, ich weiß grad echt net, wozu ich dir raten soll. daher wäre es mir persönlich wichtig, dass du dich wegen dem zustand deiner mutter genau erkundigst und das du bald nen guten therapeuten hast, der damit bestimmt mehr erfahrung hat, auf jeden fall mehr wie ich. vielleicht raten dir auch andere hier das gegenteil von mir, kann gut sein, das würde ich eigentlich auch, wenn nicht wie bei dir die befürchtung da ist, dass sie nicht mehr viel zeit hat, besonders da sie keinerlei einsicht zeigt.

    wahrscheinlich hab ich dich etz total geschockt, das tut mir auch leid, ich hoffe auch, dass ich unrecht habe, ich drück dich etz mal ganz dolle, denn das hast du wirklich verdient. du bist ne tolle frau und wie gesagt, ich hoffe du bist mir nicht böse.

    ganz liebe grüße

  • liebe marina,

    au weia, da hats dich aber erwischt :cry:, les dich jetzt erst, tut mir leid....

    eins zuallererst: du hast das einzig richtige getan, indem du gegangen bist!!!!!! ja, und dass es trotzdem weh tut? das ist halt so. die eltern sind die eltern, da kann man die gefühle nicht abstellen, denke ich. ich hab bei meinen eltern auch alles durch, von liebe zu hass zu mordphantasien, verachtung, abscheu, unverständnis, trauer, mitleid, alles. ich würde jetzt von mir auch sagen, dass ich keine tochtergefühle (mehr) habe. trotzdem: als mein vater gestorben ist, habe ich auch rotz und wasser geheult - und mich gleichzeitig über mich gewundert. aber es war halt doch der vater - das zum einen.

    zum anderen tippst du - denke ich - schon ganz richtig wenn du schreibst "was wäre aus mir geworden, wenn ich "normale" eltern gehabt hätte?" diese frage stelle ich mir auch oft. mit all meiner vorgeschichte hätte ich eigentlich entweder im selbstmord, in der klapse oder in drogen landen müssen - so hab ich nur ein bisschen einen an der klatsche :wink:, und das merkt auch erstmal keiner :lol:, hoffe ich zumindest 8). da denke ich, was wäre da (noch) für ein potenzial gewesen... aber was solls, ich bin wie ich bin und find mich ganz ok, und das zurückschauen bringt mich nicht weiter.

    einen satz von summerdream möchte ich allerdings ganz besonders betonen:

    Zitat

    aber angenommen deine mutter schafft es nicht, wäre es meiner meinung nach wichtig dass ihr noch frieden schließen könnt. nicht für deine mutter sondern für dich.

    das denke ich auch. und wenn du ihr einen brief schreibst. ich stelle es mir furchtbar vor wenn ein elternteil stirbt und man hat das gefühl, man hat nicht gesagt, was man noch hätte sagen wollen. ich hatte auch mit meinem vater vor seinem tod lange keinen kontakt, und dann erst wieder ein knappes halbes jahr, bevor er gestorben ist. der kontakt war nicht liebevoll, aber er war friedlich, und darüber bin ich sooooo froh. also: versuch es für dich. nicht für deine mutter, da sie ja sowieso scheinbar nichts mehr richtig mitbekommt. nur für dich und deinen inneren frieden.

    ach mensch dur arme, würd dich jetzt einfach gerne mal in den arnm nehmen - und tue das hiermit virtuell.

    ganz lieben gruß

    lavendel

  • liebe marina

    naja, dass du es schon gewußt hast, das war mir klar, das war dann auch für mich der ausschlaggebende punkt, dass ich es dann abgeschickt habe. ich find halt immer, dass es ein unterschied is etwas zu wissen oder es dann schwarz auf weiß vor sich bestätigt zu bekommen.

    hm... ich versteh schon, warum du (momentan) keinen frieden mit ihr schließen möchtest. aber andererseits, falls du irgendwann so weit bist und es dann zu spät is, dann kanns halt gut möglich sein, dass du es bereust. die idee mit dem brief von lavendel finde ich da etz wirklich gut. du musst ihr ja net schreiben, dass du dich wieder mit ihr vertragen möchtest, sondern einfach nur, wie's dir mit ihrer trinkerei ging bzw. geht. einfach das du es mal losgeworden bist und sie bescheid weiß. was sie dann damit macht, dass is dann ihr ding, auf jeden fall hast du es dann wenigstens probiert. verstehst wie ich mein? überlegs dir einfach mal

    na da warst du ja richtig in fahrt, dass du da auch noch zu deiner schwester bist. ob sie es begriffen hat, ehrlich gesagt bezweifle ich das auch, aber vielleicht denkt sie wenigstens mal über ihren konsum nach. toller witz mit dem whisky, ich hab mich schiefgelacht :(

    das dein termin schon montag is, na aller respekt, das freut mich. ging ja wirklich ruck zuck. i wünsch dir das dir das gespräch hilft und das du auch an einen kommst, der dich wirklich versteht. wär schön, wenn du danach erzählst wie's war, aber nur wenn du möchtest und es dir net zuviel is.

    so viele gutgemeinten worte auf einmal, na das glaub ich das du da überfordert bist. bist du ja gar nicht gewöhnt, dass müssen wir glaub ändern :wink:
    versuch sie einfach zu genießen, denn ernst gemeint sind sie bestimmt. und auch wenn ich dich etz net persönlich kenn, bin ich mir nach deinen worten hier sicher, dass du super bist :D

    hoffe du hattest trotz deiner lieblingsbeschäftigung noch ein schönes wochenende.

    liebe grüße & ne dicke umarmung

    p.s. nur aus neugier, hast du eigentlich kinder?

  • hey marina

    so wie ich das etz heraushöre hast du mit deiner schwester noch regelmäßig kontakt oder? warum eigentlich? nahe scheint ihr euch ja nicht zu stehn, besonders wenn du so tolle sachen von ihr träumst? wie sieht sie denn das eigentlich mit deiner mutter? nur gesundheitliche probleme oder gesundheitliche probleme durch den alk?

    Zitat

    beim meinem ersten Besuch im Krankenhaus schien sie mir in allzu versöhnlicher Stimmung ....das hat sich allerdings sofort erledigt, als es ihr besser ging...


    das hab ich schon als hindernis gesehen bei dem frieden schließen. is wohl schwer, wenn der andere nicht wahrhaben will, dass er vielleicht nicht mehr lange zu leben hat.

    schade das du keine kinder bekommen kannst bzw. konntest, kann ich auch verstehn, dass du dir etz nicht mehr die mühe machst, die gefahr auf dich zu nehmen. das war bestimmt sehr schwer für dich, vielleicht sogar ein punkt, wo du dich als "versagerin" gesehen hast. bin aber froh, dass du dich damit abgefunden hast keine kinder zu bekommen, dass wichtigste is, dass du und dein mann glücklich seit.

    so du liebe, etz wünsch i dir mal a guts nächtle, bin schon gespannt wie dein notfalltermin war.

    ganz liebe grüße

  • hallo marina,

    ich nochmal :wink:.

    Zitat

    Ihr habt schon recht mit dem Frieden schließen - ein Brief wäre sicher ne gute Idee...aber ich glaub nicht, dass sie ihn lesen oder gar verstehen würde - im Gegenteil, ich befürchte, dass da höchstens Vorwürfe zurück kämen, aber Null Verständnis...und dann hätte ich noch weniger Frieden als jetzt, wo ich anfange, mich mit der Situation abzufinden...ich wollte ja schon im Krankenhaus mit ihr Frieden schließen, ihr meine Situation erklären - und hab nur Vorwürfe und Unverständnis bekommen...i

    jetzt reite ich doch nochmal drauf rum 8).

    dass du verständnis bekommst für deine gedanken und gefühle, darauf solltest du garnicht erst bauen - das wäre allenfalls der fall, wenn deine mutter etwas einsehen würde, ihr etwas leid tun würde oder so. aber das ist ja nun aber scheinbar nicht der fall. ich glaube schon, dass es aber genau das ist, was man sich als kind wünscht: dass einen die eltern verstehen, und dann natürlich tierisch enttäuscht ist, wenn sie es nicht tun, schlimmer noch, dass wir es garnicht versuchen, weil wir wissen, dass wir uns ne abfuhr und damit schmerzen einhandeln.

    als mein vater erfahren hat, dass er alkoholbedingten leberkrebs hatte (da hatten wir schon lange keinen kontakt mehr), war sein erster impuls, mich enterben zu wollen, weil ich ja so eine undankbare tochter wäre. er hat mir nen brief geschrieben und von mir gefordert, ich solle beim notar ein pflichtteilsverzicht unterschreiben, er wolle alles dem örtlichen tierheim vermachen. mein erster impuls war "so ein a***", und ich weiss nicht woher ich den mut (und die frechheit) genommen habe, mich zu weigern. er ist dann zu einer aussprache in meine stadt gekommen, wollte mich überzeugen, es doch zu tun, und hat mich erstens gefragt, warum ich das nicht täte ("schmerzensgeld", hab ich gesagt 8)), und dann noch, was er mir denn eigentlich getan hätte, dass ich nichts von ihm wissen wolle :twisted:. ich hab dann alles auf den tisch gelegt, angefangen von schlägen, übers saufen, übers im stich lassen beim tod meines bruders, nicht gehaltene versprechen, dass er uns kinder meiner alki-mutter überlassen hat etcetc.... sein kommentar "ich entschuldige mich, aber so schlimm wars doch garnicht" :shock:.

    da hatte ich dann genau das, wovor du - glaube ich - angst hast: das unverständnis, dass man wie vor den kopf geschlagen davor steht und denkt "das kann doch jetzt nicht wahr sein, oder?". natürlich hat mich das in dem moment sehr getroffen, aber irgendwie hat es all das bestätigt, was ich eh schon wusste - und trotzdem bin ich heute soooooo froh, das ich es gesagt habe. hätte ich es nicht getan, würde ich jetzt vielleicht noch der illusion hinterherhängen, dass ja noch alles hätte gut werden können, wenn ich nur den mund aufgemacht hätte. das meine ich mit "frieden schliessen". nicht dass hinterher alles paletti ist, sondern dass ich nicht das gefühl hab, etwas versäumt zu haben, was ich nicht nachholen kann, wenn der andere nämlich nicht mehr da ist. verstehst du? ich hab alles getan, das war (mir) wichtiger als das resultat. und deshalb reite ich immer noch auf "frieden schließen" rum :wink:.

    bin ja gespannt, was du von deiner ersten stunde erzählst. ich fand die psychositzungen immer furchtbar anstrengend, und hab oft gedacht "das bringt doch nix", aber was es letztlich doch alles gebracht hat, das sehe ich jetzt, viele jahre später. wie ein samenkorn, das erstmal wachsen muss...

    und außerdem freue ich mich sehr für dich, das du einen so lieben partner hast!.

    sonnige grüße

    lavendel

  • huhu marina

    na da bin ich ja beruhigt, dass du zu deiner schwester net viel kontakt hast. hab scho befürchtet, sie zieht dich auch am stück runter...

    na tolle eltern hast du da. meine mutter wünscht sich zwar auch enkel (da wird sie aber wohl noch ein weilchen warten müssen :wink: ), aber ich bin mir sicher, dass sie mich da trösten würde und des mir net no weiter unter die nase reiben würde.

    Zitat

    Der Psychologe war ein farbloser Typ mit praktisch nicht vorhandenem Händedruck


    du bist mir gleich noch symphatischer, sowas kann i au net leiden :wink:

    ich hätt mal gsagt, der herr hat einfach nur seinen job gemacht, nicht mehr und nicht weniger. aber wohl eher weniger :(

    hat für mich den anschein als wäre er wohl ein bißchen überfordert gewesen, wenigstens hat er dir ne weitere telefonnummer gegeben.

    i glaub das mit den antidepressiva is ne standard frage, gibt ja auch einige die die sogar wollen. is ja deine entscheidung ob du sie nimmst oder net...

    i glaub das mim alk fragen sie deswegen, weil manche von ihren problemen verzählen und ewig drum rumeiern und des zieht sich über monate oder sogar jahre hinweg und dabei liegt vieles am alkohol. ob ihnen natürlich ein alkoholiker die frage ehrlich beantwortet, naja das sei etz mal dahingestellt...

    wenn ich ehrlich bin, hab ich schon schlimmeres von therapeuten gehört. aber damit will ich dir nicht den mut nehmen, ganz bestimmt nicht. ne freundin hat mal nen ganz miesen satz von ner therapeutin bekommen, danach war sie aber während ihres kuraufenthalts bei weiteren therapeuten und danach auch bei einer anderen und is total zufrieden.
    kann verstehn, dass du dir etz erstmal keinen bock hast, aber schlecht wärs glaub echt net. vielleicht könntest dich ja auch bei bekannten nach nem therapeuten erkundigen, wo gute erfahrungen gemacht wurden. ich finde für nen therapeuten is mundprobaganda die beste werbung, also hör dich doch mal um. natürlich bist du auch hier willkommen :D

    freut mich, dass du so ne tolle woche hattest, wünsch dir das es so bleibt!

    muss dich etz einfach mal knuddeln :wink:

  • Hallo Marina,

    war vor ein paar Wochen auch bei einem Psychologen, hab es auch hier rein geschrieben. Aber ich erzähls Dir nochmal.
    Ich habe auch so eine ähnliche Erfarung wie Du gemacht, er hat auch alles brav mitgeschrieben und mir zugehört, aber dann zu mir gemeint, ich sollte mich gefälligst auf die Hinterfüße stellen und sie ins BKH fahren zu einem Gespräch. Habe versucht ihm zu erklären, dass es keinen Sinn hat, da sie eh nicht mit geht, da meint er, aber ich muss was tun.
    Wenn mir gar nix einfällt soll ich ganz weit weg ziehen. Ha Ha...
    Auch er gab mir 2 Packungen Antidepressiva mit, ich halte von dem zeug absulut nix, irgendwie komm ich auch so klar...

    Ich kann verstehen, dass Du durch diesen A.... wieder total verunsichert bist und Dich nicht traust bei einem anderen anzurufen. Doch es ist nicht jeder so. Probiere einfach ein paar aus, irgendwann wird schon einer dabei sein, der Dir sympathisch ist und Dich auch ernst nimmt.

    Zum Thema keine Kinder bekommen könnnen, dass kenn ich auch, gut ich bin noch jung aber mein Freund und ich versuchen es auch schön länger und es klappt nicht, noch dazu ist bei einem von uns gesundheitlich nicht alles in Ordnung und es kann durchaus sein, dass es nie klappen wird. Wie auch immer, war voll fertig, als uns das der Arzt gesagt hat.
    Habe es dann meiner Mutter erzählt, darauf kam dann die Antwort:
    Na toll, ich will schließlich mal Oma werden...
    Und ich soll mir keine Gedanken machen, dass wird schon noch, ich bin ja noch so jung...
    Das stimmt schon, aber ein tröstendes Wort wäre mir an der Stelle lieber gewesen.
    Oder sie wollte mich mit dem zweiten Satz einfach nur aufbauen.
    Aber den ersten fand ich auch nicht in Ordnung.
    Liegt wahrscheinlich daran, dass es keiner nachvollziehen kann wie es in einem ausschaut.

    Freut mich das es Dir gerade wieder besser geht.

    Sei lieb gegrüsst

    Mandy

  • Hallo Marina,

    ich hab dem Psychologen auch erzählt, dass ich in diesem Forum hier bin, er hält davon nix... Schon klar warum, weil er somit kein Geld verdient.
    Mich sieht der auch nicht mehr wieder.

    Hast Du Dir schon überlegt ob jetzt noch einen anderen anrufst? Oder bist noch unschlüssig.

    Ganz kurz noch zum Thema Kinderwunsch: Bei mir ist soweit alles in Ordnung, denk das sagt alles. Demnächst gehen wir in eine Kinderwunschpraxis, da werd ich dann genauer unter die Lupe genommen. :wink:
    Ist es bei Dir so, Schilddrüsenunterfunktion? Wenn nicht darüber reden willst, ist es in Ordnung für mich. Ich will da keine alten Wunden aufreissen.

    Mandy

  • hey marina

    ne, des verantwortungsgefühl läßt sich net so leicht abstellen, kann dich da gut verstehn. obwohl ja eigentlich das verantwortungsgefühl unserer eltern uns gegenüber größer sein sollte als unseres. verdrehte welt sag ich da immer...

    das du deiner mutter nimmi hinterherkriechen willst (herb ausgedrückt aber irgendwie isses das scho a bissi) kann i au verstehn, geht mir au so. aber ob ich etz au so denken würde, wenn ich die folgen ihres alk-konsums direkt vor augen hätte, weiß i etz ehrlich gesagt net. i glaub an deiner stelle würd ichs mit nem brief machen, aber wenn du einfach (noch?) net so weit bist, isses vielleicht trotzdem besser auf dein gefühl zu hören. ach so richtig weiß i etz au net, was ich dir raten soll. hm... vielleicht könntest dir mal a blatt nehme und auf eine seite die pro und auf der anderen die contras aufschreiben. oft hilft es besser, wenn man das schwarz auf weiß gesammelt vor sich sieht.
    auch wenn du schon viel zu ihr gesagt hast wegen dem thema, falls sie dann stirbt, fällt dir bestimmt noch irgendwas ein, was du ihr noch hättest sagen sollen und da kannst leider nimmi ändern.

    drück dich ganz dolle und wünsch dir nen schönen sonntag

  • Hey Marina

    ich bin im moment leider auf der arbeit, daher kann ich dir etz net ausführlich antworten.

    mein aufrichtiges beileid zum tod deiner mutter.

    im moment wirkst du zwar aufgeräumt (zu viel zu erledigen? noch nicht richtig begriffen? oder doch so wie du sagst, irgendwo erleichtert), aber wenn was is, melde dich, egal warum.

    drück dich ganz dolle, später mehr!

  • liebe marina,

    dann doch so schnell :(. ich drücke dich mal und wünsche dir alle kraft, die du jetzt brauchst. gut, dass du so ruhig bist, und gut

    Zitat

    Und es ist auch seltsam, dass ich zwar traurig, aber auch in gewissem Sinne erleichtert bin - ich habe keine Verantwortung mehr: niemand kann ihr mehr weh tun, ihr kann nichts mehr passieren....

    dass du das so sehen kannst.

    es ist schon komisch, was einem als kind so für gedanken kommen, oder? als meine mutter wieder geheiratet hat (dieser mann ist allerdings leider schon wieder tot) war mein erster gedanke auch "gut, dass ich die verantwortung los bin." ich finde es erschreckend, dass auf uns alki-kindern eine bürde der verantwortung liegt, die uns oft fast erdrückt, und da kann ich deine erleichterung gut nachvollziehen...

    kann mich summerdream nur anschliessen: wenn irgendwas ist: meld dich hier, heul dich hier aus, jeder wird dich verstehen.

    mir gings auch so, als mein vater gestorben ist: erst hat es mich relativ kalt gelassen (mischung aus "wir waren eh nicht so dicke", schock, stress mit beerdigung und haushaltsauflösung, ärger über die vergangenheit...), aber irgendwann hat mich dann doch mit macht die trauer gepackt. meine lieblingsfreundin, die auch ihren vater an den alkohol verloren hat, hat mir dann ganz lapidar gesagt: "man hat halt nur einen vater, und du wirst diesen einen vater vermissen, egal was er für ein mistkerl war, er war dein vater." ich habs ihr nicht geglaubt, aber ihr vater ist ein jahr vor meinem gestorben, und sie hat recht behalten.

    also: wenn´s dich drückt, du trost brauchst oder dich einfach nur ausheulen willst: wir sind hier für dich da...

    lieben gruß

    lavendel

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