Warum ist alles so schwer?

  • Hallo Tecki,

    schwerer würd ich nicht sagen denn wir haben den Vorteil klar sehen und denken zu können. Schwerer vielleicht weil wir keine gute Ausrede haben nichts zu tun. Wir sind stark und wir können es schaffen. Wir können uns aber auch Hilfe holen z.B. Therapie können wir auch machen. Oft sind es die Angehörigen die etwas für sich machen und nicht der Alkoholiker.
    Wir müssen an uns denken und du musst zuerst schauen ob es dir gut geht. Mach das was dir ein gutes Gefühl bringt. Auch wenn es zuerst nur lesen ist. Trau Dich.

    LG
    Elocin

  • hallo tecki,

    willkommen hier im forum, schön, dass du hergefunden hast.

    du schreibst:

    Zitat

    Ja, auch ich bin neu. Ich frage mich gerade was ich hier mache. Es fällt mir sehr schwer über meinem Mann und seinem Problem mit dem Alkohol zu schreiben. Manchmal leide ich, mal schäme ich mich, mal hasse ich, mal habe ich einfach nur Mitleid. Ich weiß welchen weg ich gehen sollte, ist ja alles so einfach. Keine Kinder, habe arbeit. Aber ich schaffe es nicht zu gehen.

    dieses gefühl, das du da beschreibst, kennen wir wohl alle hier, die wir uns als angehörige hier angemeldet haben. man schämt sich, für seinen trinkenden partner, und auch für sich selbst, dass man sich das alles gefallen lässt und doch (noch) nicht geht. man versucht alles mögliche zu ändern, den anderen zu überzeugen, zu kontrolleieren, alles ohne erfolg, zweifelt immer mehr an sich, an der liebe, verkriecht sich und wird immer kleiner. furchtbar.

    nachvollziehbar ist das alles, aber es ist nicht gut. du bist auch ein mensch mit dem recht auf ein schönes leben, und wenn der trinkende partner dem entgegen steht, muss man einfach neu nachdenken, ob dieses leben weitere jahre, jahrzehnte so weitergehen soll. ich unterstelle dir einfach mal, dass du dich genau das fragst, und deshalb hergekommen bist?!

    ich kann dich nur ermuntern, dir hier alles von der seele zu schreiben. es ist anonym, und solange du nicht details wie namen, orte etc. schreibst wird dich nie jemand identifizieren können - du kannst also ganz offen sein. sieh dieses forum doch einfach als dein tagebuch, wo du deine gedanken aufschreibst. nur mit dem vorteil, dass du hier hilfestellungen bekommen kannst - weil nämlich ganz viele von uns vor einiger zeit genauso da standen, wo du jetzt stehst. ich auch. ich bin mit den gleichen gedanken wie du hergekommen, und mit hilfe habe ich es geschafft zu gehen, weil mein partner nicht dauerhaft aufhören will zu trinken. und ich persönlich möchte nienienie wieder dahin zurück, sondern habe wieder gelernt, mein eigenes leben ohne ständiges unter strom stehen zu geniessen.

    also, ich kann dich wirklich nur ermuntern: versuchs mit dem schreiben, wie beissen nicht und können dich alle gut verstehen.

    lieben gruß

    lavendel

  • Hallo Tecki,

    auch ein Willkommen. Ganz ruhig, Du bekommst Deinen Entzug, Deine Entgiftung und all die Höhen und Tiefen, aber Du hast einen großen Vorteil, Du erlebst alles life, vom ersten Augenblick an mit der vollen Gefühlsdosis. Du brauchst nicht erst Deine Gefühle neu zu entdecken, Du hast sie komplett, voll entwickelt, ohne Betäubung, mit allem Drum herum.

    Dann schreibst Du alles auf, schickst es ab oder behältst es für Dich, aber jedes mal wenn Du es Dir an siehst, dann wird vieles ein bisschen leichter.

    Manchmal sagen wir auch real, zu Hause, etwas Unpassendes, dann ist es eben dumm gelaufen, genauso kannst Du hier alles loswerden und wenn es dumm läuft, dann sind 24Std. Menschen da, die Dich lesen und antworten können.

    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Tecki,

    klar, dass du erst einmal unsicher bist wie das hier alles läuft. Aber wie meine VorschreiberInnen, kann ich dir nur sagen, nutze diese Möglichkeit, dir von der Seele zu schreiben, was in dir vorgeht.

    Im übrigen gehe ich nicht damit konform, dass wir Co´s alles klar sehen. Wir haben schon unsere eigene Sicht der Dinge und wollen gern das ein oder andere nicht wirklich sehen, weil es uns unsere Illusionen zerstören würde. Da fand ich persönlich es ganz besonders schwer, mit mir selber ehrlich zu sein und mir dies zuzugeben. Du hast recht, es ist schwer, es ist manchen Tag hart und es schmerzt, eine ganze zeitlang sogar.

    Aber ich kann dich trösten. Alle, die hier schreiben, machen das durch und es wird leichter, wenn du es zulässt.

    Schreib einfach, wenn es dir nicht gut geht, wenn du durcheinander bist. Aber natürlich auch, wenn du dich freust und du schöne Dinge erlebst oder Fortschritte an dir feststellst. Wie Kaltblut schon schreibt, es dann irgendwann wieder zu lesen, hilft.

    Ich wünsche dir Mut, Kraft und Durchhaltevermögen für den Weg aus dem Co-Sein...

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

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