Alkoholsucht - Mein Vater trinkt

  • Hallo Eva!

    Ich bin zwar selber noch nicht so lange in diesem Forum, möchte dir aber, falls es geht, etwas helfen.

    Mein Vater trinkt seit 7 Jahren nachdem er über 15 Jahre trocken war, wieder. Ich weiß das seit 4 Wochen.

    Mein Vater trank bis zu meinem 6 Lebensjahr, machte eine Entziehung und war dann viele, viele Jahre trocken. Dass er wieder angefangen hat, hat sicherlich damit zu tun, dass er seinen Job aufgeben musste (er lebte nur für seinen Job); kürzlich musste das Haus versteigert werden, dass er selbst gebaut hat (auch dafür lebte er mehr als für irgendetwas sonst). Mein Vater hat sich an beiden Dingen, Job und Haus, festgehalten, alles andere, auch die Familie, war nicht so wichtig. Körperlich schwach und seines "Lebenstraums" beraut, begann er zu trinken, es hat ihm den Boden unter den Füßen weggerissen.

    Der Verlust des Ehepartners reißt einem Menschen den Boden unter den Füßen weg, Alkohol kann da ein "wunderbares" Polster des Vergessens und der Schmerzlinderung sein.

    Was ihr beide, du und dein Vater (falls du zu ihm durchdringen kannst) dringend braucht ist eine Trauerbewältigungstherapie. Dein Vater braucht sie ganz sicher, ob er das einsieht, ist eine andere Frage.

    Auch für dich ist es wichtig. Du bist ausgezogen, hast, entschuldige, wenn ich das so sage, deinen "Vater allein gelassen" (den Vorwurf: ich bin keine gute Tochter, ich bin Schuld, dass mein Vater trinkt, denn ich war mal ungehorsam, mache ich mir ständig) - Vorwürfe, die du dir nicht machen brauchst. Um dem Vorzubeugen und deine eigene Trauer um deine Mutter zu verarbeiten und sie nicht zu Schuldgefühlen gegenüber deinem Vater werden zu lassen, brauchstu du einen kompetenten Gesprächspartner - und wenn's nur zur Sicherheit ist.

    Was ich aus eigener Erfahrung sagen kann: du kannst einen Alkoholiker, so schlimm es ist, nicht zu seinem Glück zwingen. Dein Vater muss einsehen, dass er ein Problem hat und Hilfe wollen. Und wenn er so weit ist, ist er vielleicht auch zugänglich für eine Psychotherapie, die ihm hilft, nach dem Tod deiner Mutter das Leben wieder anzunehmen - ohne alkoholischen "Weichspüler".

    Ich wünsche Dir ganz, ganz viel Kraft und alles Gute!

    Nicole

  • hallo eva

    auch von mir noch ein herzliches willkommen hier.

    da hast du scho einiges mitmachen müssen. der tod deiner mutter und irgendwie hört sich das für mich an, als hättest du danach keine bezugsperson diesbezüglich gehabt. dein vater war arbeiten und du? warst du tagsüber allein zuhause oder gab es noch andere personen die für dich in dieser schweren zeit da waren?

    Zitat

    Meinen Vater kann ich leider nicht dazu bringen. Seine Meinung ist nur, dass alle Psychologen ja eh alle selber gestört sind. Ich kann ihn ja leider nicht dazu zwingen.
    Häufig habe ich versucht, mit ihm über seine Sucht zu sprechen, aber er spielt das immer runter.


    hui das mit den "gestörten psychologen" is mal ne neue ausrede. meine mutter sagt immer, die können ihr net helfen, das reden über alte geschichten wühlt sie nur noch mehr auf. runterspielen kann sie es wohl genauso gut wie dein vater oder halt der berühmte satz "ich schaff das allein!". jaja alles klar :(

    ich bin mit 16 ausgezogen und verdammt froh drum. kann mir daher vorstellen, dass es auch dir geholfen hat bzw. hilft, dadurch gewinnt man einfach abstand.

    warst du eigentlich scho mal in ner shg? ich nicht, gibt leider keine für kinder, nur eine wo partner sind und da kenn ich so viele, teils von arbeit, teils freunde von meiner mutter, da möchte ich einfach net hin. naja eigentlich is das forum hier ja auch ne shg und diese hilft mir ungemein, i wünsch dir das dir auch so geht.

    wie is denn eigentli dein verhältnis zu deinen schwestern? kannst du mit ihnen darüber reden?

    wünsch dir noch ne gute nacht & bis bald

    liebe grüße

  • Hallo erst mal!
    Ich bin ja auch relativ neu hier und gucke mich gerade erst mal so um. Aber ich finde es immer wieder spannend, dass es so vielen Menschen geht wie mir. Das allein hilft schon.

    Zitat

    Ich finde es einfach schrecklich, dass man von außen einfach nur zuschauen kann und ihn nicht zwingen kann, eine Entgiftung zu machen.



    Aus Erfahrung kann ich sagen, dass das leider auch nicht hilft. Mein Vater hat zwar nicht wegen uns, seiner Familie, eine Entziehung gemacht, aber er wurde von seinem Arbeitgeber dazu "gezwungen". Am Anfang hatte es auch den Anschein, als ob er all das wirklich wollte und ich glaube, irgendwo tief in ihm drin weiß er auch, dass es richtig war. Er hätte es wahrscheinlich nur nie von sich aus getan. Mittlerweile trinkt er allerdings wieder und an seinen Aussagen merkt man einfach, dass er rein gar nichts verstanden hat. "Niemand hat mir verboten zu trinken". Natürlich hat ihm das niemand verboten, er sollte es sich ja schließlich auch selbst "verbieten". Wie sollte man einem 54-jährigen Mann denn auch etwas verbieten? "Eine Dose Bier geht schon. Das heißt ja nicht, dass ich wieder anfange" und solche Sprüche kommen dann. Das ist Unsinn und vielleicht weiß er das auch, aber jedenfalls hat die Entziehung bei ihm nichts gebracht. Er weiß, dass es bei ihm fünf vor zwölf war, dass er gestorben wäre, wenn er noch etwas weiter getrunken hätte, aber er macht trotzdem weiter. Vielleicht solang, bis er wirklich stirbt. Alle sagen immer, dass ein Alkoholiker total am Boden sein muss, bevor er einsieht, dass er ein Problem hat und bevor die Therapie wirklich etwas bringen kann, und mittlerweile denke ich, dass das stimmt.
    Ein trockener Alkoholiker hat mir mal eine Geschichte erzählt, ich weiß nicht mehr, ob er von sich selbst gesprochen hat, oder von jemand anderem, das tut auch nichts zur Sache. Aber ich finde diese Geschichte doch irgendwie sehr... wie soll ich sagen?... bezeichnend, irgendwie. Jedenfalls dieser Alkoholiker, von dem er erzählt hat, ist eines morgens aufgewacht und das einzige, was er sah, war die Flasche Schnaps und daneben das Telefon. Intuitiv wusste er, dass es seine letzte Flasche sein könnte und er hatte nun die Wahl zwischen Tod und Hilfe holen. Die Flasche hat er dann unabsichtlich umgestoßen, so dass ihm nur noch das Telefon blieb.

    Die Einstellung deines Vaters gegenüber Psychologen kenne ich nur zu gut von meinem Vater. Psychologen sind doch alles Quacksalber, die haben selber einen an der Waffel. Das ist seine Einstellung. Er konnte nie Vertrauen zu seinen Therapeuten aufbauen, seinen Suchtberater bei der Diakonie belügt er von hinten bis vorne... Irgendwie glaube ich, dass Psychologen für ihn keine richtigen Menschen sind, keine gleichwertigen Gesprächspartner, denen man mit Respekt begegnen sollte. Das sind alles Dummschwätzer und fertig.
    Ich weiß, wie hart es ist, nur zusehen zu können. Ich liebe meine Vater ja auch irgendwo und ich will auch nicht, dass er sich totsäuft. Aber ich kann nichts daran ändern. Ich bin in erster Linie verantwortlich für mich und für meine eigene Gesundheit. Sollte mein Vater irgendwann am Alkohol sterben, dann ist das schlimm, aber es war SEIN Leben, SEINE "Wahl". Daran bin ich nicht schuld, daran kann ich nichts ändern. Das kann doch immer nur er selbst. Also, denke ich für mich, dass es das Beste ist, zumindest emotional Abstand zum Alkoholiker aufzubauen, noch besser ist dabei der räumliche Abstand, weil das wahrscheinlich auch hilft, emotional loszukommen. Da ich momentan für mich keine Möglichkeit sehe, auszuziehen, versuche ich einfach, meinem Vater aus dem Weg zu gehen, ihm so selten wie möglich zu begegnen. Und das ist auch gar nicht so schwer, weil mein Vater eh immer "unterwegs" ist, "länger arbeitet" und so weiter. Ich mache es einfach so, wie die ganzen Jahre vorher auch. Und ich kann nur hoffen, dass ich aufhöre zu hoffen. Denn dann muss ich auch nicht mehr enttäuscht werden.
    Ich habe jetzt ziemlich viel von mir selbst geschrieben, aber ich hoffe, dass es vielleicht trotzdem etwas hilft.

  • hey eva

    naja mut gehörte damals nicht viel dazu. einerseits weil ich nicht weit weg wohne, es sind zu fuß gerade mal 5-10 minuten und die wohnung gehört meinen eltern bzw. inzwischen meiner mutter und beide ham mir auch beim umzug und so geholfen, möbel gekauft, gestrichen und so was.
    da meine mutter damals noch nicht oft getrunken hat und wenn dann meistens nach streit, welche oft mit mir waren. ich bin kein mensch, der die klappe hält, wenn mir was net passt, ich wehre mich und dabei kann ich auch laut werden, was aber komischerweise nur bei meinen eltern so ist. und gerade in der pubertät kam es oft zu streit, kannst dir ja vorstellen. da mir dabei von meinem vater immer wieder gesagt wurde, weil du so streß gemacht hast, deswegen hat sie getrunken, war für mich der hauptgrund zum ausziehn, die hoffnung, dass sie dann nicht mehr trinkt. naja geändert hat sich nix, kannst dir ja denken.

    sie macht eigentlich keinen entzug, sie trinkt immer in etwa ihr selbes limit und das wars dann. einmal hat sie aufgehört bevor sie ihr limit erreicht hat, da hatte sie dann entzugserscheinungen, aber auf meinen rat bezüglich kalter entzug hat sie natürlich net ghört. weiß net wie gut du dich mit den verschiedenen alkoholikertypen auskennst, süchtige gibts drei stück, einer davon is der epsilontrinker, im volksmund besser bekannt als quartalstrinker. sie ham ihre trockene zeit, welche bei jedem unterschiedlich lang is und dann 1-2 wochen, wo aufs heftigste getrunken wird. zählt als der am schwierigsten heilbare alkoholtyp, natürlich musste sich meine mutter für den "entscheiden".
    in der trockenen zeit is für sie der alkohol nicht existent, sie macht auf heile welt, spricht man sie drauf an, is natürlich alles in ordnung und es kommt nicht wieder vor... haha

    mit meinem bruder is bißchen besser geworden, er grenzt sich in ihrer nassen zeit immer mehr von ihr ab, gott sei dank kann er sie inzwischen da auch alleine lassen und geht dann aus dem haus.

    Zitat

    Ich finde es einfach schrecklich, dass man von außen einfach nur zuschauen kann und ihn nicht zwingen kann, eine Entgiftung zu machen.


    kann steffi nur zustimmen, sie hat vollkommen recht. weißt du, wir ham meine mutter im endeffekt vor die wahl gestellt und sie damit indirekt zur langzeittherapie gezwungen auch wenn sie meinte, sie macht das für sich. und wie du siehst, hat das auch nix geholfen. sie fand die langzeittherapie schön, als sowas wie urlaub, denk mal, des sagt eigentlich alles.

    hm... eigentlich wollt i wissen, wie DEIN verhältnis zu deinen schwestern is... zu deiner mittleren schwester vermut ich mal gut, da sie zu eurem vater kommt, wenn du da bist. aber kannst du mit ihr auch über das thema offen sprechen?

    das du dich gerade weil du die einzig übriggebliebene tochter bist, für ihn verantwortlich fühlst, kann ich nachvollziehn, aber ganz ehrlich, er hat es selber verschuldet. wäre er ein liebevoller vater gewesen, hätten sich deine schwestern nicht von ihm abgewandt, daher darfst du das ohne gewissensbisse auch. ich weiß, das is schwer umzusetzen, aber du musst auf dich schaun, du bist die wichtige person, nicht dein vater. mag etz egoistisch klingen, das ist es für manche auch, ich nenne es "gesunder egoismus".

    so etz werd i mal in mein bett gehn, bin schon gespannt, was du sonntag zu berichten hast.

    liebe grüße

  • aloha eva

    oje, dass des wochenende net angenehm wird, hab ich schier befürchtet.

    ganz ehrlich, dass er das auto paarmal gegen die mauer gefahren hat, find i etz gar net so schlecht, so hat er die folgen seines tuns direkt vor augen. könnte mir vorstellen, dass er darüber mal nachdenkt, aber ob er deswegen was ändern wird, das weiß nur gott.

    ich weiß net obs dir so geht, ich glaube ich würde mich deswegen ärgern.
    so nach dem motto "da komm ich ihn scho mal besuchen, da könnte er ja wenigstens da nix trinken" - denkst du dir das manchmal?

    mein vater wird auch sehr schnell agressiv, schreit gern rum, aus diesem grund habe ich den respekt vor ihm verloren. wohl auch weil er sich wie ein weichei aus dem staub gemacht hat. nicht das er gegangen is, sondern das er dabei nur auf sich geschaut hat und für ihn von vorneherein feststand, die jungs bleiben bei der mutter und das obwohl sie trinkt. er hat net mal überlegt, ob er sie mit nimmt :(

    wie du dich am besten von deinem vater lösen kannst?
    schwierig, aber net unmöglich. ich denke ganz wird das auch net gehn, er is immerhin dein vater, aber es könnte so gehn, dass dein verantwortungsgefühl für ihn geringer wird.
    die abstände vergrößern wäre auf jede fall ne möglichkeit und dabei auch auf dich achten und an dir arbeiten.
    mir hilft auch das schreiben hier, weißt du meine großeltern sehn vieles anders als ich, da hilft es ungemein, wenn ich von den anderen hier im forum in meinem tun und handeln bestärkt werde.
    du weißt ja bestimmt, außenstehende sehn viele anders als wir, da tut es gut, zu wissen das menschen die das gleiche mitmachen, einen verstehn.

    liebe grüße

  • Hey!
    Das ist dann auch immer noch die Höhe, wenn die betrunkenen Väter etwas für einen "regeln" wollen... Es geht einfach zu oft schief. Wenn mein Vater trinkt, vergisst er eh alles. Dann kann ich ihm alles fünf Mal sagen und er vergisst es trotzdem wieder. Deshalb mach ich mir meinen Kram mittlerweile alleine. Als er trocken war, hab ich mir mal ein paar Ratschläge geholt und das war auch alles in Ordnung, aber im Prinzip kann ich mir selbst eher vertrauen. Und da bin ich auch froh drüber, denn seit mein Vater wieder trinkt, hat er scheinbar die beiden Sparbücher meiner Geschwister geplündert. Gut, dass ich meines versteckt habe und er nie alleine an meine Anlagen kommen würde.
    Es ist auch gar nicht so schwer, sich von seinem Vater abzugrenzen, wirklich nicht. Ich meine, mein Vater und ich wohnen im selben Haus und ich hab schon seit letzter Woche nicht mehr wirklich mit ihm geredet. Am Wochenende war er mit meinem Bruder "unterwegs", wir haben uns nicht verabschiedet und als er am Sonntag wiederkam, hab ich ihm nicht "Hallo" gesagt. Ich habe einfach nichts mehr mit ihm zu tun. Bei mir ist es allerdings auch einfach, weil er auch keinen Wert auf Kontakt legt. Er sitzt in seinem "Arbeitszimmer" oder fährt mit dem Auto durch die Gegend.
    Es ist zwar hart, so hart zu sein, aber es tut auch gut. Meine Mutter und meine Schwester kommen immer noch jeden Tag an "Ich glaube, er hat wieder getrunken, du auch?" und ich kann einfach nur sagen "Ich weiß es nicht, ist mir auch egal". Ihr ganzes Denken und Handeln dreht sich noch um ihn. Ich kümmere mich einfach um mein eigenes Leben, damit habe ich genug zu tun. Ich versuche jetzt ernsthaft an meinen Minderwertigkeitsgefühlen und dem ganzen Mist zu arbeiten. Also, wer das auch machen will, dem kann ich das Buch "Gefühle verstehen, Probleme bewältigen" nur empfehlen.
    Und Eva, du kannst dich ärgern wie du willst, darüber, dass dein Vater getrunken hat, sich nicht mal ein bisschen zurückgenommen hat, aber darunter leidest im Endeffekt doch nur du. Vielleicht hat dein Vater ein schlechtes Gewissen deshalb, ich weiß, dass meiner immer eins hatte. Aber wenn er sich zurückhalten würde, dann wäre er in Gedanken trotzdem nicht bei dir. Ein Alkoholiker kann sich schlicht nicht um andere Menschen sorgen oder kümmern, nicht mal um seine Kinder. Die Flasche steht immer dazwischen. Egal, ob er trinkt oder nicht.

  • hey eva

    das wäre ja noch schöner gewesen, wenn er dir das mit dem auto untergeschoben hätte. gut das er es noch weiß und auch zugeben kann, da san bei meiner mutter scho die "lustigsten" sachen rauskommen...

    Zitat

    Aber letztendlich hilft das auch nichts, wenn man weiß, dass er sich dann den Rest der Woche zuschüttet


    puh, bin ich erleichtert, dass du das so siehst.

    kann dir auch nur empfehlen soviel wie möglich selber zu machen. beim kindergeld läßt sichs net vermeiden, dein vater muss des ja auch als erziehungsberechtiger unterschreiben, aber sparbücher, versicherungen usw. da ham meine eltern keine ahnung was ich alles hab und wo. liegt aber eher daran, dass ich mich damit auskenne, meine mutter würde nie eine versicherung für meine geschwister oder sich unterschreiben, wo ich mein ok net gegeben hätte.

    kann verstehn das du sauer bist, dass dein vater das geändert hat, wenn er wenigstens vorher gefragt hätte, wäre es ja ok gewesen. aber ich kann dich beruhigen, bei der höhe deines einkommens ist es egal, unter welcher einkunftsart es erfasst is, du liegt so oder so unter der kindergeldgrenze.
    und wenn ich meinen senf dazu geben darf, hört sich deine tätigkeit für mich nach nem 400-euro-job an, da brauchst du keine lohnsteuerkarte und darfst net über 400 € kommen. eigentlich hättet ihr das kreuz bei dem punkt bezüge machen müssen [Blockierte Grafik: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks/www.cosgan.de/images/smilie/frech/a010.gif
    aber wie gesagt, du bist sowieso drunter, also is wurst. kann natürlich sein, dass ein genauer beamte deswegen nachfragt *g*

    liebe grüße

  • hey eva

    komisches schreiben wegerm kindergeld. normal sind des immer halbe romane und bissi durcheinander geschrieben. bürokratendeutsch halt. naja egal, hauptsache du kriegst es...

    is ja echt die krönung, was derjenige da bracht hat. eigentlich sollte man über soviel naivität lachen, aber doch isses zu traurig. da merkt man wieder wie wenig ahnung die leute haben, manchmal beneide ich sie um diese unwissenheit. gott sei dank ham die meisten dann doch net so ne extreme meinung und stellen es sich zumindest net angenehm vor.

    liebe grüße & kopf hoch

  • Ja, gegen solche Leute kann man einfach nichts machen. Ich hab auch oft genug daneben gesessen und betreten zu Boden gestarrt, wenn irgendwelche Leute aus meiner Jahrgangsstufe Witze über Alkoholiker gemacht haben. Aber mittlerweile habe ich einfach gelernt, dass es nicht persönlich ist. Ich wollte ja auch nicht, dass alle betreten zu Boden starren, wenn irgendjemand nur das Wort "Alkoholiker" erwähnt. Es gibt so viele Menschen, die diese Erfahrungen nicht gemacht haben, und sie können froh darüber sein. Allerdings gibt es auch viel zu viele Menschen, die das Gleiche durchgemacht haben wie wir und immer noch durchmachen. Aber leider wird da viel zu wenig für getan, das regt mich einfach immer noch auf. Kein Mensch weiß eigentlich wirklich über Alkoholabhängigkeit etc. Bescheid. Da müsste es viel mehr Aufklärung geben. Alkoholiker sind schließlich eben nicht nur die Penner auf der Straße, sondern vielleicht der Hausarzt, der Professor, der Polizist, der Lehrer, der nette Mann von nebenan oder vielleicht auch man selbst. Aber darüber machen sich die Menschen keine Gedanken, Alkoholiker sind nun mal pfui! Ach je, mit dem Thema hör ich lieber auf, da werde ich viel zu leidenschaftlich und kritisch. Allerdings, wenn man sich dagegen mal die USA anschaut... Da ist es angeblich schon viel weiter, mit dem Erkennen, wie schwer diese Krankheit überhaupt wiegt, nicht nur bei dem Betroffenen, sondern auch bei den Angehörigen. Ich habe mal in der Schule eine Facharbeit über Alkoholabhängigkeit geschrieben und in einem Text wurde gesagt: "Die Co-Abhängigkeit ist im Verein mit der Sucht das größte sozialmedizinische Problem unserer Gesellschaft. Warum kommt das etwa in politischen Programmen oder Wahlkämpfen nicht vor? Leider tun unsere Institutionen fast nichts für die, die oft lange Zeit mehr und schlimmer leiden, als die Suchtkranken selbst, aber aus Scham und Verzweiflung im Dunkeln bleiben, wo man sie nicht sieht".
    Tja, so ist das wohl.

  • Hey Eva!

    Ich denke, was deine Schwester angeht, hast du vollkommen Recht! Vielleicht sollte sie sich einfach mal ein bisschen besser informieren. Ihr könnt nichts daran ändern, dass euer Vater trinkt. Das einzige, was ihr tun könnt, ist euch von ihm zu distanzieren. 1. Damit ihr selbst nicht so fertig seid und 2. damit euer Vater versteht, was er da tut. Falls er es überhaupt versteht. Aber man muss es doch ganz einfach sehen: Er kann eine Familie haben, wenn er nicht trinkt und irgendwo weiß er das wahrscheinlich auch, aber wenn er trinkt, dann entscheidet er sich damit gegen eine Familie. Punkt.
    Wenn deine Schwester seit 3-4 Jahren nicht mehr da war, dann hat sie wahrscheinlich doch eine gewisse Distanz zu deinem Vater und hat leicht reden. Wohnt sie denn weit von ihm weg? Ich habe das noch nicht so ganz verstanden, glaube ich... Jedenfalls sollte man ihr klar machen, dass ihr nicht verantwortlich für euren Vater seid, ihr seid nicht in der Lage, etwas an seiner Situation zu ändern, alles, was ihr tun könnt, ist euch selbst zu schützen. Und wenn er eine Familie, wenn er Töchter haben will, dann muss er sich ändern.

  • huhu eva

    wow, ein hartes stück was deine schwester bringt!

    klar, wenn man weit weg ist, kann man schön brav die verantwortung auf andere abwälzen und selber große sprüche klopfen. und wenn sie wirklich diese meinung vertritt, dann darf sie deinen vater gerne regelmäßig anrufen und ab und an besuchen, da sind auch net viele km des große hindernis.

    laß dir von ihr bloß nix einreden, es is leicht alles schön zu reden, wenn man keine ahnung hat. mein vater hat das auch mal gebracht, da bin ich an die decke gegangen. is ja net so schlimm wie die mama trinkt, tja, dass es viel schlimmer bei der mutter mit dem auszug wurde, das wollte er natürlich net sehn. wie du siehst, genau das gleiche wie bei deiner schwester, beide ham kaum kontakt, aber schlau daher reden können.

    wenn das nexte mal deine große schwester mit dem thema anfangen sollte, dann sag ihr, sie soll doch mal nach dem vater schaun, vorher hörst du ihr gar net weiter zu. is hart, aber manchmal sind harte methoden am wirkungsvollsten.

    liebe grüße

  • hamburg? NEHM MICH MIT!!!!!!!!! die stadt will i au mal sehn!

    will da dann unbedingt au mal in dirty dancing und in könig der löwen :wink:

    i wünsch dir viel spaß, laß dir die laune net wegen deiner unwissenden schwester verderben und komm heil wieder!

    grüßle

  • Ja, viel Spaß in Hamburg. Hamburg ist schon eine ganz nette Stadt (und König der Löwen ist toll!!).
    Hm... wenn deine Schwester vier Auto-Stunden von eurem Vater wegwohnt, dann sieht sie ihn wohl wirklich nicht so oft. Bei uns ist das ähnlich. Meine eine Tante wohnt 4-5 Stunden entfernt in Kiel und die andere 4 Stunden weit weg in Ingolstadt. Und ich Depp wohne in der Mitte ;-).
    Deshalb kann ich wohl nachvollziehen, dass deine Schwester dann nicht so oft da ist. Aber trotzdem hat sie kein Recht so daherzureden. Sie kann trotzdem am Wochenende mal kommen, das macht meine Tante ja auch. Warum kommt sie denn nicht mal so ein Wochenende im Monat zu deinem Vater? Warum denn nicht? Wenn sie doch so große Töne spucken kann... Vielleicht kommt sie auch nicht, weil sie genau weiß, was los ist.
    Ich finde, sie macht es sich schon verdammt leicht. Also, ich kann mich summerdream da nur anschließen. Wenn sie das nächste Mal mit so etwas kommt, dann sag ihr klipp und klar, sie solle sich selbst mal mehr kümmern und Punkt!

  • Ja, das Problem, dass Familienmitglieder, die weiter weg wohnen, das nicht so gut verstehen, kenne ich.
    Meine Tante vertritt manchmal auch Ansichten, die ich nicht verstehen kann. Einfach aus dem Grund, weil sie nicht hier wohnt. Sie ist zwei oder drei Mal im Jahr hier, dann gibt es nie einen richtigen Krach oder irgendetwas Schlimmes, deshalb kann sie sich die Situation auch nicht richtig vorstellen. Aber deshalb sollte deine Schwester da nicht so reagieren und sich über andere Familienmitglieder aufregen. Und wenn sie dann noch nicht mal vernünftig mit sich reden lässt...

  • ohlala, die urlauberin is zurück :D

    toll, das du ein schönes wochenende hattest! dein freund mag keine musicals? männer, wir werden sie nie verstehn!!! hätte ihn gern vertreten, naja ok, nicht bei allem :wink: aber ins musical wär ich mit dir...

    ich kann deine schwester auch verstehn, finde sie hat sogar das richige getan, aber wie du scho sagst, dann soll sie es auch net deiner mittleren schwester oder vielleicht sogar irgendwann mal dir vorwerfen. wär ja zu schön, wenn man alles auf andere abwälzen kann!

    aber wenn sie in diesem punkt net mit sich reden läßt, dann würd ich dir echt empfehlen dir ihr gelabber was diesen punkt angeht, nicht mehr anzuhören und wenn du dabei unterm gespräch auflegen musst. is ja dann eh sinnlos, da kannst genauso gut mit deinem vater über seine sucht diskutieren.

    laß dich nicht unterkriegen!

    liebe grüße

  • hi eva

    zwei realitätsnahe sätze meiner mutter fallen mir spontan ein:

    1. sie kann jederzeit das geschäft meiner großeltern übernehmen und alleine schmeißen
    2. sie könnte ohne probleme eine vollzeitstelle auf dauer annehmen

    ja klar, wird alles funktionieren, wenn man alle fünf wochen mind. eine woche so betrunken is, das man nur noch im bett liegt und auch aufträge annimmt, aber dann net ausführt!!! denke du weißt, wie ich das mein...

    deine gedanken wegen hannah kann ich gut verstehn, wem würde es net so gehn? auch ich denke an sie und ihre familie, wohne aber weit entfernt, ganz im gegensatz zu dir. sinnlose gewalt können wir auch einfach net verstehn, will ich aber auch gar net.

    bei deinen freunden kann ich dich auch verstehn, bei mir wäre es das gleiche, da bin ich mir sicher. so ne trennung is besonders am anfang schwer und man braucht beistand, aber es wird besser, so gings mir zumindest. aber wie dein freund scho sagt, ändern kannste eh nix und vielleicht san beide scho in paar monaten mit nem anderen partner total glücklich.

    liebe grüße

  • Oh je, du wohnst auch noch in der Nähe von Hannah? Das ist natürlich hart. Und was mich dann immer am meisten aufregt sind die Strafen. Weiß nicht, kenn mich da nicht so aus, aber das verdiente lebenslänglich wird er wohl nicht bekommen, oder? Neulich hab ich in der Zeitung gelesen, dass da jemand ein Kind missbraucht hat, der vorher schon einige Anzeigen hatte wegen Kindesmissbrauch und im Gefängnis gesessen hat etc. Warum tut man nicht mehr für die Leute und lässt sie nach ein paar Jahren einfach wieder raus? Naja, aber das hat hier natürlich nichts verloren...

    Die Trennung deiner Freunde ist natürlich schlimm. Und du kannst natürlich mitfühlen und ihnen Beistand leisten, wie auch summerdream schon gesagt hat, aber im Endeffekt kannst du wirklich nichts für sie tun und du solltest ihre Probleme auch irgendwann wieder hinter dir lassen und dich um dein eigenes Leben kümmern. Du siehst doch, was du sonst davon hast... Du streitest dich mit deinem Liebsten. Das ist doch Unsinn! Wir sind leider immer wieder zu schnell dabei, die Probleme anderer Leute zu unseren eigenen zu machen.

  • huhu eva

    und wie war dein wochenende? haste viel geschmust mit dem süßen hund?

    eigentlich fährste ja ganz sche oft zu deinem vater oder? wann warst das letzte mal? zwei wochen? besonders wenns dir dann scho gesundheitlich schlechter geht, wäre es echt ne überlegung das noch weiter zu reduzieren. warnsignale des körpers, auf die sollte man hören.

    zum thema kindesmißbrauch habt ihr recht, hab darüber auch scho oft mit meiner besten freundin geredet, leider fällt uns keine strafe ein, die angemessen is. todesstrafe wäre zu einfach...

    liebe grüße

  • Kastration! Na, okay... eine angemessene Strafe gibt es wahrscheinlich gar nicht. Die Leute werden halt mal für ein paar Jahre weggesperrt und dann ist alles wieder in Ordnung. Aber wahrscheinlich haben sie auch einfach nur psychische Probleme und man muss ihnen helfen. Täter können ja auch Opfer sein. Und wenn sie halt den Rest ihres Lebens in einer psychiatrischen Klinik verbringen müssen, Hauptsache man tut etwas. Naja...

    Also, Eva... Wenn du wirklich schon körperliche Symptome davonträgst, dann solltest du wirklich mal darüber nachdenken, den Kontakt zu deinem Vater zu reduzieren, da muss ich summerdream Recht geben. Und wenn du über eine Therapie nachdenkst, dann mach es. Auf jeden Fall. Ich hab auch schon so ewig lang gezögert, hab schon seit Jahren gedacht, "vielleicht solltest du mal...", und jetzt ärgere ich mich, dass ich damit nicht früher angefangen habe. Es kann nur helfen. Hast du mal "Familienkrankheit Alkoholismus" gelesen? Ich mache hier irgendwie überall Werbung für das Buch, aber ich denke, das könnte dir auch noch mal die Entscheidung für eine Therapie erleichtern.

    Ich wünsch dir jedenfalls alles Gute (und gute Besserung).

  • Hallo,

    Zitat von summerdream

    zum thema kindesmißbrauch habt ihr recht, hab darüber auch scho oft mit meiner besten freundin geredet, leider fällt uns keine strafe ein, die angemessen is. todesstrafe wäre zu einfach...

    liebe grüße

    Mein Motto in diesem Fall:
    Ich bin gegen Tierversuche nehmt Kinderschänder!!!!!!!!!!

    LG
    Elocin

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