Körper krank ja...aber Seele nicht...was tun?

  • hallo jeniqua

    erstmal herzlich willkommen hier! meistens schreib ich im kinderbereich, deswegen möchte ich mich etz gar net so ausführlich äußern, nur dazu kurz.

    Zitat

    Lebe ich meine "Rolle" wirlich inwischen so gut, dass keinen mehr bemerkt, dass ich das nicht bin?


    das is sowas wo das aufwachsen in einem alkoholikerhaushalt sehr häufig mit sich bringt - immer für andere da sein, keine schwäche zulassen und schon dreimal nicht zeigen, man schafft das schon irgendwie alleine - kennt man ja nicht anders!
    und das ist ne rolle, die wir verdammt gut beherrschen und alle anderen kaufen uns das dann ab - woher sollen sie auch wissen, dass es in uns drinnen gaaanz anders aussieht???

    dein mann ist momentan auf therapie, du hast jetzt ganz viel zeit für dich, nutze das aus um mal auf deine bedürfnisse zu hören und diese auch zu erfüllen. schreib hier so viel du willst, laß die tasten glühen, hier ist immer jemand da, der dir zuhört (liest) :lol:

    liebe grüße

  • Hallo Jeniqua,

    Zitat

    selbst hier fühle ich mich vielen "verpflichtet" ihnen helfen zu müssen

    nein das brauchst du nun wirklich nicht. In erster Linie bist duhier weil du hilfe brauchst.

    Später wenn es dir besser geht kannst du deine Erfahrungen weitergeben aber auch nur wenn du möchtest.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Hallo Jeniqua,

    Herzlich Willkommen hier im Forum :D

    Zitat

    Er hat mich nie geschlagen, schlecht behandelt, ignoriert oder erniedrigt. Ich konnte ihm nie etwas vorwerfen.


    Solche Aussagen sind schon CO-Verhalten. Man sucht sich Dinge, die SELBSTVERSTÄNDLICH sein sollten, um den anderen gut darzustellen. Und einen Grund zu haben, zu bleiben, sich an die Beziehung weiterhin zu klammern. Und über das schlechte zu schweigen. Es ist selbstverstänlich in einer Partnerschaft, nicht geschlagen zu werden, gut behandelt zu werden, nicht erniedrigt zu werden und auch nicht ignoriert. Und es ist auch selbstverständlich, geliebt zu werden, wir müssen NICHTS dafür tun, es wird uns von selber zuteil. Wir müssen uns Liebe nicht verdienen. Sie wird uns geschenkt oder auch nicht.

    Zitat

    aber ich bin froh drum selbst jetzt eine Therapie zu genießen und hab ihm noch nicht gesagt, dass ich jetzt in ne Gruppe gehe. Hat er jetzt erst recht Schuldgefühle? Wird ihn diese Tatsache eher motivieren? Vielleicht ist das die Frage die ich eigentlich stellen will. Und wie ich ihn zart dazu bringen kann, dass er auch psychologische Hilfe braucht.


    Nein, wenn er etwas in der Thera gelernt hat, WEISS er, das auch DU Hilfe brauchst. Familienangehörige sind IMMER mitbetroffen, seien es die Partner, Kinder, meist auch die Eltern. Er wird froh darüber sein, denn es erhöht Eure Chancen, Eure Partnerschaft aufrechtzuerhalten.
    Überhaupt wird es wichtig für Euch sein, sehr viel miteinander zu reden, denn ihr werdet Euch beide verändern. Wenn der eine dem anderen keine Chance gibt, ihm da zu folgen, wird die Partnerschaft zerbrechen. Bei mir war es so. Also reden, reden , reden... manchmal muß man es erst wieder neu erlernen, aber es geht. Ich mußte das in meiner neuen Partnerschaft auch erst erlernen.
    Und ich denke, es wird ihn motivieren, denn ihr zieht ab nun an einem Strang, er wird sich nicht alleingelassen fühlen, sondern bestärkt, den Weg in die Trockenheit weiterzugehen.

    Natürlich brauchst auch DU Hilfe, denn auch Du bist krank, CO... beziehungssüchtig ?

    Zitat

    Ich möchte noch etwas hinzufügen: selbst hier fühle ich mich vielen "verpflichtet" ihnen helfen zu müssen wie auch den Leuten in der SHG. Bei der Gruppe is ne Pschologin anwesend die zu mir nur nur sagt, dass sie sich für meine Kraft bewundert, wie ich meinen Freund im Entzug unterstütze und wie "sozial" ich bin. Lebe ich meine "Rolle" wirlich inwischen so gut, dass keinen mehr bemerkt, dass ich das nicht bin?

    Hört sich nach einem ausgewachsenem Helfersyndrom an...
    Darf ich mal fragen, was das für eine Gruppe ist ?
    Und was ist das denn für eine Psychologin? :shock: ich glaub, die braucht selber psychologische Hilfe :roll: und das mein ich nicht mal so ganz im Spaß, auch Menschen in diesen helfenden Berufen haben oft ein Helfersyndrom, das sie dort ausleben. Ist keine Seltenheit.

    Helfen ist ne prima Sache, auch menschlich und bewundernswert, aber wir brauchen nur zu helfen, wenn wir darum gebeten werden. CO`s helfen aber auch gern, ohne je darum gebeten worden zu sein. Erfolgt dann kein Lob, von dem sie so abhängig sind, wird mit Vorwürfen der Undankbarkeit reagiert. CO`s suchen sich Menschen, die vermeintlich Hilfe brauchen, nur so können sie ihre "Sucht", gebraucht zu werden ausleben.
    Ich würde da knallhart in der Gruppe sagen, ich bin eine CO und ich will das ändern, wie geht das, wer kann mir dabei helfen ?? Ich will wieder ich selbst sein ! Ich will versuchen, mein mich krankmachendes Verhalten zu ändern und das in möglichst gesunde Bahnen zu lenken. Darum bin ich hier. Punkt.

    Auch hier kannst Du das lernen, zusammen mit den anderen, die den Weg schon kennen.

    Hoffentlich verärgern Dich nicht meine klaren Worte, das ist nicht beabsichtigt, aber rumsäuseln bringt ja auch nix.
    Ich kann auch nur aus Alkoholikerinnen-Seite schreiben, ich selber kenne nicht die Wege aus der CO-Abhängigkeit, nur theoretisch. Die besten Tipps werden daher von Selbstbetroffenen kommen.

    Lieben Gruß an Dich
    und schön, das Du hier hergefunden hast :D
    Lilly

  • Woher kennst du mein trinkverhalten?
    Genauso war meine trinkerei, immer den pegel halten (sprich spiegel) und nur nicht auffallen. (dachte ich ) ich habe über jahre so gesoffen und wenn ich mich beobachtet fühlte, konnte ich auch weniger trinken oder mal aussetzen. Habe es aber schnell wieder nachgeholt, so das mein spiegel wieder den level hatte, den ich brauchte um zu funktionieren. Dein mann weiss schon, das mit seinem trinkverhalten was nicht stimmt, wird es aber nicht eingestehen, weil er schon zu tief drin ist. Wenn du glaubst, sie würden es an der arbeit nicht merken, so ist das irrglaube. Sie sagen nur nichts, weil er doch seine arbeit noch gewissenhaft macht. Auch sein umfeld wird nicht viel merken, weil sie deinen mann nicht anders kennen. Das gleiche war bei mir. Ging ich auf eine feier, so soff ich vorher mehr um dort nicht aufzufallen. Was glaubst du, wie viel mal meine frau gesagt bekam, das ich nicht viel trank und andere mehr trinken würden als ich. Wer es merkte, war meine familie, die mich eben anders kannten. Was glaubst du, wie viel mal meine frau gesagt hat ich soll nicht so viel trinken. Ich habe ihr versprochen weniger zu trinken aber nie lange eingehalten. Sie drohte mich zu verlassen, bettelte, liebte, hasste, verfluchte, wünschte das ich mich totsoff und vieles mehr. Das alles nutzte nichts, denn sie hielt nicht das was sie versprach und so soff ich weiter.
    Erst als sie phsychisch am ende war, gab sie auf was an mir zu ändern und holte sich hilfe.
    Sie lies mich saufen und sagte mir das es nicht ihr sache wäre, sondern ich für mich verantwortlich wäre und nicht sie.
    Sie zeigt mir, wie weit ich bei ihr gehen könnte und hielt das ein was sie mir sagte. Sie lies los von den gedanken mir helfen zu wollen, hat mich aber nicht verlassen, weil doch noch hoffnung war, das sich was ändert. Die kraft um das alles ertragen zu können, holte sie sich in einer SHG, wo viele co-abhängige sind die das alles von sich kannten.
    Du kannst an deinem mann nichts ändern aber du kannst was an dir ändern, in dem du ihn zeigst, wie weit er bei dir gehen kann. Als meine frau sich nicht mehr um mich kümmerte und mich machen lies was ich wollte, ging es mir immer schlechter. Ich wurde vom familienleben isoliert und wenn ich dann streit anfing, ging sie gar nicht darauf ein und sagte nur, das es an mir läge,wenn sich was ändern solle. Um das alles aushalten zu können hatte sie di unterstützung von unseren kindern und ihrem neuen umfeld. Du hast doch auch die unterstützung von deiner schwiegermutter. Gehe doch mal auf in eine beratungsstelle und hole dir dort informationen, wie man mit alkoholkranken umgeht. Gehe in eine Shg, denn dort sitzen die richtigen menschen, die sich mit deinem problem auskennen und dir die unterstützung geben und dir hilfreich zur seite stehen.

    Es grüsst dich recht herzlich heinrich alk und co-alk

    Der Mensch muss sich verändern wollen.
    Sonst ist jedes Bemühen sinnlos, jedes Wort zuviel und jede Anstrengung vergebens.

  • Hallo Jeniqua

    Man fällt doch in die Rolle rein ohne es zu merken.
    Man übernimmt so viel von dem anderen , ohne es eigentlich zu wollen.
    Mich hat man auch als ,,die Starke,, in unserer Beziehung gesehen. Dabei bin ich das gar nicht!!!
    Ich habe diese Rolle zugeschoben bekommen und sie angenommen, ohne es zu merken.

    Du bist ja dabei daran zu arbeiten. Aber Vorsicht: nicht zuviel erwarten, kleine Schritte!!

    Das gilt auch für deinen Mann.
    Meiner hat sich auch in der Therapie schlecht auf die psychologische Hilfe einlassen können, dem haben Gespräche mit Patienten ganz viel gebracht, sich helfen zu lassen. Ich habe nur ,,einmal,, gesagt, das amn ihm nicht helfen kann, wenn er es nicht zulässt.
    Die sollen selber Entscheidungen treffen!!

    Fazit: Er hat sich helfen lassen. Mit großem Erfolg. Für ihn war das sehr schmerzhaft, für mich auch.
    Ich war ein paarmal dabei bei den Gesprächen und wir haben dort ein Ang. Seminar mitgemacht.
    Kann ich nur empfehlen!!!

    Freut euch auf das was zu Vorschein kommt.

    Der Alk verändert einen menschen negativ.
    Das ist meine Meinung.

    Libe Grüsse

    vergissmeinnicht

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