Rückfall nach 5.Jahren...

  • hallo Mädel,

    grundsätzlich, so meine ich, muss man sich wegen des "Nicht-Trinkens" gar nicht oder vor keinem rechtfertigen. Das fällt aber nicht immer leicht. Auch mir ist es so ergangen, suchte nach Ausreden.

    Mit der Zeit aber kam mir die Frage - warum eigentlich?
    Ein Vegetarier begründet ja auch nicht jedesmal seine fleischlose Ernährung.

    Es muss eigentlich für den Bekannten - oder Freundeskreis etc. reichen zu sagen:
    "Es geht mir ohne Alkohol besser",
    tut es das nicht, würde ich das Zusammensein mit ihnen auf ein Minimum beschränken oder beenden.

    Meinen sie`s gut mit dir, fragen sie auch nicht länger nach und akzeptieren es einfach.

    Mein abstinentes Leben begann am 25. Okt. 2005

  • Hallo Mädel,

    Ein Alkoholiker ist ein Alkoholiker, da gibt es kein "weniger" oder "mehr".

    Es gibt nur verschiedene Formen des Alkoholismus.
    Zu dem Thema wurde hier im Forum aber bereits viel geschrieben.

    Grundsätzlich ist es gut, dass man die trinkenden Gesellschaften meidet.
    Ich bleibe z.B. in diesem Jahr zu Hause, obwohl den Rosenmontagzug "live" anzuschauen, auch eine schöne Sache wäre.

    Mit knapp 50 trockenen Tagen nach meinem Rückfall würde ich aber das
    Risiko nicht eingehen.
    Es sind zu viele Menschen um mich, die Alkohol trinken.
    Die Versuchung wäre zu groß, auch ein Glas zu trinken...Was dann passiert, brauche ich wohl nicht zu schreiben...

    Wie heißt das so schön in der Bibel:
    "meidet das Böse in jeder Gestallt"...

    Und Alkohol ist halt das "Böse", das wir meiden sollen. :evil:

    Aber mit der eigenen Familie sieht es damit schwieriger aus...
    Darüber habe ich auch hier geschrieben.

    Wenn Du aber ein gutes Verhältnis zu Deiner Familie hast, wird sie bald deine Trockenheit akzeptieren.

    Vielleicht wird sie sogar auf Dich stolz sein, dass du es geschafft hast, vom Alkohol wegzukommen...

    Viele lieben Grüße
    Chris

  • Hallo Chris,

    ja klar, ich meide auch Veranstaltungen, wo es hauptsächlich Alk gibt.

    Meine Familie ist stolz auf mich. Und ich bin es auch, dass ich keinen Alk mehr trinke.

    Das es kein "weniger" oder "mehr" Alkoholiker gibt, dass weiß ich, dass meinte ich auch nicht.

    Ich meinte, dass, wenn es zu einer Gelegenheit kommt, dass einer was trinkt, es mir nichts ausmacht. Ich gut damit leben kann. Und nicht sofort das gefühl habe, zu flüchten.
    Mir ist es egal, was andere meinen....ich weiß, dass ich Alkohikerin bin und gut is. Und rechtfertigen tue ich mich nicht, ich versuche es, denen zu erklären, wenn sie nachfragen. Aber wenn auf deren Seite keine Einsicht kommt, beende ich das Gespräch mit einem klipp und klaren Satz:
    Ich bin Alkoholikerin und ich trinke nichts...basta.....

    Und ich bin damit ganz gut gefahren.

    Aber ich stehe ja auch noch am Anfang......ein Frischling....

    ich wünsche dir noch einen schönen Sonntag
    bis dann dann
    Mädel 8)

  • ups...meine 50 Tage sind um...und ich habe es nicht mitgekriegt... :lol:

    Also ehrlich gesagt, ich habe nach dem ersten Monat aufgehört zu zählen.

    Ich habe neulich in meinem alten Tagebuch gelesen und müsste feststellen, dass damals, am Anfang meiner Trokenheit der "Kampf" gegen den Alkohol ca. drei Monate gedauert hat.

    Erst dann kam langsam die Erkenntnis, dass ich nicht mehr kämpfen brauche, weil Alkohol keinen Platz mehr in meinem Leben hat.

    Man könnte es "Kapitulation" nennen, wie es hier im Forum oft genannt wird.

    Ich habe den Eindruck, dass es diesmal etwas leichter geht, wie damals.
    Kein Saufdruck, keine Verzichtsgedanken, etc.

    Es könnte vielleicht daran liegen, dass ich rechtzeitig die "Notbremse" gezogen habe und mein Alkoholkonsum noch nicht den alten Pegel erreicht hat...

    Ich freue mich jetzt auf die nächsten 40.Tage (Fastenzeit).

    Statt der "Sucht" nachzugehen, werde ich versuchen etwas für die geistige "Sehnsucht" nach einem erfüllten Leben zu tun...

    Liebe Grüße an Alle!
    Chris

  • Hallo chris,

    Zitat

    Statt der "Sucht" nachzugehen, werde ich versuchen etwas für die geistige "Sehnsucht" nach einem erfüllten Leben zu tun...

    Hierfür,alles Gute!
    Und Glückwunsch zu den ersten fünfzig Tagen!!


    Gruß Andi

  • Hallo Andi,

    die halbe Fastenzeit ist bald um...Fastenzeit wird oft als eine Zeit angesehen, in der man auf irgendetwas verzichten muss.

    Meistens sind es die schlechten Gewohnheiten, wie Rauchen oder Trinken.
    Da ich jedoch im Bezug auf Alkohol keine Verzichtsgedanken mehr habe, "gönne" ich mir in dieser Zeit öffters Momente der Ruhe, in denen ich meine Gedanken ordnen und meine Bedürfnisse formulieren kann.

    Die meisten leben nach der Devise der Wohlstandsgesellschaft:
    "Hast du was, dann bist du was!"

    Es ist eine ständige "Jagd" nach mehr Geld, größerem Auto, Karriere...
    All das soll mir einen Wunsch erfüllen: mit mir selbst zufrieden sein, mich selbst zu achten.

    Es ist aber nicht mein Weg, ich kann dabei keine Selbstachtung finden.
    Selbstachtung kommt nicht durch Reichtum oder Belobigung, sondern indem ich ganz "ich" werde...

    Dabei bitte ich Gottes Geist um Hilfe.

    So versuche ich auch mein Selbstvertrauen, meine Selbstsicherheit weiter zu entwickeln.

    Auf dieser "Basis" können die Süchte, die uns so oft im Leben begleten, schlecht gedeien...

    Ich wünsche allen Forumteilnehmer, besonders denen die noch ganz am Anfang ihres Weges sind, dass sie dieses Selbstvertrauen und Selbstsicherheit haben! :D

    Liebe Grüsse
    Chris

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