Meine Mutter trinkt. Mein Vater auch?

  • Hallo Simba,

    willkommen hier im Forum, schön das Du bei uns bist.

    Wo fang ich an? Ich leg einfach mal los...

    Ob Dein Vater auch Alkoholiker ist das kann ich Dir so nicht beantworten doch so wie Du geschrieben hast spricht schon sehr viel dafür, auch wenn er unter Tags nichts trinkt kann es sein. Trinkt er denn regelmäßig, so jeden Tag?

    Aber ganz egal ob er einer ist oder nicht, kannst Du gar nichts daran ändern.

    Du hast ja bei Deiner Mutter schon gesehen das sie alles leugnet und das ist bei Alkoholikern einfach so üblich. Sie werden es nicht zugeben...

    Ausser ihnen geht es eines Tages körperlich bescheiden oder es passiert sonsiges... Bei meiner Mum war es so.... Sie wurde wach nachdem sie öfters betrunken Auto gefahren ist und erwischt wurde...
    Ich will Dir jetzt keine Angst machen, ich will Dir nur sagen, dass sie es meistens nicht erkennen wollen.

    Weißt Du, ich kenne solche Sätze: dann bring ich mich um usw.. auch sehr gut, leider...Als Kind war das noch schlimmer wie jetzt. Doch man ist völlig verzweifelt weil man nichts tun kann, stimmts?

    Doch es ist nun mal so, Du kannst nichts für Deine Eltern tun.

    Das einzigste was Du tun kannst, ist auf Dich zu achten, dass es Dir gut geht.

    Wenn Du das nächste mal wieder bei ihnen bist und Du Dich nicht wohl fühlst dann geh einfach. Ist zwar nicht leicht aber sinnvoll für Dich.

    Kannst Du denn mit Deinem Freund darüber sprechen, über Deine Ängste und Sorgen?

    Hoffe ich hab jetzt net zu wirr geschrieben und Du konntest mir folgen?

    Würd mich freuen wieder von Dir zu lesen,

    Gruß Mandy

  • Liebe Simba,

    ich habe eigentlich nicht viel zeit deshalb nur ganz kurz.

    Du könntest Deinen Eltern mal einen Brief schreiben indem Du all Deine Sorgen, Ängste und Befürchtungen niederschreibst. Da kannst Du ihnen alles erzählen was Dir am Herzen liegt und wichtig ist.
    Oder mal nur Deinem Vater einen schreiben wenn Du denkst er ist der Vernünftigere...
    Es wäre einen Versuch Wert.

    Das Dein Freund so für Dich da ist finde ich super! Ich habe auch so einen ganz lieben Freund und hätte ohne ihn einiges nicht bewältigen können.

    Darf ich Dich fragen wielange ihr schon zusammen seit?

    Das Ihr zusammen zu einer Suchtberatung gehen wollt ist das finde ich ebenso toll, denn zu zweit ist echt vieles einfacher.

    Deine Mutter fährt Dich betrunken zum Bahnhof? Wie bitte? Gehts noch?

    Ab 0,5 Promille ist man vom Gesetz her als Autofahrer betrunken, doch wenn Deine Mum schon länger viel und regelmäßig trinkt wird Deine Mum bei 0,5 noch nicht viel merken aber trotzdem fahrunfägig.
    Ich finde es ist das letzte sich besoffen hinters Steuer zu setzten.
    Doch meine Mum hat das auch schon öfters gemacht. :evil:

    Und so wie mir bekannt ist, muß man sogar, wenn man weiß das der Fahrer betrunken ist, es melden weil man sich sonst strafbar macht. Also wenn ein Unfall passieren würde und Du sitzt mit drin und es kommt irgendwie auf das Du es wusstest machst Du Dich strafbar.
    (Falls es nicht korekt ist was ich schreibe kann mich gern jemand hier verbessern.)

    Ich will Dir keine Angst machen, versteh mich bitte nicht falsch, doch es ist so, ich will nur das Du bescheid weisst. Ja?

    Kannst Du denn nicht irgendeine Freundin darum bitten Dich zum Bahnhof zu fahren?
    Oder einfach Deinen Vater darum bitten falls er noch nichts getrunken hat.

    Ich muß jetzt leider weg, deshalb wünsche ich Dir ein schönes Wochenende, hoffe Du hast auch frei?

    Bis bald, Mandy

  • Hallo Simba! Deine Geschichte ähnelt meiner ganz stark - oje!! Auch ich habe mich einerseits immer sehr behütet empfunden, anderersetis wusste ich um das Saufprobelm meiner Mutter. Bei mir hat das dazu geführt, dass ich meine Mutter überbehütet habe und mich nie so recht lösen konnte. Auch nciht, als ich dann selber Familie und Kinder hatte... Und das war natürlich ganz schlecht! Erst jetzt beginne ich damit - und es tut mir so gut!! Das Forum ist mir dabei eine ganz große Hilfe! Allein zu lesen, dass es anderen auch so geht, tut gut. Toll finde ich auch, dass du zu einer Suchtberatung gehen willst. Tu das! Ich habe das viel zu lange vor mir hergeschoben und jetzt bin ich 38...

    Zu deiner Mutter: Ich dachte auch immer, "Naja, soooviel trinkt sie nicht, sie verträgt nur nichts. Und sie fährt ja auch noch Auto und macht viel Sport!" Tja, und dann wurde sie vor 5 Wochen mit 2 Promille erwischt. Du musst mal nachlesen, was das heißt: Ein "normaler" Mensch findet in so einem Zustand sein Auto gar nicht mehr, kann nicht mehr laufen oder einen Zündschlüssel umdrehen. Deshalb kann ich dir nur raten: Verlass dich nicht darauf, wie deine Mutter wirkt! Und schau, dass du irgendwie anders zum Bahnhof kommst!!! Bei mir war es so, dass meine Mutter öfter mal meine Kleinen im Auto hatte. :!: Ich darf gar nicht daran denken...

    Ob ich dir raten soll, mit deinen Eltern zu reden, weiß ich nicht. Damit habe ich null Erfahrung, weil meine Mutter nur abgeblockt hat und mein Vater gemauert hat. Mir hat es jetzt unendlich gut getan, mal mit anderen Leuten darüber zu reden!!! Denn ich habe mein Leben lang nur geschwiegen....

    Und noch was: Wenn man stillt und säuft, ist es fast so, wie wenn man während der Schwangerschaft säuft. Extrem!!! Das Bild zeigt aber wohl, dass Alk in deiner Familie schon lange eine gewichtige Rolle spielt. Meine Frage wäre jetzt: Wie ist denn das mit deinem Bruder: Weiß er davon bzw. wissen seine Therapeuten davon bzw. ist das sein Weg damit "fertig" zu werden? Und wenn du sagst, dass er so extrem abhängig von seienn Eltern ist: Vielleicht hängt da alles miteinander zusammen? Und er bzw. du habt euch das noch nicht klar gemacht? Ich ahbe neulich im forum bei den Co-Abhängigen gelesen, was mich echt extrem erschreckt hat. In manchen Familien sind rund um den Alöki alle krank: Das geht von Bandscheiben über Herzprobleme bis hin zu Depressionen!
    Bei mir hats da dann echt "Klick" gemacht, weil das bei mir auch so ist! Mein Vater hats im Kreuz (er hat sich wohl im wahrsten Sinne "zu viel aufgeladen", ich konnte zwei jahre alng nciht mehr richitg schlafen, und meine Schwester wird und wird nicht schwanger...)

    Entschuldige, dass ich so viel schreibe, aber vielleicht hilft es dir ja ein bisschen? Viele Grüße, tini

    Kleine Schritte sind besser als gar keine!

  • Hallo Simba,

    warum hat er Dir denn das vorgeworfen? Hattet Ihr was geplant?
    Vielleicht solltest Du ihm einfach nochmal erklären wie wichtig Dir der Austausch mit anderen "Kindern" ist die dasselbe erlebt haben.
    ´
    Als ich das Forum entdeckt habe habe ich viel gelesen und wollte deshalb auch oft an den PC der meinem Freund gehört, ich habe ihm erklärt wie gut mir das Forum tun und dann ließ er mich immer hin wann ich wollte.

    Wie gesagt erkläre es Deinem Freund einfach nochmal.

    Wünsche Dir viel Glück dabei.

    Mandy

  • Hi Simba! ist bei mir auch so... Bin noch nicht lange dabei und habe echten Nachholbedarf beim Lesen. Hatte jetzt Ferien und mein Mann hat sich ganz lieb um die Kinder gekümmert, die ich voll vernachlässigt habe vor lauter Lesen.... Aber ich finde, wir müssen auch mal was für uns tun!!! Das musst du deinem Freund einfach erklären!! Wenn er das nicht versteht, musst du ihm erklären, wie es in dir drinnen ausschaut. Ich ahbe mir aber auch vorgenommen, ab Montag wieder mehr für meine Kinder da zu sein, geht ja auch nicht anders, da arbeitet mein Mann ja wieder... Aber ich kann nur sagen, dass es mir soooooo gut getan hat, hier viel zu lesen und zu schreiben, dass es im Endeffekt meinen Kindern wieder zugute kommen wird.... und deinem Freund auch. LG tini

    Kleine Schritte sind besser als gar keine!

  • hallo simba

    auweiha, bei dir ist ja einiges los, wenn ich mal so sagen darf.

    irgendwo hast du geschrieben, wie du das gespräch führen möchtest - in der ich-form. find ich etz ne gute idee, auch bei einem brief.
    ich kann dir aber net versprechen, dass von deinen eltern eine reaktion darauf kommt bzw. die reaktion die du dir erhoffst.
    alkoholismus ist eine krankheit und sucht und wie's bei süchtigen so ist, müssen sie erstmal den willen haben aufzuhören - ohne wenn und aber. daran scheitert es ziemlich oft, viele probieren es gar net oder erstmal alleine und scheitern dann (meine mutter ist darin expertin :roll: ).

    aber auch wenn es eine krankheit ist, ist es so, dass wir angehörige nicht helfen können. wir können nur helfen wenn der süchtige hilfe annimmt, vorher ist alles vergebens - im gegenteil, mit hilfe unterstützen wir den alkoholiker sogar noch in seiner sucht.

    du hast das thema autofahren angesprochen, mandy hat dir ja da scho geraten dich von jemand anderen fahren zu lassen. meine mutter fährt auch ganz gern betrunken auto, ich hab deswegen dann mal bei der polizei angerufen und dort die auskunft erhalten, dass wir dafür haftbar sind, wenn ein unfall passiert - auch wenn wir nicht im auto waren, es langt wenn wir wußten, dass der betrunkene sich mit unserem wissen ans steuer setzt. für mich ist das hauptproblem dabei net mal die strafe, sondern mein gewissen - angenommen meine mutter würde bei einem unfall jemand unschuldigen töten oder verletzten (evtl. auch mit folgeschäden) und ich hätte sie bewußt betrunken fahren lassen - ich würde mir da selber heftigste vorwürfe machen. ich denk dir würds da net anders gehn oder?
    und alkoholiker können zwar nüchtern wirken, aber ihre promillezahl hat ne höhe, da stehn dir die haare zu berge - durfte ich auch scho bei meiner mutter erleben.

    du hast von deinem bruder geschrieben, dass er in therapie ist. das ist schon mal gut, aber weiß sein therapeut das er in nem alkoholikerhaushalt aufgewachsen ist? ich bin mir sicher, dass dein bruder zumindest weiß, dass in der familie einiges nicht stimmt, ich kann mir auch gut vorstellen das er sich bewußt ist, dass zumindest eure mutter alkoholikerin is. jungs/männer reden da net so gern drüber, sie "müssen" doch immer die starken spielen und dürfen keine gefühle zeigen.
    und selbst wenn er sich der alkoholkrankheit deiner mutter net bewußt ist, es ist sehr unwahrscheinlich, dass ein kind das aufwachsen in einem alkoholikerhaushalt ohne macken und probleme übersteht.

    toll das du es deinem freund erzählt hast und er zu dir hält, das ist schon mal wichtig. männer ham da immer schwierigkeiten damit, wenn ihre süße ein problem hat und sie net gleich ne lösung anbieten können, sie wollen halt irgendwie immer als held dastehen. könnt mir gut vorstellen, dass es deinem freund genauso geht. dabei bedeutet es total viel, wenn er dir einfach nur zuhört, dich ernst nimmt und auch mal in arm nimmt - viel mehr kann er nicht machen. und das er es nicht richtig nachvollziehn kann, das kann man ihm nicht verübeln, das geht einfach nur, wenn man es selbst mitgemacht hat.

    irgendwie scheinst du ein "kleines" problem bei dem thema offen über deine gefühle sprechen zu haben (was übrigens ganz normal bei uns is), immerhin seit ihr 3 jahre zusammen und du hast es ihm erst vor kurzem erzählt.
    betrifft das etz nur dein elternhaus oder merkste das allgemein? das es dir schwer fällt über deine gefühle zu sprechen bzw. sie überhaupt zu definieren (damit habe ich ein problem)?

    sei ganz lieb gegrüßt

  • Hi liebe Simba, tja, da gehts dir wie mir. Ich habe mich überhaupt nie jemandem anvertraut - aber das ist echt schlecht, weil man dann irgendwann dran erstickt. So ging es mir nämlich.... Zu deinem Bruder: Meinst du wirklich, er spannt nichts?? Bei mir war das auch so: Meine Schwester hats eigentlich erst mitbekommen, als ich ausgezogen war - da war sie um die 20. Doch wir haben gerade gestern darüber gesprochen: Sie hat halt bewusst die Augen zugemacht, unterbewusst hat sies natürlich schon viel viel länger "gewusst"!! Und dass das so ist, merke ich z.B. daran, dass sie exakt die selben Probleme hat wie ich. Und das wäre ich, glaube ich, nicht so, wenn sie es wirklich erst als Erwachsene erfahren hätte. Und genau so wird es bei deinem Bruder sein - ich glaube, du würdest ihm helfen, wenn er davon wüsste. Warum lässt du ihn überhaupt außen vor und willst zuerst mit deinen Eltern sprechen??? Die dann eh alles abstreiten? Und wenn du Angst vor seiner Reaktion hast, warum sprichst du dann nicht mit seinen Therapeuten? LG tini

    Kleine Schritte sind besser als gar keine!

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!