Meine Mutter trinkt, wie lang wird ihr Körper noch mitmachen

  • hallo clumsy,

    Zitat

    Na ja, was möchte ich hier eigentlich von euch, vielleicht einfach mal wieder schreiben, und das Gefühl bekommen, das mein Familie leider so "normal" ist wie jede andere Alkoholiker Familie auch Ausrufezeichen Frage

    das kannste haben :wink:: meine mutter tickt(e) ganz genauso wie deine. aber das wird dir auch nicht helfen, gelle?

    auch ich (41) mache mir immer noch sorgen, wenn ich meine mutter ein paar tage oder zu "normalen" zeiten nicht erreiche, es ist immer der gedanke im hinterkopf "ist da was passiert???". das kann man wahrscheinlich als kind auch nicht abstellen :?. aber mich belastet es mittlerweile nicht mehr sooo doll, dass es mir den ganzen tag vermiest, immerhin.

    was mir geholfen hat in solchen situationen wie weihnachten war, immer das schlimmste zu erwarten, und irgendwann auch nicht mehr hinzufahren, einfach weil die gefahr, dass sie betrunken ist, zu groß ist. das hört sich jetzt hart an, aber irgendwann war mir der selbstschutz einfach wichtiger. das hat aber auch gedauert :?. du siehst doch an ihrem reden, das sie (noch) nichts tun will, und solange ist jedes engagement, jedes kümmern zu viel für dich, und ausserdem sinnlos! wenn sie sich tottrinken will, wird sie das tun, das kannst auch du nicht verhindern!

    und die frage, wie lange sie das (gesundheitlich) aushält? das kann dir wohl keiner beantworten :(. meine mutter ist jetzt fast 70, und ich wundere mich, dass sie überhaupt so "alt" geworden ist. mein vater ist mit 63 gestorben, dabei war der nie so lange und so "schlimm" betrunken wie meine mutter.

    wünsche dir sehr, dass du mehr auf dich schauen kannst - und vielleicht würde dir ein kontinuierlicher austausch hier im forum dabei helfen?

    lieben gruß

    lavendel

  • hallo clumsy,

    klar fällt es schwer, das schlechte gewissen abzustellen, das geht nur nach und nach.

    ja, und dass eltern dinge vergessen, die für uns so wichtig sind? das hat wohl jedes von uns kindern hier schon erlebt. geburtstag, prüfung, weihnachten, anderes wichtiges... und ich glaube nicht, dass das etwas mit der liebe zu uns zu tun hat, sondern wirklich mit der krankheit. sie können nicht, sie erinnern sich nicht dran, das trinken ist gerade drängender, oder die scham, oder was auch immer. das hat nichts mit sich nicht bemühen zu tun.

    auch hier kann man versuchen, nichts mehr zu erwarten. mir hat das früher sehr geholfen. mittlerweile ist es so, dass ich mich wundere, wenn meine mutter sich verhält, wie ich das für eine mutter "normal" finde. tragisch auf der einen seite, auf der anderen seite aber sicher besser für das eigene wohlergehen.

    ich bin eine zeitlang in eine selbsthilfegruppe gegangen, und habe da von (trockenen) alkis gehört, was sie gedacht, wie sie sich beim saufen gefühlt haben. mich hat das ein bisschen mit meiner mutter versöhnt, weil ich denke, sie denkt wahrscheinlich ganz ähnlich. ganz oft ist da scham ein thema, das wissen darum, was man seinen kindern tut und getan hat, ein nicht aus seiner haut könne, ein leiden daran, ein schlechtes gewissen... all das ändert nichts, wenn ich mal wieder eine breitseite abbekomme, aber ich kann mir mittlerweile sagen "sie meint es nicht böse, sie kann nicht anders, sie ist krank.". nicht als entschuldigung, aber um mir klar zu machen, dass all ihr verhalten nichts mit mir zu tun hat, garnichts.

    lieben gruß

    lavendel

  • Hallo Clumsy,

    erstmal herzlich willkommen hier im Forum, schön das Du hier bist.

    Wie Lavendel schon gesagt hat, dass man sich Sorgen um die Eltern macht wird glaub ich immer bleiben... :cry:

    Obwohl meine Mum mittlerweile nüchtern ist, mache ich mir trotzdem noch Gedanken und Sorgen um sie...

    Wie gehen Deine Geschwister damit um? Kannst Du mit ihnen darüber reden, denen Deine Sorgen und so anvertrauen?

    So das wars fürs erste von mir, ich muß jetzt dann ins Bett.

    Bis bald, Mandy

  • Hallo Clumsy,

    sorry das ich mich erst jetzt wieder bei Dir melde.

    Wie ich es geschafft habe, nun ja, mir hat dieses Forum hier wirklich viel weitergeholfen... Und ich immer wieder zu mir selbst gesagt das ich nicht Schuld bin und eh nichts änder kann...
    Und auch die anderen hier haben mir das immer wieder gesagt, manchmal muß man was oft hören bis man es glauben kann...

    Außerdem halt ich mir immer wieder einen Spruch vor Augen der mir komischerweise auch Kraft gibt...

    Lieber Gott, gib mir die Gelassenheit die Dinge hinzunehmen die ich nicht ändern kann, den Mut die Dinge zu ändern die ich ändern kann und die Weisheit das eine vom anderen zu unterscheiden...

    Und zu Deiner Schwester, ja das sitzt wirklich solche Worte... Kenne das auch so in etwa, leider...
    Heute sagt sie sowas aber nimmer oder?

    Sei ganz lieb gegrüßt

    Mandy

  • Guten Morgen Clumsy,

    ja das hast Du genau richtig erkannt, Du mußt schauen wie es Dir dabei geht...Und das Du nur dann Kontakt mit Deiner Mutter hast ist absulut in Ordnung, denn warum solltest Du Dir diesen Zustand freiwillig zumuten?!

    Bei mir gibt es immer noch Tage wo ich mich richtig schlecht fühle und die alten Muster wieder zum vorschein kommen, ich denke das ist normal und ich versuche dann mit jemand darüber zu reden...

    Ich habe das Glück das meine Mutter gerade trocken ist und sie mich endlich mit ihren Problemen und die unzähligen Anrufen in Ruhe läßt...

    Ich kann Dir nur raten einfach auf Dich selbst zu hören, tu das was Du möchtest.

    Arbeitet Deine Mutter eigentlich?

    Ich wünsche Dir ein schönes und erholsames Wochenende.

    Freu mich wenn Du wieder schreibst :wink:

    Bis dann, Mandy

  • Hallo liebe Clumsy,

    kannst Du mir den Spruch nochmal schreiben, wollt ihn heute meinem Freund sagen und nun finde ich den Zettel nicht mehr...Grrrrrrrrrrrrr!

    Und jetzt steht er ja nicht mehr hier drin...

    Wie gehts Dir? Wie war Dein Wochenende bis jetzt?

    LG Mandy

  • hallo clumsy

    Zitat

    Ich wollte bis jetzt immer gegenargumentieren, aber ich denke, das ist wirklich verschwendete Energie, denn aus ihrer Welt bzw. Realität werde ich sie leider nie rausholen können.


    das hab ich auch immer probiert, wie du dir ja denken kannst, absolut erfolglos. wenn mei mutter betrunken ist, brauch ich gar nix mit ihr zu reden. wenn sie nüchtern ist, kommt es aufs thema an. alkohol ist natürlich ein thema, wo sie ganz gern stinkig wird - sie darauf anzusprechen habe ich aufgegeben. die einzige wo hinterher verletzt, aufgewühlt und depri ist, bin ich - nicht sie. da kann ich mich genauso gut mit der wand unterhalten :wink:
    inzwischen hab ich das aufgegeben und um diese entscheidung bin ich verdammt froh.

    hab geduld nit dir und dann wirste merken, ob dir der derzeitige kontakt gut tut oder ob es dich doch zu sehr herunterzieht. achte bewußt auf deine gefühle und empfindungen nachdem du kontakt zu ihr hattest und die zeit danach, ist nicht immer einfach, daher schreib ich auch bewußt. und wenn kannste dich immer noch dazu entschließen den kontakt ganz abzubrechen. die hauptsache ist, was dir gut tut, kann ja auch gut möglich sein, dass so wie es etz is, für dich am besten ist.

    grins... immerhin kennt dein freund dich schon ganz gut, da haste je jemanden der gut auf dich aufpasst. woanders sieht man halt öfter leichter was los ist als wie bei sich selber, is glaub bei jedem so. mit dem mich-selbst-beurteilen zu können hab ich auch meine probleme, ich kann oft gar net genau sagen, was ich fühle. also ich weiß dass ich fühle, aber ich kanns net definieren - auch manchmal bissi komisch :wink:

    liebe grüße

    p.s. deine ehemalige signatur fand ich auch toll, hab mandy übrigens den spruch scho zukommen lassen - is also erledigt *gg*

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