Hallo Rosa Li
Mein Mann trank schon als wir uns vor 22 Jahren kennen lernten. Zu Anfang war es das Feierabendbier. Jeden Abend, aber nie mehr als 2. Es war ein schleichender Prozess, wie wahrscheinlich bei den meisten. Das die Trinkerei mir zuviel wurde, begann dann ca. vor 4-5 Jahren. Er trank "ja auch nur " abends. Sobald er von der Arbeit nach Hause kam, wurde das erste Bier aufgerissen. Wenn ich dann vom Sport, nach Hause kam, war es immer öfter so das er mich anlallte. An Feste, bei denen er eine Stunde nach Beginn schon schlief , will ich gar nicht mehr denken.
Dann wurde mir klar, dass es niemals besser werden würde. Ich fragte mich, wann er wohl morgens das erste Bier trinken würde, um überhaupt aufstehen zu können.
Irgendwann hatte ich dann genug. Ich stellte ihm ein Ultimatum. Er hatte 2 Wochen Zeit, sich eine Wohnung oder SelbsthilfeGruppe zu suchen. Ständiger Streit und auf meiner Seite auch schon Ekel vor ihm, weil er jeden Abend eine Bierfahne hatte. Ich konnte es nicht mehr aushalten. Außerdem wollte ich es meinen Kindern ersparen,so aufwachsen zu müssen.
Ich mach es jetzt kurz, Gott sei Dank, hat er sich für uns und gegen den Alkohol entschieden.
Du fragst was ich für mich getan habe. Ich denke ich bin nicht so tief in der Coabhängikeit gewesen.Wir waren 5 Kinder und ich musste als Kind schon etwas egoistisch sein um nicht zu kurz zu kommen.;-) Ich bin zweimal die woche zum Handball spielen gefahren. Und habe mit meinen Freundinen einen Kartenclub, wir spielen 1mal die Woche. Das habe ich immer beibehalten.
Was tut mein Mann für sich?
Er nimmt Freundschaften wieder stärker auf, die in den letzten Jahren zu kurz gekommen sind. Er ist in der Feuerwehr stärker angagiert.
Leider hat er sich nie eine Selbsthilfegruppe gesucht. (hätte ich ganz gut gefunden) Aber er sagt er möchte das nicht. Ist seine Entscheidung. Ich bin aber der Überzeugung, wenn er jetzt merkt, das er die Hilfe bräuchte, würde er sie auch in Anspruch nehmen.
Einen bestimmten Anlass gab es nicht für seine Veränderung. Eigentlich ist er wieder der Mann geworden, den ich vor 22 Jahren kennengelernt habe.
Alles Gute für dich Lg Motte