Beiträge von Linde66

    Du bist doch jetzt aktuell auch nicht 24/7 zuhause, oder? Es kann jederzeit irgendwas passieren.

    Heutzutage gibts Telefon und tausend sonstige Möglichkeiten für deine Mutter, sich schnelle Hilfe zu organisieren.

    10 Jahre (wie kommst du auf 10 Jahre?) dein eigenes Leben auf Eis legen für ein hätte-wäre-wenn-Szenario?

    Meine Eltern sind ü80.... Wann bitte fängt das Leben eines EKA's an? Wenn die Eltern beide tot sind und man aus der vermeintlichen "Verantwortung" endlich raus ist?

    Ich bin aktuell zu 100% bereit den Kontakt komplett abzubrechen, allerdings nicht so lange meine Mutter mit ihm unter einem Dach wohnt.

    Hm, deine Eltern sind so um die 50?

    Da kann es dir passieren, daß du noch 30 Jahre daheim wohnen wirst, denn die Ehen von Alkoholikern mit ihren co-abhängigen Ehefrauen sind überraschend stabil.

    Deine Mutter kann den Krankenwagen rufen oder die Polizei, falls es mal handgreiflich wird. Und sie kann gehen, genau wie du.

    Mach dich in deinen Entscheidungen nicht abhängig vom Verhalten anderer. Du hast das Recht erwachsen zu werden, beruflich durchzustarten, eine eigene Familie zu gründen ....

    Du musst nicht für alle Zeit auf deine Mutter aufpassen, nur weil die in dem suchtkranken System drinbleiben will.

    Lieber Gruß, Linde

    Das mit den Geräuschen erinnert mich an meinen Opa. Der hat täglich mindestens 5 Liter Wein und dazu noch Schnaps getrunken, die Oma verprügelt und ist ein unfassbar aggressiver Mensch gewesen. Alkohol enthemmt.

    Manche Alkoholiker sind aber komplett anders. Sie schlafen einfach auf der Couch und nehmen nicht mehr wirklich am Familienleben teil.

    Ich bin auch EKA, also erwachsenes Kind. Mir hat einzig und allein Abstand geholfen, sonst wäre ich in dem kranken System mit untergegangen. Gesunder Egoismus ist angesagt. Aber es ist mir trotzdem extrem schwergefallen, denn es fühlte sich falsch an, nicht mehr zu Geburtstagen und Weihnachten vorbeizugehen.

    Lieber Gruß und einen guten Austausch hier bei uns!

    Man kann das interpretieren wie in Urlaubskatalogen.

    Meerblick heißt nicht unbedingt, daß ich auf dem Balkon sitze, 50 m übern Sandstrand aufs Wasser schaue und den Wellen zuhöre. Meerblick heißt, daß ich wenn ich auf einen Stuhl steige, mich weit nach links aus dem Fenster lehne, ich über die Zufahrtsstraße des regionalen Supermarktes hinweg am Horizont eine graue Linie zwischen den Häuserschluchten erahnen kann, aber nur bei gutem Wetter.

    Wenn du deiner Schwiegermutter sagst, daß du dich zu schwach fühlst, nach deiner 6wöchigen stationären Depressionsbehandlung Besuch zu empfangen, dann hört sie: Schwiegertochter taugt nix, unser Sohn muß verhungern, ich habs schon immer gewußt, die ist nicht die richtige.

    Verständnis Fehlanzeige. Es gibt eben viele Wahrheiten.

    SOS bei akutem Saufdruck für Betroffene:

    Ihr könnt euch Tag und Nacht bei akutem Saufdruck hier melden und Unterstützung von anderen trockenen Alkoholikern bekommen. Von ihren Erfahrungen könnt ihr profitieren und sie für euch umsetzen.

    Scheut euch nicht um Hilfe zu bitten. Unsere SHG ist 24/7 geöffnet und es sind so gut wie immer andere Alkoholiker online.


    wichtige Hinweise für Angehörige:

    - Wer hier im Forum als Co-Abhängige, Angehörige oder EKA angemeldet ist und solch einen Thread entdeckt: Bitte haltet die Finger still! Saufdruck ist nicht eure Baustelle. Dort sollten in erster Linie Antworten von trockenen Alkoholikern kommen.

    - Bitte habt eure eigenen Co-Anteile im Auge, wenn ihr das Gefühl bekommt helfen "zu müssen".

    Hallo Denisa,

    herzlich willkommen bei uns in der Gruppe. Leider kann man sich bei den Menschen die Anteile nicht aussuchen. Die gibts nur als Paket.
    Für mich wäre bei Affären und Fremdgehen unwiderruflich Schluß, weil mich das Wissen darum sooooo anekelt. Da könnte er noch so ein toller Typ sein. Ich hab das zweimal mitgemacht und schüttle heute noch den Kopf über mich, wie wenig Selbstachtung ich damals hatte.
    Aber jede Frau hat eine andere Schmerzgrenze. Ich habe mich damals völlig irrational verhalten. Habe mir so vieles schöngeredet.
    Viele liebe Grüße, Linde

    Dieses Jahr war er bis vor ein paar Tagen wieder trocken. Und ich glaube tatsächlich, dass er wieder angefangen hat, weil ich nach Hause kam. Ich glaub er weiß nicht wie er nüchtern mit mir umgehen soll. Betrunken wird er sehr gesprächig und deutlich sicherer im Umgang mit Menschen. Es fühlt sich aber komisch an, dass er vor mir „Angst“ haben könnte. Verantwortlich fühl ich mich daher eigentlich nicht, aber der Gedanke, dass er wegen mir trinken muss ist schrecklich.

    Zieh dir doch den Schuh nicht an! Du klingst wie nach einer Gehirnwäsche. Wobei es ja genau so ist, wenn man mit nassen Eltern aufwächst. Die Verantwortlichkeiten verdrehen sich: Die Kinder meinen, für das Wohl und Wehe ihrer Eltern verantwortlich zu sein - wo es doch genau umgekehrt sein sollte!

    Gefühlt 99 Prozent aller Väter wissen, wie sie mit ihren Töchtern umgehen sollten: nüchtern, verantwortungsvoll, väterlich, erwachsen... Seine Sauferei hat absolut nichts mit dir zu tun.

    Erwachsene Kinder von Alkoholikern leiden furchtbar unter dem Ohnmachtsgefühl, daß sie das Elternteil nicht retten können. Ist zwar nicht ihr Job, aber trotzdem.. Und weil sich Ohnmacht schrecklich anfühlt, switchen sie um zu "ich bin verantwortlich bzw. ich bin schuldig" - denn das verschafft die Illusion von einem Hauch einer Ahnung von Kontrolle über die entgleiste Situation.

    Aber es liegt nicht in der Hand von uns EKA die Eltern retten zu können. Das können sie nur selber, wenn sie endlich ihr Leben in die Hand nehmen. EKAs können nix für die Eltern tun, nur für sich selber. Und da ist das Zauberwort 'Abstand'. Ich habe Jaaaahre Abstand gehalten, mich stabilisiert, meine Schuldgefühle auf den Misthaufen geworfen und bin ich selber geworden. Jetzt habe ich wieder Kontakt zu den alten Eltern, das funktioniert soweit ganz gut. Aber ich muß immer darauf achten bei mir zu bleiben.

    LG, Linde (EKA)

    Darauf jetzt einzugehen würde glaube ich den Rahmen sprengen, jedoch würde ich in einem gesonderten Beitrag beizeiten nochmal drauf eingehen.

    Schreib lieber über dich als über ihn. Am Ende findet er sich durch Zufall hier im Internet.

    Hallo und Willkommen hier, Marionette.

    Fühlst du dich noch so? Immerhin bist du jetzt aktiv geworden und wohnst wieder für dich.

    Das mit den Unterstellungen, Geld geklaut u. ä., das kenne ich als eine Phase bei Demenz.

    Viele Grüße, Linde

    Bringt es nicht mehr, wenn ich ihm sage: Wenn er nicht aufhört zu trinken,zieh ich aus. Damit er weiß, wie ernst es ist.

    Das ist unmöglich vorherzusagen. Aber eigentlich ist es egal, was und wie du etwas sagst. Durch Sätze eines Angehörigen ist noch nie ein Alkoholiker trocken geworden.

    Wenn du ausziehen möchtest, dann mache es für dich und nicht, um bei ihm irgendwas zu erreichen. Wenn du über 18 bist, kannst du jederzeit ausziehen. Es gibt Wege.

    Nach einiger Zeit kannst du mit etwas Abstand schauen, ob er aufgehört hat oder nicht.

    Gespräche in Ich-Botschaften finde ich auch gut. Aber wie gesagt, setze keine Hoffnungen drauf, daß er sein Verhalten ändert. Ändere lieber dein Verhalten.

    Viele liebe Grüße, Linde