Beiträge von mali80

    Hallo an alle....

    Mir gehts zurzeit eigentlich ganz gut, ich unternehm viel. Seit Mittwoch ist meine Mutter von der Kur zurück. Mein Vater hat seine Trinkpause irgendwann beendet- ich weiß den genauen Zeitpunkt nicht. Die Enttäuschung darüber hält sich bei mir von Mal zu Mal mehr in Grenzen. Ich rechne schon damit. Im Moment komm ich ganz gut mit alldem klar. Er ist im Moment nicht ausfallend. Ich bemerke halt einfach an seinem Verhalten, dass er wieder trinkt.

    Wenn die Situation so ist, denke ich, dass ich damit umgehen kann, mit der ganzen Alkoholsucht. Ich lese hier von Kindern, die so gut mit ihren alkoholkranken Eltern umgehen können- obwohl sie in Situationen stecken mit denen ich mich gar nicht vergleichen kann.
    Aber wenn sich zu Hause wieder mal alles zuspitzt komme ich in eine verzweifelte Spirale. Ich sehe dann kein Licht mehr, kann nicht sachlich bleiben. Immer wieder nehme ich mir vor ruhig zu bleiben. Wie schafft ihr das. Wenn ich mich dann ablenken will- Unternehmungen mache...ich kann an nichts anderes denken.

    Momentan beschäftigt mich eine andere Sache. Mein Vater lässt sein Zuhause "verkommen". Meine Mutter hat sich vor ihrer Krankheit sehr um den Garten gekümmert. Mein Vater pflanzt zwar immer wieder wie wild Pflanzen und Gemüse an, kümmert sich dann aber nicht darum. Alles ist von Unkraut überwuchert. Es tut mir weh. Am Haus führt er Ausbesserungsarbeiten aus- ihr könnt euch vorstellen, wie das dann ausschaut. Ich kann nichts dagegen tun. Wenn ich mich darum kümmern würde, dann würde er mir vorwerfen, dass ich mich überall einmische. Er lässt keine Hilfe zu. Er möchte alles alleine machen. Und dabei jammern, dass ihm niemand hilft. Ich sehe, wie der Ort, an dem ich aufgewachsen bin (und der auch ein Stück Heimat für mich bedeutet) den Bach runtergeht.

    mali

    Danke Anna für deine Antwort.
    Oft, wenns ganz schlimm ist, hoffe ich, dass er bald stirbt. Ich bin mir bewußt, dass das ein ganz schlimmer Gedanke ist. Auf der anderen Seite habe ich eben die Befürchtung, dass mit dem Tod nicht alles vorbei ist. Das das zu tiefe Verletzungen sind.
    Manchmal hab ich das Gefühl, ich kann gut mit dieser Krankheit und der Situation herum umgehen und dann gibt es wieder solche Einbrüche wo ich nicht mehr weiter weiß.... Ich glaub, ich habs auch nicht so mit der Geduld... :)

    Mein Vater hat (wieder mal) eine Trinkpause eingelegt. Dieses Mal (auch wieder mal) für immer. Ohne Therapie und ohne ärztliche Hilfe. Ich kann nichts dagegen machen. Jedes Mal hab ich doch einen kleinen Funken Hoffnung, dass es dieses Mal klappen könnte. Dabei weiß ich genau- mit jedem Mal mehr, dass er es nicht schafft. Aber es ist eine Verschnaufpause. Und ich kann in den 2 Wochen, in denen meine Mutter weg ist mal auf ganz andere Sachen konzentrieren. Das tut mir auch gut. Schon der räumlich Abstand hilft mir im Moment weiter.

    Heute ist mir was aufgefallen. Ich hab bei der Arbeit einen wirklich netten, zuvorkommenden lieben Mann kennengelernt. Und hab mich ein kleines bißchen in ihn verschaut. Wir haben öfters nett geplaudert und gescherzt. Und dann Schluß. Ich trau mich dann einfach nicht weiter. Es kommen bohrende Gedanken- was soll der bloß an MIR finden?- er findet sicher alle anderen viel hübscher/netter/interessanter.... Und dann schaff ich es, mir so einen schönen Flirt so in meinem Kopf zu zerreden dass einfach nichts passiert. Jetzt ist er weg, ich werd ihn nie wiedersehen. Ich kann nicht offen auf Männer zugehen. Jedes Mal bau ich mir eine Schranke auf. Deshalb habe ich keine Beziehung, ja ich lerne nicht mal Männer kennen, weil ich es nicht zulassen kann. Ich bin langsam verzweifelt. Ich weiß, dass ich hübsch aussehe, dass ich witzig bin, interessant und auch ein bißchen intelligent. Das Problem liegt IN mir. Ich weiß nicht mehr weiter. In mir drinnen wünsche ich mir eine Beziehung, aber ich weiß nicht, wie ich das Hindernis angehen soll...
    Wisst ihr, was ich tun könnte?

    Grüße von einer heute traurigen und von sich selbst enttäuschten mali

    Hallo Anna!

    Ich hoffe, dein Sonntag heute war ein guter Tag.

    Ich hab mich grad durch deinen Thread durchgelesen... wir haben wirklich viele Ähnlichkeiten in unserer Vergangenheit.
    Viele deiner Sätze könnte ich genausogut geschrieben haben.
    Ich persönlich habe eine Handvoll guter Freunde, die ich jederzeit anrufen kann. Sie sind mir eine wichtige Stütze. Dennoch scheue ich mich davor, weil ich mir dann als Belastung vorkomme. Als eine Person, die ihr Leben nicht selbst in den Griff bekommt. Ich arbeite daran, dass ich diese Gedanken bleiben lassen kann.
    Und eine Beziehung krieg ich einfach nicht auf die Reihe. Ich schaff es nicht, soviel Vertrauen zu einem Mann aufzubauen. Ich lass es nicht mal dazu kommen, dass ich jemanden näher kennenlerne. Wenn ich mich alle heiligen Zeiten mal verliebe sind das unerreichbare Männer. NUR.
    Im Prinzip glaub ich einfach in meinem Innersten nicht daran, dass sich jemand in mich verlieben kann. Das ist der Punkt.

    Vielleicht schaffen wir das doch einmal... mit viel Geduld...
    Ich wünsch dir einen schönen Abend, mali

    Danke Anna für deine Antwort....
    Ich weiß schon, dass ich für meine Eltern nicht verantwortlich bin. Ich rede mir ein, es wäre einfacher, wenn meine Mutter nicht krank wäre. Aber ich weiß es nicht. Eigentlich hab ich mir auch gedacht, wenn meine Mama von zu Hause weg ist, ist alles einfacher. Aber das ist es ja auch nicht.
    Langsam muss ich mich von dem Gedanken lösen jedes Problem meiner Eltern lösen zu wollen. Und das braucht wirklich viel Geduld. Und die hab ich nicht mit mir selber.

    Wenn mein Vater mich anruft ist es mir nicht recht, wenn er es aber nicht tut mache ich mir aber auch Gedanken und ich denke daran, was alles passiert sein könnte.
    Ich bin verwirrt. Ich weiß nicht wo ich momentan genau stehe und wie es weitergeht.

    Ich nehme einfach Tag für Tag, manche Tage sind besser, manche schlechter, einige eine Katastrophe.

    Anna, geht es dir jetzt besser, seit dein Vater tot ist? Darf ich dich das fragen?

    Schönen Abend an alle, mali

    Hallo summerdream!

    Danke für deine Antwort.
    Was meine Mutter möchte? Sie sagt, sie will zu Hause wohnen bleiben und sie kann mit meinem Vater soweit umgehen, dass ein Nebeneinanderherleben möglich ist. Ihre einzige Alternative ist ein Pflegeheim. Und das möchte sie zum jetzigen Zeitpunkt nicht.
    Ich kann sie da schon verstehen. Aber für mich ist es so sehr schwierig. Weil jeder Konflikt, den ich mit ihm habe an ihr hängen bleibt uns sie ausbaden muss, wenn ich weg bin. Ich bin eh schon ruhiger, weil ich einfach merke, dass ich mit Gesprächen und besserwissenden Belehrungen und auch mal Beschimpfungen nicht weiterkomme.
    Im Moment möchte meine Mutter in ihrer Kur so gut es geht abschalten von ihm und mal auf sich schauen. Nur wenn er wegen nichts andauernd anruft ist das nicht sehr förderlich dafür.
    Ich hab ihm gesagt, dass einmal anrufen am Tag reicht. Aber er hält sich nicht daran.

    Ich habe ein paar gute Freunde, mit denen ich reden kann, die alles von mir wissen. Das hilft mir sehr. Aber irgendwie ist dann auch mal Schluß. Wenn ich zuviel darüber rede zieht es mich nur selbst runter.

    Ich versuch halt, Abstand durch Ablenkung zu finden. Vorgestern war ich Baden und auf einer Geburtstagsfeier. Gestern war ich radfahren, war am Mittag zum Grillen eingeladen.... Das tut mir dann gut, obwohl trotzdem über alldem ein Schatten hängt.
    Mein Vater ruft mich auch öfters an, und was er erzählt regt mich dann einfach nur auf. Ich möchte da ein bißchen mehr Abstand aufbauen können. Dass mich seine überzogenen Reaktionen nicht so aus der Bahn werfen, weil ich es eh nicht ändern kann.
    In Zukunft werde ich dann wirklich das Gespräch beenden, wenn er ausfallend oder beleidigend oder selbstmitleidig wird.
    Ist das ein Ansatz?

    mali

    Ich weiß nicht mehr weiter.... ich fühle mich alleine- mir kommt vor, ich habe niemanden.
    Meine Mutter ist seit gestern auf Kur, mein Bruder seit dem letzten Wochenende auch weg.
    Mein Vater alleine zu Hause. Andauernd ruft er mich an. Letzte Nacht hat er das Rote Kreuz angerufen und sich ins Krankenhaus fahren lassen- er hatte Schmerzen nach einem Sturz von vor 3 Tagen. Sie haben nichts rausgefunden- natürlich. Jetzt ist er wieder zu Hause. Er ruft natürlich auch ständig meine Mutter an, die wiederum mich anruft.
    Am Morgen kam er mir relativ nüchtern, jetzt gerade eben hat er wieder gelallt.
    Ich weiß nicht weiter. Ich möchte, dass er wenigstens nicht meine Mutter anruft, die soll sich doch mal 3 Wochen von ihm und der ganzen Situation erholen.
    Ich fühl mich von allen verlassen. Und ich fühl mich für alles verantwortlich und ich kann nichts machen.
    Ich kann mich selbst nicht verstehen, dass ich nicht stärker bin und mich von dem allem so mitreissen lasse. Und ich weiß nicht wie das alles weitergehen soll und wie ich das verkraften kann. Ich hab so die Schnauze voll von allem.

    Hallo an alle, die mich noch vom Winter kennen....

    Ich hab mich lange nicht gemeldet, na ja, zu Hause liefs nicht schlecht- mit nicht schlecht mein ich, dass es keine Katastrophen oder andere schlimme Vorkommnisse gab.
    Mein Papa hat getrunken aber es war erträglich. Irgendwie schäm ich mich, dass ich mich nicht gemeldet hab- weil es mir gut ging. Aber- ich weiß nicht, wie ich es erklären soll- wenn mich die Alkoholsucht von meinem Vater mich nicht zu sehr in meinem Leben beeinträchtigt hat, wollte ich nicht den Alkohol durch das Internet präsent halten. Ist das verständlich? Oder war das Verdrängung?

    Momentan steuert unsere Familie wieder mal auf eine Katastrophe zu. Ich merke, dass sich was anbahnt. Langsam, ganz langsam wird alles wieder schlimmer.
    Heute hab ich meine Mama weinend angetroffen, er hat sie wieder mal böse beschumpfen, ist sich natürlich keiner Schuld bewußt. Weil ja er der Ärmste von allen ist und keiner Fliege was zuleide tut. Es ist keine Diskussionsbasis mit ihm möglich.
    Bezüglich Führerschein (den könnte er theoretisch im Oktober/November wieder bekommen) tut er nicht vorwärts. Er müsste zum psychiatrischen Gutachten, aber das schiebt er schon seit Monaten hinaus. Er gibt offen zu, dass ihm der Alkohol wichtiger als sein Führerschein ist.

    Mein Bruder geht ab nächsten Monat weiter weg studieren. Somit verlier ich einen wichtigen Pfeiler in meinem Leben. Er kann in schwierigen Situationen so gut Ruhe bewahren und das macht mich selbst dann viel ruhiger. Aber es ist seine Entscheidung...

    So, es tat gut, mir das mal von der Seele zu schreiben, ich hoffe, euch geht es gut... Ich werd mich die nächste Zeit wohl wieder öfter melden....

    Liebe Grüße von mali

    Guten Abend an alle!

    Mir gehts zur Zeit ganz gut, ich glaube mit euren Tipps und Anregungen hat sich meine Lebenssituation schon zum besseren gewendet.

    Mein Vater ist momentan für ein paar Tage verreist. Das lässt und allen ein wenig Luft zum Atmen. Dabei bin ich aber eh viel am Arbeiten- und da kann ich die Situation zu Hause gut beiseite lassen.
    Meiner Oma gehts etwas besser, aber die Reha dauert noch ziemlich lange. Wieweit sie sich erholen wird ist momentan noch völlig unklar.

    Mit meinem Bruder habe ich immer mehr ein gutes Verhältnis. In den letzten Jahren hatte ich eher das Gefühl, dass er sich aus dem Chaos zu Hause raushält und das alles verdrängt. Aber in den letzten Monaten ist er mir immer mehr zu einem wichtigen Halt geworden.
    Er führt wichtige Gespräche mit meinen Eltern- er kann das besser als ich, weil ich mich dann immer zusehr emotional leiten lasse.

    So, das wars erstmal von mir, liebe Grüße an euch
    mali80

    Hallo an alle!

    Leider gibts von mir keine guten Nachrichten. Ich hab heute erfahren, dass meine Oma gestern nach einem Sturz eine Hirnblutung hat und momentan auf der Intensivstation liegt. Wie das alles ausgeht ist noch komplett ungewiss. Sie ist jetzt 84 Jahre alt- bisher ganz rüstig und echt fit.
    Ich hab nicht sehr viel Kontakt mit ihr, hab sie vielleicht 5 mal im Jahr gesehen- wenns viel ist. Sie ist die Mutter von meiner Mama. Mama hat das alles natürlich sehr mitgenommen.
    Ich hoffe, dass das alles gut ausgehen wird...
    Und ich hab wieder mal das Gefühl zu funktionieren. Ich bemerke- ich handle, so wie ich es gelernt habe. Ich lasse keine Gefühle zu, denke rational- versuche meiner Mama Trost zu spenden- aber ich selbst kann nicht traurig sein. Und ich weiß nicht woran das liegt.
    Als letztes Jahr meine andere Oma gestorben ist, hab ich nicht geweint. Nicht in der Akutphase und auch nicht danach. Ich hab einfach keine Trauer empfunden.
    Irgendwie komm ich mir schlecht dabei vor, wenn sowas trauriges passiert und ich nicht weinen kann.
    Es ist nicht so, dass ich nicht zu Gefühlen fähig bin. Wenn ich traurige Situationen im Krankenhaus mitbekomme bin ich schon oft den Tränen nahe. Oder letztes Jahr, als bei meiner Mama Krebs diagnostiziert wurde... Ich weiß wirklich nicht woran es liegt.

    Ich hab kein enges Verhältnis zu meiner Verwandtschaft. Ich hab relativ wenig Kontakt. Dadurch, dass es viele Streitereien innerhalb gibt halte ich mich da raus. Ich lass sie das alleine regeln und besinne mich auf meine Freundschaften. Ein paar wenige aus meiner Verwandtschaft mag ich recht gerne.

    So- jetzt warte ich mal ab wies mit meiner Oma weitergeht.

    Ich meld mich dann wieder....

    mali80

    Hallo zusammen!

    Ich hoffe, es geht euch gut.
    Bei mir ist eigentlich alles beim alten. Es läuft so dahin.
    Papa hat seinen Spiegel, wird ab und zu ausfallend- hatte aber keine Abstürze mehr, dass er total ausgerastet ist.
    Der Führerschein ist für 10 Monate weg- zum Glück. Was ihm aber keinen Abbruch tut, dass er mit seinem Traktor ab und zu eine Runde dreht. Er will dann die Bestätigung von seiner Familie, dass das in Ordnung ist. Wenn er das nicht bekommt spinnt er halt ein wenig rum.
    Ich merke gerade, ich kann das alles gar nicht mehr so ernst nehmen. Wenn er nicht übel ausfallend wird, denk ich mir nur- armer Mann. Ich kann dich eh nicht ändern.

    Durch ein Telefonat diese Woche mit einem Alkoholiker ist mir was klar geworden:
    Ich muß mich nicht für meinen Vater schämen, wenn er was unmögliches macht. Ich bin nicht dafür verantwortlich. Das war und ist immer ein großes Problem gewesen. Er hat soviele Aktionen gestartet- und ICH hab mich SO geschämt. Auf Schulfesten hat er Reden gehalten, er ruft im Radio an, er schreibt wildfremden Menschen unmögliche Briefe- er hat einen Drang im Mittelpunkt zu stehen. Was hab ich mich in der Vergangenheit geschämt für ihn- und für mich.
    Ich singe in einem Chor, letzten Herbst war ein Konzert. Natürlich kam mein Vater auch!
    Alle anderen waren nervös, ob schon alles gut gehen würde- ICH war nervös, weil ich Angst hatte, dass sich mein Vater daneben benimmt- was er dann natürlich auch getan hat. Jedenfalls aus meiner Sicht. Vielen anderen ist es nicht mal aufgefallen.
    Es ist schrecklich für mich, in so einer Zwickmühle zu leben. Darum will ich das ablegen. Wie- das weiß ich noch nicht genau.
    Ich weiß nur, dass ICH nicht mein Vater bin. Ich treffe meine Entscheidungen selbst und muß nicht seine mittragen.

    So, das war es erstmal von mir,
    schönen Tag noch,
    mali80

    Guten Abend euch allen!

    Mir gehts momentan recht gut. Ich glaube, dass das aber auch damit zusammenhängt, dass bei meinen Eltern zur Zeit alles recht stabil zu sein scheint. Ich bin immer noch nicht über mein altes Muster hinweg, dass ich mich davon lösen kann, meine Stimmung vom Geschehen "zu Hause" abhängig zu machen.

    Wenn ich zu meinen Eltern fahre (etwa 3 mal pro Woche) hab ich immer ein mulmiges Gefühl. Was mich wieder erwartet- Katastrophe, Anspannung, heitere Stimmung,... Ich denk mir dann- wenns schlimm ist, bleib ich nicht lange und fahr eben früher nach Hause. Es hilft mir, wenn ich weiß, dass ich dann meine Gedanken hier aufschreiben kann. Das erleichtert die Situation für mich ungemein.

    Was sich in letzter Zeit auch sehr verbessert hat, ist das Verhältnis zu meinem Bruder. Bisher haben wir uns nicht wie klassische GEschwister verhalten. Er war eben auch ab und zu zu bei meinen Eltern, aber tiefgehende Gespräche gab es nicht. Er ist der ruhige Pol, der selten was sagt, aber wenn, dann richtig. Er lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Mit seiner Art hat er mir aber immer schon sehr geholfen. Ich bin das totale Gegenteil: quirlig, aufbrausend, schnell aus der Fassung zu bringen.
    In letzter Zeit reden wir viel mehr, sehen uns auch öfters. Ich schätze ihn sehr.

    So, das wars erstmal von mir, liebe Grüße an euch

    Guten Abend zusammen, hallo Roa!

    Ich hab mir auch gedacht, dass ich hier jetzt einfach mal weiterschreibe und mir einfach Tipps durchs Lesen im "Geschlossenen" hole.

    Ja, die Idee mit der Box funktioniert ganz gut- zumindest seit 2 Tagen.
    Kann ich bisher jedem empfehlen.

    Habe heute einen schönen Tag gehabt, ich war am Vormittag schneewandern mit einer Freundin in den Bergen bei strahlendem Sonnenschein. Das war wunderschön. Bei solchen Erlebnissen denke ich kaum an meine Probleme- das genieße ich einfach. Unten im Tal der Nebelsee und oben schön, kalt, ruhig, glitzernd...

    Zum Mittagessen war ich bei Freunden eingeladen und am Nachmittag war ich After Christmas- shoppen. Die ganze Weihnachtsdeko ist um die Hälfte billiger und wartet jetzt im Keller auf das nächste Jahr.

    Jetzt bin ich so richtig schön müde. Hab mit meiner Mama telefoniert. Sie sagt, Papa ist wieder aggressiv, aber sie lässt ihn halt reden. Manchmal hab ich das Gefühl, er will nur provozieren, dass er dann den anderen die Schuld am selbstverursachten Streit zuschieben kann und sich selbst als Opfer darstellt. Aber das kennt ihr sicher zur Genüge....

    Ich finde, dass ich meine freien Tage gut verbracht habe, ohne zuviel Grübeln und mich verkopfen. Ich hab die Zeit mit anderen Aktivitäten gefüllt.

    Als ich letzte Woche mit einem Freund skifahren war, ist mir die Situation zu Hause eingefallen. Wie schön es war, als ich mit meinem Vater was unternehmen konnte, als Mama noch nicht krank war. Als einfach alles (aus heutiger Sicht) noch schön war. Dann hab ich mich an der Nase genommen und zu mir gesagt: Wenn du so weitermachst, dann mußt du dich in ein paar Jahren bemitleiden und dir sagen "wie schön war es doch, als du noch Freunde hattest, die mit dir skifahren gingen". Es bringt wirklich nichts, unwiederbringlichem nachzutrauern, das zieht mich nur runter.

    Schönen Abend, liebe Grüße, mali80

    Schönen ersten Tag im Jahr an alle und an dich, Maruschka!
    Ein gutes, gesundes und glückliches Jahr für euch alle wünsch ich euch von Herzen...

    Mit meiner Mutter ist im Moment alles ok, solange sie brav sein Spiel mitspielt.
    Geregelt hat sich sozusagen nichts- aber zumindest ist es die letzten 2 Tage nicht eskaliert- auch schon was....
    Gestern Abend war ich bei ihr- er war unterwegs, da hatten wirs echt fein. Ich mag sie gerne und will die Zeit mit ihr genießen. Aber das geht nunmal nicht, wenn mein Vater da ist. Und das macht das alles sehr schierig....

    Heute Nachmittag schien er nüchtern, zumindest war er nicht auf Konfrontation aus.

    Ich weiß nicht, ob ich eine reale SHG brauche. Wohne ziemlich auf dem Land, da gibts nur SHG's für Co- Abhängige, nicht für EKA's (witzig, vor einigen Wochen hätte ich keine Ahnung gehabt, was diese Begriffe und Abkürzungen heißen sollten... :D )
    Weiß nicht, ob das das Richtige für mich wäre.
    Ich hab schon was in diese Richtung gemacht: ich hab den erweiterten Zugang im Forum beantragt, da kann ich seit gestern drin lesen. Aber irgendwie weiß ich gar nicht, was ich da schreiben soll. Gegenüber den Problemen von den anderen komme ich mir mit meinen so klein und unbedeutend vor... na ja, ich les mich mal ein und dann schau ich mal weiter...

    Die letzten Tage war ich viel an der frischen Luft, das hat mir und meinem Körper gut getan. Glaube nämlich, dass ich viele meiner Probleme mit Essen kompensiere. Das versuch ich zu ändern und meinem Körper gutes zu tun.

    Habe heuer nicht wie üblich meine Zieleliste für das neue Jahr gemacht, sondern hab mir 7 Zettel geschrieben, mit Dingen, die ich im neuen Jahr ändern will. Die hab ich in eine Box gegeben, jeden Tag will ich einen ziehen und das dann für diesen Tag versuchen. Es gibt zum Beispiel einen "Positiv- denken Tag" oder einen "Fünfe- geradesein lassen Tag". An einem Tag etwas zu ändern ist für mich besser, als mir riesige Ziele zu stecken, die ich dann eh nicht erreiche.

    Schönen Abend euch allen,
    mali80

    Hallo an alle!

    Bei mir gibts nicht viel neues- es läuft momentan. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass alles auf eine große Katastrophe zusteuert. Es herrscht eine angespannte Stimmung bei meinen Eltern, Mama versucht keinen Anlass für Streitereien zu geben. Und ich bin kaum da. Ich halte diese ständigen Anschuldigungen, Beschimpfungen und unnötigen Diskussionen nicht aus.
    Ich halte Abstand, verbringe viel Zeit mit meinen Freunden, an der frischen Luft. Ich glaube ich hab meine EIGENE Wohnung noch nie mehr genossen als jetzt. Es ist eine Ruheoase in die ich mich zurückziehen kann.

    Manchmal hab ich das Gefühl, dass ich flüchte. Aber ist das schlecht, wenn es mir dabei besser geht?

    Sicher- manchmal hab ich Schuldgefühle meiner Mutter gegenüber. Wie kann ich sie mit IHM alleine lassen und sie dem allen 24 Stunden am Tag aussetzen. Es ist ein Spießrutenlauf für sie. Aber wenn ich auch noch mitleide, dann mach ich nichts besser. Sie hat meine Nummer, und weiß, dass sie mich jederzeit anrufen kann.

    Ich mag gar nicht daran denken, was noch alles kommen wird... es macht mich momentan sehr mutlos. Ich nehm nur einen Tag nach dem anderen. Meistens kommt es eh nicht so, wie ich es mir vorstelle. Und wenn schon, kann ich eh nichts daran ändern.

    Grüße von der heute nachdenklichen mali

    Guten Morgen an alle!

    Hoffe, ihr habt Weihnachten gut überstanden- jetzt ists für dieses Jahr endgültig vorbei :)

    Mir gehts den Umständen entsprechend ganz gut. Bei meinen Eltern läufts so la la- da muß mein Vater jetzt durch. Er wirkt ziemlich genervt, aber ich lass ihn einfach mal machen.

    Ich halte gesunden Abstand aber es ist sehr schwer für mich. Nicht über alles die Kontrolle zu haben- oder besser gesagt, scheinbar die Kontrolle....

    Das ist sowieso bezeichnend für mein Leben: Ich hab immer das Gefühl, alles bestimmen zu müssen- nein, nicht zu meinem eigenen Vorteil- einfach, damit alles läuft.
    Im Beruf bin ich diejenige, die im Chaos den Überblick behält, im Freundeskreis organisier ich viel, ich hab immer das Gefühl " wenn ich es nicht mache, dann macht es niemand"...
    Das geht sogar soweit, ich weiß es ist ein komisches Beispiel aber bezeichnend für mich: ich kann nur alleine tanzen- ich kann mich einem Tanzpartner nur SEHR schwer unterordnen- mich einfach mal leiten zu lassen...
    Wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum ich nicht zu einer Beziehung fähig bin.
    Ich lasse mir nicht helfen, weil ich nicht hilflos sein will!
    Während ich das schreibe bemerke ich, wie ungesund dieses Denken ist.

    Aber wie ändere ich es?

    Danke Maruschka für deine ausführliche und hilfreiche Antwort!

    Da hast du aber ganz schön was mitgemacht. Ich freu mich für dich, dass es jetzt wieder aufwärts geht. Ist ein schönes Stück Arbeit gewesen, auf diesen (richtigen) Weg zu kommen, oder?

    Was gibts neues von mir?

    Ich hab die Nacht wieder gearbeitet, hab zu Hause zu Hause sein lassen.
    Die neue Pflegerin ist da, mein Vater leitet sie an und arbeitet sie ein. Meine Mama sagt, es funktioniere eh ganz gut. Es lässt ihm sein Stolz nicht zu, dass Mama wegen IHM im Bett bleiben muß (sie in den Rollstuhl zu moblisieren ist nicht ganz einfach). Jetzt muß er sich bemühen und Geduld haben.
    Es tut mir gut zu bemerken, dass es auch ohne mich geht. Das erste Mal nach langer Zeit. Sonst wäre ich zwischen den Nachtdiensten nach Hause gefahren, hätte die Neue eingelernt, mich ein bißchen um meine Eltern gekümmert, hilfreiche GEspräche geführt,.... ihr keinnt ja das alles.

    Und das Beste daran: Ich hab KEIN schlechtes Gewissen dabei. Ich bin stolz auf mich! Ich denke, ich bin auf dem richtigen Weg.

    Bis morgen in der Früh hab ich noch Nachtdienst, dann hab ich ne ganze Woche frei. Da werd ich mich dann weiter um mich selbst kümmern, ein bißchen skifahren, Freunde treffen,...

    Schönen Nachmittag allen hier,
    mali

    Ja, Maruschka ich weiß auch, das Gefühle abschalten keine Lösung für immer ist. Aber das passiert dann einfach.....

    Im Moment hab ich das Gefühl ( :roll: ), dass ich soviele Baustellen in Arbeit habe, dass alles in mir arbeitet. Das kenn ich sonst nicht. Dies hier ist die erste kritische Situation, in der ICH mich und meine Bedürfnisse nicht hintenanstelle- und das ganz bewußt. Ich bin mir im Klaren darüber, dass ich mit blinder Aktionswut nichts besser mache. Das ich die Dinge einfach mal laufen lasse und darauf vertraue, dass alles auch OHNE mich seinen Weg findet... Dass meine Eltern das ohne mich auch zu klären bringen, ganz egal was dann raus kommt.....

    Kannst du (oder ihr) eure Gefühle an- und abschalten? Könnt ihr gut Gefühle zeigen?
    Ich hab manchmal richtig Angst davor und überspiel dann mit sarkastischen Bemerkungen, damit keiner sieht, wie ich wirklich bin...

    mali

    Danke *strickmütze* für deine Antwort!

    Ja- ich bin wirklich froh, dass mich meine Mutter da raushält. Ich weiß ja, dass da niemand was ausrichten kann. Ich bewundere ihre Stärke und ihre Konsequenz. Sie klang heute am Telefon ganz ruhig und besonnen.
    Sie weiß auch, dass es nicht so weitergehen kann. Bisher hatte sie immer noch Hoffnung, dass er sich ändert, sie war immer diejenige, die ihm eine Chance nach der anderen gegeben hat.
    Jetzt hab ich das Gefühl, dass sie abgeschlossen hat.
    Natürlich wäre es für uns alle besser, wenn sie "normal ausziehen" könnte, sich ein eigenes Leben aufbauen- ohne ihn. AUch das wäre schwierig genug. ABer der Schritt als relativ "junge" Frau aus eigenen Dingen in ein Pflegeheim gehen zu müssen ist hart.
    Vor einiger Zeit hab ich mit dem Gedanken gespielt sie zu mir zu nehmen um sie zu pflegen.
    ABer erstens bin ich berufstätig, bin Single- und sie hat das (zum Glück) auch vehement abgelehnt.

    Ich hoffe, dass das alles irgendwie gut für alle ausgeht.
    In solchen Krisen hab ich immer das Gefühl zu funktionieren- über alles gar nicht lange nachzudenken sondern einfach nur zu machen....
    ABer jetzt in Mitleid für meine Mutter und in Selbstmitleid zu verfallen bringt auch nichts...

    Ich bin soooo froh dieses Forum gefunden zu haben, es hilft mir soviel, einfach nur meine Gedanken abzutippen.....
    Vielen Dank dafür,
    mali

    Hallo Loti!

    Tut mir leid, dass Weihnachten bei dir so "geendet" hat.
    Bei meinen Eltern gehts zu Hause momentan auch drunter und drüber. Drum hab ich mir gedacht, ich lass dir unbekannterweise einfach ein paar gute Gedanken da.

    Schöne erholsame Zeit,
    mali

    Hallo Roa uns alle anderen!

    Leider gibts schlechte Neuigkeiten von mir!

    Mein Vater hat letzte Nacht so herumgetobt und geschrieen (Türen kaputt gemacht, die ganze Nacht Terror gemacht,...), dass die Pflegerin von meiner Mama morgen abreist. Dann kommt morgen irgendwann eine ganz neue. die sich mit der Pflege von meiner Mama gar nicht auskennt.
    Mama hat gesagt, sie bleibe im Bett liegen, und sie hat definitiv gesagt, dass ich nicht nach Hause kommen soll um die Neue einzulernen.

    Sie sagt, sie gibt meinem Vater die letzte Chance um zum Nachdenken zu kommen. Ansonsten bleibt nur noch ein Heimplatz übrig, weil die Pflege zu Hause nicht mehr gewährleistet ist.

    Ich hab die Vorahnung, dass er überhaupt nicht mehr zu Besinnung kommt. Und ganz ehrlich, für mich wäre es die einfachere Lösung, wenn sie in einem Heim wäre, weil sich dann die Besuche problemloser gestalten liessen- ohne Konflikte.

    Irgendwie bin ich gar nicht so verzweifelt wie ich gedacht habe, dass ich es in so einer Situation sein werde. Dass es einmal soweit kommt, damit hab ich eh gerechnet...

    Ich bin meiner Mutter dankbar, dass sie mich und meinen Bruder da raushält, dass sie nicht verlangt, dass ich sie jetzt zu Hause unterstütze. Sie hat gesagt, das wäre im Moment gar keine Hilfe. Ich würde ihr mehr helfen, wenn ich NICHT komme.
    Manchmal hab ich das Gefühl, ich bin innerlich kalt, wie ein Klotz Eis. In solchen Situationen schalte ich meine Gefühle ab.

    Hoffe ihr habt einen schönen Feiertag,
    mali