Beiträge von Meikel

    Zitat von silberkralle

    glück auf meikel

    jeder mit dem ich länger als n paar sekunden zu tun habe erfährt s, ob er s wissen will oder nich.

    schöne zeit

    :D
    matthias


    :P Jaa das gefäält mir!

    Wie offen geht ihr wirklich mit Eurer Alkoholkrankheit um? Darf es jeder wissen? Fragt ihr immer in der Kneipe beim Koch ob Alkohol im Essen ist oder doch eher Schnitzel mit Pommes essen?
    Ich habe zwar immer gesagt, dass ich offen mit meiner Krankheit umgehe, aber so ganz ohne Ausnahmen war es dann doch nicht. Erst seit ich aktiv in Schulen und Jugendhäusern Suchtprävention mache lebe ich meine Krankheit bis in letzter Konsequenz offen und es geht mir wunderbar dabei und hat mich stärker gemacht :)
    Gruß
    Meikel

    Hey,
    es braucht seine Zeit, bis man erkennt, dass es viel angenehmer ist sich zu outen. Dazu gehört das Verständnis für die Krankheit. Wenn man Tatsächlich verinnerlicht hat, dass es eine Krankheit ist schämt man sich immer weniger dafür und die Schuldgefühle werden immer weniger.
    Ich habe mich bei einer Suchtpräventionsveranstaltung dieses Jahr auch öffentlich und in der Zeitung mit Namen geoutet. Natürlich hatte ich da vorher auch Angst davor aber jetzt geht es mir wunderbar und befreit dabei. Ich muss mir nie mehr überlegen wem sage ich es und wem nicht. Das Lügen sollte irgendwann ein Ende haben. Ich habe dadurch auch festgestellt das die Akzeptanz für unsere Krankheit viel höher war als ich dachte.
    Man muss sich allerdings ein wenig Zeit nehmen bis man so weit ist. Man muss aber auch aufpassen, dass man sich nicht in Gefahr bringt, z.B. man ist doch einen Kuchen weil die Angst und die Scham vor dem outen doch größer ist als die Angst vor einem Rückfall.
    So long
    haltet alle die Ohren steif

    Be clever - clean 4ever
    das etwas andere Suchpräventions Event

    Über die Notwendigkeit einer sinnvollen Suchtprävention muss beim stetig steigenden Alkohol- und Drogenkonsum nicht mehr diskutiert werden.
    Daher veranstaltet die Selbsthilfegruppe - Jagstfeld in Kooperation mit Dirk Schulze und seiner "Reise mit der Drogeneisenbahn" ein Event, welches weit mehr sein soll als eine Präsentation "langweiliger Statistiken"!

    An verschieden multimedialen "Haltestationen" der Drogeneisenbahn und Stationen live in der Halle, dem Hauptbahnof, wird das Thema Sucht mittels dialogischen Theaterstücken, Musik, wirkungsvolle Stilleben, Info- und Meetingpoints, Fahrsimulator, Rauschbrillenparcours, Ausstellung und und und...., dargeboten.

    Auf interessante und unterhaltsame Weise werden Informationen über Sucht, das Erkennen der Gefahren und Vorbeugung vermittelt.
    Angesprochen sind Jugendgruppenleiter der Vereine, Lehrer,
    Eltern usw. - eben besonders all Diejenigen, welche sich für Kinder und Jugendliche verantwortlich fühlen.

    Be clever - clean 4ever
    am 9.Juli 2010, 19.00Uhr
    in der Jahnhalle Bad Friedrichshall - Jagstfeld (Raum Heilbronn)
    edit keine Links einstellen danke hartmut

    Hallo, noch nen Anhang für Stella,
    Dein Titel würde natürlich gut zu einer letzten Station unserer Drogeneisenbahn passen, oder vorletzte und die letzte vielleicht doch Hoffnung?? Na mal sehen und noch ein wenig drüber nachdenken.
    Danke auf jedenfall mal, auch an die anderen.
    Gruß
    Meikel

    Hallo Mannfred, hallo Stella,
    also das ganze findet am 9.Juli in Bad Friedrichshall, das ist in der Nähe von Heilbronn statt. Das Programm beinhaltet unter anderem eine "Reise mit der Drogeneisenbahn". Da gibt es viele Haltestationen zu den verschiedenen Themen der Sucht. Die Stationen sind zum Teil innerhalb einer multimedialen Präsentation und in der Halle verteilt. Die Stationen in der Halle sind zwei Theater stücke (über das fetale Alkoholsyndrom und über die Anerkennung trockener Alkoholiker in der Gesellschaft), eine Station mit Musik, ein Fahrsimulator mit Rauschbrillen, ein moderiertes Frageforum, Büchertisch, eine Ausstellung "Kiffers Paradiese", eine Bahnhofshalle mit Speisen und Getränke...........
    So in etwa wird die Geschichte wohl aussehen, die Planung ist ncoh nicht ganz abgeschlossen.
    Viele Grüße
    Meikel

    Hallo Linde,
    sehr gut, aber wir wollen das Thema Sucht im ganzen aufgreifen. Ich finde, das macht es so schwierig. Zu Alkohol würde mir schon was einfallen.
    Danke für die Antwort, schade, dass Du die einzige kreative hier bist:-)
    Gruß

    Hallo allerseits!
    Ein paar sehr motivierte Leute und ich planen zur Zeit ein Suchtpräventions Event. Das ganze soll erstmal für Jugendgruppenleiter, Eltern, Lehrer usw. stattfinden. Wenn wir die Leute von ihrer Verantwortung gegenüber den Kindern überzeugt haben soll etwas für Jugendliche folgen.
    Das ganze soll mehr sein als ein Vortrag, ein Event eben, mit Musik, Theaterstück, Präsentationen, moderiertes Diskusionsforum, Fahrsimulator, Rauschbrillen usw.
    Dazu fehlt uns aber noch ein richtig guter Namen für die Veranstlatung, also bitte macht sehr viele geile Vorschläge, bitte bitte bitte.
    Gruß
    Meikel

    Hallo Gotti!
    Die Hilfe durch Nichthilfe (die das einzige halbwegs vernünftige ist bei so einer Geschichte) kostet viel Kraft und Konsequenz. Man sollte sich besser einer Angehörigengruppe anschließen, die einen dabei unterstützt. Selbst schätzt man sich da oft falsch ein und mutet sich auch zuviel zu. Die Schwierigkeit sind die Gefühle, die man nicht außen vor lassen kann. Irgendwann nimmt man manches persönlich (Lügen, Streit provozieren, Schuldzuweisungen usw.) da kann man zehnmal wissen, dass die Krankheit aus dem/der Alkoholiker/in spricht. Dann bleibt oft die Menschlichkeit auf der Strecke und es können auch mal Hassgefühle aufkommen, die Objektivität bleibt auf der Strecke.
    Wenn die Kraft nicht reicht, muss man sich und den Rest der Familie schützen und eine Trennung vorziehen, auch wenn es noch so hart ist. Nur sollte man, wenn man es angedroht hat auch machen, sonst wird man unglaubwürdig und das macht es noch schlimmer. Es ist ne schlimme Sache die Alkoholkrankheit, aber es gibt einen Weg, der im Nachhinein gesehen gar nicht mal so schwer ist wenn man sich helfen lässt. Man muss dass nicht mehr alleine durchstehen, es gibt zum Glück inzwischen viele Stellen, die Hilfe anbieten.
    Mit ehrlichen guten Wünschen
    Meikel

    Hallo skybird!
    Innerlich empfand ich immer sehr sehr große Scham. Ich began zu schwitzen, bekam Herzklopfen und hatte natürlich sofort das große Verlangen in dieser Situation was zu trinken. Sofort hat mein Suchtgesteuertes Gehirn angefangen zu arbeiten, wie ich da jetzt rauskomme. Daraus entstanden neue Lügengeschichten, die zum Teil sehr abenteuerlich waren. Ich allerdings war der Meinung, dass mir die alle geglaubt werden, wenn ich nur konsequent dabei bliebe. Oft fing ich dann in meiner verzweiflung Streit an um die Situation Wut entbrannt verlassen zu können. Dann wurde erst mal was getrunken und die Planung für ein besseres Lügengerüst began und eine bessere Strategie wurde entworfen.
    Für mich war das verstecken und das lügen einer der Hauptgründe aufzuhören. Ich konnte nicht mehr damit klarkommen meine Frau und mein Umfeld ständig anzulügen mich ständig zu schämen und mich selbst zu verachten. Ich konnte nicht mehr erhobenen Hauptes durchs Leben gehen, ständig die Angst entdeckt zu werden und nichts zu trinken zu haben wenn der Entzug einsetzt, wenn die perfekte Planung doch mal versagt.
    Die logische konsequenz war für mich damals mich umzubringen. Als auch dass scheiterte (wofür ich sehr dankbar bin) war ich soweit. Das letzte Gefühl von Stärke und Selbstvertrauen war weg. Der Kampf war zu Ende und ich war bereit für einen neuen Anfang, ich hatte ja innerlich nichts mehr zu verlieren. Ich habe auch heute nach sechs Jahren noch daran zu arbeiten meine Schuldgefühle für mein Verhalten in der nassen Zeit im Zaume zu halten, obwohl ich weiß, dass ich mein Verhalten damals nicht steuern konnte und mir auch niemand vorwürfe macht. Aber das dauert halt und wird auch noch gut.

    Ciao

    Hallo Cadishah!
    Wenn die Auswirkungen so eindeutig sind kapiert das auch ein Alkoholiker, insgeheim wissen wir schon was los ist. Oft haben wir ja auch schon zig Male probiert aufzuhören und sind kläglich gescheitert. Das Problem ist einfach das auch zuzugeben und die richtige Konsequenz zu ziehen . Solange noch eine kleine Hoffnung besteht es beim nächsten Versuch es vielleicht doch nochselbst zu schaffen werden wir es nicht sein lassen. Ich kenn auch trockene Alkoholiker, die bis heute nicht zugeben, dass sie Entzugserscheinungen hatten, die erfinden dann Nervenkrankheiten und so weiter nur um die vergangene Situation schön zureden vor lauter Scham.
    Ciao

    Hey Britta,
    Die Hilfe durch Nichthilfe ist ja auch ein Prozess der etwas dauert, er muss auf jeden Fall die Konsequenzen seiner Trinkerei spüren, damit er an einen Punkt kommt, an dem er nicht mehr weiter kann, erst dann wird er Hilfe bekommen. Für Dich ist sehr wichtig, dass Du Dich dabei nicht vergisst, Du musst erkennen, dass das seine Krankheit ist und nicht Deine, sonst gehst Du bei der Geschichte mit drauf. Wenn Du auch dran kaputt gehst ist ihm auch nicht geholfen.
    Solange das Trinken für uns nur halbwegs angenehm ist werden wir nicht aufhören. du hast doch sicher schon mal den Satz gehört: "ein Alkohliker muss ganz unten sein bis er aufhört" ? Das bedeutet nicht , dass man unter der Brücke schlafen muss oder ähnliches, sonder man muss seelisch so am Ende sein, dass man kapituliert und Hilfe annimmt. Denn nur wenn man gegen den Alkohol nicht mehr ankämpft kann mann gewinnen. Dazu als Stichwort zum googeln, " der instinktive und der paradoxe Weg". Den Weg muss er gehen mit oder ohne seine Familie.
    Nochmals, Du musst unbedingt nach Dir schauen und Dich nicht vernachlässigen. Auch wenn Du viele Schuldzuweisungen bekommst, wenn er mal trocken ist wird er Dir sehr dankbar dafür sein, egal welech Weg Du wählst.
    Also bleib kräftig
    Ciao