Beiträge von morgan

    He Chanell,
    schön, dass Du nochmal schreibst. Bei mir nichts neues, ausser der übliche Ärger (Firma plant Massenentlassungen :( und Kind ist nur noch quengelig). Mir ist derzeit nicht mehr nach Lebensgeschichten hier öffentlich austauschen und diese dann selber googeln können, aber ins geschlossene Forum will ich auch nicht. Blöd, weil wir sonst ja nur hier schreiben können :'-(
    Hoffe, bei Dir ist alles ok.
    Drück Dich !!!
    morgan

    Hi,
    omG - was ist denn da los ? :(
    Weiss ja nicht was Deine Mutter für Sachen zu Dir sagt und Dir vorwirft und ob das irgendwie in ihren Augen Sinn macht das Ganze.
    Aber wenn sie Dir im Moment nicht gut tut und Dich aufwühlt und belastet, dann würde ich sagen sag ihr was sie in Deinen Augen falsch macht (ob sie es begreift ist dann ihre Sache) und wenn sie das nicht abstellen kann zieh Dich eine Weile zurück. Würd ich machen.
    Rumbrüllen, Angst machen geht gar nicht und im Auto Terz machen schon gar nicht. Wenn sie Dich jetzt nicht unterstützen kann würd ich die Nähe auch nicht suchen. Weil's im Moment zu belastend ist und Du eine andere große Baustelle hast, als auch noch mit ihr aneinander zu geraten, denk ich.
    Wenn Dein Vater erträglicher ist, red halt mal mit ihm.


    LG
    morgan

    Hallo Chanell,
    was mir noch aufgefallen ist, ist, dass ich wenn ich so an Freundschaften und Beziehungen zurückdenke, ständig einen Hang zu Menschen hatte, die nicht "normal" sind, also einfach diejenigen, die problembeladen sind, sich nicht zurecht finden, im Leben straucheln, mehr traurig als glücklich sind. Normale Menschen haben mich immer gelangweilt - und oft habe ich mich aus Mitleid richtig vollquatschen lassen von solchen, obwohl es für mich eine Belastung war. Immer Helfersyndrom gehabt, aber wie! Sogar heute noch! Und immer im Kopf die Sorge um alle anderen. Habe sogar Sozialpädagogik studiert (aber hingeschmissen kurz vorm Vordiplom) nur weil ich meinte, ich bin dazu bestimmt, anderen zu helfen. Und dabei hilflos zu sein, weil ich auch nichts ändern konnte. Eine Niederlage sozusagen. Dabei haben mich an sich immer schon die WARUMFragen gequält, warum ist dies und das ungerecht, warum passiert denen das und das, warum können die nicht anders als alles falsch zu machen (wenns denn faktisch so kam, dass zB Drogenprobleme, von Schule fliegen, zuhause rausfliegen, eben Folgen). Jetzt ist mir erst klar, dass das mein Problem war, bzw ich die Probleme anderer zu meinen werden ließ und gar nie auf mich hörte, sondern immer nur Helferlein sein wollte, ob es nun nen Tritt dafür gab oder es Menschen waren, die zB einfach gar nicht zu mir passten. Total krass, das kam mir die letzten Tage so in den Sinn, als ich merkte, ich habe gar keine Lust mehr, mir immer traurige Lebensgeschichten von anderen anzuhören. Aber diese Leute suchen mich, seltsamerweise. Wenn ich an der Ubahn warte wie 50andere Menschen auch, und ein komischer kommt vorbei, weiss ich vorher schon, ich werde von dem angequatscht und nicht die anderen. Auch Leute, die mir ihre Geschichten aufhalsen. Würde ich selber niemals mit anderen machen. Das ist nicht abwertend gemeint, aber das stelle ich jetzt ab. Hab selber genug Sorgen. 8-)

    Deine Eltern sind krank??? Depressiv ?? Deine Mama wünscht sich vielleicht - wenn sie um ihre eigenen Probleme etc weiss - dass bei Dir alles super und toll läuft. Vielleicht - Du schriebst mal, sie macht Dir Vorwürfe wegen der Trennung - will sie krampfhaft daran festhalten, dass ihre Tochter ein braves beständiges unauffälliges Leben führt mit Mann,Kind, sogar noch zusammen mit dem Vater (ist ja nicht mehr die Regel) ohne Probleme usw. Dann hätte sie ja alles richtig gemacht und vielleicht wünscht sie sich das für Dich und für sich auch. Wie sie ja auch sagt, sie hat jetzt dazu beigetragen und Du siehst das ja nicht so. Ist sie auch ein Helferlein?;) Will mir echt kein Urteil erlauben jetzt damit!! Oder sie hat Angst, dass Du zu traurig bist wegen Trennung etc. In ihrer Generation war es ja ggfs auch nicht üblich, sich zu trennen, wegen lapidaren Sachen wie das heute ist. Und kann sich nicht vorstellen, dass Trinken eine Beziehung belastet. Keine Ahnung. Ist sie evtl auch in Sorge? Aber es ist eben die Mama. :)

    Eine Freundin von meiner Mutter, die ist 60 Jahre, 3.Ehe am Ende, weil er sie finanziell benutzt und systematisch ruiniert hat, aber richtig. Total heftig; und deren Mutter sagt auch so nach dem Motto"Kind, stell dich nicht so an, findst ja keinen anderen mehr, willst du alles aufgeben, was sagen die Leute, wie stehst du da, überleg dir das gut, halt zu ihm " blubbblubb halt ...

    Hast Du nun Kontakt zu Deinem EX? Er ist ja seit 2Tagen weg, oder?

    Achherrjemineh, vielleicht schüttet meiner sich jetzt auch noch 2 Monate zu, dann sieht er es ein und rettet sich... Kleiner Spaß, aber die Hoffnung ... wobei man ja auch nicht weiss, welches Gesicht dann zum Vorschein kommt, wenn er trocken wäre. Glaub nicht, dass dann das nette Wesen, das man kennt und liebt "übrig"bleibt, und das "böse Saufwesen"weg ist...
    ist auch müßig, sich den Kopf zu zermartern hierzu.

    Schöne Grüße & schonmal schönes WE falls man nix mehr hört ;)
    morgan

    Hey, jetzt bin ich aber froh, dass doch 3 Antworten zusammengekommen sind.
    Mein Gefühl sagt mir, dass ich meinem Kleinen das ersparen will. Sein Papa ist jetzt schon körperlich krank - sehr wahrscheinlich aufgrund des Trinkens, trinkt aber dennoch weiter. Ich habe halt Angst, dass wenn ich jetzt den Kontakt zum Vater forciere (dem "armen Papa" nicht alles nehmen wollen und dem Kind seinen Vater nicht entziehen wollen) mein Kleiner dadurch so mit seinem Vater verbunden wird und bleibt, (was der Kleine im Übrigen ja nicht unbedingt will) dass er - spinnen wie seine Trinkerkarriere mal weiter - in zB 10 Jahren miterleben muss, wie sein Papa dahinsiecht. Bei meinem Ex sind gesundheitlich die Probleme aufgetaucht, die sein Vater - auch Trinker - in dem Alter, 30, auch hatte. Der hörte auch nicht auf zu saufen, ging nicht zum Arzt, keine Behandlung, etc - 10 Jahre später starb er elendig an Nierenversagen und sein Sohn, mein Ex, erlebte das als 12jähriger mit!
    Hab Angst, dass mein Kind - wenn er trinkenden Vater miterleben muss weil Mama ihn nicht davor bewahrt - auch irgendwann in diese Rolle gerät, sich schuldig zu fühlen, hilflos, ungeliebt weil trinken wichtiger ist, und Gefahr läuft in die Co-Schiene reinzuwachsen und sich in fragwürdige Verbindungen zu begeben. Mein Vater war auch Trinker und es zog sich durch mein Leben, dass ich mit allen Menschen, die nicht so "normal und fest im Leben" waren, Mitleid hatte, Freundschaften mit "strauchelnden" Menschen suchte, brauchte, dieses typische "ich muss anderen helfen, was ich selber brauche will ich gar nicht wissen (und verliere irgendwann auch die Fähigkeit, das überhaupt zu merken!). Dies ist die eine Gefahr, die ich sehe und die andere ist, dass mein Kleiner selber ein schwieriges Verhältnis zum Trinken bekommt. Eben die zwei Gefahren, denen Trinkerkinder ausgesetzt sind.

    Mein EX wird beaufsichtigte Treffen sicher nichtmal wollen. Ich als Begleitperson würde das auch nicht aushalten, weil natürlich noch Gefühle da sind und ich leide wie ein Hund zur Zeit. Aber die Großeltern wären da. Beim Jugendamt o.Ä. kommt auch nicht in Frage, weil man da ja zu deren Geschäftszeiten hin müsste, was nicht geht.

    Zu dem Trinken (was für Kinder ja fürchterlich stinkt) kommt ja noch hinzu, dass das Kind die üblichen Nebenwirkungen aushalten muss, wie zB Unzuverlässigkeit, Wahrheitsverdreherei bis hin zu lügen, keine Ausgelassenheit und Unkonzentriertheit beim Spielen zB, versetzt werden (ist ganz groß an der Tagesordnung bei seinem Papa), einfach immer nur 2. Geige gegenüber den Saufkumpanen zu sein, die entweder ständig anrufen oder da hocken. Vielleicht auch irgendwann Aggressionen.
    :(

    Primär ist es halt die Angst, dass mein Kind seinen Untergang miterleben muss.


    Es gibt übrigens ein Kinderbuch für Kleinkinder, in dem denen das erklärt wird. Es heisst "Der Schal, der immer länger wurde" und in der Bildergeschichte hat der Papa einen Schal, der immer länger wird, und obwohl er schon drüber stolpert, kann er ihn nicht abnehmen. Werde ich aber nicht kaufen.
    Mein Kleiner sagt "Papa stinkt nach Bier" (reicht schon), und ich hab ihm als er mal gefragt hat "wo geht Essen im Bauch lang?" fragte (süüüüüß) ihm das eben erklärt, und dass der Magen sich dann schnappt was der braucht und der Rest....hingeht. Auch, dass man von Bier so oft rennen muss, weil der Körper das ja nicht braucht, und es ungesund ist, hab ich erzählt. Man kann einem Kind nur nicht erklären, wie Bier auf den Geist wirkt, und warum man zB dann nicht mehr autofahren darf.

    Wenn Papa also beaufsichtigte Besuche nicht will (womit zu rechnen ist!!!) was dann ???
    Mein Kind denkt, der Papa hat uns nicht mehr lieb, will keine Familie mit uns sein und mag die Kumpelfreunde lieber. WAs soll ich ihm denn dazu erklären ????????????? Ich will nicht, dass mein Kind sich ungeliebt fühlt. Und das Papa krank ist, ist das nicht zuviel für einen 4jährigen? Dann wird er sagen "warum geht der dann nicht zum Arzt" - was sagt man dazu?

    Hoffe, ein paar große Kinder hier können sich noch erinnern oder sind selber betroffen und wissen Rat.

    Schöne Grüße
    morgan

    Liebste! Danke :) und zurück !

    So langsam sind auch alle Themen/Phasen durch; weiss gar nicht mehr was man noch an neuen Erkenntnissen gewinnen kann. Glaube, wenn ich noch Kontakt zu ihm hätte, würde es anders aussehen. Dann kämpft wieder Herz gegen Verstand, und das ist so schrecklich. Aber nichtsdestotrotz bin ich immer noch täglich richtig traurig. Vor allem weil er sich nun null für sein Kind interessiert. Jeden Papa mit Buggy, den ich sehe und jedes Pärchen mit Kind = *schluck* :(
    Dann kommt wieder das Selbstmitleid und die Vorwürfe an mich. Frag mich auch, ob er jetzt gerade aus Trotz noch krasser abgeht (Sprüche, feiern, versetzen) als "früher" und anders wäre wenn wir Kontakt hätten.
    Das Zitat habe ich auch am Montag hier irgendwo gelesen, fand das auch beeindruckend. Das Schlimme ist nur, dass das "Liebe zeigen" und "helfen" eben nicht verstanden wird. Als wir zusammen waren konnten wir wenigstens in seinen lichten Momenten drüber sprechen. Oder ist das schon wieder - CO- Denke = Kontrolle, beeinflussen, sorgen, kümmern. ? Wahrscheinlich. :-/
    Haben immer xmal am Tag telefoniert und hach ist das alles schwer.
    Vor allem wenn dann manche in der Arbeit (haben uns dort kennengelernt; nu ist er aber dort weg und selbstständig...) fragen und ich das dann so ausgewählten Personen erzähle und man sich immer anhören muss"sieh ihn als Erzeuger, mehr nicht, so wie der sich verhält ist der keine Träne wert und ein schlechter Vater, usw...." gute Ratschläge, Fakten nennen, das ist immer wieder hart. Zwar haben die Recht, aber so hat man sich sein Leben auch nicht ausgemalt als man jung war.
    Jetzt krieg ich doch nen Hänger.

    Schreib ruhig weiter, sonst vermiss ich Dich noch ;)
    LG
    morgan

    Hallo an alle.
    Habe hier viel gelesen und das macht einen sooo traurig, was erwachsene Kinder mitmachen müssen, wenns Elternteil erkrankt ist und ums Leben kämpft, stirbt, etc ...
    Mein Vater hat auch getrunken, er war auch aggressiv; ich kenne ihn nicht anders. Meine Mutter hat sich vor 19 Jahren, da war ich 11, von ihm getrennt und wir sahen ihn nie wieder (Gericht entschied, dass er keinen Umgang haben darf; wir waren 3 Kinder), er zog weg, ich weiss nichtmal ob er noch lebt.
    Heute bin ich selber von einem Alkoholiker getrennt, nach 5 Jahren Beziehung, einer Trennung, einem Versuch. Wir haben einen Sohn zusammen, der ist jetzt 4. Dass ausgerechnet mir das passiert ist, will ich hier nicht erörtern.
    Ich frage mich, ob es besser ist, ein Kleinkind bereits so gut es geht vor dem trinkenden Vater zu bewahren. Mein Sohn reisst sich nicht um Kontakt mit dem Vater und sein Vater versetzt uns immer wieder, ist absolut unzuverlässig, trinkt jeden Abend. Hat sich "offiziell" gegen uns entschieden mit den Worten "ich werde mein Leben lang weiter trinken, dann passt es halt nicht mit uns". Wir haben derzeit keinen Kontakt, wenn dann fragt er nach dem Kind und dann holt er es doch nicht ab...
    Wenn ich hier diese heftigen Geschichten lese, frage ich mich als Mutter jetzt so oft, ob es unzumutbar ist für mein Kind ihm weiter den Kontakt zum Vater zu ermöglichen (zB Ausflüge mit Papa, die nur im Biergarten enden - bei Papa schlafen obwohl der trinkt - er fährt auch noch Auto mit Restfahne morgens, ich weiss nicht ob er das auch mit Kind tut). Ich stelle mir vor , das geht eventuell noch 10 Jahre so weiter, besser wird es vermutlich nicht mit dem Trinken. Ist das Leid eines jugendlichen oder erwachsenen Trinkerkindes nicht unglaublich? Diese Zerrissenheit, die Hoffnung und Verzweiflung; auch die Co-Verhaltensmuster, die man erlernt hat sind gefährlich.
    Soll ein Kind lieber den Papa als "selten da aber wenn dann normal " (zB bei Besuchen nur am Tag oder nur unter Aufsicht) kennen und später in Erinnerung behalten oder ist es eben einfach so, dass Papa so ist und damit muss/will man leben. Immer.
    Was finden die Betroffenen hier, im Nachhinein besser?
    Ich wünschte mir, meine Mutter hätte meinen Vater verlassen als ich 4 war, da war sie schon mal ausgezogen, ließ sich aber wieder überreden und hielt dann noch mal 7 Jahre durch. Lieber eine blasse aber nicht dominierend schlechte Erinnerung als so eine absolut desolate. Denn Liebe und Hass liegen ja dicht beinander in den Empfindungen diesem Elternteil gegenüber.
    Kommt hinzu, dass mein Vater wirklich schrecklich war. Es gibt ja auch nette und harmlose Alkoholiker, wenngleich man sagen kann, Trinker ist Trinker. Beides schlecht für seine Mitmenschen.

    Ist vielleicht eine krasse Frage, aber die antwort, die ich aufgrund meiner Kindheit finde, ist halt irgendwie nicht passend, zu extrem.

    Hiermit meine ich nicht, dass an der Liebe die man trotz allem zu seinen Eltern hat, Zweifel bestehen sollen. Aber die Frage ist, ob man das Leid, dass einem als Kind eines Trinkers zugefügt wurde (und die Schäden womöglich) und wird, lieber nicht in der Form kennengelernt hätte.

    Hoffe auf ein paar Antworten hierzu. Finde die Frage selber hart; aber ich tendiere dazu zu sagen, mein Kind bewahre ich davor... Nur sind ja immer diese Zweifel da.
    Kleine Kinder kann man noch beschützen, die Großen stehen mit Ihrer Entscheidungsfrage alleine da. :(

    Liebe Grüße
    morgan

    Hallo Chanell,
    wie wars heute ?

    Zu seiner Mutter: vielleicht akzeptiert sie es auch einfach, dass er so ist. Was soll sie auch tun ? Den Kontakt abbrechen oder Krawall machen wird er ihr nur mit Ignoranz strafen weil sie für ihn unbequem wird und diese Vorstellung ist sicherlich für sie schlimmer als es zu dulden. So waren wir auch.. Vielleicht macht sie sich auch Vorwürfe und bezieht sein Problem auf ihre Erziehungsfehler und versucht es wieder gut zu machen, indem sie ihm trotz allem "treu" bleibt. Was würden wir tun, wenn unser Sohn so wäre? Bitte nicht; aber für die Mama's ist die Abgrenzung wahrscheinlich oft unmöglich. Ich habe seine Mutter lange innerlich verachtet, dafür dass sie ihn so verzogen hat (nie Konsequenzen für irgendwas - immer geholfen, vor allem finanziell wenn er in Schwierigkeiten war - alles geduldet und entschuldigt ("mein einziger, armer Sohn") und ihm seine Trinkerkarriere von Jugendalter an (indem er mit 14 nächtelang feiern durfte -sowohl zuhause als irgendwo anders, Schlüsselkind war und nachmittags sich rumtrieb+trank, Erziehung nicht mehr stattfand, er ausgelacht wurde wenn er am Küchentisch sonntags früh nach dem heimkommen im Suff einpennte statt beschimpft oder gar bestraft wurde(der war 14!!!) ) bis ins Erwachsenenalter (indem sie ihm Bier hinstellte& kaufte, MPU mit 22 zahlte, nie für Ausfälle kritisierte) ermöglichte. Bis hin zu "ich muss ausbaden was sie verbockt hat".. Ganz schlimm an sich, dass ich das dachte, denn es ändert nichts und machte nur fertig. Nicht er ist schuld, weil er mir das antut, sondern ich bin selber schuld, weil ich mir das freiwillig antun lasse. Eine Erkenntnis. Immer nur nach dem Warum fragen bringt keine Antwort, ich hab mich das jahrelang gefragt. wichtiger ist es hinzunehmen, dass es so ist und das Beste draus machen = Land gewinnen in unserem Fall und "damit leben"im Fall seiner Mutter. Vielleicht ist es das, was Deine Schwiegermutter umtreibt?

    Er war gestern kurz unangekündigt bei den Großeltern, wir auch, Fahne voran, große Klappe "wir machen morgen was zusammen", ich"ich nicht", Folge war Ignoranz und noch mehr große Sprüche. Er hat sich heute natürlich nicht gemeldet , zum Glück ist der Kleine nicht traurig, wenn Papa keine Zeit hat. Er will auch nur mit Papa mit, wenn Mama mitgeht, aber damit tu ich ja dem Kind keinen Gefallen sondern dem Papa, weil er sonst sein Kind nicht sehen würde. Laaaange hats gedauert, diese Erkenntnis.
    Wahrscheinlich würde jeder Erziehungsberater die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, würde man ihm sagen, man will das Kind noch freiwillig in solche Verhältnisse wie beim trinkenden Vater "abgeben". Die Motivation ist ja nicht das Kind, sondern das ausgeprägte Helfer - und ihn-verstehen-woller- Syndrom; das macht(e) einen alles so kaputt.
    Man kann sich zwar sagen, der arme Vater sieht sein Kind nicht mehr oder auch das arme Kind sieht seinen Vater nicht mehr - aber im Endeffekt wäre es nichtmal von dem -man-muss-ihm-alles-nehmen-bis-er-aufwacht geprägt sondern einfach nur fahrlässig dem Kind gegenüber. Spinnen wir das Spiel mal weiter; was soll in 5/10 Jahren sein? Soll das Kind dann live miterleben wie Papa dann drauf ist (vielleicht ist er dann noch schlimmer, schon krank, hat Job verloren, trinkt morgens schon: schließlich wird es vermutlich immer schlimmer werden, weil er vermutlich ja nicht aufhören wird)? Dann gar nicht mehr anders können, weil es schon Co ist oder sich dann gegen ihn zu entscheiden? Wie schwer muss einem Kind das fallen ? Habe im Kinder-Forum gelesen und da fragte ich mich, ob man diesen Kindern das Leid und die Zerrissenheit nicht hätte ersparen können, auch wenn das hart klingt. Muss man sein Kind nicht so früh wie möglich davor bewahren?
    Ich meine dieses nur auf kleine Kinder bezogen, die gar keinen großen Wert auf Papa legen. Es gibt sogar ein Kinderbuch, in welchem einem Kind das erklärt wird, und zwar so, dass der Papa einen Schal trägt, der immer länger wird, er stolpert schon drüber, aber er kann ihn nicht ablegen.
    :shock: Total krass, würde ich nie meinem Kind geben; aber an sich ist es für ein kleines Kind vielleicht einfacher als für ein Älteres, weil es sich dann schmerzhaft eingestehen muss, dass es seinem Papa nicht wichtig genug ist, als das er aufhört (was ja auch mal unser Leitbild war). Dann ist es solch ambivalenten Gefühlen ausgesetzt; muss doch schrecklich sein für ein Kind.
    Was denkst Du ???
    Deine Meinung würde mich interessieren. Du gibst ihm Deinen Kleinen nur einmal nachmittags unter Oma's Aufsicht,oder ? Weiss er, warum? Weiss das Kind, warum es zB nicht beim Papa schlafen darf?

    Hoffe, von Dir zu hören.
    Schöne Grüße (und hoffe, hattest schöne Ostern)
    morgan

    Liebe Chanell,
    meiner hat zB vor 2,5Jahren nach der Trennung monatelang Terror gemacht und später als wir wieder normal redeten gesagt, mir wäre doch eh alles egal gewesen, ich hätte mir nichts aus ihm und seinen Worten und Bitten gemacht.

    Ich hab ihm auch niemals gesagt, dass er mir fehlte und es mir schwer fiel. So fühlte er sich dann eben eiskalt sitzengelassen und vergessen. Also war ich mit meiner Kälte dann wahrscheinlich auch schuld, dass er noch mehr getrunken hat! Klar !

    Heute bei der 2. Trennung sage ich ihm nur, dass es mir schwer fällt, Abstand zu wahren und nicht Freund mit ihm sein kann - wenn er nach nem Treffen fragt, sonst sage ich gar nichts persönliches.
    Ich will seine Nähe nicht, das wirft mich nur zurück und deprimiert wieder. Du hast Recht, das ist wie Flasche hinstellen und sagen "komm trink".

    Würde denken, dass man ihm sonst das Gefühl vermittelt, ein Nichts für uns zu sein, einer, der uns "auf einmal" egal geworden ist. Für die ist / war ja alles normal so wie es in der Beziehung lief; die verstehen auch nicht wie wir uns fühlten. Eine - in deren Augen - normale Beziehung beendet man auch nicht einfach so grundlos wenn man ein Kind hat.

    Glaube, dass sie ein Nichts sind denken die von sich selber schon genug.

    Ich fühle mich jedenfalls wohler, wenn ich ihm sage wie es ist und nicht die Kalte spielen muss, die ich nicht bin (was er ja auch weiss). Das bringt MIR doch auch nichts. Wir müssen uns der Wahrheit stellen, dann soll er das auch erfahren wenn er fragt.
    Mir geht es dabei nicht um sein Wohlergehen und seinem Recht auf die Wahrheit, sondern um mein Recht, nicht mehr so zu funktionieren wie er das ja kennt. Wenn ich vorher weiss, bei einem Treffen würde ich mich nicht wohlfühlen will ich eben keins und nenn ihm den Grund wenn er fragt statt es ihm zuliebe zu tun. Es ändert ja eh nichts und ich hoffe da auch nicht mehr.
    Ich mag mir keine Maske aufsetzen und schauspielern. Ihn abzuweisen geschieht schon nur aus Selbstschutz aber ich hoffe, dass es irgendwann normal wird und keine Wehmut mehr dabei ist. Besser ehrlich sein als weiter manipulieren (lassen).

    Es ist hart. Jeden Tag. Hilft nur, an sich und das Kind denken und was für eine unerfreuliche Zukunft man mit ihm gehabt hätte.

    Liebste Grüße
    morgan

    He,noch wach?
    Du maulst eine Verpackung an? *g*
    Muss er nicht gerade heute anrufen ??? Aaaah! Wegen Ostern,Kind usw. Achja stimmt ja, er hat noch Anhang... fiel ihm wohl ein. Hat gefragt warum ich mich nicht mehr melde, wir müssten doch normal miteinander umgehen. Aha. Hab gesagt weil mir das schwer fällt. Ehrlichkeit ist wichtig.

    Irgendwann meinte er ich wollte aus ihm einen anderen Menschen machen, mir ging es nicht um ihn. :shock:

    Früher hätte ich mich um Kopf und Kragen geredet um ihm zu verständlich zu machen, dass ich es nur gut meinte, blubb blubb, hab einfach nichts dazu gesagt.

    Will der auch noch freundschaftlichen Umgang mit mir und wundert sich, dass ich das nicht will! Davon bin ich glaub ich noch Meilen entfernt.

    Achmenno. Und grad wo Frühling wird... :?

    Wie macht Ihr das Ostern?Was macht die "Schwiegermutter"? Meine sagte mir heute sie gibt ihn auf. Schock. Hat schon bei ihrem Mann, seinem Vater,15Jahre Trinkerei mitgemacht und ferner sagte sie, sie hat kein langes Leben mehr vor sich - hoffentlich ein kürzeres als er (!!!) sagte sie - und will sich das nicht kaputt machen... Hart.

    Kein Kontakt ist das beste wenns Herz noch schwächelt aber mit Kind kann man das nur schwer durchziehen.

    GLG
    morgan

    Chanell!
    hier bin ich, gut gehts mir, bei Dir ein Auf und Ab lese ich grad... bei mir auch! Ich vermisse ihn sehr; haben seit 3Wochen keinen Kontakt mehr. Wenn nun einer liest "ihn" und der dann denkt, ich vermiss den Spriti auf dem Sofa neben mir oder ich vermisse mein Helfersyndrom .. NEIN ich vermiss die gute Seite die er hat und die Gemeinsamkeiten, das verstehen ohne viel sagen zu müssen, die Kleinigkeiten, die ihn ausmachen, bei denen ich wäre ich Prinzesschen denken würde "den heirate ich mal" , die Liebenswürdigkeiten, alles was sein normales Wesen ausmacht. Ich denke nicht, ein Trinker hat eine freundlich schauspielernde Fassade oder nur sein "böses saufendes" Ich, eben nicht. WÜrd eher sagen das Problem mit seiner Trinkerei ist ein Schatten über ihm und uns. Naja.
    Aber man darf nicht dran denken, was gut war, wir sind ja hier um uns das schlechte vorzuhalten und uns abzuhalten weiter Co zu sein.
    Es ist bestimmt leichter und weniger zermürbend ohne ihn. Kopf muss siegen, komme was wolle.
    Deiner will in eine Therapiemaßnahme??Siehe meine Antwort zu Doppel.. Ich bin immer für die alte Liebe wenn sie noch da ist..
    manchen reicht bestimmt die Familie verloren zu haben als Anstoß sich ihr Problem einzugestehen. Ich kenne einige (eine Generation vor uns allerdings, sonst wär ja traurig mit 30 schon so viele Ex-Alkis zu kennen) , die -vor die Wahl gestellt und/oder verlassen - eine Therapie machten und seither trocken sind. Bei diesem Schritt dann bei dem Alki zu bleiben, Freund oder Partner, muss ja nicht bedeuten, der Co ändert sich nicht auch und provoziert womöglich Inkonsequenz bei dem Trinker...

    Mag gar nicht so sensibel daher reden aber wenn man sich dank dem Forum / Büchern / sonstwas erstmal aus seiner Lage (Mitleid,Hoffnung,Verzweiflung,Kampf zwischen Verachtung und "Treue", ihn trotzdem schätzen und achten,verteidigen, usw) theoretisch und sachlich und nur-noch-und-endlich-mal-an-sich-denkend befreit hat dann bleibt noch der emotionale Abschied, der für mich schlimmer ist. vielleicht war ich nur bisschen Co, sind ja schon bald 3 Jahre getrennt.
    nun denn.
    nicht, dass Du gerade Deine "ICH"Phase hast und nun mir nichts zu antworten hast oder schimpfst, da lass ich das mal lieber. ;)

    Was macht Deine Prüfung?Hast da überhaupt noch einen Kopf fürs lernen?

    knuff dich, meine liebe! ;)
    morgan

    Liebe Doppel,
    ich finde das schön für Dich, Deine Familie, freut mich für Dich und hoffe für Dich, dass es gut geht mit seiner Therapie!! Ehrlich!!

    Oft muss doch bei dem Schritt, sich _endlich_ zu lösen, zunächst mehr zwanghaft auf den Verstand und nicht auf das Herz gehört werden. Und das muss man sich bei jedem aufkeimenden Zweifel an der Richtigkeit der Trennung oder Einsamkeitsanfall immer wieder vor Augen halten. Das konsequent zu schaffen ohne zu leiden ist wirklich schwer. Man weiss zwar, dass sich-weiter-da-reinziehen-zu-lassen falsch ist, weil man sich doch befreien wollte, aber ist es echt harte Arbeit. Mal mehr, mal weniger; ein Auf und Ab. Wenigstens bei mir und wenigstens am Anfang bestimmt bei vielen anderen auch. Es wird doch nicht nur die Co-Abhängigkeit im krankhaften Sinne gewesen sein, die uns bei ihm bleiben ließ.

    Schließlich haben wir alle uns denjenigen einmal auserkoren, mit ihm sein Leben zu teilen und nicht plötzlich einen Knopf, der die Gefühle für ihn gleich mit aus knipst. Die Einsicht, dass Trennung besser ist, kam auch nicht von heute auf morgen, wie sollen dann Gefühle so mal eben verschwinden?

    Es gehört zwar auch viel Mut dazu, sich zu trennen und den schlimmen Tatsachen ins Auge zu sehen und daraus Konsequenzen zu ziehen. Aber ich persönlich finde das auch stark von Dir, dass Du noch an ihn glauben willst und Euer Leben nicht aufgibst.

    Beim 3. Versuch allerdings wärs schon zu Recht fragwürdig..

    Hier geht es doch darum, dass man den Absprung schafft und daher evtl die drastischen Meinungen. Das ist richtig und hilft ja auch. Manche sind wohl auch enttäuscht worden, wenn eine Therapie nicht oder nicht auf Dauer geholfen hat. Manche sagen, wenn einer eine Therapie für jemanden anderen und nicht für sich macht, dann wird das nichts.
    Meinungen sind Meinungen...

    Er hat sich seinem Problem gestellt, mit der Therapie nun offiziell gemacht und das ist für einen Trinker schon eine andere Leistung als zu versprechen "ich trink nun weniger" oder "nur noch am Wochenende" und auf diese Phrasen haben wir mitunter jahrelang aufgebaut ! Ein Eingeständnis allein uns gegenüber, ein Arztbesuch nur oder gar eine Therapie - das ist doch das, was wir alle jahrelang gehofft haben ehe wir hier waren.


    Für Euch alles Gute !

    morgan

    PS:hab auch grad so einen Durchhänger - würde meiner morgen seinen Arzt aufsuchen und sich helfen lassen wollen - die ganze "Sache" stünde sofort in einem anderen Licht da. Ich denke und hoffe, auch so etwas "Schwaches" zu schreiben ist nicht verwerflich hier.

    Hallo nochmal,
    um das Thema "Kind beschützen ?" nochmal aufzugreifen:
    Mir fiel gerade auf, dass sehr sehr viele hier bereits aus Alkoholikerfamilien kamen/kommen und dann auch einen Partner, der trinkt, gerieten. :shock:

    Ich dachte, so "blöd" bin nur ich bin so blöd gewesen (mein Vater ist auch Trinker, kenn den gar nicht anders, seit 1990, da war ich 11, weiss ich gottseidank nichtmehr wo er ist und was er macht) und denke, warum haben die Alarmglocken nicht schon damals gleich nach dem Kennenlernen geläutet und man hat das Weite gesucht... Insofern tröstlich, dass man nicht alleine so von einem Dilemma ins andere geriet.
    Haben wir ein Verhaltensmuster als Kind gelernt und vorgelebt bekommen, dass dann den - nenn ich es mal Schaden - anrichtet, dass man selbst als Erwachsener noch die Gesellschaft genaudieser problematischen Existenzen sucht..

    Noch mehr oder erst Recht ein Grund, der dafür spricht, sein Kind davor zu bewahren, und den Kontakt zum trinkenden Vater nicht noch zu forcieren. Am besten wäre wohl das Kind ihm gar nicht mehr zu geben (vermutlich wäre das auch die Meinung eines jeden Jugendamtes). Wenn nur nicht der starke Wille, andere zu beherrschen, Dinge zu entscheiden, Wahrheitverdreherei, Schuld-immer-bei-anderen-suchen, bis hin zu Aggressionen und Wutausbrüchen bei denen zu erwarten ist, denen man das widerum erläutern müsste...


    Wo ja "früher" dann nichtmal mehr der Gedanke "mein Kind soll seinen Vater nicht verlieren" sondern eher, der "ich will dem Vater nicht sein Kind nehmen" im Vordergrund stand. Auch eine krasse Vorstellung; man wollte doch immer eine gute Mutter sein; dabei ist einen trinkenden Partner zu ertragen und dem Kind als Vorbild zuzumuten, wohl eher das Gegenteil. Erkenntnis ist der erste Weg zur Besserung..

    Irgendwie gibt es ein Leben vor dem Austausch mit den Leuten hier beherrscht von Schuldgefühlen, dem sich alleine mit dem Problem fühlen, zweifelnden Gedanken, Ängsten und Depris. Nach dem Trauern, nach der Trennung, dem weinen um die Familie (bei mir sehr ausgeprägt) kommt erstmal nichts. Was gibt es Neues, auf was man sich konzentriert? Ausser das übliche halt, Kind,Job. Muss man sich irgendwie neu aufstellen habe ich so festgestellt und darauf lauern, was man denn nun gern will. Und das Warten "wie ist er heute drauf?meldet er sich?was macht er?geht er wieder nächtelang weg?ist er wieder verschollen?versetzt er uns oder nicht?wird das nochmal was?" , das dann wegfällt, muss man anders nutzen..
    Dann schlägt die Trauer in Abgrenzung und Ablehnung um, bis hin zu "den Spieß umdrehen" und ihm noch ein schönes Leben im Suff zu wünschen.

    Hoffentlich auch normal. ;)

    Gibt ja auch immer wieder Ärzte, die meinen Alkoholikerkinder sind gefährdet, selber später ein Problem mit dem Trinken zu bekommen. Genug Trinkergenerationen gibt es auch in einer Familie vereint..
    Dass aber die Kinder gefährdet sind, später an so einen Partner zu geraten, davor warnen die nicht.

    Wieder mal eine Erkenntnis gewonnen hier. Heute würde ich den Thread "Kind beschützen !" nennen - ohne Fragezeichen.


    Einen schönen Sonntagabend allen
    morgan

    Liebe Chanell,
    Du schriebst noch, dass Dir nicht zum lachen ist, weil er rumjammert und Dich einwickeln will. Wie wäre es, wenn Du einfach gar nicht mehr mit ihm sprichst ???
    So mach ich das grad und das schützt einen vor dem Mitleid und dem Gewissen, was einen dazu bringt, sich wieder einzulassen und sei es nur das übliche Geplänkel und die Masche, die wir schon tausend Mal gehört haben. Irgendwo bewegt einen das ja doch immer wieder.

    Du kannst ja seine Mutter einspannen, was Treffen mit dem Kind angeht. Wenn Du ihn/die Beziehung ablehnst und Ihr Euch gemeinsam mit dem Kind trefft, dann spürt dein Kleiner das sicher auch, dass Mama das ganze nicht so behaglich ist. Aber wenn er seinen Kleinen noch gelegentlich sehen darf, dann könnte das doch seine Mutter arrangieren (zB Treffen nur bei ihr, ohne Kind mitnehmen o.Ä.). Dafür muss sie stark sein, nicht wir. Also bei mir ist es so, dass ich nicht mit ihm reden kann und will und sehen schon gar nicht. Derzeit halt. Denn er ist ja nun auch nicht gerade irgendein Typ, dessen Anblick und Nähe einen emotional nie berührt hat...
    Ausserdem haben wir immer nur gelitten mit denen. Nun ist er mal dran. Und wenn er ausser seine Saufkumpanen gar keine normalen Menschen mehr kennt dann ist es ihm bestimmt auch wichtig gewesen, uns zu haben. Denke ich. Irgendwie bin ich heute so auf Krawall gebürstet was ihn angeht. Aber dieses "einlullen" lassen bzw nur den Versuch zuzulassen und auszuhalten, das ist nicht einfach !!!
    Darum: die haben sich entschieden und nun sollen sie alleine in ihrem Sumpf bleiben - ohne uns. Oder ??
    Ich hab zu meinem mal gesagt "ich pfleg dich nicht wenn du mal krank wirst davon" um gleich danach zu sagen"wahrscheinlich doch".. Engel links, Teufel rechts.
    Aber erstaunlich, was man hier aus diesem Forum mitnimmt ... nämlich, dass man auch was zu sagen hat und auch wenn man keine Waffen hat - so wie die welche haben, indem sie uns mit krank und abhängig von ihnen gemacht haben - die EISKALTE schulter einen doch davor bewahrt, weiter zermürbende Gedanken um deren Wohlergehen zu haben.
    Das soll jetzt nicht abwertend klingen, wenn ich von DENEN und DIE rede, aber ist schon so, dass man so nen Schutzwall aufbaut. Mit der Zeit. Vielleicht hilft das. Und hoffentlich hält das an...

    Hast Du ne Therapie gemacht oder hast das vor?

    LG

    nabend,
    was mich wirklich richtig tröstet, dass DIE alle gleich sind und uns alle gleichermaßen enttäuschen!!! Dann muss es wohl nicht an mir persönlich liegen, wenn er so ist. Gestern wieder angekündigt, den Kleinen haben zu wollen, die Oma (seine Mutter) den Kleinen von KiGa geholt und womit hat sie ihren Abend verbracht ??? Obwohl sie an sich auch etwas unternehmen wollte ??? Richtig: warten ... er kam natürlich nicht ums Kind zu holen.... heut riefen seine Eltern ihn dann an, um nachzuhaken, kam nur "hatte Abendessen mit der Firma" (wie meine Gedanken sich schon bildlich vorstellen, wie er sich zugeschüttet hat ! und wie sein Abend verlief!wie er selbstherrlich gestikulierte! usw ... aber war ja ein "Essen") und auf die Frage warum er nicht am Nachmittag kam, hiess es "hab geschlafen". Ist ja auch klar, samstags nachmittags schlafen ist ja auch wichtiger (wahrscheinlich nötiger aufgrund des Katers!!!! ) als alles andere... Ja, wir machen uns zu sehr und permanent nen Kopf über die und die hocken in Fuselwatte gekuschelt da und denken an gar nichts mehr.

    Meintest Du, das Hochgefühl bleibt aus bei Dir? Nee, bei mir, oder wie nun? Also ich hab erstmal 4Tage geheult, mich ganz "egoistisch" zum Arzt begeben und mich 3Tage krank schreiben lassen. Das war schon ne Leistung, die ICH sonst nieeee gemacht hätte. Aber seit ich eine Weile hier rumlese und schreibe ist es besser zu ertragen und irgendwie verläuft das "Abhaken" in Phasen.

    Traurig ist es immer noch. Vor allem wenn einen das Wort Familie irgendwie quer im Magen liegt, weil das nun ausgeschlossen ist. Nicht, dass es je übermäßig existierte; aber die Hoffnung auf Besserung, die war ja immer da, sonst hätten wir uns ja schon losgesagt, als das Kind ne Woche alt war. Nun denn.

    Samstagabend; alle Welt und er laben sich grad an berauschenden Getränken und wir schreiben hier...

    Hat hier noch wer, der mitliest, auch so eine unglaubliche Abneigung gegen Trinken??? Ich krieg schon nen Hals, wenn ich das Öffnen eines Bierdeckels höre!!! Eine Freundin von mir, die auch nen Freund hatte, der extrem getrunken hat, die hatte schon einen Hass, wenn nur der Kühlschrank aufging...
    Früher - in der Jugend aufm Dorf *g* - hab ich ja auch wirklich gerne mal getrunken, auch gerne bis sonntags um 8 Uhr früh. Zwar gings mir genau 6 Tage elend bis zum nächsten Samstag, aber dann gings wieder los. Aber nun habe ich 5jahre dieses Auf und Ab mit ihm gehabt und seit mindestens 2 Jahren ekelt mich Alkohol total an. Trinke vielleicht 2mal im Jahr noch was.


    Er quengelt auch rum , ruft an, meint wir müssen reden, usw. Wenn er sagen würde "ich gehe zum Arzt und lass mir helfen" DANN können wir gerne reden aber vorher nicht. Das macht doch fast schon Spaß, auch mal die fiese und kalte Seite zu zeigen, seltsam.

    Hier fühlt man sich schon wie in einer Selbsthilfegruppe. :) Praktisch, dass man dafür nicht mal aus dem Haus gehen muss (wenns Kleine nebenan schlummert).


    Um auf Dein Thema zurück zu kommen:

    Seine Mutter wird ihn sicherlich immer beschützen wollen. Vielleicht fragt sie sich auch manchmal, was sie falsch gemacht hat und dazu führte, dass er so wurde. Sicher tut es ihr leid, weil sie ihm gewünscht hat, dass er sich für die Familie ändert. Sie kann nicht anders, so sind Mamas doch. Nur stellt sich der Verstand wieder ein, wenn Du ihr sagst, warum es nicht mehr ging mit ihm.

    Ich kenne auch einige Bekannte der Generation meiner Mutter, wo die Frauen immer zu ihrem Mann hielten, jahrelang sein Trinken duldeten, das als ihre Pflicht ansahen (früher halt...) und irgendwie bewundernswert einerseits. Allerdings haben auch alle diese Männer irgendwann ihre Therapie gemacht.

    Der Nachbar der Großeltern hier hat täglich 10 Halbe - 5 Liter (unglaublich !!!!!!!) getrunken (tagsüber in der Arbeit) und das jahrelang. Als er vor die Wahl gestellt wurde und kurzfristig im Gästezimmer wohnen musste, hat er tatsächlich einfach so aufgehört!!! Nimmt wohl Medizin und geht zu den AA. Mehr nicht. Seit einem Jahr trocken.
    Aber der Gedanke "warum macht meiner das nicht" den schieb ich mal weg.

    Jez aber Schluss mit meinen Ausschweifungen hier.

    Liebe Grüße

    Nein, ich meinte, wie Du ihm erläutert hast, warum Du Dich nun getrennt hast. Wenn man sagt, dass mich sich aufgrund der Sauferei nun trennen muss, ist das für DIE ja kein Argument/kein Problem und schon gar kein Grund sich zu trennen...
    lg

    Liebste Chanell,
    genau das habe ich auch schon gedacht aber nicht zu fragen gewagt. ;)
    x Klicks und keine/wenige Antworten; das ist ja fast wie mit ihm, wo man auch gegen Wände redete ... ;)
    wie gehts so?
    Frag Dich mal, wie Du es IHM klar gemacht hast, dass er ein Problem hat. Eher so Richtung Vorwürfe oder Sorgen oder "du bist einfach krank". Hab dasselbe in dem "Kind beschützen"-Thread gefragt ; mal sehen was kommt...
    LG
    morgan

    Lieber Feuervogel,
    habe beschlossen, keinen Kontakt mehr zu IHM zu haben. Das macht einen nur mürbe und klein. Wegen unserem Kleinen muss ich es aber irgendwie; werde aber seine Eltern einspannen.
    Meine Frage - nachdem er nun meinte, "wir müssen mal quatschen" und ich sagte, dass er entschieden hat was ihm für sein Leben lieber ist (gemeine Wortwahl ...) und ich das hinnehme und keinen Redebedarf mehr sehe, frag ich mich wie ich ihm klarmache, dass ich mit ihm gar nichts mehr zu tun haben will. Ich mein, nem Alki klar zu machen, dass er ein Problem hat geht ja mal gar nicht. Eher auf die "kanns nicht mitansehen wie du dich ruinierst" Schiene oder "du bist krank, es ist sinnlos"ganz direkt... keine Ahnung grad...
    für ihn ist ja alles was er tut normal. Hab auch schon überlegt, ihm zu sagen er soll mal überlegen ob er seinem Kind antun will, zuzusehen, wie er sich ruiniert. Ob er nicht den Wunsch hat, noch lange gesund zu leben , um immer zu wissen, wie es seinem Kind geht und es mitzuerleben.
    Er sieht es eh alles nicht ein.

    lg
    morgan
    PS: und wenn nicht genug Antworten kommen, fühl ich mich wie die liebe Chanell und mach nen eigenen Thread dazu auf 8)

    Hallo Käferchen,
    Danke auch, aber diesmal habe nicht ich ihn verlassen (wir haben es seit 1,5Jahren wieder mit Beziehung versucht) sondern er sich bewusst für seine vermeintliche Freiheit "ich werde mein Leben lang trinken, das ändere ich nicht, und darum funktioniert unsere Beziehung nicht mehr" entschieden.
    Und ich bin entsetzt, verletzt und muss die Hoffnung, die ich ja immer hatte, begraben.

    Aber zwei Tage hier lesen und schreiben war schon gut. Wenigstens fühlt man sich nicht so allein.

    LG
    morgan

    Danke Euch beiden erstmal. Klingt so gut, aber mein Alltag sieht so aus: um 5 Uhr aufstehen, 7 Uhr Kind zum Kiga, um 8 Uhr Arbeit bis 16 Uhr, losdüsen, 17 Uhr Kind holen, das dann um 21 Uhr erst schläft. Wenn man dann noch 8 Stunden hat bis der Wecker wieder klingelt, hat man einfach keinen Freiraum, auch keine Energie mehr, sondern muss weiter funktionieren. Das führt dann wieder zu Selbstmitleid und Zweifeln "ich muss alles alleine schaffen - schaffe ich das?" und der neidischen Wut "er hat seine Freiheit und keinen Stress", weil er nicht der Gestrafte ist, obwohl er die Familie ruiniert hat. Ein Dilemma. :(


    morgan