Beiträge von Neraa

    Frozen Tears,

    ich denke, jede Selbstmorddrohung sollte man ernst nehmen.

    Aber bevor man jemandem helfen möchte und kann, sollte man sich mit der ganzheitliche Problematik auseinander setzen.

    Wenn Du Dich damit auseinander setzen willst, und Dich somit in einen Verantwortungsbereich bringen willst; und das tust Du automatisch sobald Du Dich bei einer bestimmten Dir nahestehenden Person, damit auseinandersetzt, solltest Du Dir darüber im Klaren sein, daß Du nur versuchen kannst, dem jenigen Hilfe anzubieten, aber es nicht beeinflussen kannst, ob er sie auch annimmt.

    Du kannst Dir anhören warum er sein Leben beenden will und mit ihm zusammen Hilfsangebote suchen, es ihm nahelegen einen Therapeuten aufzusuchen, aber wenn er es ablehnt, hört Deine Verantwortung auf.

    lG
    Neraa

    Danke Euch dreien,

    per Zufall habe ich heute hier noch einmal gelesen und konnte nach dem dieser Thread mein Interesse geweckt hatte, es nicht lassen mich dazu zu äußern.

    Zur Zeit bin ich noch ziemlich akut in der Situation drin und versuche mich mit den anfallenden Problemen auseinander zu setzen.

    Ich kann nur immer wieder betonen, wie gut es jetzt ist, daß ich bereits ein Jahr Therapie hinter mir habe, dadurch, daß mein Mann solche Androhungen in den letzten Jahren immer wieder geäußert hat, und es Ende des Jahres auch versucht hat, bzw. mich darauf hingewiesen hat, daß er es versucht hat, habe ich mich sehr genau mit unserer Beziehung, in der in den vergangenen Monaten Alkohol nur noch eine kleinere Rolle gespielt hat, auseinander gesetzt.

    Gerade weil ich diese Gefahr im Hinterkopf hatte, und als alternative die Möglichkeit, daß er seine Wut und Agression an mir ausläßt, habe ich intensiv versucht ihn in meine Gedankengänge mit einzubeziehen und habe immer wieder auch ausführlich mit ihm über das Thema Co- Abhängigkeit und Eigenverantwortung gesprochen.

    Er selber hat die gleichen Bücher zu diesen Themen gelesen, wie ich und wir haben uns darüber ausgetauscht.

    Er hat zwar eingesehen in der Vergangenheit Fehler gemacht zu haben, aber er war nicht in der Lage, das eigentliche Problem zu erkennen. Weder sein Alkoholproblem noch seine eigene Co- Abhängigkeit konnte ich ihm näher bringen.

    Sein ganzen Handeln und Denken, war in den letzten Monaten von mir abhängig, nachdem ich ihm gesagt habe, daß ich so nicht mehr mit ihm zusammenleben kann.
    Er hat zwar sein Verhalten geändert aber er hat sich meinen Bedingungen unterworfen, und hat somit die Alkoholsucht unterdrückt, in dem er seiner Co- Abhängigkeit mehr Aufmerksamkeit geschenkt hat.

    Mein Bemühen das alles zu verstehen und auch meinem Mann meine Gedanken zu vermitteln, geben mir jetzt das Gefühl alles in meiner Macht stehende getan zu haben.

    Ich habe in den letzten Monaten ganz genau beobachtet, was unsere Beziehung und unser Umgang miteinander mit uns macht.

    Für mich habe ich erkannt, daß ich ihm nicht helfen kann, und mir nicht helfen kann, wenn ich keinen Abstand zwischen uns bringe.

    Einzig der Gedanke, daß jeder für sein eigenes Leben und die dazugehörende Einstellung verantwortlich ist, hält mich zur Zeit hoch.

    Ich mache weder ihm Vorwürfe sich so entschieden zu haben, noch mir. ( Zumindest, wenn ich es logisch betrachten kann)

    Aber trotz allem, auch wenn es logisch im Kopf verhanden ist, spielen die Gefühle nicht immer mit. Und es ist sehr schwer und anstrengend aus dieses Gefühlen wieder herauszufinden.
    Auch hier danke ich der Therapie, weil ich während dieser Zeit auch gelernt habe, mich mitzuteilen, und ich daher jetzt auch von Außen Unterstützung bekomme, in dieser Situation logisch zu bleiben.

    Ich kann jedem, der seine Problematik erkannt hat, wirklich nur empfehlen, die erste Hilfe, die man geben kann, ist die sich selber helfen zu lassen. Nur wenn man selber verstanden hat, worum es hier eigentlich geht, nämlich ist erster Linie um die eigenen Probleme und wie man damit umgeht, kann man anderen Helfen; wenn sie es denn annehmen wollen und können.

    Hallo Ihr,

    da dieses Thema anscheinend noch immer für einige hier interessant zu sein scheint, möchte ich, nachdem mein Mann sein Leben vor ca. 3 Wochen beendet hat, gerne meine Sicht der Dinge mitteilen.

    Ich sehe es genau so wie MrHardcore.
    Im Prinzip ist es das gleiche, wie mit der Co- Abhängigkeit auch.
    Man kann seine Hilfe anbieten, man kann anführen wo derjenige sich Hilfen holen kann. Aber letztendlich, bleibt es der Person selber überlassen, ob er die Hilfen annehmen möchte, bzw. kann.

    Als Angehörige kann ich für mich sagen, daß ich das alles getan habe, fast bis zur Selbstaufgabe.
    Über den Begriff Co- Abhängigkeit, bin ich genau dahin gekommen, was MrHardcore empfohlen hat. Ich habe für mich eine Therapie gemacht, habe dabei auch die Hilfe bekommen, wie ich meinem Mann hätte helfen können.
    Ich habe alles, was ich gelernt habe mit ihm durchgesprochen und feststellen müssen, daß er es nicht verstehen wollte oder konnte.
    Letztendlich war ich gezwungen, mich davon zu distanzieren auch auf die Gefahr hin, daß er seine Androhungen umsetzt.

    Für mich stand nur zur Wahl, entweder ihm gerecht zu werden und mich aufzugeben, oder mir gerecht zu werden und ihn aufzugeben, bzw. ihm die Verantwortung für sich zu überlassen.

    Mein Mann war nicht bereit, oder nicht fähig, diese Verantwortung im Sinne, ich führe mein Leben eigenverantwortlich fort, zu übernehmen und hat sich dazu entschlossen sein Leben zu beenden.

    Es war seine Entscheidung aus welchen Gründen auch immer, er war nüchtern, und wir haben auch über genau diese Prolbematik gesprochen. Auch ich habe mit ihm schon die Situation eines Versuches erlebt und ihm damals zu verstehen gegeben, daß ich nicht bereit bin, mich weiter unter Druck setzen zu lassen.

    Mein Mann ist darauf hin bei unser Hausärztin und einem Psychiater gewesen.
    Er hat bis auf die verschriebenen Antidepressiva alle Hilfsangebote abgelehnt.

    Die Verantwortung für solche Gedanken, bleibt, egal in welchem Zustand die Person ist, letzendlich immer bei ihr selber. Hilfe kann einen nur erreichen, wenn man in der Lage ist sie anzunehmen.

    Als Angehöriger ist man machtlos, wenn man den Partner nicht erreichen kann, das gilt für solche Androhungen genauso, wie für den Alkohol.

    Man kann es versuchen, aber letztendlich kann man sich nur selber davor retten sich da mit hineinziehen zu lassen.

    Ich denke, jeder der nicht wirklich einen Angehörigen, dem man helfen wollte, auf diese Art verloren hat, kann ich hier klare Tips und Anregungen geben.

    So lange, wie man sich damit auseinander setzt, ob man jemandem Helfen kann, auch in diesem Fall, den die angebotene Hilfe nicht erreicht, steckt noch mitten in einer Co- Abhängigkeit.

    Sich für dieses Thema zu sensibilisieren ist sicherlich ein guter Gedanke, um darauf hin seine Hilfe anbieten zu können, aber einen erwachsenen Menschen, "nur weil er Alkoholkrank ist", mit einem Kind zu vergleichen, ist reine Co- Abhängigkeit.

    Für ein Kind kann und muß man die Verantwortung übernehmen, ein Erwachsener darf eigene Entscheidungen treffen und so lange man ihn nicht entmündigen läßt, sind einem die Hände gebunden und selbst dann, würde er Wege finden, denn auch eine "Zwangstherapie" kann nur dann Erfolg haben, wenn der Patient einsichtig ist.

    Ich denke, jeder der Vermutungen oder Behauptungen aufstellt, daß es Möglichkeiten gibt, es verhindern zu können, wenn die Person uneinsichtig ist, verpaßt mit solchen Äußerungen jedem Betroffenen einen Schlag ins Gesicht, schürt damit Schuldgefühle und verurteilt dazu weiter zu Zweifeln.

    LG Neera

    Hallo an alle,

    gerade eben habe ich erst bemerkt, daß Karsten mir zu mir meinem Geburtstag ein Nachricht geschrieben hat, da diese Benachrichtigungen an eine E-Mail- Adresse gehen, die ich nicht regelmäßig nachschaue.

    Mein Geburtstag ist nun schon drei Wochen her, und in diesen Wochen ist einiges passiert.

    Zwar ist die Stimmung bei uns zur Zeit sehr nagativ, aber dennoch möchte ich mich bei Euch und vor allem bei Karsten für dieses Forum und für Eure Anregungen bedanken.

    Vor ca. 1 1/2 Jahren habe ich das erste Mal hier geschrieben, um mich über unsere Beziehungsprobleme zu informieren.

    Von Euch habe ich die ersten Anregungen bekommen, wie ich uns helfen kann mit der Situation, in der wir damals gelebt haben umzugehen.

    Ich habe auf Eure Ratschläge gehört, und für mich Hilfe angenommen, in dem ich einen Psychologen aufgesucht habe.

    Durch diese Hilfe konnte ich lernen mich besser zu verstehen und zu mir selber zurück zu finden.

    In diesem Forum habe ich dann allerdings doch nicht weiter geschrieben, da unsere Probleme im letzten Jahr dann doch eher in anderen Berreichen lagen.

    Mein Mann hat seinen Alkoholkonsum in den letzten 12 Monaten stark eingeschränkt und nur noch ab und an Bier getrunken. Ich selber bin zuerst noch tiefer in ein Depression gerutscht, weil ich mir Vorwürfe gemacht habe, daß ich seine Versuche sich zu ändern nicht so annehmen konnte, wie er es sich gewünscht hätte.

    Ich habe in den letzten Monaten gelernt klare Grenzen zu setzen, und für mich festzustellen, in wieweit ich mich ihm, nach dem was wir in den Jahren zuvor miteinander erlebt haben, wieder annähern kann.


    Mein Mann war trotz vieler Gespräche nicht bereit, für sich Hilfe anzunehmen, sondern hat aus meiner Sicht, die Situation aussitzen wollen, bis ich meine Probleme wieder in den Griff bekommen hätte. Er hat sich an die Hoffnung geklammert, daß, wenn ich meine Probleme wieder im Griff habe, alles wieder beim Alten wäre. Er sich nur einfach solange nach meinen Bedingungen richten müßte, und er sich "nur" in Zukunft beherschen müßte und sich mir und meinen Regelen fügen müßte.

    In den Tagen, um meinen Geburtstag, habe ich für mich den Entschluß gefaßt, mich von meinem Mann zu trennen.

    Ich habe mich, in dem Glauben ihm nicht helfen zu können und der Befürchtung, daß er dann wieder anfangen würde zu trinken, allerdings in der Hoffnung, daß er es nicht tun würde, für ein unabhängiges, eigenständiges Leben, nur mit der Verantwortung für meine Mädels und mich entschlossen.

    Ich denke, diese Entscheidung war richtig, weil ich für mich zu der Erkenntnis gekommen bin, daß mein Mann zu sehr auf mich fixiert war, um sich auf sich selber zu konzentrieren.

    Nachdem ich ihm meine Entscheidung ausdrücklich mitgeteilt habe, hat er sich dann auch auf sich konzentriert. Allerdings leider in eine negative Richtung.

    Die Mädchen und ich beginnen an diesem Wochenende ein neues Leben, zu dritt, unabhängig von meinem Mann, allerdings auf eine andere Art und Weise, wie ich es vor genau einer Woche, um diese Uhrzeit nicht im Sinn hatte.

    Die letzte Woche war für mich eine Erfahrung, die ich ohne Eure Anregungen wohl nicht hätte meistern können.

    Hätte ich mich im letzten Jahr getrennt, als ich es schon einmal vorhatte, wäre es sicherlich auf das gleiche Ergebnis heraus gelaufen, nur hätte dann niemand gewußt, was bei uns gewesen ist, ich hätte noch nicht verstanden, daß ich für das Verhalten meines Mannes keine Verantwortung trage.
    Durch Eure Anregungen habe ich gelernt mich nach außen mitzuteilen, das alles zu verstehen und konnte dadurch im Vorfeld so weit mir ins Reine kommen, daß ich die letzten Tage für mich annehmen konnte, ohne sofort ganz tief in die Falle der Schuldgefühle zu fallen.
    Und ich hatte die Möglichkeit, über alles was mir durch den Kopf ging offen zu reden, weil es mitlerweile Menschen gibt, mit denen ich ganz offen reden kann, weil sie genau wissen, was mir auch in den letzten Monaten durch den Kopf ging und daß ich meine Entscheidung nicht unbedacht getroffen habe.

    Nachdem ich ausgerechnet heute Karstens Nachricht gelesen habe, ist es mir ein Bedürfnis, das hier mitzuteilen, meine positven Erfahrungen für mich, die mir nun helfen, aber auch das negative Ergebnis für unsere Familie, vielleicht auch als Mahnung.

    In erster Linie möchte ich aber hier mitteilen, daß auch ein solches Ergebnis, so schlimm es auch ist, im Moment auch von mir und meinen Mädels in gewisser Hinsicht als positiv gerwertet wird.

    Wir fangen nun ein neues Leben an, ohne Angst. Wir blicken nach vorne, konzentrieren uns auf das, was wir uns für unsere Zukunft wünschen, ohne darrauf zu schauen, wie es ihm damit geht, ohne Angst vor den Auswirkungen, die sein zukünftiges Verhalten auf uns haben kann.

    Wir gestalten nun unsere Zukunft. Und das kann ich schon jetzt, weil ich Euch entdeckt habe, und durch Euch einen Weg gefunden habe, damit umgehen zu können.

    Seit einer Woche, irgendwann am Nachmittag bin ich Witwe. Er hat sich für diesen Weg entschieden. Er hat es so gemacht, daß die Mädchen ihn nicht finden und sehen mußten, was vor einem halben Jahr noch anders gewesen wäre, weil ich die Kraft hatte, es ihm nach einer ernsthaften Androhung quasi in Verantwortung zu geben, daß er das seinen Töchtern nicht antun darf.

    Ich danke Euch, daß ich jetzt in der Lage bin mit dieser Situation umzugehen. In dem Wissen, daß ich nicht die Schuld daran trage, daß mein Mann eine Entscheidung getroffen hat, die ich nicht hätte ändern können, außer ich hätte mich weiter nur auf ihn fixiert und mich nicht angenommen.


    Mit einem positiven Blick in die Zukunft
    Neera

    Hallo Rosita,

    Ich habe mich hier lange nicht gemeldet, da ich mich in den letzten Monaten sehr viel mit mir selbst und unserern Problemen auseinandergesetzt habe.

    Ich habe gerade Deinen Eintrag von heute morgen gelesen und dabei fiel mir ein, was bei mir in den letzten Wochen einen großen Durchbruch gebracht hat.

    Ich habe von meinem Therapeuten ein Buch empfohlen bekommen: Liebe macht Stark.

    In diesem Buch gibt es ein Kapitel in dem es darum geht "mikroskopisch genau die Wahrheit zu sagen".
    Damit ist gemeint nichts zu verschweigen, sondern offen zu sagen, was einen Bedrückt und so genau wie möglich seine Gefühle auszudrücken.
    Es wird darin gesagt, daß sobald man etwas anderes sagt, als man eigentlich denkt oder fühlt das bei dem Gegenüber erspürt wird und er merkt, daß man nicht wirklich hinter dem steht, was man sagt.

    Ich denke, daß Du genau wie ich ein Problem damit hast Deine eigenen Grenzen zu erkennen und dadurch nicht wirklich hinter dem stehst, was Du zum Ausdruck bringen willst.
    Erst, wenn Du für Dich fest Deinen eigenen Willen gefunden hast, kannst Du Dich auch so zum Ausdruck bringen, daß andere sich damit zufrieden geben. Solange Du selber schwankst und Dir nicht sicher bist, kann es Dein Gegenüber erspüren und wird Deine Schwachstellen finden.

    Ich weiß, daß hört sich oberschlau an, aber ich habe in den letzten Wochen schon einige Male gemerkt, daß es funktioniert. Es ist nur schwierig es umzusetzen.

    Versuche Dir in Deinem Kopf genau zurechtzulegen, was Du willst und was Du nicht willst. Um so klarer Du das vor Augen hast, umso fester stehst Du da und um so weniger bist Du angreifbar oder manipulierbar.

    Ich hoffe, ich konnte mich so ausdrücken, daß es Dir hilft. Wichtig ist, daß Du Dir bewußt machst, wo Deine Grenzen sind und das Du davon überzeugt bist sie einhalten zu wollen und Dich durchsetzen zu wollen.

    LG
    Neraa

    Hallo Malola,

    freut mich für Dich, daß Du einen entspannenden Urlaub hattest.

    Für Deinen Umzug wünsche ich Dir alles Gute.

    Deine Gefühle hinsichtlich des momentanen Friedens kann ich gut nachvollziehen. Mir geht es im Moment genauso.
    Man hat irgendwie immer im Hinterkopf, daß irgendwann der Rückschlag und damit die nächste Enttäuschung kommt. Mir fällt es in dieser Situation sehr schwer seine Bemühungen als positiv anzusehen und anzunehmen.

    Eine räumliche Trennung wird Dir sicher helfen den für Dich nötigen Abstand zu haben, und das Geschehen aus sicherer Entfernung zu beobachten.

    Liebe Grüße

    Neraa

    Hallo Rosita,

    ich habe mich in den letzten Tagen wieder in Deinen Thread eingelesen,

    Mein erster Gedanke war, hab´ich ein Glück, daß wir diese Phase im Moment erst mal hinter uns zu haben scheinen.

    Deine Gefühle kann ich sehr gut nachvollziehen und bewundere Dich dafür, daß Du es schaffst, für Dich diese Freiräume zu schaffen.

    Auch Deine Irritation, daß er plötzlich ein paar Tage nichts trinkt, kann ich gut nachvollziehen, da ich im Moment eigentlich mitten in dieser Irritation festsitze. Jetzt wo mein Mann sein Verhalten komplett umgestellt hat und nicht mehr trinkt, kann ich damit nicht umgehen.

    Mir ist aufgefallen, daß Du Dich sehr auf das Essen konzentrierst, das scheint ein Thema zu sein, daß bei Euch (oder bei Dir) sehr viel Raum einnimmt. Mir kommt es so vor als ob Du Dich darüber difinierst, ob Du für ihn kochst oder nicht und ob er damit zufrieden ist oder nicht. Dich davon abzugrenzen scheint Dir schwerer zu fallen als Dich als Person von ihm abzugrenzen.

    Ich weiß nicht, was ich dazu jetzt weiter schreiben soll oder kann, aber es ist mir halt aufgefallen. Und ich frage mich, ob es evtl. auch eine Anregung für einen Gedankengang sein kann, der Dir weiterhilft Deine Gefühle, Dich mißachtet, mißverstanden und abgelehnt zu fühlen, in eine andere Richtung zu lenken.

    Ich hoffe, ich habe Dich damit jetzt nicht noch mehr verunsichert, aber veilleicht hilft es Dir ja doch etwas dabei loszulassen und mit Dir in Einklang zu kommen.

    Liebe Grüße

    Neraa

    Hallo Rosita,

    entschuldige, daß ich Dir jetzt erst antworte.

    Auch über Deine Antwort bin ich Dir sehr dankbar.

    Ich habe in den letzten Tagen ein Buch gelesen: "Ich liebe Dich nicht, wenn Du mich liebst", dieses Buch hat sehr gut in Worte gefaßt, was in meinem Kopf herum geht.
    Es stellt eine ungleiche Beziehung in zwei Parteien dar. Es gibt eine unterlege Partei, die mehr liebt und eine Überlegene, die weniger liebt.
    Zwar konnte ich unsere Situation auch in diesem Buch nicht genau wiederfinden, da ich eigentlich glaube, beide Parteien in den letzten Jahren inne gehabt zu haben. Aber ich konnte auf viele Fragen antworten finden und eine Erklärung, warum es bei uns zu dieser Situation kam.

    Ich war quasi in der liebes Beziehung der Überlegene aber in der Partnerschaftlichen Beziehung die Unterlege, sollte aber trotzdem die ganze Verantwortung tragen und alle Aufgaben und Entscheidungen übernehmen.
    Dadurch daß mein Mann sich unterlegen fühlte hat er sich zwar auf der einen Seite vollkommen mir überlassen auf der anderen Seite allerdings sein Dominantes Verhalten und seine Wut an mir ausgelassen.
    Dadurch daß ich mich eigentlich unterlegen fühlte habe ich mich nur nach seinen Bedürfnissen gerichtet und bin deshalb immer mit meinen eigenen und den Ansprüchen der Mädchen und der anderen kollidiert.

    Gestern habe ich versucht meinem Mann den Inhalt des Buches zu erklären und dadurch begannen wir ein Gespräch zu führen, in dem ich ihm erklären konnte, warum ich mich über die Aussage der Ärtzin und über seine Reaktion so aufgeregt habe.

    Ich habe ihm gesagt, daß ich befürchte, daß er sich jetzt in Sicherheit wähnt und meint das Thema Alkohol wäre für ihn erledigt.

    Er sagte, daß ich offenbar garnicht wüßte, was ein Alkoholiker ist, daß er dann Täglich Alkohol bräuchte. Darraufhin habe ich ihm erklärt, daß er der jenige ist, der sich mit der Problemmatik nicht genug auskennt. Ich habe ihm einige Beispiele aufgezählt, die ich hier gelesen habe, und ihm gesagt, daß ich Angst habe, daß irgend wann der Frustfaktor bei ihm wieder so hoch ist und er deswegen rückfällig wird, oder aber, er sich in Sicherheit wiegt und wieder anfängt regelmäßig Bier zu trinken und dann irgendwann auch wieder die harten Sachen und dann wieder nicht auf mich hört, wenn ich ihn auf die Gefahr hinweise. Und ich habe ihm gesagt, daß ich diesen Kampf nicht noch einmal führen kann.

    Da er im Moment sieht wie schlecht es mir geht ( ich glaube im Moment habe ich meinen absoluten Tiefpunkt) denkt er sehr viel über unsere Situation nach und es tut ihm wirklich furchtbar leid und auch er fängt an zu verstehen, was er mir zugemutet hat, und worin meine Angst liegt.

    Er scheint bereit zu sein ernsthaft an unserer beziehung zu arbeiten und hat sich somit bereit erklärt auch über diesen Aspekt nachzudenken.

    Im Moment liest er gerade dieses Buch, und ich habe jetzt wirklich die Hoffnung, daß wir unsere Probleme in den Griff bekommen.

    Durch meine Überlegenheit habe ich ihn in den Frust getrieben und er hat seine Hilflosigkeit in seiner Agression und dem Alkohol ausgelebt. Wenn wir also an unserer Instabilen Beziehung arbeite, besteht die Möglichkeit unsere Probleme für die Zukunft langfristig in den Griff zu bekommen.

    Hallo Ihr drei,

    bin ich Euch dankbar für Eure Antworten!!!

    Überzeugt hat mich die Ärztin auch nicht und gesucht und gelesen habe ich hier auch schon nach passenden Antworten und Erklärungen. Ich habe auch etwas gefunden, konnte es allerdings nicht wirklich genau auf uns beziehn und daher war ich doch etwas verunsichert.

    Ich sehe jetzt einfach alle Chancen auf eine Einsicht meines Mannes schwinden. Die Antidepressiva haben mir auch Angst gemacht, aber ich muß sagen, sie scheinen ihm im Moment gut zu bekommen, er hat, seit dem er sie nimmt nicht ein einziges Mal geschimpft, das ist schon ganz unnatürlich.

    Ich selber hatte heute mein Erstgespräch bei der Thera und denke daß das der richtige Weg ist. Ich springe in den letzten Wochen jeden Tag zwischen meinen Entscheidungen hin und her. An einem Tag bin ich mir sicher mich zu trennen und am nächsten Tag ist alles wieder anders. Daß habe ich heute auch dem Therapeuten gesagt.

    Außerdem habe ich am Wochenende mit meinen Eltern geredet und ihnen gesagt, daß ich mit dem Gedanken spiele mich von meinem Mann zu trennen und daß ich davon ausgehe, daß er ein Alkoholiker ist.

    Also, ich arbeite an mir, und ich denke, daß es eigentlich mitlerweile auch egal ist, ob mein Mann ein Alkoholiker ist oder nicht. Ich versuche mich jetzt einfach nur auf meine Bedürfnisse zu konzentrieren.

    Allerdings hat es schon sehr weh getan quasi als hysterische Ehefrau hingestellt zu werden.

    Nochmals vielen Dank für Eure Antworten

    Liebe Grüße

    Neraa

    Mein Mann ist tatsächlich in der letzten Woch bei unserem Arzt gewesen.
    Er war mit den Nerven am Ende und hat sich krankschreiben lassen.
    Damit wenigstens er in unserer Familie den Kopf hochhalten kann, hat er Antidepressiva aufgeschrieben bekommen.

    Er hat bei der Gelegenheit erwähnt, daß ich ihm unterstelle ein Alkoholiker zu sein, woraufhin die Ärztin ihn untersucht hat.

    Ergebnis: Mein Mann ist kein Alkohiliker, seine Leberwerte und seine Organe seien in Ordnung.

    In meine Richtung gewand, sagt sie dann gestern :"Man könnte sich da auch in etwas hineinsteigern."

    Somit ist meine Frage, dann ja wohl beantwortet.

    Hallo,

    Ich stehe wieder ganz am Anfang meiner Frage.

    Ich lese und lese und finde doch keine Antworten darauf. Seit Anfang Juni trinkt mein Mann nun kaum noch Alkohol, ab und an mal ein, zwei Flaschen Bier, dafür jetzt bei diesem warmen Wetter akoholfreies Weizen. Das könnten sogar unsere Mädels trinken, sagt er.

    Ich weiß, daß auch alkoholfreies Bier Alkohol enthält, und bin von diesem Ersatz nicht begeistert.

    Im Moment konzentrieren sich alle unsere Gespräche auf meine Probleme, über seinen Alkoholkonsum wird praktisch garnicht mehr gesprochen.

    Für ihn ist das Thema abgeharkt. Ich denke daß es mir sicherlich gut tun wird, wenn ich nun meine Probleme angehe aber wie soll ich dann zu einer Entscheidung kommen.

    Gestern hatten wir wieder ein Eheberatungsgespräch in dem wir sagen sollten, was uns an dem anderen so fastziniert hat.
    Das was ich aufgeführt habe finde ich im Moment in meinem Mann nur zum Teil wieder, und sein Verhalten in den letzten Jahren war eigentlich genau das Gegenteil von dem, was mich an ihm gereizt hat.

    Warum also halte ich trotzdem an dieser Beziehung fest? Ich glaube, ich liebe ihn nicht mal mehr, ich fühle mich in seiner Nähe nicht wohl und bin eigentlich bei jeder Kleinigkeit total angespannt. Mir ist gestern bei dem Gespräch aufgefallen, daß ich nur meinen Mann beobachte. Auch wenn ich mit der Beraterin spreche, achte ich nur auf meinen Mann.

    Er selber schlägt eine Trennung vor, wenn ich es denn wollte, aber ich kann einfach nicht darauf eingehen, obwohl ich das Gefühl habe, daß es jetzt evtl. eine gute Zeit dafür ist, im Guten auseinander zu gehen.

    Ich habe die Hoffnung, daß alles wieder gut wird noch nicht aufgegeben, obwohl ich eigentlich davon ausgehe, daß es nicht auf Dauer so bleiben wird, wie es im Moment ist.

    Wenn ich davon ausgehe, daß er ein Alkoholiker ist, dann wird er sicher wieder in alte Muster zurückfallen, die aber dann evtl. nicht mehr so gravierend sind, wie in den letzten Jahren.

    Ich fühle mich im Moment ihm und den Mädels gegenüber verpflichtet an mir zu arbeiten, um meine Ängste abzubauen und ihm entgegentreten zu können, aber ich möchte eine Garantie, die ich wohl nicht bekommen werde.

    Außerdem empfinde ich es irgendwie als unfair, daß ich jetzt an mir arbeite ( was sicher gut und nötig ist), seine Seite des Problems aber jetzt einfach mit seiner Vehaltensänderung abgetan sein soll.

    Ich habe irgendwie das Gefühl, daß es im Moment keinen Grund gibt, weshalb ich das Recht hätte, unsere Beziehung entgültig zu beenden.
    Er bemüht sich ja, und die Kinder ( zumindest die Kleine) wollen auch keine Trennung.

    Aber mein Gefühl sagt mir irgendwie, wenn ich es jetzt nicht tue, schaffe ich es nie.

    Wie kann man nur so unentschlossen sein?

    Liebe Karo,

    Weil es mir genauso geht, wie Dir habe ich Dir gerade geantwortet, nachdem ich gesehen habe, daß Du noch online warst.

    Zwar kann ich noch nicht sagen, daß ich mich sicherlich von ihm trenne aber ich halte mir diese Obzion durch dieses Forum auf jeden Fall offen. Ansonsten denke ich, würde ich meinem Mann im Moment wohl wieder einmal anstandslos alles glauben.

    Ich wünsche Dir auf jeden Fall alle Kraft die Du brauchst, um Deinen Weg zu gehen.

    wünsche Dir eine gute und ruhige Nacht

    Neraa

    Hallo Karo,

    Ich habe gerade Deinen neuen Thread gelesen.

    Ich kann Dir leider keine Tips gebe, wie ich damit umgehe, weil ich im Moment eigentlich in einer ähnlichen Situation stecke, aber ich möchte Dir sagen, daß ich Dich sehr gut verstehen kann.

    Ich habe jetzt erst einmal die Arbeit an mir selbst begonnen, oder versuche es zumindest.

    Im Moment sieht es eher danach aus, daß er versucht mir zu drohen unsere Beziehung zu beenden. Daher kenne ich diese Form der Vorwürfe auch.

    Ich halte mich, wenn ich über seine Vorwürfe nachdenke an dieses Forum und lese, um mir aufzuzeigen, daß es nicht nur an mir liegt.

    Liebe Grüße

    Neraa

    Hallo Ihr,

    eigentlich läuft bei uns im Moment alles gut.

    Ich bin zwar sehr nervös wegen des bevorstehenden Termines bei der Psychothera (ich habe einen Ersttermin in 2 Wochen) aber mein Mann konzentriert sich jetzt voll auf die Familie.

    Er plant Ausflüge und versucht auf alle Familienmitglieder einzugehen.

    Er trinkt auch praktisch keinen Alkohol, allerdings hat er sich jetzt, da es so warm ist, eine Kiste alkohofreies Hefeweizen geholt und trinkt nun abends nach der Arbeit eine Flasche.

    Bier scheint das einzige zu sein, was ihn bei so einem Wetter erfrischen kann, aber ich habe natürlich bedenken, wie lange er sich mit alkoholfreiem zufrieden gibt.
    Vorgestern hat er, eine Flasche normales Weizen getrunken und wieder nach Alkohol, ich war total angeekelt.

    Liebe Grüße

    Hallo Malola,

    Ich denke ich kann Deine Gefühle nachvollziehen, einerseits möchtest Du die Hoffnung auf seine endgültige Einsicht seines Problemes nicht aufgeben und bist Dir deshalb unsicher, ob er nun wirklich etwas getrunken hat, anderseits sagt Dein Instinkt Dir, daß es so gewesen ist.

    Ich denke auch, daß ich Dir recht gebe, Dich in Deinem Entschluß nun noch einmal bestärkt zu fühlen.
    Geh´ Du den für Dich richtigen Weg und laß Deinen Mann seinen Weg gehen, obwohl daß sicher sehr schwer ist.

    Ich denke, gerade jetzt wird Dir Dein geplanter Urlaub gut tun, um abschalten zu können und Dich auf Dich und Deinen Sohn zu konzentrieren.

    Ich wünsche Dir einen sehr schönen und vor allem entspannten Urlaub.

    Liebe Grüße

    Neraa

    Hallo Malola,

    ja, jetzt habe ich Dich verstanden.

    Meine Denkweise ist im Moment in einer anderen Richtung.

    Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute für Deinen Weg und finde es gut, daß Du für Dich so eine Entschlossenheit gefunden hast.

    Lg

    Hallo Ihr,

    Wir hatten heute unser zweites Gespräch bei der Ehebaratung und ich denke, mein Mann hat schon eine ganze Menge verstanden.

    Er hat in der ganzen letzten Wochen keinen Alkohol getrunken und auch einige für ihn frustrierende Situationen durchgestanden.

    Sein Verhalten gibt mir im Moment die nötige Ruhe, mich mit mir selber auseinander zu setzen.

    Da mich das Wort Psychatrie wirklich geschockt hat, habe ich mich mit dem Thema im Internet auseinander gesetzt und ein Forum gefunden, in dem ich mich informieren und Fragen stellen konnte.

    Er und ich wollen uns nun darauf konzentrieren, daß ich meine "Macken" abstellen kann, da ich denke, daß das nicht nur für unsere Beziehung, sondern auch für mein zukünftiges Leben wichtig ist.

    Was seine evtl. Alkoholsucht angeht, schafft er es im Moment, mir den, von mir gewollten, Beweis zu erbringen. Auch wenn Zweifel immer noch da sind und ich mich keinesfalls darauf verlasse, daß die im Moment herschende Situation wirklich so bleibt.

    Im Moment nutze ich jedoch die Zeit der Ruhe, um mich um mein Wohlbefinden zu kümmern.
    Sollte es einen Rückfall geben, möchte ich wenigstens stark genug sein, damit umgehen zu können.

    Ich denke erst muß ich wieder zu mir selber finden, dann kann mich wieder auf die Mädchen konzentrieren und dann überdenke ich unsere Beziehung.

    Die Eheberatung ist auf jeden Fall sehr hilfreich, da wir uns gegenseitig aussprechen lassen und uns daher nicht zu sehr verstricken. Ich habe heute auch gemerkt, daß es gut ist noch einmal zu wiederholen, was gesagt wurde. Ich konnte merken, daß vieles sonst garnicht richtig wahrgenommen wurde und am Ende des Gespräches schon wieder verloren war.

    Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich für dieses Forum bedanken.

    Die Anregungen, die ich hier bekommen habe, haben mir geholfen dahin zu kommen wo ich jetzt bin und mich aus meiner Lethargie herauszuholen.

    Wenn jetzt mein Mann auch noch wirklich mitmacht und nicht wieder in seine alten Gewohnheiten zurückfällt, habe ich doch die Hoffnung, daß wir das wieder in den Griff bekommen.

    Liebe Grüße

    Neraa

    Hallo Malola,

    schön, daß Du das WE so durchgezogen hast.
    Auch wenn es nicht ganz entspannend war, so bist Du aber doch mal rausgekommen.

    Ich finde es gut, daß Du es schaffst so hartnäckig an Dir festzuhalten.

    Diese Mitleidstuor, empfinde ich auch als sehr schwierig, ich sage mir dann, daß ich das schließlich auch Jahre lang ertragen habe und kaum Mitleid von seiner Seite bekommen habe.

    Aber auch das ist leichter gesagt, als getan.

    Ich denke, Du solltest an dem Egoismus den Du bis jetzt erreicht hast auch weiterhin festhalten.

    Die Sache mit dem Verständnis ist, solange Dein Mann sich nur mit sich selber beschäftigt sicher auch nicht so einfach.

    Mein Mann ist wach geworden, als ich ihn als pubertierenden, vollkommen ich-bezogenen Menschen bezeichnet habe, und ich ihn daraufhingewiesen habe, wie es den Kindern und mir geht (daß sogar die Kinder ihn mitlerweile nicht mehr als Papa wollen)
    Danach hat er noch einmal gebockt und da habe ich ihm gesagt, daß das reines Trotzverhalten einen Kleinkindes wäre. Das hat offenbar gesessen.

    Ich denke Du solltest ihm bewußt machen, daß jetzt der Zeitpunkt da ist, an dem er Dir erst mal Beweisen soll, wie wichtig du ihm bist. Du hast es ihm doch schließlich auch Jahrelang bewiesen.


    Liebe Grüße

    Neraa

    Hallo Malola,

    ich kann Deine Angespanntheit gut nachvollziehen.

    Laß Dir Dein so schön geplanten WE trotzdem nicht kaput machen, gerade jetzt tut Dir die Abwechslung sicher gut.

    Ich wünsch Dir ein ruhiges und schönes Wochenende

    Liebe Grüße

    Neraa