"Ich hab alles unter Kontrolle, ich brauche keine Thera

  • Tut mir leid, aber ich muss einfach grad nen neuen Thread eröffnen, weil es ein anderes Thema ist und ich irrsinnig traurig bin!!! Langsam fange ich wohl tatsächlich an zu begreifen :cry:

    Hab mich heute wieder lange hier aufgehalten und viel gelesen und mein Freund weiß ja davon. Hat mich auch gefragt, was ein Co ist, als ich ihm davon erzählt hab, dass ich einer bin (und auch er ist einer bzw war einer, das hab ich heute begriffen und er hat es mir indirekt bestätigt).
    Je mehr wir aber über das Thema Alki geredet haben je angespannter ist er geworden und je mehr hat er abgeblockt. Und irgendwann hat er mich einfach reden lassen (Wenn ich von Gesprächen berichte meine ich Telefonate - wir wohnen 140km auseinander und führen seit fast 2 Jahren eine Fernbeziehung in der ich ihn schon 2mal u.a. wegen seinem Alkoholkonsum verlassen hab).

    Im Laufe des Gesprächs bin ich heute wieder ein Stück mehr zerbrochen. Noch gestern meinte er, dass er in ne Selbsthilfegruppe gehen würde wenn das unsere Beziehung rettet und heute kann er sich nicht mehr dran erinnern und meint: "Ich hab alles unter Kontrolle, ich brauche keine Therapie und werd auch sicher in keine Selbsthilfegruppe gehen! Das habe ich nicht nötig Und ich werd nicht mehr saufen. Wenn ich will, kann ich auch nicht trinken".
    Das allein hat mich schon fertig gemacht, zumal unsere Beziehung momentan am Abgrund steht und ich kurz davon bin endgültig zu gehen. Aber richtig genervt hat mich dass der Satz: "Wenn du nur noch ein wenig für mich empfindest, dann kannst du doch nicht so herzlos sein und gehen. Gib mir doch noch ein Chance" - den Satz hör ich immer. Immer schiebt er mir die Schuld in die Schuhe. Immer versucht er es so hin zu drehen, als würde ich ihn nicht lieben! Ich empfinde es so, als würde er mich erpressen! Das ist so gemein!!! :cry:

    Und als ich ihm dann gesagt hab, dass ich finde, dass wir so verschiedene Anschauungen und Einstellungen bzgl dem Leben haben, dass es einfach nimma geht, hat er wieder Abstinenz geschworen. Ich meinte darauf dass ich gespannt bin wie lange er es durchhält und dass ich beim nächsten Absturz nicht mehr als Stütze für ihn da sein werde. Darauf hin meinte er, dass ich doch seine Hauptstütze bin blablabla
    Als ich darauf beharrt hab, dass es auf das Aus unserer Beziehung hin läuft, kam folgender Vorwurf: "Ja, du kannst nichts anderes als mich immer wieder fallen zu lassen" und wieder bin ich die Böse und er ist das Opfer!!! Ich weiß, dass es eine Seite der Krankheit ist und trotzdem tut es so weh!!! Immer sind die anderen Schuld... Einen Tag bekommt man Lippenbekenntnisse und am nächsten Tag hat er alles unter Kontrolle und schafft es aus reiner Willenskraft.

    Wie seid ihr mit solchen Aussagen umgegangen??? Mir tun sie momentan tief im Herzen weh!

    Eure gerade mal wieder zutiefst traurige,
    Karo

  • Hallo Karo,

    Ich habe gerade Deinen neuen Thread gelesen.

    Ich kann Dir leider keine Tips gebe, wie ich damit umgehe, weil ich im Moment eigentlich in einer ähnlichen Situation stecke, aber ich möchte Dir sagen, daß ich Dich sehr gut verstehen kann.

    Ich habe jetzt erst einmal die Arbeit an mir selbst begonnen, oder versuche es zumindest.

    Im Moment sieht es eher danach aus, daß er versucht mir zu drohen unsere Beziehung zu beenden. Daher kenne ich diese Form der Vorwürfe auch.

    Ich halte mich, wenn ich über seine Vorwürfe nachdenke an dieses Forum und lese, um mir aufzuzeigen, daß es nicht nur an mir liegt.

    Liebe Grüße

    Neraa

  • Liebe Neraa,

    ja, das stimmt. Es liegt nicht an uns!!!! Mit ein wenig Abstand zu dem Thema weiß ich es, aber in solchen Momenten ist es einfach nur verletzend.

    Werd mich sicherlich von ihm trennen - wäre schön blöd wenn ich das weiterhin mit mir machen lasse!

    Aber sollte auch arg an mir arbeiten, denn sonst angel ich mir vermutlich gleich den nächsten, der ähnlich Probleme hat und das wäre nicht Sinn und Zweck der Sache. Ich will einfach nur, dass es mir wieder gut geht!!!

    Dann wünsch ich uns beiden Kraft auf dem weiteren Weg hier! Umso mehr ich hier ankomme und den Weg gehe, desto mehr merk ich wie schwer er mir fällt und wie viel Kraft es mich kostet!

    Herzlichst, Karo

  • Liebe Karo,

    Weil es mir genauso geht, wie Dir habe ich Dir gerade geantwortet, nachdem ich gesehen habe, daß Du noch online warst.

    Zwar kann ich noch nicht sagen, daß ich mich sicherlich von ihm trenne aber ich halte mir diese Obzion durch dieses Forum auf jeden Fall offen. Ansonsten denke ich, würde ich meinem Mann im Moment wohl wieder einmal anstandslos alles glauben.

    Ich wünsche Dir auf jeden Fall alle Kraft die Du brauchst, um Deinen Weg zu gehen.

    wünsche Dir eine gute und ruhige Nacht

    Neraa

  • Liebe Neraa,

    glaub mir ich danke dir von Herzen für deine schnelle Antwort! Auf diese Weise hab ich zu 1. Mal das Gefühl mit meinen Sorgen nicht allein dazu stehen :D

    Ja das mit dem Trennen ist so eine Sache. Ich hab es gemacht und bin immer wieder den Schritt zurück gegangen. Auch jetz zweifel ich noch stark an mir - ob ich es tatsächlich durchziehe. Und das obwohl ich weiß wie gut mir die letzte Trennung getan hat und dass ich in dieser Zeit endlich angefangen hatte auf mich zu achten und wie sehr ich aufgeblüht bin. Doch dann bin ich wieder zu ihm zurück und es wiederholt sich alles.

    Und nun, je mehr ich mich mit dem Thema auseinander setzte, desto mehr geht er auf die Barrikaden - vermutlich, weil ich an seiner "heilen Welt" rüttle...

    Es wird sicher kein leichter Weg, aber ich hoffe wir gehen ihn so, dass es uns nachher besser geht!!!

    Wünsch dir auch eine gute Nacht,
    Karo

  • Liebe Karo,
    nun, Du rüttelst an seiner heilen Welt und bringst sie eventuell ins Schwanken - Deine Welt scheint auch zu schwanken, jedoch bist Du noch nicht ausgestiegen.

    Bei mir hatte das die Folge, dass ich vom trinkenden Expartner ausgetauscht wurde gegen eine Rotweindrossel, die bereit war und ist mit ihm gesellige Stunden zu genießen.

    Ich selber habe keine Drohungen ausgesprochen über das Ende der Beziehung wegen Alk, erst als es dem Ende zu ging sagte ich ihm dass es keine Schande sei Alkoholiker zu sein, aber nichts dagegen zu tun.

    Fakt ist: eine Runde Menschen, die alle gerne trinken wissen sich schon gegenseitig zu beruhigen, dass keiner von ihnen ein Trinker ist. Und überhaupt, im Notfall trinkt man/frau mal für vier Wochen nichts, und dadurch ist ja schon belegt, dass man/frau kein Trinker ist.... meinen solche Damen und Herren wohl oftmals.

    Fernbeziehung.... führte ich auch .... ich Depp zog dann zu ihm, 120 km weit entfernt von Familie und Freunden und dann doch nach 10 Jahren ein Aus. Nun gut, es sollte so sein..... und mein Leben gewinnt wieder an Farbe, aber ich weiß nicht, ob ich jemals wieder eine Partnerschaft haben möchte. Ganz sicher ist mir jetzt meine Eigenständigkeit wichtiger, denn schnarchende Alkoholleichen neben mir im Bett, die will ich nie, nie wieder erleben....

    Ich hatte andere Interessen, andere Freunde und eine andere Lebensansicht - fast gar hätte ich alles verloren, weil meine Lebensfreude mit Jahr zu Jahr weniger wurde.....

    Nie wieder,..... hoffe ich.....

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Karo,

    dass er dir die Schuld gibt, ist wirklich ganz ganz typisch.

    Eine Freundin von mir hat mir das mal so erklärt: Jeder Mensch will von sich selbst ein gutes Bild haben. Was ein nasser Alkoholiker tut, lässt sich mit einem guten SElbstbild nicht vereinbaren. Er weiß schon irgendwie (vielleicht sehr verdrängt), dass er Mist baut. Aber sich selbst die Schuld zu geben ist zu schmerzhaft - außerdem müsste er ja dann was tun. Also sucht er irgendwo da draußen Schuldige.

    Trotzdem, es verletzt erstmal, ich kenn das. Ich hab schon oft bitterlich geheult, mich verletzen lassen.
    Ich weiß auch nicht genau, ob man sich davon distanzieren kann, solange man noch in der Beziehung drin steckt.

    Aber im Grunde ist es doch nichts weiter als emotionale Erpressung.
    In einer Beziehung bleiben, nur um den anderen nicht fallen zu lassen???
    Ich finde, ein normaler Mensch würde das doch gar nicht wollen - dass man nur aus Mitleid oder Verpflichtung bei ihm bleibt.
    Würdest du dich gut dabei fühlen, wenn du z.B. eine schwere Krankheit hättest und er würde bei dir bleiben, nur um dich nicht fallen zu lassen?

    Bist du sicher, dass er dich wirklich so sehr braucht, wie du glaubst?
    Ich hab meine Rolle früher irgendwie immer überschätzt.
    Ich hab z.B. gedacht, ohne mich würde mein Mann niemanden mehr haben. Jetzt kennt er - im Gegensatz zu mir - den halben Ort, weil er dauernd in irgendwelchen gastronomischen EInrichtungen rumhängt. (Wir wohnen hier noch nicht lange, deshalb kenne ich keinen.) Er kann sehr gut Kontakte knüpfen, wenn er will.
    Er ist irgendwie ganz viele Personen in einer:
    mal der völlig Hilflose - dann der Macher - der völlig Unsoziale - der charmante Plauderer - der Schmeichler - der Brutalo

    War jetzt ein bisschen viel, kam mir grad alles so in den Sinn, vielleicht kannste was mit anfangen.

    Liebe Grüße
    Doro

  • Liebe Dagmar, liebe Doro,

    wie schön es doch hier ist, dass man mit seinem Kummer nicht allein gelassen wird!

    Dagmar : was genau meinst du mit:

    Zitat

    Deine Welt scheint auch zu schwanken, jedoch bist Du noch nicht ausgestiegen.

    Da komm ich grad nicht mit!
    Aber du hast recht, in Bezug darauf, dass meine Welt schwankt. Ich hatte zwar noch nie eine heile Welt, aber momentan rüttel ich anscheinend echt an nem Eckpfeiler. Hoffe nur er stürzt nicht komplett auf mich ein, sondern steht nachher stabiler als davor!

    Ich hab in dem Sinne auch nicht gedroht, ich finde es nur fair, wenn er weiß, dass ich mit dem Gedanken spiele. Würde es unfair finden, wenn ich es mir wochenlang überleg und dann Schluss mach, dass wäre für ihn ja aus heiterem Himmel - kann das einer nachvollziehen? Ich grad nicht mehr, denn es kann mir doch egal sein wie es ihm dabei geht! Auf was man hier während dem Schreiben alles kommt :lol:

    Ja, das mit dem sich gegenseitig beruhigen stimmt und ich bin mir sicher, dass er keine Probleme hat eine neue zu finden, so charmant wie er ist. Ich hab ja a was mit ihm angefangen obwohl i von Anfang an gesehen hab, dass er oft sturz betrunken ist. Aber wie schon geschrieben als Außenstehende dachte ich das läge daran weil seine Freundin so biestig ist. Hab die Kausalität halt umgekehrt gesehen als jetz wo ich selber drin stecke...

    Doro : ja hast recht, er weiß, dass es nicht ok ist und ihm tut es dann nach so einem Absturz sehr leid wenn er sieht wie enttäuscht ich bin und er nimmt sich na wieder vor nix zu trinken, aber geschafft hat er es nie! Mittlerweile sind wir bei Diskussionen angelangt wo er meint, wenn er es wirklich will, schafft er es. Ich hab dann gefragt wie ich das verstehen soll, denn bisher hatte er mir gegenüber ja a gesagt, dass er es wirklich will und war trotzdem immer wieder total berauscht. die logische Folge für mich aus seinen Worten wäre, entweder er hat mich belogen und wollte es nicht, oder er schafft es nicht... Aber solche endlos Diskussionen die zu nix führen kennt ihr ja sicher zu genüge...

    Zitat

    Würdest du dich gut dabei fühlen, wenn du z.B. eine schwere Krankheit hättest und er würde bei dir bleiben, nur um dich nicht fallen zu lassen?


    wenn ich wüsste, er wäre nur aus Mitleid noch da, würde ich es sicher nicht wollen!!!

    Er braucht mich nur bedingt. Ich bin die Einzige die ihm noch zuhört! Obwohl es mich schon nervt, weil es immer um die gleichen Probleme geht und er so egoistisch ist. Ich erzähl ihm nur noch selten von meinen wirklichen Problemen, weil er ja dauernd mit seinen anfängt. Hör dauernd Sätze von ihm: "Ich stelle mir vor...", "Ich will..." er frägt mich gar nicht was ich will - aber das hat wohl eher was mit Egoismus zu tun!
    Ich hab den Gedanken noch nicht ganz aufgegeben, dass er es endlich einsieht. Aber ich weiß genau, wenn ich gehe und ihn fallen lasse, bringt das rein gar nichts, denn seine Familie fängt ihn immer wieder auf. Die machen einfach die Augen zu wenn es um ihn und seine Fehler geht. Obwohl ihnen andererseits bewusster ist als ihm wie ernst es um unsere Beziehung steht. Manchmal hab ich sogar das Gefühl, sie versuchen mich zu bestechen, dass ich bleibe, denn ich bin bei weitem nicht die 1. seiner Freundinnen die aus diesen Gründen geht!!!

    Oh man, hab schon wieder einen halben Roman geschrieben! SORRY!!! Werd an mir arbeiten - und versuchen mich in Zukunft kürzer zu fassen. Das ist echt eine Schwäche von mir.

    LG, Karo

  • Hallo Karo

    Zitat

    Ich bin die Einzige die ihm noch zuhört!

    Vielleicht wäre es mal ganz gut für ihn, wenn ihm niemand mehr zuhört.
    Vielleicht entlastet ihn das für den Moment immer wieder.

    Zitat

    solche endlos Diskussionen die zu nix führen

    .

    Oh ja, ich möchte nicht ausgerechnet bekommen, wie viel Lebenszeit ich mit Diskussionen mit ihm verbracht habe. Es müssen Jahre gewesen sein.
    Mein Exemplar ist noch dazu ein brillianter Rhetoriker, er gewinnt auch noch jede Diskussion, so dass ich mich auch noch minderwertig gefühlt hab hinterher.

    Zitat

    Aber ich weiß genau, wenn ich gehe und ihn fallen lasse, bringt das rein gar nichts

    Wenn du gehst, dann solltest du nicht im Hinterkopf haben, dass du nur gehst, um bei ihm was zu erreichen.
    Wenn du dich trennst, tu es für dich. Damit du wieder glücklich wirst.

    Liebe Grüße
    Doro

  • Liebe Doro,

    Zitat

    Wenn du dich trennst, tu es für dich. Damit du wieder glücklich wirst.


    Der Satz hat mich mal wieder zu Tränen gerührt. Wie recht du hast - und eigentlich weiß ich es ja, aber mir fehlt einfach der Mut. zu groß ist noch die Angst vor dem Alleinsein!!! Aber ich werde daran arbeiten!!!

    Ja, möglicherweise hast du recht, evtl sollte ich ihm auch nicht mehr zuhören. Oft ist es einfach mitleid und das denken, dass man sich in einer Beziehung doch dem anderen anvertrauen sollte mit deinen Freuden und gerade auch mit seinen Problemen. Und ich weiß am besten von mir selber wie schlimm es ist wenn niemand da ist der einem zuhört!

    Ich habe mich unbewusst in den letzten Wochen sehr viel mit Kommunikation, Selbstwertgefühl,... beschäftigt: Noch bevor ich hier gelandet bin. aber jetz weiß ich, eigentlich war es mein 1. Schritt u das Forum hier erst der 2.! Doch egal in welcher Reihenfolge, wichtig ist das ich weiter gehe!!!!

    Liebe Grüße,
    Karo

  • Liebe Karo,

    setz dich nicht unter Druck. Bleib auf deinem Weg und es wird reifen.

    Ich bin zwar nicht stolz drauf, aber ich hab bei meiner ersten Trennung von meinem Jetzt/Noch-Mann zwei Jahre lang noch gewartet, nachdem ich schon sicher war, dass es eigentlich nicht mehr geht. Zwei Jahre, nur um meinen Mut zu sammeln.
    Dafür hab ichs dann durchgezogen.

    (Bin später zwar zurück, aber da war er trocken, das war einige Jahre später.)

    Sei lieb zu dir. Es braucht Zeit, es ist sehr schwierig am Anfang, sich da freizuschaufeln. Aber es lohnt sich und wenn du es willst, wirst du es auch schaffen.

    Gute Nacht,
    Doro

  • Hallo Karo-wirbelwind,
    ich hab gerade Deinen Thread gelesen und kann Dein Hin- und Hergerissensein sehr gut nachvollziehen.

    Ich bin auch noch nicht allzu lange hier im Forum, aber ich habe eines erkannt: Nur das FALLEN LASSEN hilft! So schwer und schmerzlich es auch ist, den Menschen, den man liebt komplett "abstürzen" zu sehen.

    Wenn eine Kranker ständig seine Krücke hat, wird er nie richtig laufen lernen.

    Es tut weh, verdammt weh - ich weiß das, Du weisst das und Dein Partner auch und davor hat er Angst, große Angst.

    Aber es gibt keine andere Möglichkeit. Der Weg führt durch die Angst, erst dann ist man frei und gestärkt!

    Denke an DICH und frage DICH, was DU wirklich willst und geh Stück für Stück in diese, DEINE, Richtung. Und hör auf Dein Bauchgefühl, das weiß oft besser über uns Bescheid, wie wir meinen und es hat meistens auch Recht.

    Alles Liebe

    Hope

  • Hallo karo,
    das mit seiner Familie kann schon sein. die sind bestimmt froh daß du da bist. Mir sagte mal eine: gott sei dank jetzt hast du ihn an der Backe! Tja und das stimmte und wie.
    Ich kann dich sehr gut verstehen, da es mir so ähnlich geht wie dir. Ich weiß daß es nicht mehr wird. Aber der allerletzte konsequente Punkt den habe ich noch nicht gepackt. Ich übe, sage es meinem alk-Freund, der das natürlich ignoriert, ist ja auch bequemer. Ich mache ganz langsame Schrittchen, aber ich mache sie. Ich habe immer noch Angst vor seinen Attacken, aber ich denke nicht mehr im Wir-Gesdanken und plane schon alleine. Ich denke das braucht eben alles seine Zeit. Auch du wirst mit Geduld einen Weg machen. Denk nicht wie er sich fühlt sondern wie Du dich fühlst und was du dazu tun kannst, daß Du dich gut fühlst.
    Ich wünsche dir viel Kraft!
    Lg Nancy

  • Hallo ihr lieben,

    sorry, dass ich mich schon so lange nciht mehr hier blicken hab lassen. Aber die Konfrontation mit dem Thema zum Zeitpunkt meiner Prüfungen ging irgendwann leider nicht mehr!

    Mittlerweile hab ich mich von ihm getrennt. Hatte s sowieso vor, hatte dank euch den Mut gefasst. Doch dann kam er bei mir an, mit nem Bußgeldbescheid. Auf dem letzten Ball auf dem wir waren, hat er sich wieder total betrunken udn am nächsten Tag hätten wir mittags bei meinen Eltern sein sollen um meinen Geburtstag zu feiern. Weil er noch so restalkoholisiert war bin ich gefahren. Und wie ihr euch vorstellen könnt war ich sehr wütend, Freund besoffen, 3 Stunden Schlaf und ich in Eile um meine eigene Feier nicht zu verpassen - die er mir im übrigen schon im Jahr davor versaut hatte. Naja, bin gefahren so schnell es ging. Leider bin ich in ne Abstandsmessung gekommen. Nun darf ich meinen Führerschein abgeben und hab ne enorme Geldstrafe zu zahlen. Für mich als Student heißt das 3/4 meines Monatsgehalts.
    Als er mir den Bescheid brachte, reichte miene Wut auf ihn und auf mich auch um mich zu trennen.

    Bisher bin ich standhaft geblieben. Hab ihn nur noch einmal wieder gesehen. Angeblich trinkt er seither keinen Schluck mehr. Er hat vor es bis Silvester durchzuhalten... Ist noch nicht gesagt, dass er dann nciht wieder anfängt. Aber es tut so weh, dass er es nciht aufgehört hat als ich noch bei ihm war.

    Ich bin so allein und einsam. Zumal das verhältnis zu meinen eltern nciht gut ist... wünsch mir nichts mehr als jemanden der mich in arm nimmt und mir geborgenheit schenkt...

    ich weiß es ist blöd so zu denken. aber auf dem weg bzgl meinen eltern hat er mich wenigstens hin und wieder unterstützt. jetz geh ich mienen weg ganz allein und weiß einfach nimma wo ich die kraft noch hernehmen soll... aber das gehört wohl alles nicht hier her...

    in diesem sinne liebste grüße und danke für alles,
    karo

  • Hallo Karo-Wirbelwind, :idea:

    Zitat

    Ich bin so allein und einsam. Zumal das verhältnis zu meinen eltern nciht gut ist... wünsch mir nichts mehr als jemanden der mich in arm nimmt und mir geborgenheit schenkt...

    Genau so ist es. Dieses Alleinsein ohne den Freund, das Gefühl von Leere, das ist wohl unser größtes Problem. Diese Einsamkeit kann uns niemand abnehmen, nur wir selbst müssen das tun. Der Alkoholiker wird dir nicht helfen, weil er ja selber diese Leere in sich hat und vlt. deshalb sogar zum Säufer geworden ist.
    Man glaubt in der Zweisamkeit oft, jetzt ist alles gut, es fühlt sich schon fast wie Liebe an, wenn da nur nicht die vielen Enttäuschungen wären.

    Zitat

    ...war ich sehr wütend, Freund besoffen, 3 Stunden Schlaf und ich in Eile um meine eigene Feier nicht zu verpassen - die er mir im übrigen schon im Jahr davor versaut hatte. Naja, bin gefahren so schnell es ging. Leider bin ich in ne Abstandsmessung gekommen. Nun darf ich meinen Führerschein abgeben und hab ne enorme Geldstrafe zu zahlen.

    Ich bin davon überzeugt und das wahre Problem liegt in uns (in mir), in unserer Erziehung. Sicher wollten unsere Eltern gut für uns sorgen. Möglicherweise aber konnten sie es nicht, aus den ähnlichen Gründen? Somit haben sie sich nicht so um uns gekümmert, wie wir es wahrscheinlich in diesen Augenblick gebraucht hätten.

    ...wäre es nicht schön, wenn wir an diesen Punkt nochmal ansetzen könnten und das wichtige Thema mit unseren Erziehern bereden, ausdiskudieren könnten, uns aussöhnen könnten?
    Ich habe meine Eltern leider schon verloren. Vielleicht kennt jemand ein Ritual, wie man das noch nachholen und auflösen kann?

    Zitat

    Bisher bin ich standhaft geblieben. Hab ihn nur noch einmal wieder gesehen. Angeblich trinkt er seither keinen Schluck mehr. Er hat vor es bis Silvester durchzuhalten... Ist noch nicht gesagt, dass er dann nciht wieder anfängt. Aber es tut so weh, dass er es nciht aufgehört hat als ich noch bei ihm war.

    Bei meinen Expartner ist das Verhalten ähnlich. Hat mich so lange im entscheidenen Moment zurückgewiesen, bis ich selber schwimmen lernen mußte. Trotzdem tut das weh und ich will dieses Verhalten nicht gutheißen, glaube aber doch, das es keine böse Absicht von ihm war.
    Wäre schön, wenn uns jemand von den trockenen Alkoholikern hier weiterhelfen kann.

    Ich weiß nicht, wie du zu dem stehst? Bei dir sind die Sorgen vlt. nochmal anders gelagert. Möchte dich daher in keiner Weise beratschlagen.
    Bin froh, daß ich den Thread mitlesen darf, der mich wieder ein bischen klarer Sehen läßt.

    :) Wüsche Dir von Herzen alles Gute auf Deinen Weg!
    MLG Emma

  • Liebe Emma,

    danke erstmal für deine Nachricht.

    Ja diese einsamkeit macht mich ganz fertig. das gefühl von gott und der welt verlassen zu sien. ganz allein mit seinen gedanken und ängsten.
    ich bin immer ein mensch gewesen der sich aufopferungsvoll um die probleme anderer gekümmert hat. doch leider hat dabei niemand meine eigenen probleme gesehen...

    ja, ich denke auch, dass miene eltern was damit zu tun haben. mein vater trinkt auch und ich bin somit nicht nur co abhängig gewesen sondern auch EAK und mir war lange nciht bewusst, dass das auswirkungen auf mein leben ahben kann...

    fühl mich grad so leer, dass ich im moment nichts sinn- oder gehaltvolles antworten kann.

    selbet hier her zu kommen und zu schrieben oder zu lesen kostet mich momentan sehr viel überwindung, also wundert euch nicht, wenn ich tagelang nciht antworte.

    vielen dank für eure unterstützung
    karo

  • Hallo karo-wirbelwind, hallo emma123

    ...

    Zitat

    wäre es nicht schön, wenn wir an diesen Punkt nochmal ansetzen könnten und das wichtige Thema mit unseren Erziehern bereden, ausdiskudieren könnten, uns aussöhnen könnten?
    Ich habe meine Eltern leider schon verloren. Vielleicht kennt jemand ein Ritual, wie man das noch nachholen und auflösen kann?

    Hier empfielt sich meiner Meinung nach ein Besuch bei einem Psychotherapeuten, der dir hier sicherlich kompetent weiterhelfen kann.
    Den könntest du (ihr) nach Familienaufstellungen fragen, ich habe so an die 20 Aufstellungen vor ein paar Jahren in Seminaren mitgemacht.

    In diesen Familienaufstellungen kann man sich auch mit nicht mehr existenten Personen oder Personen, mit denen man keinen Kontakt mehr hat, aussöhnen bzw. man durchblickt besser, z.B. "warum war das bei uns so", oder warum wurde ich so behandelt. Es ergeben sich dabei meist Lösungen, mit denen man besser leben kann.

    Wendet euch einfach an einen Fachmann, einen Therapeuten oder gleich an jemanden, der Familienaufstellungen macht. Ich will hier nichts bewerben oder euch zu etwas überreden, aber das ist eben eine Art der Aufarbeitung auf diesem Gebiet. Und als Ritual würde ich es auch nicht bezeichnen.

    In diesem Sinne

    lg

    klarerkopf

    Mein abstinentes Leben begann am 25. Okt. 2005

  • Lieber klarerkopf,

    danke für deine Nachricht. Du wirst lachen, aber ich bin schon seit Jahren in Therapie. Ursprünglich wegen nem ganz anderen Thema, aber mittlerweile bearbeite ich auch mein Leben mit den Alkoholikern etc. und was mich zu ihnen führt und warum ich bei ihnen bleibe....

    Ich stehe so ner Aufstellung sehr skeptisch gegenüber. Denn da kann so viel aufbrechen und wenn man da ned anständig betreut wird danach, da kann man gnaz böse in ein Loch fallen.
    Außerdem leben meine beiden Eltern ja noch. Ist nur schwer mit ihnen zu reden, weil sie sich beide seit Jahren bekämpfen und mein Vater selbst immer mehr trinkt - was offene und klare Gespräche ned wirklich leicht macht.

    Liebe Grüße,
    Karo

  • Hallo karo-wirbelwind,

    ich hoffe, ich hab das nicht falsch rübergebracht, das mit der Aufstellung war einfach eine Idee, auch emma123 hatte am 17.10. nach Möglichkeiten gefragt, wie man so etwas aufarbeiten kann, wenn ich das richtig verstanden habe, leben ja ihre Eltern nicht mehr.
    Ich wollte hier einfach beschreiben oder eine Möglichkeit zeigen, wie ich es gemacht habe.
    Dazu gebe ich dir völlig recht, man muß nach so einer Aufstellung ordentlich betreut werden, bzw. auch ordentlich wieder aus der Stellvertreterrolle aussteigen können (mit Hilfe des Aufstellungsleiters), deshalb habe ich mich damals auch vorab über die fachliche Kompetenz dieses Aufstellungsleiters informiert.

    Übrigens haben wir auch gemeinsam, daß der Vater trinkt, wie ich gestern wieder sah, haben jahrelanges Trinken bei ihm die Spuren hinterlassen, ständiges Zittern trotz Alk-konsums, aufgedunsenes Gesicht, etc.

    Auch ich hab einige Stunden bei Psychotherapeuten bereits hinter mir, meine Probleme sind auch anderwertig gelagert, ich bin ein inzwischen 4 Jahre trockener Alkoholiker.
    Wichtig war es bei mir, irgendwann mein Problem zu erkennen und mir dann professionelle Hilfe zu holen. Bin im Nachhinein sehr froh darüber.

    Wünsch dir noch einen schönen Abend


    klarerkopf

    Mein abstinentes Leben begann am 25. Okt. 2005

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