Beiträge von Trillian

    Vielen Dank Linde.

    Hab seltsamerweise davon geträumt, dass ich an einem Kriegsschauplatz verzweifelt versucht habe Menschen zu retten. Dabei musste ich darauf achten, dass mich ein riesiger Bösewicht nicht erwischt, also gut verstecken... Schräg.

    Naja, Ich schicke morgen dann das Päckchen ab. Ich hoffe, dass sie sich bald melden... Solange hab ich mich noch nie nicht gemeldet. Wenigstens kommt mein Bruder an Heiligabend her.

    Ich halt euch auf dem Laufenden.

    LG
    Trillian

    Und noch mal ein Gruß an alle,

    hatte meine Prüfung letzte Woche und bin jetzt wieder da. (bis zu den nächsten Prüfungen :P )

    Seit meiner Ansage bei meiner Ma haben sie sich nicht mehr gemeldet, aber mein Bruder berichtet nichts gutes. Der Tiefpunkt ist wohl schon nah.
    Es hat mir geholfen keinen Kontakt zu haben, va fürs Arbeiten, aber irgendwie tut es weh - ich vermisse sie und finde es traurig. Aber wär ja auch ein Wunder, wenns in soo kurzer Zeit klappen würde. Muss mich jetzt, wo ich Zeit haben beherrschen, nicht anzurufen.

    Und jetzt ist auch noch bald weihnachten... Ihr kennt es, Weihnachten ist einfach Frust-Zeit... Meine Schwiegerma hat mich schon zig mal gefragt, ob meine eltern kommen. Da ich mir ja vorgenommen habe über die Sucht meiner Eltern offen zu sprechen, um nicht dieses anstrengende Versteckspiel zu spielen, habe ich ihr nun gesagt, dass sie einen Rückfall haben und ich nicht weiß, ob sie kommen. Sie fand es natürlich schade - und nahm mich in den Arm. Ich hätte schier geweint. Meine Mutter hat schon seit Monaten keine Kraft mehr, um mich zu trösten. Und ich hab keine mehr, um sie zu trösten.

    Jedenfalls schicke ich meinem Pa ein Päckchen mit dem Handy meines Freundes (er hat ein neues) und dazu den Brief, von dem ich gesprochen habe:

    "Hallo Mama, Hallo Papa,
    Christian hat ein neues Handy, deshalb schicke ich Papa sein bisheriges. Ist ja erst 2 Jahre alt. Ich hoffe es gefällt ihm.

    Da ihr bisher noch nicht angerufen habt, denke ich, dass ihr immer noch trinkt. Wie ich schon Mama gesagt habe: ich will nicht mehr dabei zuschauen, wie ihr euer Leben, eure Gesundheit und eure Familie mit der Sauferei kaputt macht. Ich kann nichts dagegen tun, außer mich selbst zu schützen. Das ist keine Strafe und ich will euch auch nicht erpressen - es ist allein eure Entscheidung - aber ich kann einfach nicht mehr. Wenn ihr betrunken seid, seid ihr nicht die Menschen, die ich liebe. Es tut so weh euch dabei zuzuschauen.

    Aber es ist eure Entscheidung und ihr könnt es euch jeden Tag von neuem aussuchen.
    Wenn ihr euch dazu entscheidet, trocken zu werden und euch gemeinsam Hilfe zu holen, bin ich für euch da! Ruft an.

    Ich liebe euch und ich vermisse euch. Ich hoffe, wir können bald wieder eine Familie sein. Ich will, dass wir alle glücklich sind.

    In Liebe und Hoffnung
    eure Tochter."

    Was denkt ihr, wie ist eure Erfahrung? Ist in dem Brief irgend was kritisches oder kontraproduktives drin?

    Vielen Dank schon mal für eure Tipps.

    Ganz viele liebe Grüße
    eure Trillian

    Hallo Kata,

    sorry für die späte Antwort. Hab letzte Woche meine Prüfung hinter mich gebracht und bin erst jetzt wieder rein gekommen.

    Deine Mama benutzt dich als seelischen Mülleimer, so kommt es mir vor. Klar, sie hat es schwer und du und deine Schwester, ihr seid die einzigen, denen sie sich anvertrauen kann. Sie erhofft sich Unterstützung und Mitleid, denk ich.

    Das ist aber eine zu große Last für ein Kind. Ich glaub, das ist eine zu große Last für jeden - ich könnte zB auch nicht zuschauen, wenn sich eine Freundin schlagen lassen würde. Aber in beiden Beispielen hängt es an der Person selbst: wenn du nicht erträgst, wie er mit dir umgeht, dann geh.

    Das gilt auch für uns EKAs. Ich kann natürlich nicht ganz nachvollziehen, wie du dich fühlst. Denn wenn deine Mutter nicht trinkt, dann ist es ja schwierig zu sagen: ich hab keinen Kontakt mehr zu dir. Sie hat ja nichts falsch gemacht, außer deinen Pa zu lieben. Aber der Kontakt zur Familie - egal ob abhängig oder "nur" coabhängig - belastet dich sehr, das merkt man.

    Immer wenn ich eure Geschichten lese, wünschte ich mir, ich könnte einfach einen Zauberstab nehmen und alle glücklich machen...

    Aber dein Freund ist eine große Stütze, so wie du erzählst. Das ist gut und stärkt die beziehungsfähigkeit. Freut mich ganz arg für dich. Wie ist das Verhältnis zu deiner Schwester?

    LG
    Trillian

    Kata, hast du einen eigenen Thread? Hab ich den übersehen? :oops:

    Hallo Pusteblume,

    auch von mir ein herzliches Willkommen. Ich finde es so schade, dass deine Kindheit keinerlei schöne Momente (an die du dich erinnerst) bereithielt. Da bin ich dankbar, dass meine Eltern erst als ich 8 oder 10 war angefangen haben. So habe ich wenigstens ein Grundvertrauen in sie.

    Ja, schreiben und von anderen lesen, denen es ähnlich geht, hilf. Aber ich weiß nicht, ob es reicht, um das ganze wirklich aufzuarbeiten. Hast du an eine Therapie gedacht? Nachdem du ja einen Zusammenbruch hattest, musst du bestimmt mit jemandem (einem Fachmann) gesprochen haben.

    Jedenfalls freut es mich und bestimmt auch alle anderen, dass du uns an deinem Weg teilhaben lässt. Hier kannst du alles sagen. Niemand beurteilt dich.

    LG
    Trillian

    Hallo Schutzengel,

    jetzt hab ich auch deine Seite gefunden. :)

    Ich kann mich Lavandula und Linde nur anschließen - sie sprechen mir aus der Seele, wobei ich gerade erst dabei bin, das so zu begreifen. Das herz kommt nur langsam dem Verstand hinterher.

    Reib dich nicht auf. Wenn beide eure Sorgen ignorieren und dich nicht mal einer Antwort würdigen (wie respektlos!!), dann lohnt es nicht. Sie können ja kommen, wenn sie Hilfe brauchen, aber du musst ihnen diese Hilfe nicht immer hinterhertragen.

    ...Aber es macht traurig und man hat Angst, die Mama oder den Papa zu verlieren. Immer in Hoffnung, dass es doch alles gut wird...

    LG
    Trillian

    Hallo Marion,

    ich kann Arwen und Schutzengel nur zustimmen.

    Dein schlechtes Gewissen verstehen wir alle. Wir möchten unsere Eltern nicht zurückweisen. Vielleicht wars du sogar froh, dass dein Vater sich gemeldet hat, weil du (ich übrigends auch ;) ) doch noch jung bist und dich nach seiner Unterstützung gesehnt hast. Doch er hat dich enttäuscht.

    Beruhige dein schlechtes Gewissen mit deiner Mutterliebe. Du bist für sie verantwortlich. Wenn du könntest, würdest du doch auch deiner Schwester die schreckliche Zeit ersparen - tu das deinen Kindern nicht an. Besser keinen Opa, als einen Trinker. Du kannst nicht das Risiko eingehen, dass er auch deinen Kindern gegenüber die Grenze überschreitet.

    LG
    Trillian

    Hallo Moppel (darf ich das sagen? Ist ja dein Nickname :wink: )

    Erst mal herzlich willkommen! Das hört sich schrecklich an und wenn ich bedenke, dass du wahrscheinlich gerade mittendrin in deinem Zimmer sitzt und ein SOS an uns sendest...

    Ich bin nicht viel älter als du und kann jetzt keine großen Ratschläge geben, aber wenn du dich nicht sicher fühlst, dann geh sofort. Geh zu deiner Ma oder Freunden. Von dort aus kannst du dir was anderes überlegen.

    Vielleicht kann dir das Jugendamt oder die Suchtberatungsstelle helfen. Es gibt doch Wohngruppen, vllt kannst du da unterkommen. Und lass dich zur staatlichen Unterstützung beraten, vllt bekommst du Bafög oder Wohngeld usw. Jedenfalls steht dir dein Kindergeld und eine Unterstützung von deiner Mutter zu.

    Aber geh mal zu einer Stelle, die sich auskennt. Du musst zuerst aus der Situation raus, um im nächsten Schritt dein emotionales und reales Leben in die Hand zu nehmen.

    Und überwinde dein schlechtes Gewissen, dass du ihn zurück lässt. Du kannst nichts tun.

    LG
    Trillian

    Hallo Kim,

    erstaunlich, dass du in deinem Alter schon so weit bist, dir hier in dem Forum Hilfe zu suchen. Bei mir ist es noch gar nicht so lange her. Ich dachte, ich schaff das schon. Irgendwann ist alles wieder gut...

    Ich habe bei meinen eltern gelebt bis ich 19 war. Nach dem Abi bin ich ausgezogen. Sie sind beide Alkoholiker. Ich habe noch einen kleinen Bruder, der ist jetzt 19. Er zieht jetzt am 15.12. aus, auch wenn er sichs eigentlich mit seinem Azubi-Gehalt nicht ganz leisten kann... Aber er hat so eine Wut im Bauch: er will sie nie wieder sehen. Er war noch jünger als ich, als sie angefangen haben. Er kennt die guten Zeiten gar nicht mehr...Er ist übers reden und helfen wollen hinaus.

    Ich kann sowas von mit dir fühlen. War dasselbe bei mir: da bist du kurz vorm Abi und bettelst um verständnis und Unterstützung. Willst dass einfach alles gut ist. Und du redest und redest und schreist und - ich hab mich schon mal geritzt, um klar zu machen, dass ich nicht mehr kann - ES BRINGT NICHTS! Und wenn du den falschen Tag erwischst und deine Mutter depressiv ist, dann sagt sie, dass sie sich umbringen wird, weil sie ist ja ne schlechte Mutter... Und dann fühlst du dich schlecht, weil du alles nur schlimmer gemacht hast.

    Es macht einen fertig. Aber, Kim, du schaffst das nicht allein. Du kannst nichts ändern, was sie nicht selber ändern möchte. Und wenns ganz schlimmt wird, musst du ihr sogar dabei zuschauen wie sie alles verliert... denn solange ihr Spielchen funktioniert, hat sie keine Motivation von der Sucht zu lassen.

    Sei nicht böse auf sie. Sie ist krank, es ist ein zwangsverhalten. Aber du kannst nichts tun, außer dir selbst zu helfen. Die SHG ist eine gute Idee. Am liebsten würde ich dir raten, um jeden Preis da weg zu kommen. Ich habs nur bis 19 geschafft, weil ich am WE nie da war. Hab bei ner Freundin geschlafen.

    Dass deine Freundin dich nicht versteht und dein Freund nicht so reagiert ist blöd, aber das kenn ich auch. Wenn die beiden in deinem Alter sind, dann sind sie vielleicht zu jung, um sich in deine Situation zu versetzen. Zu sehr mit sich beschäftigt. Wirklich verstehen - den druck, die Angst, die Tränen, die einem ständig in den Augen stehen - kann dich meist nur einer, ders auch erlebt hat. Also wir :wink:

    Sorry, das wirkt jetzt alles durcheinander, aber ich erkenne halt meine Situation und hätte dir soviel zu sagen. :D Mir sind wieder die Tränen gekommen, als ich das alles gelesen hab.

    Aber das wichtigste ist: hol dir Hilfe damit du dich auf dein Abi konzentrieren kannst. Das ist deine Zukunft. Wir Kinder können leider nichts tun. Wenn du sie anschreien willst, dann tus - aber nur weil es dir hilft, nicht weil du denkst etwas ändern zu können.

    Und da du ja jeden Tag nachhause musst, schreib hier rein. Wir unterstützen dich gern! Soweit es uns möglich ist.

    LG
    Trillian

    Hallo Sonnenstrahl,

    tut mir leid zu hören, dass du grad durchhängst. Ich hoffe, dass die Klinik dir Wege zeigen kann, dich wieder mehr selbst zu spüren. Für mich hört es sich so an, als wärst du dir selbst fremd: du möchtest weiterkommen, möchtest glücklich werden, aber stehst dir selbst im Weg. Sehe ich das richtig?

    Wann geht es denn los mit der Therapie?

    LG
    Trillian

    Hallo Belinda,
    auch von mir ein herzliches Willkommen! Ich bin auch erst vor wenigen Wochen hier angekommen und ich kann dir sagen, es hilft endlch mal ohne Scham und ohne sich darüber Gedanken machen zu müssen, was die anderen von einem selbst und seiner Familie halten, über das zu reden.

    Zitat von Belinda


    Es fällt mir sehr schwer, meine Grenzen zu setzen, mir keine Sorgen zu machen, nicht in meine alte Rolle als Vermittlerin und Verbündete meiner Mutter reinzurutschen.
    Dann überkommt mich dieses grauenvolle, schlechte Gewissen, dass ich mein Leben lebe, mich weniger kümmere als zuvor, einen Partner habe, der nicht trinkt - darf das alles sein, wo meine Eltern so leiden?
    Ja, auch ich darf glücklich sein, auch ich habe ein Recht glücklich zu sein - und trotzdem habe ich ein schlechtes Gewissen.

    Ich finde auch, dass Loyalität und von meiner Seite zumindest auch die Liebe zu den Eltern, einen so sehr blockiert - eigentlich sollte es das sein, was einem Halt gibt... Ich kann echt mit dir fühlen. Meine Eltern trinken beide und meine Mutter hat dementsprechend keine Freundinnen, denen sie sich anvertrauen kann. Und da sagt sie auch immer, dass ich ihre Stütze bin, dass sie mir alles sagen kann. Was für ein Druck... Und dieses Gefühl "ich kann es ändern, an mir hängts" verfolgt einen das ganze Leben. Versagen steht nicht zur Debatte. Zumindest ist es so bei mir.

    Im Moment bin ich an einem Punkt, an dem ich mich nicht mehr bei meinen Eltern melde. Ich bin glücklich mit meinem Freund und lebe mit seinen eltern in einem Haus. Und habe auch immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich mit seiner Mutter Spaß habe, wenn ich in ein warmes und sauberes Zuhause komme - ich konnte ihnen nicht helfen...Ohnmacht.

    Und dann werde ich wütend: ich möchte am liebsten hinfahren, sie einsperren und den Entzug erzwingen! Ich möchte rausgehen und irgendwas mit einem Baseballschläger bearbeiten! Platzen! Schreien!

    Und dann versucht man sich immer wieder zu sagen: Du kannst es nicht ändern, auch du darfst glücklich sein, du kannst es nicht ändern, auch du.... usw.

    Nicht sehr hilfreich, ich weiß. Ich kann dir nur sagen: Wir fühlen es auch. Vielleicht hilfts wenigstens ein bisschen?! :wink:

    LG
    Trillian

    Hallo an alle,

    ich habe oft das Gefühl, dass das Bestehen einer Beziehung oder Freundschaft an mir hängt - ob ich mich melde, ob ich mich anpasse und dadurch eine angenehme Gesellschaft bin usw. Auch wenn ich mir laut sage, dass ich keinem hinterher rennen muss und nicht jedem gefallen muss - es bleibt das Gefühl.

    Außerdem muss ich fast zwanghaft jedem sagen, wie er sein Leben besser machen kann. Nach dem Motto, wenn du auf meinen Rat hörst wird alles gut, alle werden glücklich. Ich kann erst glücklich sein, wenn es den Menschen in meiner Umgebung gut geht - kann mich nicht abgrenzen.

    Tja, wenn man fast sein ganzes Leben versucht hat, einen anderen zu retten, kommt man in solche Verhaltensmuster...

    Viele Grüße
    Trillian

    Danke auch dir Löwenherz! *drück

    Hab gerade mit meinem Freund gesprochen. Ich hatte einem Bekannten gestern angdeutet, dass ich mit meinen Eltern gestritten hatte und daher hat er mich angesprochen, was los sei.

    Ich hab ihm alles erzählt. Also er wusste ja von den Problemen, aber ich hab ihm nie Details erzählt und eigentlich hab ich mich erst getraut, als es gut lief und ich dachte, der Spuk wäre nach 10 Jahren vorbei. Sonst hab ich mich nie getraut, weil ich nicht wollte, dass er schlechtes von ihnen denkt..

    Dh es war das erste Mal, dass er einen Live-Bericht von mir bekommen hat.

    Ich sag euch, das tat gut! Kann ich nur jedem empfehlen, sich jemandem direkt mitzuteilen.Geteiltes Leid ist halbes Leid, so profan sich das auch anhört. Man muss seine Scham überwinden.

    LG
    Trillian

    Guten Morgen Gotti und Mo,

    danke für eure Unterstützung.

    E ist so wie ihr sagt, mein Verstand begreift es - sie werden sich nicht durch meine Kontrolle ändern und ich muss loslassen, um mich selber nicht runter ziehen zu lassen.

    Ich hab nur Angst, dass sie der Tiefpunkt nicht motivieren wird etwas zu ändern. Ich hab große Angst, dass sie sich zu Tode trinken und keiner ist da einen Arzt zu rufen und ich verliere meine Eltern -- sie sind toll, wenn sie nüchtern sind... Aber wiederum liegt das nicht in meiner Hand.

    Ich hab mir überlegt, den zweien einen Brief zu schreiben. Ich möchte, dass sie wissen, dass ich für sie da bin, wenn sie sich für ihr Leben und für ihre Familie entscheiden, anstatt für Alkohol. Die Entscheidung können sie jeden Tag treffen. Ich dachte, dann haben sie es schwarz auf weis (besser als Email oder telefonisch).

    Das mach ich aber erst nach meiner Prüfung. Hoffe, der Tag ist nicht so grübel-beladen wie gestern. ;)
    Muss vorwärts kommen.

    Ich wünsche euch allen einen erfolgreichen Tag, und viel Spaß beim Malen, Mo! (Das würd ich auch gerne wieder tun!! *neidisch :D )

    LG
    Trillian

    Ich fühle mit dir, Bicaje.

    Es ist, wie schon erwähnt, das typische Verhalten eines Abhängigen.

    Er hat versprochen aufzuhören und es in dem Moment mit Sicherheit so gemeint. Aber er und du habt seine Krankheit unterschätzt. Jetzt bist du genauso enttäuscht wie er von sich selbst. Aber da er ja trinkt, überspielt er sein Versagen mit anschuldigungen. "Du bist nicht mein Psychiater" hat mein Pa auch gesagt. Er will sich nicht helfen lassen, weil es ihm peinlich ist. Also tut er so, als ob alles OK wäre. Das Spielchen mit deiner Schwester gehört dazu, find ich auch.

    Ich finde es so schön, dass du deinen Vater nicht allein lassen wolltest. Ich hab auch schon daran gedacht, aber meine Eltern sind erst mitte 40. Er ist dir mit Sicherheit immer noch dankbar, aber wegen dem Alkoholeinfluss ist sein Verhalten klar irrational und verletzend.

    Oh mann, ich weiß nicht, was du tun solltest... Ich könnte es auch nicht übers Herz bringen, ihn rauszuschmeißen. Ich glaub, ich würde ihn ignorieren und nur füttern. Aber ob das das Richtige ist...

    Jedenfalls ist es richtig, dass du genau darauf achten solltest, wann für dich Schluss ist und deine Familie schützen.

    Naja, im Endeffekt ist er jetzt ja im Allgäu. Wenn er in einer eigenen Wohnung leben würde, halt ein paar Straßen weiter, wäre er ja immer noch da und nicht allein und könnte auch deine Schwester sehen. Nur würde er deinen Haushalt nicht terrorisieren. Was denkst du?

    Hi Lila,

    du hast Angst, dass dein Pa das Tief schon erreicht hat oder bald da ist und nicht raus kommt alleine? Aber von außen wird er keine Hilfe annehmen. Das Umdenken muss von innen passieren.

    Selbst wenn er es einsieht und offen für das Gespräch ist, die Chancen stehen schlecht, dass er das durchzieht, was er verspricht. Aber du solltest ihm schon sagen, wie du fühlst.

    Ich weiß, es ist schwer sich nicht zu kümmern, nicht zu sorgen, aber du kannst nichts ausrichten, solange er sich für den Alkohol entscheidet.

    Wie geht es dir gerade? Warst du nochmal da?

    Hallo Sonnenstrahl,

    ich finde es traurig, dass du deinem Freund nicht genug vertraust. Naja, hab ich auch nicht am Anfang. Ich hab mich weinend auf dem Klo eingeschlossen. Eines Tages hat er Schnitte auf meinen Armen gesehen (ein schlimmer Streit mit meinen Eltern) und mir gesagt, dass er so was nicht will. Er hilft mir in jeglicher Hinsicht, aber er schaut nicht zu, wie ich mich zerstören lasse.

    Ich kenne deinen Partner nicht, aber wenn ihr euch liebt, muss er auch deine Schwächen kennen! Er muss nicht jede Alki-Geschichte im Detail kennen, aber wenn du dich schlecht fühlst, finde ich, dass du ihm das sagen solltest und auch wieso du traurig bist.

    Sonst schließt du ihn aus. Wenn ihn etwas beschäftigen würde, dann würdest du ihm sicher helfen wollen, oder?!

    Hallo an alle,

    wie einige bereits gelesen haben: meine Eltern sind alkoholabhängig.
    Sie trinken seit ich ungefähr 9 oder 10 bin, dh seitdem massiv. Zuerst nur mit Freunden Samstags, dann zu zweit das ganze Wochenende, dann nach der Arbeit jeden Tag und im Urlaub rund um die Uhr.

    Ich habe einen kleinen Bruder, er ist 19 und zieht im Dezember aus. Er sagt, dann wird er keine Eltern mehr haben. Das macht mich traurig aber ich versteh es.

    Ich selbst bin nach dem Abi ausgezogen. Jetzt lebe ich mit meinem Partner und seinen Eltern zusammen - glücklich. 1 Autostunde entfernt.

    Naja, glücklich was die Beziehung angeht. Täglich begleitet mich:
    - Sorge um meine Eltern
    - Hass und Wut über ihr Verhalten
    - Sorge um meinen Bruder
    - Verzweiflung darüber, dass ich nichts tun kann
    - Resignation
    uvm. Ihr kennt das.

    Jetzt im Moment passiert wieder ein Verhaltensmuster: ich habe eine Prüfung, auf die ich mich vorbereite und meine Eltern und ihre Situation blockieren mich.

    ICH WILL DAS NICHT MEHR! Ich will mir nicht ständig über sie den Kopf zerbrechen! ...ich will sie nicht allein lassen. Ich will mich nicht runterziehen lassen! ...ich will nicht aufgeben.

    Schwer ist das vor allem, weil es im letzten Jahr gut gelaufen ist. Mein Vater war trocken, hat Elan gehabt, sie haben uns besucht, wir hatten Familienleben, er hat darüber geredet. Nur meine Ma hat nicht aufgehört (Pa war in einer Kur, Ma nicht..). Und nun: Rückfall beide :cry:
    Mein Gott...es war so schön...wenn sie sich nur helfen lassen würden.

    Heute war so ein Terrortag: Mutter will sich bei mir ausheulen, über meine Reaktion ist sie aber auch nicht glücklich, denn ich rede nur über ein Thema wenn sie betrunken sind: ihre Sucht die meiner Meinung nach an allem schuld ist. Als ich mit Pa geredet hab, hat er nur gesagt bzw gestottert "ich glaube, ich hab alles gesagt" und hat aufgelegt.

    Mit eurer Hilfe habe ich jetzt den Entschluss gefasst: ich mach es so wie mein Bruder.

    Es ist Zeit sich zu lösen.

    Mein erster Schritt: ich hab Mutter gesagt, dass ich nicht mehr kann und will. Ich will sie nur noch nüchtern hören. Wiederum beleidigtes kurz-angebunden-sein und aufgelegt.

    Ich versuche es durchzuziehen und vielleicht hilft mir dieses Forum.

    Und schon die erste Frage an euch: ist es so richtig oder hat jemand einen anderen Weg? Wie habt ihr euch gelöst? Muss ich zum Eisklotz werden, wenn ich das Gefühl los werden will, die einzige zu sein, die evtl helfen kann? Wie gewinne ich Abstand? Und wann höre ich auf Schuldgefühle zu haben...

    Ich hab schon einige in meinem Alter gesehen: Wie geht es euch mit dieser Situation?

    Schon mal vielen Dank, wer bis hierhin gelesen hat und ich freu mich auf euer Feedback.

    LG
    Trillian