Gefühlswelt sortieren...

  • leider geht es mir grad gar nicht gut. Der Tod meines Vaters, die Abnabelung von meinem Ex... alles hatte in den freien Tagen Zeit hoch zu kommen. Eigentlich kann ich froh sein, wenn Montag wieder Alltag einkehrt aber ich fühle mich kraftlos und antriebsschwach. Gestern habe ich ernsthaft überlegt, in die Klinik zu gehen aber ich warte ja noch auf die Rückmeldung wegen meines Reha- Antrags. Das wäre zum jetzigen Zeitpunkt genau das Richtige. Na ja, ab Montag habe ich wieder Abwechslung und Ablenkung... und dann auch vielleicht Lust zu blättern...

  • um ehrlich zu sein geht es mir grad beschissen. Meine Freundin versuchte mich heut "raus" zu holen und es ging nicht. Alles ist schlimmer als Liebeskummer und ich kann es gar nicht beschreiben. Dann der Eiertanz mit meiner Mutter: einerseits hasse ich es, von ihr bevormundet zu werden und mich zu fühlen wie ein kleines Kind und dann stelle ich mir die Frage: mache ich mich nicht dazu? Sie geht darin auf, mich zu "begleiten" und ich habe fast das Gefühl für sie eine Art Lebensaufgabe geworden zu sein. Die arme, schwache Marina: das Sorgenkind. Ich war schon immer das Sorgenkind und der Tollpatsch in unserer Familie. Das hässliche Entlein das sich doch noch entwickelt hat. Meine Schwester führt ein Bilderbuch- Leben... ich darf mir immer anhören, ich sei ja die sensiblere von uns beiden. Ist das schlimm? "Wann kriegen wir dich denn endlich mal unter die Haube"? Sätze, die mich nachdenklich stimmen und aber auch hinterfragen. Bin ich deswegen weniger Wert? Weil ich immer noch Single bin und jeden Mann bisher verlassen habe? Ich habe sie wenigstens verlassen, bevor ich dastehe und meinen Kindern erklären muß, was ich nicht verstehe. Ich habe so eine Angst davor. Ich werde älter, bin nicht in der Lage eine glückliche Partnerschaft zu führen, habe meinen Kinderwunsch schon an den Nagel gehängt und fühle mich unfähig und einsam....

  • Ach Marina,

    Was du so schreibst, das kenn ich zu gut. Aber sei dir eins gewiss:Sensibilität hat so was Gutes. Zudem kommt, das du nicht schlechter bist, weil du noch nicht verheiratet bist. Lass dir nichts einreden und ich weiss, genau diese Hirnwäsche habe ich durchgemacht und fange mich an zu lösen.Hör da nicht mehr hin und lass dich nicht in dieser Rolle hängen. Komm aus dir raus, sei sensibel, Singel und geniesse es. Dann wirst du von hässlichen Entlein zu schönen Schwan!!!!

    Das Buch hört sich unglaublich interessant an, blätter mal durch, vielleicht bleibst du wirklich drin hängen. Mir helfen solche Bücher immer weiter!

    Lieben Gruß Melanie

  • Liebe Marina,

    als erstes fühle Dich mal doll gedrückt und umarmt.

    Ich kann mich sehr gut in Dich hinein versetzen... bei mir ist es ganz ähnlich... meine Schwester ist verheiratet, hat 2 Töchter, ein Haus, einen Job, ein neues Auto... meine Eltern reißen sich den A... auf und tun alles, um anerkannt zu werden (!), damit es keinen Krach gibt und meine Schwester ihnen den Kontakt zu den Enkelchen untersagt. Immer schön nach meiner Schwesters Pfeife tanzen.
    Und als ich mich von meinem Ex getrennt hatte, war das für meine Mutter eine Riesen-Katastrophe (mein Vater redet mit mir über sowas gar nicht), nach dem Motto "nun bist du ja alleine, lieber einen Alkoholiker als gar keinen Mann, vielleicht kommt ihr ja wieder zusammen usw usw"... Furchtbar!! Inzwischen hat sie´s kapiert, dass ich als Single besser dran bin.

    Was ich sagen will: das wichtigste ist, dass es für uns gut und richtig ist, egal, was die Eltern, insbesondere die Mütter meinen. Und ich glaube, je selbstbewußter wir werden und je mehr wir in unsere Kraft kommen, umso ruhiger wird´s an der Front... irgendwann lassen sie´s dann gut sein und uns in Ruhe.

    Klar sind solche Sprüche für Dich echt nicht aufmunternd, aber versuche, auf "Durchzug" zu stellen, links rein, rechts raus. Lass sie reden und sag Dir, dass sie ihre eigenen Probleme hat, wenn sie Dich nicht so lassen kann, wie Du bist. Du entwickelst Dich weiter, sie nicht! Lasse wenigstens Du dich so, wie Du bist!

    LG... Pedi

  • Ich danke euch für die lieben, tröstenden Worte. Das hilft sehr gut, da ich in solchen Zeiten nicht grad die redseligste bin, wenn Freunde mich am Telefon aufmuntern wollen. Seit Silvester hab ich hier nur noch auf der Couch verbracht. Mit einem bedrückenden Gefühl und so langsam lichtet sich das auch. Ne Freundin fragte mich ob es mir besser ginge, ich sei ja völlig durch den Wind gewesen. Das hatte ich verdrängt, vergessen, Filmriss. Als ein Bekannter mit meiner Kamera kam hatte dort irgendjemand alle Bilder gelöscht. Das wusste ich auch noch aber nicht das ich so sensibel so darauf reagiert habe. Peinlich! Bin sehr dünnheutig und alles kam da wahrscheinlich durch. Schon um 24 Uhr als mir niemand auf meine "Guten Rutsch" Wünsche geantwortet hatte und ich alleine vor der Tür stand. Dauert ja auch, bis alle Pärchen fertig sind. Bis heute hat meine Schwester mir kein frohes Neues Jahr gewünscht und ich reagiere wie das trotzige kleine Kind nach dem Motto "jetzt erst recht nicht!" Dann igel ich mich 3 Tage hier ein: kein Wunder das es mir schlecht geht. Morgen Frühdienst und dann ist die Woche auch schon wieder voll mit Terminen. Wer weiß wozu das gut ist. Kopf hoch... und das gilt für euch natürlich auch... :oops:

  • Hallo Marina!

    Ein frohes und glückliches Neues Jahr 2010 wünsche ich Dir!

    Hab´s zeitlich nicht früher geschafft, zu schreiben, irgendwie ging die erste Arbeitswoche des Jahres so schnell vorbei.

    Wie geht es Dir?

    Liebe Grüße... Pedi

  • Liebe Pedi,
    dir auch ein frohes neues Jahr... zehnt! Bei mir war es ähnlich die erste Arbeitswoche ging ratz fatz vorbei und obwohl ich die ersten Tage in alte Verhaltensmuster verfallen bin (schön ehrenamtlich zu Hause arbeiten...) tat es mir ganz gut wieder Alltag zu erleben. Obwohl ich noch etwas daneben war und Termine vebummelt habe, war es gut wieder Struktur zu erfahren. Ich trau mich noch gar nicht es zu schreiben aber es scheint ruhiger zu werden. Aufgrund des Wetters wurde alles Familiäre (Geburtstagsfeier und Zusammentreffen der Familie) abgesagt und ich kann dieses Mal gut damit umgehen, mit mir allein zu sein.
    Mehr noch: ich genieße es das erste Mal seit langem wieder. Hab mich den ganzen Tag noch nicht aus dem Bett gepellt, werde gleich ne warme Wanne einlassen, habe noch einen Schal der nicht fertig ist, einen Film den ich noch nicht gesehen habe und eine Menge Bücher. Habe wieder ein neues gegriffen "Die Vater falle- die Macht der Väter über die Gefühle der Töchter". Fängt schon spannend an und lässt mich "normaler" werden oder besser verstehen. Bei vielen ist es ja nicht "nur" der Alkoholismus, sondern einige andere Dinge, die sich in der frühkindlichen Sozialisation gepaart haben. Jeder setzt sich irgendwie aus seinen eigenen Mosaikteilchen zusammen. Die Bearbeitung meines Reha Antrages, bzw. des Wiederspruchs dauert immer länger und ich interpretiere es mal als ein gutes Zeichen. Wenn nicht habe ich schon Plan B. So viel zu mir... Wie geht es dir aktuell?

  • Liebe Marina,

    mir geht es recht wechselhaft, fühle mich hin und wieder allein. Mir fehlt, ehrlich gesagt, das Prickeln und die Aufregung einer Beziehung.... schön bescheuert. Aber ich halte tapfer durch (kontaktiere niemanden, der mich in Versuchung führen könnte, und sei´s nur für ein Telefonat, was mich in alte Muster verfallen lässt...), geniesse den freien Sonntag ohne Verpflichtungen und tue auch nur die Dinge, die ich möchte.
    Hab hier auch noch einige Bücher, war schon Schneeschieben draußen und bleib jetzt eine Weile hier im Forum.

    Das Forum hier ist bis auf die SHG der einzige Ort, an dem ich mich mit anderen austauschen kann. Zwar haben mir ein paar Leute aus der SHG ihre Nummer gegeben, aber ich scheue mich, sie anzurufen. Als ob ich ein schlechtes Gewissen hätte, sie mit meinen Problemen vollzuquatschen, wo sie doch alle ihre eigenen haben.... noch ist mir das unangenehm. Aber ich kann´s aushalten...

    Ich werd gleich mal nach dem Buch im Internet schauen, was Du erwähnst. Klingt interessant.

    Ich wünsche Dir und natürlich Euch allen hier einen schönen Sonntag!

    LG.. Pedi

  • Liebe Pedi,
    mit dem allein sein tue ich mich auch noch schwer. Ich verfalle leider in alte Verhaltensmuster. Nach einem klärenden Gespräch Freitag, kam er wieder um mir ein Buch von mir zu bringen... und er blieb. Da klopfe ich mir auf die Schulter weil ich sehr deutlich war und werde im nächsten Moment nachlässig. Er trinkt nichts mehr zur Zeit und ist auf der Suche nach Ursachen und befindet sich auf seinem Weg. Es gibt viele Dinge, die ich nach wie vor an ihm liebe aber das Vertrauen ist weg und die Wunden zu groß. Wir haben zwei schöne Abende gehabt, gespielt gelacht, geredet und dann einfach nur gehalten zu werden über Nacht. Na ja... irgendwie ist er meine größte Sucht zur Zeit aber meine Sicht wird klarer und der Abstand größer. Es tut nicht mehr so weh und ich bin darum bemüht, die Distanz größer werden zu lassen. Habe heute den Baum abgeschmückt und mache Grundrein. Vielleicht auch immer mehr ein wenig innerlich. Ich könnte auch nicht gleich Menschen einer SHG kontaktieren, da ich ja schon gehemmt bin, meinen engsten Freundeskreis zu kontaktieren, wenn was ist. Das wurde auch in einer der letzten Therapiestunden hinterfragt. Ich bin uneingeschränkt für Menschen, die mir wichtig sind da, halte mich aber nicht für wichtig genung, meine Freunde mit meinem "Müll" zu konfrontieren. Aber es wird besser...
    Du klingst tapfer und es ähnelt meinen Tänzen, die ich in der Vergangenheit getanzt habe. Ich habe mich immer getrennt aber auch immer wieder Kontakt aufgenommen. Oft habe ich mich gefragt warum ich dann nicht eine Freundin anrief, wenn es mir schlecht ging: aber ne, es musste der Ex sein. Das Geschlecht machte da wohl den Unterschied und ich bin auch noch auf Ursachenforschung. Oh ja, wie schön wäre das Kribbeln und die Aufregung einer Beziehung: so bekloppt find ich das gar nicht. Da sehnt sich doch jeder nach. Ich möchte aber erst wieder eine, wenn ich weiter voran geschritten bin und die Chancen besser stehen, daß sie auch gelingt. Meine Wünsche und Träume hab ich noch nicht aufgegeben...
    Dir auch einen schönen Sonntag und einen guten Start in die nächste Woche.
    LG Marina

  • Heute habe ich eine Rückmeldung von meiner Rentenversicherung bekommen. Nach meinem Widerspruch soll ich jetzt noch einen Befundbericht vom Neurologen/ Psychologen einreichen. Mein Neurologe behandelt mich aber noch nicht lange und verschreibt mir lediglich Tropfen gegen meine Panik und Schlafstörrungen und meine Therapeutin ist keine Psychologin. Hm!? Hoffe, es ist aber erst mal ein gutes Zeichen, das es nicht wieder gleich eine Absage war oder? Für mich hängt so viel daran, diese Reha zu bekommen. Gefühlsmäßig habe ich das Empfinden, dann alles einmal anzugehen und nicht immer zwischen Therapie, Beruf und Alltag jonglieren. Ich könnte oder evtl. wird das auch von mir erwartet, eine ambulante Reha hier in der Umgebung machen. Das ist wahrscheinlich die letzte Instanz und so kann mir immer noch gesagt werden, die Maßnahmen am Wohnort sind nicht ganz ausgeschöpft. Ich hatte aber direkt das dringende Bedürfnis aus diesem Umfeld hier mal komplett raus zu kommen und alles zu bearbeiten, um ein "Neustart" zu wagen. Bitte, bitte, bitte........ Vielleicht kennt sich ja jemand aus und kann mir Mut machen!
    LG Marina

  • Liebe Marina,

    das ist wirklich ein gutes Zeichen, dass die Rentenversicherung die Reha nach dem Widerspruch nicht gleich nochmal abgelehnt hat.

    Ich hatte selber vor ein paar Jahren eine Reha und da musste ich auch nach dem Widerspruch nochmal zum Arzt. Das waren damals Vertragsärzte der Rentenversicherung. Du musst zu Deinem Haus-Neurologen? Ich würde mal ganz entspannt zu dem Arzt gehen. Du weißt, warum Du die Reha möchtest. Vielleicht schreibst Du Deine Gründe/Beschwerden einfach nochmal alle auf, damit Du beim Arzttermin, wenn Du vielleicht nervös bist, alles parat hast. Und sag dem Arzt ruhig, dass Du Abstand zum Alltag/Wohnort brauchst und es Deiner Meinung nach wichtig für Dich ist, damit es Dir besser geht. Der Arzt kann nicht in Dich reinschauen. Lass ihn wissen, was Du brauchst.

    Ich habe Dir doch schon von der Direkteinweisung erzählt. Die Möglichkeit bleibt Dir doch immer noch, wenn die Reha ablehnen sollte.

    Es ist wirklich mal gut, ein paar Wochen aus dem Alltag rauszukommen und mit kompetenter Hilfe wieder Boden unter die Füsse zu bekommen. Davon bin ich jetzt auch überzeugt, nachdem ich heute Morgen das ambulante Vorgespräch zu meinem Klinikaufenthalt hatte. Ich denke, das ist eine Zeitinvestition in die Zukunft.

    Alles Gute, Marina! Ich drücke Dir die Daumen!

    Liebe Grüße,

    Sonnenstrahl

    Jeder kleine Schritt führt näher zum Leben.

  • Hallo Marina,

    ich dachte früher auch, Direkteinweisung sei so etwas wie in die Psychiatrie kommen. Aber das stimmt gar nicht.

    Der einzige Unterschied zu einer psychotherapeutischen Reha ist, dass Du bei einer Direkteinweisung länger behandelt werden kannst als die 3-6 Wochen bei der Reha und somit mehr Zeit bleibt, um die Probleme mal richtig anzugehen und dann neue Verhaltensweisen auch einzuüben.

    Klar, man ist länger raus aus dem Beruf und hat auch finanzielle Einbussen durch das Krankengeld, aber ich habe mich die ganzen Jahre immer durchgeschleppt, war immer wieder mal einige Wochen krank, dann wieder berappelt, dann wieder krank. Lieber mal richtig durchziehen und dann eine Grundlage für ein erfülltes Leben haben, an dem ich dann besser arbeiten kann.

    Liebe Grüße,

    Sonnenstrahl

    Jeder kleine Schritt führt näher zum Leben.

  • Habe heute beim Neurologen meine Unterlagen abgegeben und zusätzlich einige Sammlungen meiner Symptome seit 1996. Er versucht noch Berichte zu bekommen und meinte "Wir machen das schon!" Weiß das aber noch nicht einzuordnen, da ich erst 3 Mal bei ihm war und er keinerlei Untersuchungen gemacht hat, also auch keine Befunde. Beruflich ist das bei uns so schwer mit der Direkteinweisung. Ich kann das gar nicht beschreiben aber es wäre, als würde ich mich entziehen. Manche Kollegen meinen eh immer gleich zu diagnostizieren, was bei mir psychosomatisch ist. Ich darf mir kaum erlauben, mal wirklich was zu haben und sage schon das ein oder andere Mal, das ich mich schon sehr gut selber kenne. Früher war es mal gern bei uns gesehen, wenn man tranzparent macht, wie es einem geht damit man Unterstützung erfährt. Ist wohl nicht empfehlenswert für mich und ich habe mich wieder zurückgezogen. Ich habe einfach das Gefühl, eine Reha sei planbarer und besser in den Dienstplan zu integrieren. Meine Kollegin konnte letztens auch 5 Wochen Urlaub nehmen und alles wurde aufgefangen. Vielleicht hätte ich dann auch einfach ein besseres Gewissen.
    LG Marina

  • Liebe Pedi,
    zur Zeit ist es ganz ok. Fahre gefühlsmäßig extrem Aufzug, was ich aber auf mein PMS Syndrom zurückführen kann. Wenn ich weiß warum es mir wie geht, ist es erträglicher. Desweiteren sehne ich mich grad sehr nach dem prickeln, was du beschreibst und wenn ich so recht drüber nachdenke, war ich auch selten alleine. Der längste Zeitraum war zwei Jahre. Davor bin ich immer von eine in die andere Beziehung gerutscht. Von daher ist es ganz gut sich mal mit dem allein sein auseinanderzusetzen. Ich habe auch nicht vor, mich auf eine weitere Bezihung einzulassen, bevor ich nicht in der Reha oder etwas vergleichbarem war. Stattdessen werde ich immer wieder rückfällig, was den Ex betrifft... er war schon wieder da! Na ja, dann nehme ich es einfach mal so an und denke: solang es uns beiden damit gut geht! Eigentlich bin ich aber wahrscheinlich einfach überfordert damit, konsequent zu sein oder den Kontakt ganz abzubrechen. Der Alltag und die Termine tun mir im Moment ganz gut. Meine Therapie geht ans Eingemachte und meine Therapeutin bekommt mich mit ihren kleinen Hausaufgaben wieder ans Nachdenken und Malen. Auf einer Scala von 1- 10 bewege ich mich zur Zeit zwischen 5 bis 7. Das ist doch schon gut!?
    Wie geht es dir? Was hast du so unternommen am Wochenende?
    LG Marina

  • Hi Marina,

    diese Auf und Ab´s begleiten mich auch... im Moment bin ich etwas stabiler als noch vor 2/3 Wochen. Das Prickeln einer Beziehung vermisse ich z.Zt. auch nicht mehr so sehr. Ich hatte es so angenommen, dass es so ist, ohne mich dafür zu verurteilen (so nach dem Motto: jetzt sieh erstmal zu, dass du alleine ohne Partner klar kommst...), und dann wurde es nach und nach weniger.
    Ich geniesse jetzt mehr die Zeit, die ich für mich hab. Freu mich, wenn ich nach Büro und Stall nachhause ins Warme komme, gleich den Kuschel-Schlafanzug anziehen und einen Tee trinken kann! :wink:
    Am WE haben wir einen schönen Spieleabend gemacht, gestern habe ich viel gelesen, war kurz im Stall, hab mir noch was zum Essen warmgemacht, abends "Tatort" geguckt. Alles gut gewesen!

    Ich konzentriere mich im Moment darauf, die Dinge zu fühlen; d.h. mir nicht immer zu sagen "ich muss jetzt auf mich achten o.ä.", sondern mich genau zu beobachten, wie das Gefühl ist, wenn ich für mich was tue. Das hilft, den Weg ins Herz zu finden. So nach und nach, Schritt für Schritt.

    Ich finde, Du hast schon riesig viel geschafft! Du hast so viel über Deine Situation nachgedacht und alles liest sich schon so "sortiert".
    So nach und nach wird es den Weg vom Verstand ins Herz finden...
    5-7... das ist super!!

    Drück Dich!

    Liebe Grüße.. Pedi

  • @ Pedi: das klingt so gut! Was du über dich schreibst und dein Zuspruch an mich: Danke! Ob ich so gut sortiert bin, wie ich wirke weiß ich nicht. Es tun sich natürlich immer wieder neue Pforten auf. Mein Vater ist weg! Das war er auch vor seinem Tod. Ich habe gehört, ich sei gelassener geworden. Andere nehmen das ja meißt besser wahr, als man selbst... es sei denn man fühlt so richtig genau hin, wie du es für dich tust. Was ich wahrnehme ist, das meine Tante sich nicht mehr meldet, der Vermieter Ruhe gibt und ich keine Post vom Amtsgericht bekomme. Jedoch auch keine Rechnung vom Anwalt. Wird noch kommen aber ich konnte viel Kraft tanken in der Zwischenzeit. Was ich auch wahrnehme ist das ich keinen bedrohlichen Druck mehr im Nacken habe... keine Unberechenbarkeit mehr, keine unregelmäßigen Terroranrufe, keine "wie geht es ihm wohl grad´Gedanken". Am Wochenende wollte ich erst zum Friedhof um zu sehen ob der Grabstein da ist und habe entschieden, daß es zu früh für mich ist. Ich weiß nicht wieviel Verdrängung ist aber ich kann es im Moment so für mich annehmen.
    Obwohl ich mich so auf meinen geregelten Arbeitsalltag gefreut habe, reichen grad wieder "Kleinigkeiten" um mich über das ganze System aufzuregen. Eine ganze Therapiestunde ging heut für dienstliches drauf aber ich ging gestärkt raus und mit dem Gefühl, dass ich recht mit meinen Ansichten und Einstellungen habe. Das tut gut.
    Eine Freundin von mir möchte mich verkuppeln und der "Fremde" fragte nach meiner Nummer. "Ich bin noch nicht so weit", hörte ich mich sagen. Wenn sich was ergibt, werde ich sehen, wie sich das anfühlt aber mir ist nicht danach was einzustielen oder zu beschleunigen. Das fühlt sich auch gut und richtig/ wichtig an. Ich warte sehnsüchtigst auf Post bezüglich meiner Reha. Ablehnung oder Zusage... es bleibt spannend. Doch selbst eine Absage würde mich grad nicht erschüttern. Ich finde auch einen anderen Weg zu meinem Herzen ;) Danke, es tat sehr gut dich zu lesen und es motiviert mich!
    LG Marina

  • Liebe Marina,

    fühl Dich gedrückt! Danke für Deine Zeilen!

    Ich glaub, uns tun sich immer wieder neue Pforten auf... haben wir das eine geschafft, so kommt das nächste. Aber ich sehe es positiv, denn es gibt uns immer wieder weiter die Chance, zu wachsen.

    Wir können schon Früchte ernten, während wir unterwegs sind, und nicht erst am Ziel unserer Reise; das hab ich neulich irgendwo gelesen und fand das total klasse. Hilft mir gegen meine Ungeduld! :wink:

    Alles Liebe und weiter *Daumendrück*... Pedi

  • Sich selbst etwas Gutes zu tun, bedeutet auch "Psychohygiene" zu betreiben... um "Schlimmeres", diagnostisch Greifbares und gesellschaftlich Anerkanntes abzuwenden. Mein innneres, empfundenes Leid bestimmt den Umfang dieser Psychohygiene. Manchmal braucht man Hilfe auf diesen Wegen. Ich werde meinen Weg erfolgreich gehen und frisch, gestärkt, energievoll nochmal anfangen können....
    Ich habe heute wieder so ein Beispiel: meine Mutter hat einen Haustürschlüssel... sie macht und tut für meine Schwester und meine Neffen und ich habe irgendwann mal angefangen, Hilfe annehmen zu können. Mitunter durch Zuspruch von Freunden. Mehrfach wollte sie nach Absprache dann was in meinem Haushalt erledigen.... irgendwann hörte die Absprache auf und ich kam nach Hause und alles Mögliche war "anders". Es gab Zeiten in denen ich dann selber gerne entschieden hätte... aber ich kam nach Hause und stellte wieder fest es war etwas anders. Ich schämte mich und meine Mutter sagte: " Deine Wohnung sieht grad aus, wie deine Seele!" Gut getroffen und deshalb äußerte ich, sie solle nur noch nach vorheriger Absprache (telefonisch, wie auch immer: sie meint es ja immer nur gut!) meine Schlüssel nutzen. Beim letzten Familienfest hatte sie zuvor wieder diese Absprache "übersehen" und ich sagte nebenbei, die einzige Konsequenz wäre ja, daß ich ihr den Schlüssel abnehemen müsse, wenn sie sich nicht an unsere Abmachungen hält. Gestern war sie hier... zum bügeln. Ich kam nach Hause: es war gewischt, gesaugt was auch immer, sortiert, der Müll geleert und der Wäschekorb leer. 5 Teile die ich eh nie anziehe, waren gebügelt. Das Entscheidende war, daß ich an dem Tag waschen wollte und am nächsten davon was angezogen hätte. Der Wäschekorb war leer; den Inhalt hatte sie mitgenommen... meinen Plan durcheinander gebracht. Beim letzten Mal wollte ich mir ein Brot machen und habe die Butter gesucht... sie war im Kühlschrank, wo ich sie nie hinstelle da sie sonst nicht streichbar ist. Ich habe zwei leere Flaschen, die ich als Trick in die Stiefel stecke damit sie nicht knicken... Sie hat all mein Leergut weg gebracht. Ich hatte klare Absprachen an die sie sich nicht halten kann. Sie will nur Gutes und das zu viel. Das Problem ist, wenn ich ihr den Schlüssel abnehme, fühlt sie sich angegriffen. Seit Januar 2009 habe ich kein Auto mehr und sie hilft mir aus. Solange man in irgendeinem Abhängigkeitsverhältnis steht ist es schwer. Es ist wie geben und nehmen. Ich kann sie auch nicht verletzen, indem ich diesen Schritt gehe aber sie mißachtet immer wieder Absprachen und überschreitet meine Grenzen. O.K. ich habe lange geschrieben und dachte, ich brauche ein Auto. Kann ich mir nicht leisten: also bügel ich künftig selber und mache alles alleine. Kann sie die Energie in die heile Familie meiner Schwester stecken. Da kann sie dann Kinder hüten, während sie die Wäsche der Bilderbuchfamilie bügelt; mit Haus, zwei Auto`s, Heimarbeitsplatz und alles ist toll. Eifersucht oder Opferrolle? Ich darf mir doch dadurch immer nur anhören das ich das Geringste nicht alleine bewältige. Wollte grad extra Unordnung machen und sehen was passiert. Habe nämlich "nichts" zum Anziehen, weil meine Mutter alles mitgenommen hat.... na gut: das lasse ich!

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