Flor
ich konnte lange Jahre in der Woche nur so 3 - 4 Halbe trinken. Es gab aber immer heftige Abstürze, wo ich kein Ende fand. Für mich war das so in Ordnung und ich glaubte auch nicht an Sucht. Aber ich war ein süchtiger Quartalstrinker.
Entzugssymptome hatte ich immer nach nem Vollrausch, der sich gewaschen hatte. Der ging dann auch oft über mehrere Tage, weil ich schon morgens oder mittags wieder anfing. Anfänglich nur deshalb, weil ich Angst vor den Symptomen hatte und wenn die Wirkung des Alkohols wieder einsetzte konnte ich nicht mehr aufhören.
Wenn ich es dann aber mal geschafft hatte, ein niedrigeres Level zu fahren, hatte ich auch keinen Entzug.
Das hat sich bei mir erst im letzten Vierteljahr geändert. Ich habe das in etwa so erlebt, dass der Schalter nun endgültig umgekippt ist. Ich konnte nicht mehr zurück in ein normales Leben. Rein gedanklich war ich nur noch beim Alkohol. Und es sind in der Tat nur die Reaktionen des süchtigen Gehirns, die auch die körperlichen Symptome auslösen.
Die natürliche Regulierung zwischen Anspannung und Entspannung funktioniert nicht mehr. Ich lief permanent auf Hochtouren, wenn kein Suchtmittel zugeführt wurde, was mich ja so schön beruhigt.
Das nennt man dann körperliche Abhängigkeit, hat aber meineserachtens tatsächlich nur wenig mit dem Körper an sich zu tun, sondern in erster Linie mit dem Gehirnstoffwechsel. Das erklärt auch, warum die Symptomatik unterschiedlich verläuft und nicht vorhersehbar ist.
Im Stadium der Leberzirrhose gibts sicherlich noch weitere Symptome, da habe ich keine Kenntnisse. Bei mir wurde auch eine Fettleber diagnostiziert, welche aber nach 3 Monaten schon wieder ganz passabel war.
Gruß
Dirk