Beiträge von Sternenlicht78

    Liebe Inselemma,

    ja, der Spruch hört sich schön an: "Lieber ein Schrecken mit Ende als ein Schrecken ohne Ende" - aber genau wie bei Dir, spricht mein Herz (leider) noch lauter zu mür als mein kopf und das tut weh, es zu erkennen. Was ist der richtige Weg? Ich habe auch den Eindruck: egal, welche Entscheidung ich treffe - es ist die Falsche.....

    Liebe Sonnenanbeterin,

    ich kann DIch so gut verstehen - es ist nicht leicht, den Menschen zu verlassen, den man über alles liebt. Auch, wenn wir nur einen Bruchteil dessen zusammen sind, den Ihr miteinander verbracht habt - ich denke, wenn man wirklich liebt, dann hält es auch einiges aus.

    Unsere Kinder - ja, das ist der Grund, weshalb ich mir so einen Kopf mache. Was ist denn jetzt für sie besser? Klar, mit einem alkoholkranken Vater aufzuwachsen ist natürlich schlimmer, als "nur" mit der Mutter. eS ist alles so schlimm und ich weiss auch nicht weiter.

    Hm, wenn er sagt: "Morgen trinke ich nichts", dann ist es zu 90 % so, dass er wieder zur Flasche greift. Spreche ich ihn darauf an, dann sagt er, dass er mich anlügen muss, um seine Ruhe zu haben. Er lässt mir dann diesen Hoffnungsschimmer bewusst. Dafür habe ich keine Worte. Ja, was hält mich?? Ich liebe ihn einfach und es ist ein Teufelskreis.

    Joanne :
    Es kann auch so nicht weitergehen-ich sehe zur Zeit aus wie eine lebendige Leiche. Die Welt schwebt irgendwie an mir vorbei und ich sehe alles wie durch Watte. Muss dringend mal zu meinem Hausarzt. Soe wie Du es beschreibst: "gelähmt", das ist genau das richtige Wort. So fühle ich mich.

    Pittchen :
    Vielen lieben Dank! Ich finde es gut, es auch mal "aus anderer RIchtung" zu hören. Du hast Recht: er wird immer so weiter machen und niemals von selbst aufhören, wenn sich nichts verändert. Es ist so dumm von mir, auf den Punkt zu hoffen, an dem ER es ändern wird. Den wird es wohl niemals geben.

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    Worauf warte ich dann noch? Das fragt Ihr Euch sicherlich, aber ich weiss es ja selbst nicht. Ich kann jetzt auch gar nicht viel schreiben, weil sich nichts geändert hat. Ich ärgere mich so sehr über mich selbst, dass ich nicht endlich aufstehen kann.

    Danke, meine Liebe, ich habe gerade Deine Geschichte ein wenig überflogen. Es ist schon Wahnsinn, wie sehr sich doch diese "Lebensläufe" ähneln...

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    Heute sollte es ein "trockener Tag" werden - Aussage meines Mannes von gestern Abend mit Schlag in meine Hand zur Besigelung seines Versprechens. Pah, Versprechen? Versprechen sind von ihm nur noch "holde Worte", um mich bei Laune zu halten. Er weiss genau, dass ich mich dann an den kleinen Strhhalm klammere wie eine Ertrinkende. Gut, ich bin blind und denke immer noch, dass genau jetzt ja JETZT, dieser Zeitpunkt gekommen ist, dass er sich ändern will.

    Dann aber kam gerade sein Anruf: ich hörte schon an seiner Stimme, dass er wieder getrunken hat. Er will zum Friseur, sich die Haare raspelkurz schneiden lassen. Das mag ich ja nicht und er tut es - er hat erwartet, dass ich ihm etwas entgegne, aber ich sagte nichts dazu. Ich glaube, so langsam resigniere ich - wohin mich das führt? Ich weiss es noch nicht. Es macht mich einfach trurig und so antriebslos - ich fühle mich so müde und könnte auf der Stelle nur noch schlafen.... Aber davon wird es nicht besser. Ich wünsche mir immer, dass er aufsteht. Verdammt nochmal, warum kann ich es dann nicht??

    Liebe Sonnenanberterin,

    herzlich Willkommen hier in Forum. Es hört sich jetzt wirklich blöd an, aber es ist beruhigend, dass man auf Menschen trifft, die das Gleiche durchmachen. So schlimm es auch ist, aber es tröstet doch irgendwie. Ihc bin auch neu im Forum und weiss auch nicht, wie unser/mein Leben weitergehen soll.

    Alles, was Du schreibst, könnte ich so unterschreiben. Ich weiss nie, was der neue Tag bringt. Freue mich, wenn er sagt: "Morgen trinke ich nicht!" - um dann wieder bitter enttäuscht zu werden, wenn er mit glasigen Augen da sitzt, blöd grinst oder noch schlimmer: demütigt und schimpft. Um sich danach wieder zu entschuldigen.

    Wie stehst Du denn zu Deinem Mann? Ich denke mal, Du liebst ihn von ganzem Herzen, sonst würdest Du das alles nicht so mitmachen? Oder ist es die Angstm alleine da zu stehen? Ihc stelle mir seit langem auch diese Fragen und ich habe bislang keine Antwort gefunden. Wir haben so viele Parallelen, bis auf, dass meine Kinder noch sehr, sehr klein sind.

    Ich habe Angst, dass der Alkohol schon alles zerstört hat, ohne, dass ich es erkannt habe.

    Wie denken denn Eure Kinder darüber? Sprecht Ihr darüber? Was raten sie denn? Ich würde so gern einen Rat geben, aber ich weiss selbst nicht, was ich tun soll....... Ausser, Dich einmal unbekannterweise ganz fest zu drücken.

    Liebe desperateS,

    ich habe Deine letzten Beiträge so oft gelesen und ich bewundere Dich für Deine Stärke. Ich finde gar keine Worte, ich finde es einfach nur stark.
    Ihc bin noch ganz neu hier im Forum und lese hier sehr viel, weil ich noch ganz am Anfang stehe. Ich wünsche mir so sehr, dass mein Kopf endlich lauter sein wird, als mein Herz, aber davon bin ich noch meilenweit entfernt.

    Es hört sich so schön an, wie Du schreibst, dass Du Dich jetzt nur um DIch selbst kümmerst. Du hast es verdient und es so gut durchgestanden. Ich bewundere Dich für Deine Stärke!!

    Liebe Inselemma,

    ich bin auch noch ganz neu im Forum und mir steht dieser Schritt noch bevor, zu erkennen, dass mein Mann nicht mehr der ist, den ich geheiratet habe.

    Darf ich fragen, was Du noch für ihn empfindest? Ist es Liebe, sind es Schuldgefühle?

    Ich weiss nicht, was ich Dir raten soll, dazu kenne ich die Umstände zu wenig. Du schreibst etwas von verbalev Attacken und Schuldzuweisungen und Demütigungen.... War es das, was Dir die Augen geöffnet hat? Sorry, wenn ich so direkt frage, aber ich mache das Ganze auch gerade durch und habe solche Angst davor, mich weiter ganz zu verlieren.....

    Hm, wir sprechen hier von Fairness?! War es fair von Deinem Mann, Dich über die Jahre hinweg so zu behandeln? War es fair von Deinem Mann, Dir nun keine Infos zukommen zu lassen, wo Du doch immer für ihn da warst/bist?
    Die Wohnungsausweisung ist sicherlich der letzte Schritt für Dich und ich denke auch, dass Du es Dir reiflich überlegt hast. Würdest Du ihm denn auf keinen Fall mehr eine Chance geben, wenn er den Entzug gemacht hat?

    Wenn ich darüber schreibe, dann sehe ich selbst, wie weit ich doch schon bin, auch, wenn es "nur" ein Schritt, ein klitzeklitzekleiner, in diese Richtung ist. Ich habe doch Verantwortung meinen Kindern gegenüber, sie sind noch so klein, aber bekommen doch auch alles mit - je älter sie werden, umso mehr.

    Es tut noch alles so verdammt weh, aber eines Tages wird es bestimmt wieder besser gehen.

    Ich danke Dir sehr für Deine lieben Worte, liebe Joanne!!

    Vielleicht hab ich es überlesen (sorry), aber darf ich fragen, wie lange Du das alles mitgemacht hast??

    LIebe Joanne,

    ich könnte sofort zu meinen Eltern ziehen vorübergehend, das wäre kein Problem.

    Das Problem bin ich selbst - ich drohe, mache es aber nie wahr und deshalb nimmt er mich nicht ernst. Genauso wie Du es schreibst, so ist es auch. Leider. Ich hätte gern den Mut, es durchzuziehen. Er sagt von selbst, dass er uns verlässt, weil er nicht gut für uns ist. Das bringt mich zur Verzweifelung. Sind wir ihm nicht wichtig genug, das alles durchzustehen, sich aufzuraffen? Oder kann und will er es nicht?? Ich versteh' ihn nicht. Wenn er trocken ist, sagt er, dass er ohne uns nicht leben könne - er arbeite an sich und es muss alles von ihm aus kommen.
    Das ist so dermassen egostisch.

    Es macht alles so mürbe und wie Du sagt, die seelischen Schäden heilen wirklich niemals ganz. Kennst Du das?? Du hörst irgendwo (z.B. im TV) einen Kronkorken von einer BIerflasch, der "Plopp" macht?? Allein das Hören macht mich wütend, traurig und so kraftlos. Ihc glaube, es ist wirklich schon sehr, sehr weit fortgeschritten, ich stecke mitten drin und muss nach einem Ausweg suchen.

    Vielen lieben Dank, Joanne,

    meine Kinder sind 2 Jahre und 8 Monate alt. Noch sehr, sehr klein und das ist natürlich auch ein Grund, weshalb sie tagsüber bei meinen Eltern sind, wenn ich arbeite. Ich habe aber so tolle Arbeitszeiten, dass ich mir die Termine selbst einteilen kann, ich nehme meine Kinder ab und zu auch mit, das ist kein Problem.

    Meine Eltern wissen Bescheid, sie wollen endlich mal mit ihm reden, aber mir zum Gefallen tun sie es nicht. Ihc denke immer, dass es dann noch schlimmer wird.

    Ich weiss nicht, welcher Weg der Richtige sein wird und mir ist auch klar, dass er es alleine nicht schaffen wird. Aber was hilft ihm/uns/mir?

    Maleny :
    Das ist sehr lieb, vielen, vielen lieben Dank. Wie ich hier so sehe, seid Ihr alle schon einen Schritt weiter, ich stehe noch ganz am Anfang. Ratlos. Ich habe Euch gefunden und den Mut gehabt, mich hier mitzuteilen, das war schon ein großer SChritt für mich - hört sich irgendwie lächerlich an und ich fühle mich wie ein Kind, wenn ich das so schreibe. Aber ich bin froh, hier gelandet zu sein.

    @Svamya:
    Hm, ich glaube, um eine PN zu schreiben, muss ich mehr Beiträge schreiben, gell?! Das ändere ich jetzt jedenfalls :D
    Stimmt, wir haben einige Gemeinsamkeiten, bis auf, dass Ihr meilenweit weiter seid als wir es sind momentan.
    Mein Mann will auf keinen Fall eine Therapie machen, er sagt, das würde das Gegenteil auslösen, wenn man ihn zwingen würde. Es ist verflixt, weil ich nicht weiss, was ich tun soll. Ihn unter Druck setzen? Das artet zur falschen Seite aus, er macht vollkommen dicht, ist bockig und trinkt noch mehr.... Ich halte (im Moment noch) an ihm und unserer Ehe fest, es ist so unbeschreiblich dieses Gefühl, was einen halten lässt. Weisst, wie ich meine? Jeder Aussenstehende würde mir einen Vogel zeigen, genauso wie ich jemanden einen Vogel zeigen würde, der so etwas mitmacht....

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    Es sind wieder ein paar Tage vergangen.... Was soll ich sagen? An zwei Tagen hat er rein gar nichts getrunken, war wie ausgewechselt und es war wie früher, als er noch nichts getrunken hat. Wir haben in dieser Zeit auch sehr viel darüber geredet. "Ja, ich habe ein Problem, das weiss ich und ich will es bekämpfen. Es muss von mir aus kommen, mit Druck geht da gar nichts!" Das waren seine Worte. Er sah mich sehr traurig, was ihm auch wieder leid tat und er meinte, dass er es für uns tun würde, aber im Moment viel zu schwach ist?? Hallo???? Was bin ich dnen im Moment? Muss ich erst zusammenbrechen, damit er mal zur Vernunft kommt? Er sieht wie schlecht es mir geht und macht dann nach den zwei Tagen weiter, wo er aufgehört hat?? Im klaren Kopf sieht er mich ja traurig, es nagt an seinem Gewissen und wenn er dann wieder trinkt und in "seiner Welt" ist, dann verdrängt er es...

    Es ist ein Teufelskreis, ich habe noch nicht den Mut, die Kraft, den Willen oder was auch immer, die Faust auf den Tisch zu hauen und ihn vor die Wahl zu stellen. Was mich immer noch abhält? Ich weiss es nicht. Ich denke dann an die "trockenen Tage", die ich an einer Hand abzählen kann. Aber ich halte mich so sehr an ihnen fest und hoffe so so so sehr, dass er von alleine zur Vernunft kommt. Kennt das jemand von Euch?? Dieses völlige Verblendet-Sein? Das Nicht-Wissen, was zu tun istß ob die Trennung die beste Lösung ist oder ob man kämpfen soll??

    Liebe Svamya,

    ich bin auch nach ganz neu im Forum und habe den Schritt noch nicht gewagt, meinem Mann die Pistole auf die Brust zu setzen.

    Ich kann so sehr Deine Ängste verstehen, diese plagen mich auch ständig. Ich habe auch zwei Kinder...

    Ich finde es ganz, ganz stark von Dir, dass Du ihn vor die Wahl gestellt hast. Hat es denn lange gedauert, bis er sich einwiesen liess? Gab es vorher großen Streit oder hat er das alles eingesehen - er ist ja nun scho seit 15 Jahren abhängig, wenn ic das so richtig gelesen habe.

    Sorry, wenn ich Dich so direkt frage, Du musst mir nicht anworten, wenn Du nicht magst. Mich würde es nur so sehr interessieren, weil ich endlich den Mut brauche, meinen Mann vor die Wahl zu stellen....

    Liebe Grüße, sternenlicht

    Erst einmal vielen lieben Dank für Eure Antworten, mir tut es wirklich gut, mir alles von der Seele schreiben zu können. Danke, dass Ihr mich so nett aufgenommen habt.

    Pittchen :
    Ich bin mir dessen bewusst darüber, dass das Verhalten meines Mannes den kindern schadet, ja natürlich. Und nein, ich kann nicht mit Ruhe arbeiten gehen. Du hast so Recht und wie ich schrieb, dass ich das, wenn ich "meine Geschichte" von ausserhalb so hören würde, da würde ich demjenigen die Ohren lang ziehen wollen, damit er sich bloss trennt.

    Das ist ja auch mein Dilemma, ich weiss nicht, was es ist, was mich hält... Ist es die Angst vor Neuem? Ist es die Angst, loszulassen? Was ist mit den Kindern? Hat er das Recht, sie übers Wochenende zu betreuen?? Das sind alles Fragen, die ich mir nun anfange zu stellen, es ist alles noch ganz, ganz wirr, weil ich immer noch die Hoffnung habe, dass alles gut wird, dass er nicht mehr trinkt. Ich habe diesen Hoffnungsschimmer und der lässt es noch nicht zu, den endgültigen Schritt zu gehen.

    Ich weiss, das hört sich sehr naiv und unreif an und ja, ich gebe es zu, in diesem Fall bin ich es auch. Es ist traurig, das alles selbst so erkennen zu müssen.

    @meleny:
    Ich stehe noch ganz am Anfang - es war schon ein großer Schritt, mich hier wieder zu melden. Zwischenzeitlich war es mal "gut", dann habe ich alles verdrängt, aber die Ruhe hat nicht lange angehalten udn der Griff zur Flasche war nicht weit....

    Aurora :
    Liebevolle Beziehung? Nein, nach meinen Worten zu urteilen höer sich das alles andere an, als nach einer intakten Ehe. Was mich festhält ist die Hoffnung, dass es alles wieder gut wird. Das ist mein Problem.... Ich bin im Herzen noch nicht so weit, den Schimmer der Hoffnung auszulöschen. Es tut momentan alles so verdammt weh.

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    Ich kann keinen klaren Gedanken mehr fassen und die o.g. "Ausreden", warum man sich nicht trennen kann, kommen mir alle so bekannt vor.

    Es tut einfach so gut, mich hier austauschen zu können, ich lese gleich noch ein wenig und das gibt mir hoffentlich die nötige Kraft, irgendeine Entscheidung zu treffen. Ich kann es nicht sofort tun, bitte rollt nicht mit den Augen, aber ich bin ehrlich, weil ich echt nicht mehr weiter weiss.

    Wenn Ihr nichts dagegen habet, dann würde ich gern hier ab und zu schreiben, was zu Hause passiert ist, wie er sich verhalten hat, über gute und schlechte Tage - vielleicht hilft es mir, die Augen zu öffnen. Ich weiss es nicht, aber ich denke, das ist ein erster Schritt, oder?

    Ich habe mich vor einiger Zeit hier im Forum vorgestellt und hatte seitdem nicht die Kraft, hier wieder 'reinzuschauen, weil ich immer wieder neue Hoffnung schöpfte, dass alles besser wird.

    Mein Mann ist Alkoholiker, wir haben zwei sehr kleine Kinder miteinander. Es ist aber nichts besser geworden, im Gegenteil - es wird immer schlimmer.

    Es gab "lichte" Wochen, d.h. mein Mann hat keinen Alkohol angerührt und es war wie der Himmel auf Erden für mich. Diese Tage sind mir so in Erinnerung - aber auch nur dort. Immer und immer wieder beteuert er, dass er sich ändern wird. Aber es hat sich nichts getan und ich weiss nicht mehr weiter.

    Ich habe keine Kraft mehr, aber ich liebe ihn einfach auch so sehr. Viel zu schwach bin ich, um "auf den Tisch zu hauen" und ihm die Pistole auf die Brust zu halten. Ich kämpfe jeden Tag so sehr um uns, um unsere kleine Familie. Mir treibt es schon wieder die Tränen in die Augen und ich weiss nicht mehr, was ich machen soll.

    Es ist ein furchtbarer Teufelskreis, aus dem ich nicht mehr herauskomme. Würde meine Freundin mir "meine Geschichte" erzählen, so, wie ich sie erlebe, dann würde ich ihr aber ganz, ganz dringend raten, diesen Kerl zu verlassen. Aber ich kann es nicht, ich liebe ihn doch.

    Ich komme mir vor wie ein Kind, wenn ich meine Worte so lese. Aber sie sind so ehrlich. Mit niemandem kann ich darüber reden und ich habe mich bisher so sehr gescheut, darüber zu schreiben.

    Ich bin doch so stark. In meinem Freundeskreis bin doch immer ich diejenige, die guten Rat hat. Immer ein offenens Ohr für alle - aber warum dann nicht für mich? Ich hatte Angst vor Vorwürfen, vor dem Druck, der kommen mag, dass ich ihn verlassen soll. Zum Wohle der Kinder - natürlich. Bin ich deshalb eine Rabenmutter, weil ich bei ihm bleibe. Bin ich zu egostisch. Sind meine Träume auf Sand gebaut, dass es irgendwann besser wird?

    Denke ich zu sehr an mich, weil ich Angst vor dem Verlust habe? Ich denke, Ihr merkt, wie verzweifelt ich bin und mir tut jedes Wort weh, das ich hier schreibe. Vernünftig reden kann ich mit meinem Mann nämlich nicht. Wenn er nüchtern ist, dann stoße ich ihn in diese Richtung, dass "wir mal reden müssen" - dann kommt aber: "Es ist alles gut, ich trinke nichts."

    Dann lass' ich ihn, weil ich neuen Mut schöpfe, es geht ein, zwei Tage gut und dann fängt das Drama von vorne an. An diesen Tagen kann ich gar nicht mit ihm darüber reden. Ich würde ja nur "quatschen", ihn immer und immer wieder unter Druck setzen (was ich wirklich nicht tue, aber vielleicht mal tun sollte).

    Er fängt jetzt auch schon morgens an zu trinken, er hat nur einen Job zweimal die Woche, wo er auch teilweise trinkt. Es wird nicht gemerkt, weil er allein ist im Büro... Ich versteh' die Welt nicht mehr und vor allem mich selbst nicht. Ich müsste doch so stark sein, um einen Schlussstrich zu ziehen. Was kann ein Mensch aushalten? Ihc fühle mich so schlecht und krank, weine so oft und versuche, es nicht an die Kinder 'ranzulassen.

    Dabei vermisse ich meinen Mann schon, wenn ich z.B. arbeiten bin. Sagt mal, bin ich krank? Ich hoffe, ich kann hier so offen und ehrlich schreiben und niemand erklärt mich für verrückt....

    Ich hatte niemals etwas mit Alkoholsucht zu tun, "nur" mein onkel war Alkoholiker, von dem hab' ich aber so viel nicht mitbekommen. Ich weiss nicht, an wen ich mich wenden kann. Selbsthilfegruppen sind ausgeschlossen, da ich jede freie Minute mit meinen Kindern verbringe, weil ich Vollzeit arbeite. Ausserdem ist er furchtbar misstrauisch und würde es nicht verstehen, wenn ich dahin gehen würde.

    Meine Güte, wenn ich das so lese, dann erkenne ich auch eine Sucht - ich bin abhängig von ihm. Aber was macht mich so abhängig? Ich weiss es nicht und hoffe, dass ich Euch nicht zu sehr verwirrt habe mit meinen durchgekreuzten Gedanken.

    Ich danke Euch schon jetzt für Eure Ohren und hoffe, dass ich mich hier ein wenig austauschen kann. Vielleicht (ganz sicher, evtl. in anderer Form) kennt das ja alles jemand??

    Viele liebe Grüße!!