Beiträge von Taale

    Hallo Bridget,

    mich hat Deine Geschiche sehr berührt. Ich bin selber Mutter von 2 kleinen Kindern und (Noch)Frau eines Alkoholikers.
    Geschichten wie Deine sind mir als Co-Abhängige immer wie ein erhobener Zeigefinger, wie unnormal und krankmachend eine Kindheit unter nassen Alkoholkranken Menschen ist. Wie solltest Du unter diesen Umständen zu einem selbstbewussten Menschen heranwachsen? Das ist unmöglich. Aber Du bist ja noch jung und hast Dein Leben selbst in der Hand, Du "brauchst" Deine Eltern nicht mehr. Sie sind Deine Eltern und sie sind da - aber sie tun Dir nicht gut, sie machen Dich krank mit ihrem kranken Verhalten.
    Meinst Du, Du tust Ihnen Unrecht, wenn Du den Kontakt abbrichst? Welches Unrecht haben Deine Eltern Dir denn angetan - Du hattest ein Recht auf eine unbeschwerte, gewaltfreie (darunter fällt auch und gerade: seelische Gewalt!) Kindheit. Deine Eltern konnten nicht dafür sorgen. Du musst nun nicht dafür sorgen, dass sie sich weiterhin "normal" und "gut" fühlen. Das ist nicht Deine Aufgabe,

    Ein Brief finde ich eine gute Idee - aber in diesem Fall wohl eher als "mal alles loswerden können". Meist hofft man ja auf positive Rückmeldung - man hofft, dass der andere sein eigenes Verhalten reflektiert, die Gefühle und Gedanken des anderen versteht und ernst nimmt. Ich glaube, Deine Eltern sind davon sehr weit entfernt, das zu können.
    Aber wenn Dir selber so ein Brief gut tun würde, dann mach es doch einfach.

    Ich wünsche dir ganz ganz viel Kraft

    Taale

    Hallo Rosaenne,

    ich finde Dich nicht bockig - ich finde Dein Posting klingt ein bißchen, als würde sich die Verzweiflung, die Machtlosigkeit endlich in WUT verändern! Und das ist gut! Denn das gibt Dir die Kraft, endlich was zu verändern und zu sehen, wie unnormal ein Leben mit einem Suchtkranken an der Seite ist.

    Ich finde Du machst das bis hierhin doch ganz gut. Kleine Schritte machen einen großen, denk daran! Und nur, wenn Du hinter Deinen Schritten auch wirklich voll und ganz stehst hast Du ja die Kraft, konsequent zu sein und das ist wichtig und nötig.
    Einen möglichst ruhigen Sonntag wünscht Dir

    Taale

    Hallo Gollum,

    wir alle hier hofften auf ein Wunder. Viele wollten ihren Partner nicht verlieren, war er nüchtern doch so lieb und hilfsbereit und ein guter Vater. Doch die nüchternen Zeiten wurden immer kürzer und waren gefüllt mit unserer Angst vor seinem nächsten Schluck, seinem nächsten Absturz.
    Meine Tage waren gefüllt mit Zweifel, mit Enttäuschung, mit Wut (viel Wut!) mit - und das war für mich das schlimmste und lähmenste Gefühl - Machtlosigkeit. Ich habe diese Gefühle immer gehabt, auch wenn mein Mann nüchtern war, denn tief im innern wusste ich ja: er wird es wieder tun. Es gab Zeiten, da war auch ich kurz davor, Antidepressiva zu bekommen - mein Mann tat mitleidig und trank erstmal heimlich einen drauf.
    Seit ich anerkannt habe, dass die Sucht stärker ist, als der Wille meines Mannes und das jedes flehen und betteln und wünschen und auf Wunder hoffen ein sinnloser Kraftaufwand ist, haben auch andere Gefühle wieder Platz in meinem Leben bekommen!

    Ich war auch darauf angewiesen, dass mein Mann unser Haus verläßt, denn es ist an meine Arbeit gekoppelt. Er ist auch nicht recht freiwillig gegangen. Notfalls hol Dir Unterstützung und pfeif auf die Menschen, die nicht verstehen, was Du tust. Du tust es für Dich - für ein lebenswertes Leben für Dich! Und wer das nicht verstehen will oder kann, der solls eben bleiben lassen. Du brauchst deren Zuspruch nicht.
    Glaub mir, hier verstehen Dich alle mehr als gut.

    ich wünsche Dir viel Kraft in nächster Zeit, schau gut auf Dich, sonst bist Du bald in der Psychiatrie und Deine Frau trinkt zuhause erstmal einen auf Dich und darauf, dass endlich keiner mehr an ihrem Trinkverhalten rummeckert. Krass? Es wäre doch aber so, sei ehrlich...

    Taale

    Hallo aionic_star!

    Das System, in dem man mit einem Süchtigen lebt ist sehr zermürbend, und man schadet sich selbst meist ja so sehr, dass es zu weh tun würde, wenn man es sich eingesteht. Das möchte man natürlich nicht, der Weg der Trennung scheint so viel schwieriger zu sein, als einfach weiterzumachen.
    Mir halfen folgende Fakten:
    - eine normale (!!) Beziehung mit einem nassen Alkoholiker ist NICHT möglich (auch wenn man sich das noch so sehr wünscht)
    - wenn man in der Beziehung mit einem nassen Alkoholiker bleibt, dann verschlimmert man das eigene Leiden und seins noch dazu, denn die Spirale bewegt sich unweigerlich nach unten
    - Alkoholismus führt immer zu körperlichen Schäden und einem früheren Tod

    In einer Beziehung mit einem nassen Alkoholiker zu bleiben und daran festzuhalten, bedeutet also, so habe ich das mal krass ausgedrückt gehört : aktive Sterbehilfe...

    Deine Kinder sind darauf angewiesen, dass Du entscheidest, was gut, was gesund für sie ist. Du bist verantwortlich dafür, dass sie zu selbstbewussten, selbstverantwortlichen Menschen heranwachsen. Auch das ist in einer Beziehung mit einem nassen Alkoholiker leider nicht möglich. Nicht umsonst haben viele Alkoholiker selber eine von Alkohol geprägte Kindheit erlebt - sie haben es vorgelebt bekommen, es als "normal" verkauft bekommen...

    Es tut sehr weh, sich das alles eingestehen zu müssen, ich weiß das selbst auch nur zu gut. Ich möchte an dich appellieren, wirklich nachzudenken über alles, was wir Dir hier schreiben können. ir haben alle Mitstreiter hier die Augen geöffnet, auch wenn ich nächtelang geweint habe.

    Ich wünsch Dir alles Gute, viele gute Gedanken und viele kleine Schritte in eine Richtung, die Dir und den Kindern gut tut!

    Taale

    Ich glaube, dass es auch oft mit gelernten Verhaltensweisen zu tun hat, aus die man nur mit viel Selbstreflexion herauskommt.

    Ich habe (als Kind und Jugendliche) gelernt, gut zu sein, mich zurückzunehmen mit meinen eigenen Bedüfnissen und Wünschen, keine eigene Meinung haben zu dürfen (war ja nur ein Kind, wo Wissen noch reingestopft werden musste, bevor was sinnvolles rauskommen konnte...). Die Pubertät habe ich dann logischerweise ausfallen lassen und mich erst mit Anfang 30 abzunabeln gerlernt im Sinne von: Meine eigene Meinung ist wichtig und richtig.

    Diese Erkenntnis in die Praxis bezogen auf meinen nassen Alkoholiker zuhause umzusetzen war dann ein gutes Stück Arbeit mit mir selbst.

    Taale

    Liebe Mama52,

    ich schreibe Dir heute, weil ich mich emotional ein bißchen mit Deiner Tochter vergleichen kann. Ich habe zwar meine Sorgen etc. nicht mit Alkohol zu verdrängen versucht, aber ich hatte auch einen, sagen wir mal, verhaltensauffälligen Bruder, der sämtliche Aufmerksamkeit meiner Eltern (Vater, Stiefmutter) forderte. Ich war brav, angepasst, immer bemüht, es allen Recht zu machen um, genau, nicht AUCHNOCH Probleme zu machen, damit nicht auch noch wegen mir rumgebrüllt wurde...
    Ich finde es gut, dass Du diese Gefühle bzgl. der Kindheit Deiner Tochter ernst nimmst! Aber es nützt euch beiden auch nichts, darauf rumzureiten, und es nützt euch beiden auch nichts, wenn Du dir deswegen jetzt ständig Schuldgefühle einredest.
    Ich finde, Du hast es schon gut gesagt: Eine Mutter ist die Person "im Hintergrund", die immer da ist, wenn man sie braucht. Eine Mutter nimmt einen so, wie man ist, auch wenn man mal Probleme macht oder hat - DU kannst ihr jetzt nicht viel helfen, dass müssen die Ärzte tun und sie selbst für sich! Du kannst aber da sein, wenn sie Deine Hilfe möchte. Das klingt wenig, ist aber unglaublich viel! Ich bin froh, wenn ich das später schaffe für meine Kinder umzusetzen!
    Meine leibliche Mutter hat es irgendwie geschafft - auch wenn wir sie nur alle 2 wochen sahen. Sie war immer da, sie nahm uns ganz individuell wahr. Meinen schwierigen Bruder auf seine, und mich auch meine ganz persönliche Art und Weise. Heute habe ich mit ihr immer noch eine ganz enge emotionale Beziehung und doch sprechen wir uns manchmal wochenlang nicht, weil wir beide unser eigenes Leben leben.
    Sei einfach da für Deine Tochter. Die guten Ratschläge für ihr Leben geben ihr die Ärzte. Nimm Anteil an ihrem Leben, aber schreibe ihr nichts vor. "Bemutterung" ist lieb gemeint, hift aber gar nichts beim erwachsen werden.... Und Mitleid hilft euch jetzt auch nichts. In einer ruhigen Minuten würde ich ihr einfach mal sagen, dass Du erkannt hast, dass ein bißchen was verkehrt gelaufen ist in ihrer Kindheit, das es dir leid tut und du es leider nicht rückgängig machen kannst auch wenn du es gern könntest. Das ist ehrlich. Mir hätten diese einfachen Worte meiner Stiefmutter und meines Vaters sehr sehr geholfen und mich emotional "befreit", leider ist ihnen eine so selbstkritische Sicht, wie sie dir gelingt!, nicht möglich und ich kann wohl ewig drauf warten.
    Gib dir und deiner Tochter Zeit. Das wird schon wieder!
    Ich wünsch euch alles Gute!
    Weppi

    Liebe Sarana,

    wer fragt muss mit der Antwort leben. Deine Mutter hat gefragt und eine Antwort bekommen. Wenn ihr die nicht passt - so what? Nicht Dein Problem...
    Das klingt einfach, ich weiß. Bitte bitte, lass Dir doch keine Schuldgefühle einreden. DU fühlst dich jetzt schlecht, weil Du ihre Gefühle verletzt haben könntest??? Was ist denn mit DIR? Du kannst noch nichtmal jetzt, mit Abstand zu Deiner Kindheit, mit Deinen Eltern darüber reden, wie schlecht es Dir oft gegangen ist! Wie traurig ist das denn???
    Und so schön einfach, seiner Tochter die Schuldgefühle einzureden, "Du böse, undankbare Tochter! Und wir waren so gut: haben dich nicht geschlagen, du hattest immer ein Bett, immer was zu essen!"
    Sarana, ich habe auch eine emotionale sehr schwierige Kindheit gehabt und leider musste ich in den letzten Jahren feststellen, dass nur eins wirklich hilft: Abgrenzung.
    Bis ich dahin gefunden habe, hat es viele viele Jahre, viele Tränen und viele Enttäuschungen gedauert. Und jetzt geht es mir gut damit, kaum Kontakt zu haben.
    Finde Deinen Weg und höre nicht auf, die (Deine!) Wahrheit zu sagen. Du hast es so erlebt und Deine Eltern haben Dich mit der Verantwortung in die Welt gesetzt, auch emotional für dich zu sorgen, wenn sie das nicht getan haben, müssen sie nun mit den Konsequenzen leben. So ist das.
    Ich habe selber Kinder und sehe nun die Verantwortung, die auch meine Eltern für mich gehabt haben (und nicht gerecht geworden sind) mit ganz ganz anderen Augen.
    ich wünsche Dir alles Gute!
    Weppi

    Liebe, liebe Engel,

    Du bist nicht verantwortlich dafür, ob es Deinen Eltern mit Deinen Entscheidungen gut geht oder nicht. Du bist erwachsen, deshalb kannst Du (zum Glück!) schon für dich selbst die Entscheidung treffen, was gut für dich ist und was nicht.
    Was Deine Mutter und/oder Deinen vater glücklich macht oder eben nicht, darauf wirst nie, niemals einen Einfluss haben. Es gibt keinen "Schuldigen" in eurer Konstellation. Es git nur Menschen, die die kraft nicht haben an ihrer unglücklichen gemeinsamen Lage etwas zu ändern. Vielleicht beneidet dich dein Vater (und deine Mutter auch?) unbewusst um deine entschlusskraft und deinen willen, an deiner Sitation was zu ändern!

    Ich wünsch dir ganz viel kraft für die nächsten Tage und anstehenden Entscheidungen!

    Weppi

    Liebe Engel,

    Dein Auszug als "Druckmittel" zu verwenden wird sehr vermutlich allein dazu führen, dass Deine Mutter wieder trinkt und jammert und Dir die Schuld gibt, dass sie trinken muss, weil ja keiner sie lieb hat und du sie jetzt auch noch verlässt und dann darfst du dir von da an ständig anhören, warum du denn ausziehen willst etc. pp. Könnte so kommen, oder? Ich finde Deinen Weg auch besser - stell sie vor vollendete tatsachen. Du bist 21. Wenn sie realistisch sind wissen sie, dass die Zeit eines Auzuges eh ansteht.
    Wenn Deine Großeltern dich unterstützen wollen, ist das super!!! Nimm die Hilfe an, Engel! Du bist auf einem guten Weg!

    Weppi

    Liebe Engel,

    ich bin zwar in anderer Hinsicht vom Alkoholismus betroffen (mein Mann), aber ich kann mich ein bißchen in dich hineinversetzen. Ich bin mit einer Stiefmutter aufgewachsen, die ihr Wohlbefinden von meinem Verhalten/Benehmen abhängig gemacht hat. Ich kann Dir nur raten:
    Halte Abstand, Niemals trifft dich eine Schuld, wenn Deine Mutter sich schlecht oder unglücklich fühlt. Oder trinkt. Sie ist unfähig an ihrer situation was zu ändern und es ist nicht deine aufgabe, dafür zu sorgen, das es ihr gut geht.
    Mein Vater und meine Stiefmutter haben mir immer abwechselnd ihr Leid über den anderen geklagt und wenn ich sagte: "Trenn dich doch" dann erntete ich empörte Blicke.
    Ich an deiner stelle würde so schnell es geht ausziehen. Es gibt - wenn du in ausbildung bist - Hilfe zum Lebensunterhalt. Erkundige dich einfach mal. Wenn mich nicht alles täuscht, müssten deine eltern dir unterhalt zahlen (bis abschluss der ersten ausbildung) und wenn die situation zuhause für dich psychisch zu belastend ist, kann auch keiner verlangen, dass du dort wohnen bleibst.
    Es wird ja nicht "einfach plötzlich so" bald besser werden. Also würd ich recht bald mal über alternativen nachdenken, bevor es dir richtig schlecht geht....
    Ich würde jegliche Bemerkungen darüber wie schlecht es ihr geht, etc. unkommentiert lassen. Die antwort ärgert dich eh nur und macht dich wütend und traurig. Ist ja vorherzusagen....
    Geh mit deinem Freund ins Kino, geht essen, geht spazieren statt anzuschauen, wie deine Mutter sich betrinkt, es DIR dabei aber schlecht geht. Trefft euch einmal mehr bei IHM und nicht bei dir, damit du dieser belastenden Situation aus dem weg gehen kannst....Wenn Dein Freund dich liebt, dann wird er mehr als gern auf einen Romme abend verzichten.

    Ich wünsch dir alles gute und viel Kraft!

    Weppi

    Liebe Joanne,

    in vielerlei Hinsicht stehe ich an gleicher Stelle wie Du. Ich kann Deine Gedanken gut nachempfinden - auch was das Posting von Martha betrifft.

    Ich finde es oft schwierig hier in so einem Forum zu beschreiben, was in einem vorgeht. Die Schritte, die Du vorwärts gehst für dich und Deine Tochter, die geschehen zu einem grossen Teil ja IN Dir. Und das hier glaubhaft mitzuteilen finde ich sehr schwer. Es klingt dann immer nach "schönreden", etc.
    Aber DU weißt das es anders ist. Und deswegen musst Du auch hier lernen (bin auch grad dabei) Dir hier rauszuholen, was gut für Dich ist. Das macht Martha. Und wir können das auch lernen!

    Ich wünsch Dir kraftvolle gute nächste Tage!!

    Weppi

    Hallo empty,

    also als echte Freundin würde es mich nicht belasten, wenn meine Freundin mich um Hilfe bittet oder mir von ihren - wiederkehrenden - Sorgen erzählt. Probier es mal! Ich hab Freunde, die warteten einfach, bis ICH soweit war, es der ganzen Welt zu erzählen, weil ich sonst kaputt gegangen wär. Und siehe da, erstaunlich, wieviel echte Hilfe man auf einmal hat.

    Schlagen geht gar nicht. Niemals. Es ist schlimm! Das er sich nachher sein eigenes Verhalten schönredet... klar. Du wirst erstaunt sein, wie befreiend es sein wird es einfach mal rauszulassen, was DIR angetan wurde. Dich trifft keine Schuld. Keine!
    Und komischerweise wissen das alle anderen Menschen immer besser als man selber.... stimmst?

    Ich wünsch Dir einen ruhigen Abend!

    Weppi

    DU brauchst Dich nicht zu schämen. DU hast nichts falsches, beleidigendes oder unrechtes getan.
    Es muss schlimm für die Kinder sein, wenn sie das mitbekommen :-(.
    Mit einem betrunkenen zu reden macht keinen Sinn, er erinnert sich im Zweifelsfall ja gar nicht daran, bei euch aufgeschlagen zu sein. Ich würde auch: Klingel ausstellen, Rolladen runter, Telefon aus. Polizei anrufen, Du würdest belästigt, dann müssen sie nämlich kommen.
    Das bewirkt zumindest für den Moment Ruhe für euch.

    Ich wünsche Dir einen ruhigen Wochenbeginn!

    Weppi

    Liebe Anni,

    hier wirst Du Menschen finden, die verstehen, wie man durch einen anderen Menschen (und dessen Krankheit) in einen Strudel der Ereignisse geraten kann - die einen emotional und wirtschaftlich fertig machen kann. Du wirst nicht verurteilt werden für das was Du getan hast und was Du tust. Es wird hier aber auch kein Blatt vor den Mund genommen, wenn Du vom "richtigen Weg" abzurutschen drohst.
    Ich hab hier Dinge gesagt bekommen, die sehr sehr weh getan haben und die verdammt nochmal genau den Kern der Sache trafen und die mich aufgeweckt haben, wie mich lange nichts mehr aufgeweckt hat!
    Und ich bin auf dem Weg zurück zu einer selbstbewussten, selbstBESTIMMTEN Frau. Und das verdankte ich letztendlich diesem Forum, muss ich einfach mal so sagen wie es ist. (Knüppel auf den Kopf, danke danke danke!)

    Du kannst das auch, und du schaffst das auch! Wenn Du magst, dann erzähl ein bißchen mehr von Dir. Wilkommen jedenfalls!

    Weppi

    Ich hatte mal ne Freundin, die hat immer alle möglichen leute ungefragt mit geschenken und gefälligkeiten überhäuft und sich dann lauthals beschwert, dass keiner mal IHR was gutes tut.

    Sei mir nicht böse. Ich weiß so genau, wie weh der gedanke tut, das man nichts tun kann und nichts tun SOLLTE. Diese Erkenntnis traf mich vor ca. 3 wochen wie der schlag. Und bei mir hängt da dran eine Ehe und (viel viel schlimmer) 2 kleine Kinder.

    Es ist wirklich erstaunlich, wieviel Energie FÜR EINEN SELBER frei wird, wenn man den Alkoholiker einfach mit seinem Suff und seinem Leben in Ruhe lässt.

    Lass die anderen Leute doch blöd reden. Wenn sie an eurer Version der Geschichte nicht interessiert sind und deiner Schwiegermutter glauben wollen, wirst du wol auch das nicht ändern können.... und sie sind es dann auch nicht wert, das ihr euch sorgt, was sie wohl denken von euch.

    Ich weiß, ich weiß, man will es nicht wahrhaben, nicht glauben, man fährt die Ellenbogen aus, man schlägt um sich und sagt sich: Da muss man doch was tun können?!
    Wielange soll sich EUER Leben noch um den Alkoholkonsum deiner Schwiegermutter drehen?

    Ich hab mein Leben in die hand genommen, und meinen Mann in Ruhe gelassen - und siehe da, es bewegt sich was. Und wenn das vielleicht auch nur ein aufbäumen war - ich habe gelernt, und ich werde mein Leben nicht länger von Alkohol dominieren lassen.

    Lies Dir die zahlreichen geschichten derer hier durch, die schon viel weiter sind als du und ich, da gibt es viel zu lernen und zu verstehen. Auch wenns weh tut. Die wahrheit tut ja meistens weh...

    Ich wünsch dir eine Gute Nacht und fruchtbare Gedanken :)

    Weppi

    Sie trinkt ja jetzt auch, obwohl ihr Kontakt mit ihr habt. Ist ja so schön einfach, anderen Menschen die Schuld für eigenes Fehlverhalten aufzuladen.

    Sie lebt offensichtlich momentan doch das Leben, das sie leben möchte. Wenn sie dann auch noch bemerkt, dass es gut sei, dass ihr sie beim trinken nicht noch "nervt" (Schlossaustausch), ist das doch mehr als deutlich, oder?

    Weppi

    Hallo Joanne,

    ich dachte auch immer: mein Mann ist eben nicht so einer, der Samstagnachmittags mit den Kindern auf den Spielplatz geht. Er ist eben auch keiner, der sich viel aus Familienausflügen macht. Sogar Urlaube verbringe ich oft allein mit den Kindern. Ganz ehrlich: Auf einen Partner, der dann im Urlaub schon um 12 zum Mittagessen (all inclusive, müssen wir doch nutzen!) die ersten Gläser Wein gibt, kann ich auch getrost verzichten. Aus den gemeinsamen Urlauben kam ich gestresst nach Hause. Ich dachte "wegen der Kinder", weil "die hängen so an Mama".
    Ich weiß jetzt besser, woran es liegt/lag.
    Natürlich lässt sich Deine Situation nicht 1 zu 1 auf andere hier übertragen, aber es ist schon krass, wie sehr sich die Fälle gleichen, kein Wunder, es ist ja ein "Krankheitsbild".
    Die Leidensgrenze ist ja von mensch zu mensch total verschieden. Deswegen zu sagen "anderen gehts noch schlimmer und die sind ja noch mit ihren Partnern zusammen" und deswegen mit deinem Partner zusammen zu bleiben, ist doch eine Selbstlüge oder?

    Ich wünsche Dir, dass auch du Deinen eigenen Weg einschlagen lernst. Ich lerne das auch gerade. Es ist nich immer leicht, es tut weh, aber nach einer gewissen Zeit erleichert es auch.
    Und ja: unsere Kinder lieben ihren Papa "trotzdem" auch. Und deswegen müssen wir jetzt hier auf immer und ewig die Trinkerei und allem, was dazugehört ertragen?

    Weppi