Meine Mutter eine Alkoholikerin?

  • Tu Dir selbst den Gefallen und setz Dich an erste Stelle!

    Hilf Dir selbst, einem Menschen der sich nicht helfen lassen will kannst Du nicht helfen!

    Pass auf Dich auf,

    Sisu

    ~Wir selbst sind der Preis~

  • Hallo Engel, habe deinen Beitrag eben erst entdeckt und gelesen. Ich kann deine Situation sehr gut nachvollziehen und möchte dir deshalb gerne antworten.

    Wie Sisui schon geschrieben hat, musst du dich selbst an erste Stelle setzen. In so ziemlich jedem Thread wird dies den Betroffenen geraten, denn es ist wirklich die einzige Möglichkeit, zu "helfen". Auch ich musste erst mühselig lernen, dass ich nict für meine Eltern verantwortlich bin und dass ich nichts, wirklich überhaupt nichts, tun kann, um sie zu ändern. Heute fällt es mir manchmal auch noch schwer, nichts zu sagen, wenn sich meine Mutter direkt nach der Arbeit ein Bier reinleert und das Glas gleich wieder vollschenkt. Sie wird nur böse und hört nicht, was wir Kinder ihr sagen. Das ist ziemlich traurig, aber wir Kinder können nichts tun, damit sie damit aufhört.
    Ich bin selbst erst vor kurzem ausgezogen und es geht mir so viel besser damit, dass ich nur jedem raten kann, es auch zu tun, sofern es finanziell möglich ist. Eine zeitlang war ich auch bei einer Psychologin, vielleicht kann dir das auch helfen?!

    Es ist schwer, weil es die Mutter ist, aber man kann leider wirklich nichts machen.
    Vielleicht ist es eine Möglichkeit, wenn du an solchen Spieleabenden nicht mehr teilnimmst? Dann musst du dir das Verhalten deiner Mutter wenigstens nicht mehr "live" antun?!

  • Hallo Engel,

    ich kann dir nur erzählen, was mir gutgetan hat als ich noch zu Hause war: ich habe mich häufig zurückgezogen, war bei Freunden, habe im Cafe gelernt um möglichst wenig direkt mitzubekommen. Und ich habe immer und immer wieder was gesagt, auch wenn der Haussegen dann ganz schief hing. Dann bin ich halt wieder gegangen. Das hab ich für mich getan, weil ich einfach nicht schweigend zuschauen konnte. Ob das nun richtig oder falsch war, weiss ich nicht. Mir tats gut.
    Am besten tat mir aber allerdings der Auszug. Da konnte ich Abstand gewinnen, meine Gedanken ordnen und mir überlegen, wie ich am besten mit der Situation umgehe. Inzwischen klappts ganz gut, wenn ich auch immer mal wieder grübel, wütend bin oder enttäuscht wenn ich daheim war zu Besuch.
    Davon mal abgesehen kannst du deiner Mutter nicht helfen, da muss sie selbst drauf kommen. Du kannst nur dir selbst helfen. Welcher Weg da der der richtige ist, kann ich dir nicht sagen. Meiner hat mich einige Male in die Sprechstunde beim Uni-Psychologen geführt.
    Ich wünsche dir alles gute!

  • Hallo Engel,

    Psychologen werden von den Krankenkassen bezahlt. Du bekommst eine Überweisung bei deinem Hausarzt und gibst die dann einfach ab, wenn du deinen Termin hast. Einfach herumtelefonieren und gegebenenfalls auf die Warteliste setzen lassen. Am Telefon hörst du schon, wessen Stimme dir symphatisch ist.

    Sind die Kaninchen ein Vorwand, nichts verändern zu müssen? Wie beim Psychologentermin: ohne Einsatz tut sich nichts und du wirst weiter unter der Situation leiden.

    Ich bin sicher, wenn du wirklich willst und etwas dafür tust, dann findet sich eine Lösung, auch für die Kaninchen. Denen gefällt es im übrigen in einer verqualmten Wohnung sicher auch nicht.

    Nimm dich wichtig und leg los! :wink:

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Liebe Engel,

    ich bin zwar in anderer Hinsicht vom Alkoholismus betroffen (mein Mann), aber ich kann mich ein bißchen in dich hineinversetzen. Ich bin mit einer Stiefmutter aufgewachsen, die ihr Wohlbefinden von meinem Verhalten/Benehmen abhängig gemacht hat. Ich kann Dir nur raten:
    Halte Abstand, Niemals trifft dich eine Schuld, wenn Deine Mutter sich schlecht oder unglücklich fühlt. Oder trinkt. Sie ist unfähig an ihrer situation was zu ändern und es ist nicht deine aufgabe, dafür zu sorgen, das es ihr gut geht.
    Mein Vater und meine Stiefmutter haben mir immer abwechselnd ihr Leid über den anderen geklagt und wenn ich sagte: "Trenn dich doch" dann erntete ich empörte Blicke.
    Ich an deiner stelle würde so schnell es geht ausziehen. Es gibt - wenn du in ausbildung bist - Hilfe zum Lebensunterhalt. Erkundige dich einfach mal. Wenn mich nicht alles täuscht, müssten deine eltern dir unterhalt zahlen (bis abschluss der ersten ausbildung) und wenn die situation zuhause für dich psychisch zu belastend ist, kann auch keiner verlangen, dass du dort wohnen bleibst.
    Es wird ja nicht "einfach plötzlich so" bald besser werden. Also würd ich recht bald mal über alternativen nachdenken, bevor es dir richtig schlecht geht....
    Ich würde jegliche Bemerkungen darüber wie schlecht es ihr geht, etc. unkommentiert lassen. Die antwort ärgert dich eh nur und macht dich wütend und traurig. Ist ja vorherzusagen....
    Geh mit deinem Freund ins Kino, geht essen, geht spazieren statt anzuschauen, wie deine Mutter sich betrinkt, es DIR dabei aber schlecht geht. Trefft euch einmal mehr bei IHM und nicht bei dir, damit du dieser belastenden Situation aus dem weg gehen kannst....Wenn Dein Freund dich liebt, dann wird er mehr als gern auf einen Romme abend verzichten.

    Ich wünsch dir alles gute und viel Kraft!

    Weppi

  • Liebe Engel,

    Dein Auszug als "Druckmittel" zu verwenden wird sehr vermutlich allein dazu führen, dass Deine Mutter wieder trinkt und jammert und Dir die Schuld gibt, dass sie trinken muss, weil ja keiner sie lieb hat und du sie jetzt auch noch verlässt und dann darfst du dir von da an ständig anhören, warum du denn ausziehen willst etc. pp. Könnte so kommen, oder? Ich finde Deinen Weg auch besser - stell sie vor vollendete tatsachen. Du bist 21. Wenn sie realistisch sind wissen sie, dass die Zeit eines Auzuges eh ansteht.
    Wenn Deine Großeltern dich unterstützen wollen, ist das super!!! Nimm die Hilfe an, Engel! Du bist auf einem guten Weg!

    Weppi

  • Hallo Engel!

    Fein gemacht! Viel Erfolg für die Wohnungsbesichtigungen.

    Für kranke Herzen ist der Hausarzt zuständig und nicht du.

    Nicht vergessen, es ist völlig NORMAL, daß Kinder mit um die 20 daheim ausziehen.

    Viele Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Liebe, liebe Engel,

    Du bist nicht verantwortlich dafür, ob es Deinen Eltern mit Deinen Entscheidungen gut geht oder nicht. Du bist erwachsen, deshalb kannst Du (zum Glück!) schon für dich selbst die Entscheidung treffen, was gut für dich ist und was nicht.
    Was Deine Mutter und/oder Deinen vater glücklich macht oder eben nicht, darauf wirst nie, niemals einen Einfluss haben. Es gibt keinen "Schuldigen" in eurer Konstellation. Es git nur Menschen, die die kraft nicht haben an ihrer unglücklichen gemeinsamen Lage etwas zu ändern. Vielleicht beneidet dich dein Vater (und deine Mutter auch?) unbewusst um deine entschlusskraft und deinen willen, an deiner Sitation was zu ändern!

    Ich wünsch dir ganz viel kraft für die nächsten Tage und anstehenden Entscheidungen!

    Weppi

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