Beiträge von Paulina

    Grüß Dich, Nyana!

    Deine Geschichte ähnelt der meinen sehr.
    Besonders der Weg von der Selbstverleugnung zurück zur Selbstwahrnehmung ist auch für mich ein spannendes Projekt. Ich weiß nicht mal, ob das Wort "zurück" überhaupt angebracht ist, weil ich nicht mit Sicherheit sagen kann, ob ich mich zuvor jemals selbst wahrgenommen habe.

    Die eigenen Wahrnehmungen und Gefühle lernen zu erkennen und zuzulassen, das ist eine interessante und (für mich) vermutlich lebenslängliche Aufgabe.
    Meine Erkenntnisse sind nicht immer schön, aber dennoch positiv, weil sie ehrlich und vor allem selbstbestimmt sind.
    Oft habe ich den Eindruck, dass ich ganz anders bin als andere Menschen -seitdem ich nicht mehr mit dem Strom schwimme.
    Dann fühle ich mich ein wenig einsam und exotisch.

    Hast Du schon etwas Maßgebliches in Deinem Leben verändert?

    Liebe Grüße von Paulina

    Liebe Forumsgemeinde!

    Nach langer Zeit möchte ich mich gerne wieder einmal melden.
    Zu Silvester werden es 2 Jahre sein, dass ich nicht mehr trinke. Wie schnell doch die Zeit vergangen ist!
    Ich lebe ein ganz normales, trockenes Leben mit all seinen Höhen und Tiefen. Heute bin ich sehr froh darüber, dass ich damals, vor knapp 2 Jahren, erkannt habe, dass ich mit dem Alkohol aufhören muss, noch bevor ich möglicherweise Job, Führerschein, Partner, usw. verloren hätte.
    Bei meiner Entscheidungsfindung waren mir dieses Forum, insbesondere mein kurzer Aufenthalt im geschlossenen Bereich, extrem hilfreich. Ich grüße deshalb mal kurz rüber und hoffe, dass es allen gut geht!

    Mir ist aufgefallen, dass sich viele Alkoholiker in meinem Umfeld erst dann ihrem Problem stellen, wenn bereits etwas Gravierendes passiert ist.
    Ich freue mich sehr darüber, dass mich einige von ihnen als ein Vorbild sehen. Natürlich kann ich niemanden professionell beraten, aber wenn mich jemand darum bittet, erzähle ich gerne von meinen persönlichen Erfahrungen.

    Ganz besonders aber engagiere ich mich dafür, dass (in meinem Umfeld) im Beisein von trockenen Alkoholikern nicht getrunken wird. Unsere Gesellschaft neigt stark zu der Einstellung, dass es sich um "sein" oder "ihr" persönliches Problem handelt, und er oder sie deshalb damit leben müssen, dass Nichtabhängige in ihrer Anwesenheit ruhigen Gewissens trinken könnten. Sie müssten eben schauen, dass sie "das" selbst in den Griff bekämen.
    Ich sehe das natürlich ganz anders...

    Eine brennende Frage hätte ich insbes. an die Co's, soferne hier jemand mitliest:
    Eine Frau die ich recht gut kenne litt jahrelang unter der Alkoholabhängigkeit ihres Partners. Er verlor seinen Job, verschuldete einen Unfall und war nahe daran sich zu Tode zu saufen.
    Sie hat ein ausgeprägtes Helfersyndrom, braucht es gebraucht zu werden, zog ihn immer wieder aus der Patsche und hielt ihm immer wieder vor, was sie alles für ihn getan hat. Irgendwann bekam sie eine schwere Depression.
    Daraufhin machte er einen Entzug und schien auf bestem Wege in ein trockenes Leben zu sein.
    Zu diesem Zeitpunkt fing sie an, regelmäßig Alkohol zu trinken, mit der Begründung, sie darf das ja, denn sie ist ja nicht abhängig. Weiters schenkte sie ihm Eintrittskarten für eine Veranstaltung in seiner früheren Stammkneipe, usw.
    Er wurde rückfällig. Sie brach daraufhin natürlich auch wieder zusammen.

    Ich bin sicher, dass sie nicht bewusst und mit Absicht gehandelt hat. Trotzdem ist sie für mich mitverantwortlich für seinen Rückfall. Es scheint mir als hätte sie in unbewusst dazu verführt, wieder mit dem Trinken anzufangen, womöglich damit er sie wieder braucht, so sehr wie ein Kleinkind die Mutter. Wäre er trocken geblieben, so wäre sie wohl hinsichtlich ihres Helfersyndromes auf Entzug gewesen.

    Ich habe ihr meine Sicht der Dinge schon mehrmals sehr offen und direkt erklärt, sie scheint jedoch überhaupt nicht zugängig dafür zu sein. Es ist tatsächlich so, als handle sie unbewusst und als funktioniere die Beziehung dieser beiden Menschen nach einer Art Zahnradsystem.

    Nun zu meiner Frage: Was würdet Ihr dieser Frau an meiner Stelle sagen, wenn sie Euch um Rat bitten würde? Bei einer Psychologin war sie bereits, e r ebenfalls (stationär) , bewirkt haben aber die Therapien bislang nichts. Ich weiß natürlich nicht, was sie der Psychologin erzählt haben. Ich weiß nur das was ich selbst sehe, und das ist mMn eindeutig.

    Kann das jemand von Euch nachvollziehen? Ich würde gerne mehr darüber wissen, selbst hatte ich keine (n) Co. Vielleicht gibt es zu diesem Thema ja auch irgendwo in diesem Forum schon einen Strang.
    Danke für Eure Tipps!

    Liebe Grüße und weiterhin viel Erfolg!
    Paulina

    Hallo Matthias!

    Ich lese immer wieder bei dir, denn ich mag Deine Geschichte und deine liebe, besonnene Art. Hier wird mir immer bewusst, was alles möglich ist ...

    An einem Rückfall würde ich auch nichts Positives finden. Er ist aus meiner Sicht betrachtet einfach nur eine Katastrophe die man unter allen Umständen zu verhindern versuchen sollte.

    Ich wünsche dir einen schönen Tag und weiterhin viel Gesundheit und Freude.

    LG Paula

    Grüß dich!

    Es tut mir sehr leid für dich!

    Mein Vater ist ebenfalls seit fast 6 Jahren wegen eines schweren Korsakow-Syndroms im Pflegeheim.
    Anfangs habe ich das absolut nicht verkraftet. Er war immer so stark, wie ein Fels in der Brandung, eigenständig und ein totaler Individualist.
    Und plötzlich so total hilflos und unglaublich verwirrt.

    Bei Korsakow gibt es keine Besserung. Aber wenn der Patient medikamentös gut eingestellt ist, kann sein Zustand relativ lange stagnieren, d.h. es sind keine Schübe wie bei einer Alzheimerdemenz zu erwarten. Bei meinem Vater hat es sehr lange gedauert bis bei ihm eben mit Hilfe der Medikamente ein verhältnismäßig guter Gemütszustand erreicht werden konnte. Er sollte wohl gedämpft werden, um Agressionen und Fluchtverhalten zu unterdrücken, allerdings nicht sediert sein.
    Seinen nunmehrigen Zustand würde ich als angenehm unaufgeregt bis läppisch-euphorisch bezeichnen.

    Bei Korsakow kann das Gehirn keine neuen Informationen mehr abspeichern und auch viele alte sind ausgelöscht. Mein Vater lebt in einer anderen Welt, in einer Zeit vor etwa 20 Jahren. Jeder Tag ist für ihn der erste. Er stellt immer dieselben Fragen.
    Manchmal glaube ich diese Krankheit ist für Angehörige weit schlimmer als wie für die Betroffenen selbst ....

    Ich bin ebenfalls Sachwalter, die Differenz zwischen Pension und Pflegegeld und den Heimkosten werden bei uns vom Staat übernommen. Allerdings habe ich dafür eine Pfandbestellungsurkunde auf das Haus meines Vaters unterschreiben müssen. Leider.
    Ich tröste mich damit dass er das nicht weiß udn in seiner heilen welt lebt, wo alles in Ordnung ist.

    Ich wünsche dir viel Kraft udn stehe dir für Fragen gerne zur Verfügung.

    Liebe Grüße
    paula

    Hallo @ all! :D

    Ich war länger nicht hier und wolle auch gerne mal wieder ein paar Worte dalassen.

    Ich bin jetzt im zweiten Jahr. Der 15. Monat hat für mich begonnen.
    Und es ist wunderbar, nicht mehr trinken zu müssen!
    Vielleicht mag es Euch ein Trost sein: Ich finde das Saufen hat schon sehr viel mit Gewohnheit zu tun. Oft vergehen Tage, wo ich wirklich überhaupt nicht mehr daran denke. Höchstens dann, wenn es darum geht, mich zu schützen und einen großen Bogen vor Situationen zu machen, wo getrunken wird.

    Diesbezüglich bin ich jetzt sehr viel konsequenter und strenger zu mir selbst als am Anfang meiner Trockenheit. Das mag vielleicht daran liegen, dass ich verdammt viel zu verlieren habe:

    Ich halte mein Wunschgewicht.
    Ich brauche keine Blutdruckmedis mehr. Mein Blutdruck bewegte sich früher so zwischen 160-190/90-100. Jetzt hab ich einen Bilderbuchblutdruck von sage und schreibe 120/75!

    Mein GGT kletterte in meinen "besten Zeiten" mal auf knapp 300. :oops: Beim letzten Bluttest hatte ich 14!!
    Leberwerte - fast wie ein Kind!

    Ich stelle mich meinen Problemen ruhig und relativ gelassen.
    Natürlich habe ich trotz Trockenheit Probleme . wer hat die nicht?!
    Hab eine super Kondi aufgebaut und jemand der mich zuletzt vor mehr als 2 Jahren gesehen hatte, erkannte mich nicht mehr. Aber nicht deshalb weil ich in der Zwischenzeit so alt geworden bin! :lol:

    @ oldie: Tja, das KT dürfte hierzulande absolut in sein! Soweit ich das heute beurteilen kann ein absoluter Sch...!
    Ich habe der Sozialarbeiterin damals erzählt dass ich schon eine Zeit lang völlig trocken war. Wir unterhielten uns über meine Trinkerei und sie meinte abschließend, ich könne ihrer Meinung nach gewiss KT erlernen. Für mich war das damals eine freudige Überraschung und ein paar Tage später "genoss" ich mit gutem Gewissen das erste Glas Wein. So begann mein Rückfall.

    Möglicherweise geht es wirklich darum Leistung zu verkaufen (wie überall anders auch). Andererseits wartet man aber sehr lange auf einen Termin bei der Psychologin. Soweit ich das beobachtet habe ist mir aber aufgefallen, dass jene Leute die es hartnäckig mit KT versucht haben bald darauf im österreichischen Otto Wagner Krankenhaus gelandet sind.

    Ich bin heute kein Fan der Weinkultur mehr. Was ich früher als Genuß bezeichnete, bedeutet für mich heute nur noch Krankheit und Wahn. Allein der Gedanke an dieses duselige Gefühl im Kopf macht mir Angst, ich möchte eigentlich überhaupt nicht mehr dran denken.

    Trotzdem lese ich immer wieder mal hier über Eure Erfahrungen.
    Das hilft mir, nicht leichtsinnig zu werden.
    Viel Kraft und Erfolg Euch allen!

    Liee Grüße
    Paula

    Ein herzliches Hallo in die Runde!

    Ich wollte nur schnell dalassen, dass ich übermorgen meinen Jahrestag hab.
    1 Jahr trocken - ich weiß, das ist nicht die Welt und schon gar nix gegen die Ewigkeit, dennoch ist es ein Meilenstein für einen Menschen wie mich.
    Bin ein klein wenig stolz auf mich und sehr, seeeehr dankbar. :)

    Sylvester habe ich gut verplant. Wir werden schön essen, es stehenSpiele am Programm und zwischen 22 und 23 Uhr werden wir mit Taschenlampen und Fotoapparaten ausgerüstet auf einen Berg wandern, um von dort aus runter auf die feiernde, feuersprühende Stadt zu schauen. :)

    Was ich mir vom neuen Jahr wünsche? Nur dass alles so bleibt wie es ist ...

    Ich wünsche euch allen einen Guten Rutsch, Gesundheit, und ein trockenes 2012!

    Herzliche Grüße von Paula

    Hallo Lawyer!

    Aus meiner Erfahrung kann ich berichten, dass in zwei Suchtberatungsstellen die "Diagnose" gestellt wurde, dass ich "nur" psychisch abhängig sei und durchaus "KT erlernen" könnte.

    Ich freute mich und probiert es einfach aus, in dem Glauben es sei alles nur halb so wild. Aber es funktionierte nicht und endete in einem Inferno.

    Auch wenn die Hände noch nicht gezittert haben - psychische Abhängigkeit ist dennoch schlimm genug!
    Und sind nun Symptome wie Gedächtnislücken, Filmrisse, Schweißausbrüche, usw. körperliche oder psychische Probleme?

    Ich würde jedem, der merkt dass etwas nicht stimmt und die Kontrolle abhanden gekommen ist raten, sofort mit dem Trinken aufzuhören.
    Es kann ab dann nur noch bergab gehen.

    Herzliche Grüße und alles Gute
    Paula

    Hallo!

    Ich glaube ich habe BC's Thread zu sehr für meine persönlichen Interessen missbraucht.

    Also bin ich hierher gewechselt, um mich unter anderem bei Dir, Matthias Silberkralle, noch mal ganz herzlich für Dein ausführliches Statement und die Mühe die Du Dir gemacht hast, zu bedanken! :oops::D

    Ja, es sind so ca. 20 Kilo, die ich insgesamt abgenommen habe. Mein Übergewicht war eindeutig vom Alk. Er ist ja bekanntlich ein Stoffwechselhemmer und hat - zumindest bei mir - immer für nächtliche Heißhungerattacken gesorgt. Und morgends brauchte ich sowieso immer was Deftiges.
    Das ist vorbei, ich habe mich innerhalb weniger Moante auf mein Normalgewicht reduziert, esse ganz normal und halte mein Gewicht mühelos.

    Aber nicht nur die Äußerlichkeiten haben sich verändert. Ich habe mir sozusagen auch bezüglich meines Innenlebens einen Spiegel vor Augen gehalten und so gut ich eben konnte an mir gearbeitet. Auch hier habe ich erstaunliche Bilanzen gezogen:

    Sentimentalität und Rührseligkeit hielt ich für Sensibilität.
    Agression und fehlende Impulskontrolle für Selbstbehauptung.
    Besoffensein für Lebensqualität.

    Was Lebensqualität tatsächlich ist, durfte ich die letzten 10 Monate (und 4 Tage :lol: ) erfahren, und diese Erfahrung allein reicht bei mir aus um zu wissen, dass ich nie, nie mehr zurück will.

    Auch wenn in diesem Forum nicht alles diskutiert werden soll/darf/muss und ich das vielleicht auch nicht immer verstehen will/kann/muss... ich habe hier viele wertvolle Impulse bekommen. Sowie auch Zitate die ich stets bei mir trage, weil sie mir auf meinem Weg sehr behilflich sind.

    In diesem Sinne Glück auf und bis zum nächsten Mal!
    LG Paula

    Zitat von Bruce

    Hallo,

    Schön, nach einer verständlichen Aufforderung zu mehr Objektivität liest sich dieser Mensch jetzt auf einmal immer mehr als nur ein schüchterner, etwas unbeholfener Mensch mit gutem Geschmack, der sich einfach nur nicht richtig auszudrücken vermag.

    Das finde ich ein wenig überzogen.

    Angenommen du bekämst ein solches Mail von einer Frau:
    Wie würdest Du sie einschätzen - ich meine, wenn sie tatsächlich das will, was in dem Mail geschrieben steht?
    Als gefährliche Irre?

    Hallo!

    Also wenn ich so ein Mail geschickt bekommen würde, dann würde ich mir denken: "Schön, ich gefalle ihm also. Und offensichtlich bin ich ihm auch sympathisch." Das ist ja im Grunde was Positives.

    Wenn ich seine Gefühle nicht erwidere, dann würde ich ihm das auf eine nette und höfliche Art und Weise sagen.
    Respektiert er das, so könnte er vielleicht ein guter Freund werden.

    Respektiert er die Zurückweisung nicht und entwickelt sich zum Stalker, so wäre mir das zu mühsam und ich würde mich von der Gruppe verabschieden.

    Aber zum jetzigen Zeitpunkt ist ja noch keine Rede davon, dass er zum Stalker wird. Er hat bloß versucht Dir näher zu kommen.
    Wahrscheinlich ist er schüchtern, sonst hätte er's anders gemacht! 8)

    LG Paula

    Hallo Gela!

    Ich habe den Eindruck, dass Dein Beruf ein sehr wichtiger Teil Deines Lebens ist, was ich gut verstehen kann. Schließlich verbringst du den Großteil des Tages in der Arbeit. Sie macht Dir Spass., Du hast Erfolgserlebnisse und bekommst dafür Geld und Anerkennung sowie zahlreiche Impuse von aussen.

    Aber alles hat seine Zeit!
    Mittlerweilen scheint es, als wäre Dein Job zur faden Routine geworden und Du hast Du das Bedürfnis, alteingetretene Trampelpfade zu verlassen um Neues zu erkunden. Vielleicht hast Du das Gefühl, viel mehr "draufzuhaben" als Du im Moment beweisen kannst. Du sehnst Dich nach mehr Erfüllung und Herausforderung im Beruf. Ich finde das nicht unnatürlich, ganz im Gegenteil!

    Was Dir buchstäblich im Wege steht ist Dein großes Bedürfnis nach Sicherheit.
    Das erinnert mich sehr an eine Freundin, die immer schon sehr kreativ und voller Tatendrang und guter Ideen war, und trotzdem jahrzehntelang todunglücklich in ihrem "sicheren" Job als Beamtin verharrte, weil sie woanders den Status der Unkündbarkeit nicht erhielt.
    Soetwas finde ich, kann schon eine gewisse Leere in einem Menschen erzeugen. Man lebt auf diese Art und Weise ja nicht authentisch.

    Ich würde Dir raten, eine psychologische Studienberatung in Anspruch zu nehmen, oder eine Bildungsmesse zu besuchen, um einen Überblick über das Ausbildungsangebot, eventuelle Umschulungsmöglichkeiten, etc. zu bekommen. Du musst ja nicht gleich die gesamte Sicherheit an den Nagel hängen. Fang mit kleinen Schritten an! Sammle Ideen, bau Luftschlösser, stell Dir Dich in der einen oder anderen neuen Rolle vor, mach nebenbei, zusätzlich, etwas, vielleicht einen Kurs ...

    Ich denke Du bist jung genug, um etwas Neues anzufangen. Und mutig genug um Dich den Herausforderungen zu stellen.

    Liebe Grüße
    Paula

    Ach Martha, ich krieg eine Gänsehaut wenn ich lese, was ich vor ein paar Monaten noch alles geschrieben habe.
    Hab ja auch handschriftliche Tagebuchaufzeichnungen .... :shock:

    Nicht umsonst wird Alkohol als eine bewusstseinsverändernde Droge bezeichnet , die unter anderem auch Beziehungen auflöst Es ist für mich nicht auszudenken was heute wäre, wenn ich nicht aufgehört hätte.

    Habe mich gefreut von Dir zu hören und hoffe, auch Dir geht es gut!!
    Klare Sicht voraus! :D

    Alles Liebe, bis dann!
    Paula

    Liebe Dagmar!

    Hab Geduld, so etwas braucht Zeit! Nach drei Monaten war ich gerade so weit, das sich mir dachte: "Um Himmels Willen, was macht dieser Fremde hier in meiner Wohnung .......?"

    Wenn das Sortieren zu anstrengend geworden ist, haben wir einfach damit aufgehört und die Dinge belassen wie sie sind. Einfach nur laufen lassen.
    Später, als wir wieder bei Kräften und neugierig genug waren, haben wir den Faden wieder aufgenommen.

    Ich möchte meinen Mann nicht verherrlichen, er hat auch seine Kanten und es gibt genügend Gegensätze und Reibungsflächen.
    Aber ich weiß jetzt genau, dass ich ihn liebe und dass ich ihn will.
    Es ist für mich eine kleine Errungenschaft zu erkennen, dass ich stabil genug bin, um eine solche Entscheidung verbindlich zu treffen.

    Früher konnte ich nie klar denken, war ein Opfer meiner Launen, ambivalent in meinen Gefühlen und hin- und hergerissen zwischen meinen Entscheidungen.
    Deshalb zähle ich es zu den größten Geschenken die mir meine Trockenheit gebracht, dass ich mich selbst wieder ernst nehmen kann.

    Ich wünsche Dir alles Gute und viel Freude und interessante Erkenntnisse beim Sortieren und Kennenlernen Deiner Beziehung! :)

    Liebe Grüße
    Paula

    Danke für Deine Zeilen, Martha! :)

    Das mit der Ehe ist so eine Sache, weißt Du... ich hatte ja jetzt ein paar Monate lang Zeit um mir über den Mann, den ich vor einigen Jahren geheiratet habe, nüchtern ein Bild zu machen.
    Das Bild gefällt mir!! :D
    Manchmal hat man scheinbar auch Glück!

    Was die negativen Dinge der letzten Jahre anbelangt, so dürfte da sehr vieles von mir ausgegangen sein. Ich hab mich über Respektlosigkeit und Stillschweigen beklagt, dabei war ich selbst respektlos und hatte nicht viel zu sagen.
    Ich bin sehr froh, dass er trotz allem bei mir geblieben ist.

    LG Paula

    9 1/2 Monate .....

    trinke ich schon nicht mehr und es gibt nichts bei mir, das nicht besser geworden ist.

    Ganz viel besser geworden sind auch meine für mich wichtigen, zwischenmenschlichen Beziehungen: Zu meinen Kindern verbindet mich eine sehr tiefe, erwachsene Mutter-Kindbeziehung. Sie respketieren mich nun wieder. Meine Ehe, die beinahe schon in Scherben lag, ist eine komplett andere geworden. Wir sind ein Herz und eine Seele und unser Umgang miteinander ist voller Achtung, Liebe und Toleranz.
    Kommunikation auf einer ganz anderen Ebene.....
    So etwas ist besoffen nicht möglich!

    Es hat sich so vieles geändert in diesen 9 1/2 Monaten. Ich glaube, ich kann mich als einen glücklichen Menschen bezeichnen.
    Und nie, nie wieder möchte ich dorthin zurück, wo ich mal war....

    Herzliche Grüße und alles Liebe für Euch
    von Paula

    Ich interpretiere das so, dass ich natürlich meiner selbst Willen trocken sein möchte , aber nicht zuletzt auch deshalb um drei F's zu erhalten oder zurückzubekommen, weil die ja meine Lebensqualität steigern.

    Familie, Firma und Führerschein haben will man ja nicht anderen Menschen zuliebe, sondern weil es einem seler damit gut geht.

    LG paula

    Hallo!

    Für mich stellt sich die Frage umgekehrt - ich könnte es mir nicht vorstellen unzufrieden abstinent zu leben.

    Es hat so viele Vorteile, trocken zu sein. Ich genieße sie jeden Tag und freue mich darüber dass ich diese Entscheidung getroffen habe! Gesundheitlich gibt es wohl gar nichts, dass sich bei mir infolge der Abstinenz nicht verbessert hat.

    Als ich noch getrunken habe, war ich nie zufrieden. Ich hatte immer ein schlechtes Gewissen und war verzweifelt über diese Art von Selbstverletzung die ich mir da angetan habe. Das war gar nicht lustig, Ich kann ich mich wirklich nicht daran erinnern, in dieser Zeit jemals glücklich oder zufrieden gewesen zu sein.....

    LG Paula