Beiträge von Sultanine

    Hallo Marielche,

    ich bin wohl in einer ähnlichen Situation wie du zur Zeit. Nachdem es in der Nacht zum 1. Mai hier richtig "gescheppert" hat (ich bin völlig ausgerastet und habe ihm in meiner Wut über seine Sauferei und völlig aus der Luft gegriffenen Anschuldigungen ich würde fremdgehen alles noch einmal an den Kopf geworfen und ihn gefragt, was er meint, wie lange ich das noch mitmachen würde) wurde er so richtig wütend (weil ich es vor seinem "besten" Kumpel tat) und hat mir daraufhin zwei Tage später 2 Ohrfeigen gegeben. Ich fuhr daraufhin zu seinen Eltern (bis dato kein besonders gutes Verhältnis) und teilte ihnen mit, dass ich das nicht mehr mitmache und ausziehen will (ich tat es für unsere Tochter, denn wir hatten schon einmal 1 Jahr keinen Kontakt zu ihnen und das belastete das Kind sehr und ich will nicht, dass das Kind wieder den Kontakt zu ihnen verliert). Er versprach mir daraufhin, er würde eine Therapie machen und Montag zu seinem Hausarzt gehen, dort war er bis heute noch nicht. Aber er trinkt wenigstens seit Montag nicht mehr, soviel ich weiss. Das selbe hatten wir im Februar schon einmal durch (ohne Ohrfeigen), da wollte er nur noch am Wochenende oder zu besonderen Gelegenheiten trinken. Der Versuch des kontrollierten Trinkens misslang natürlich und ich weiss, dass es auch diesmal nicht hinhauen wird. Allerdings verschafft er mir so ein wenig Luft um alles weitere in Ruhe panen zu können. Ich weiss, dass er ohne Therapie keine Chance hat, er glaubt schon. Eigentlich sitze ich hier nur und warte auf den Rückfall. Ganz schön krank, ich weiss. Das einzig Gute an der Situation ist, ich weiss jetzt, dass seine Eltern mich voll und ganz unterstützen werden, sein Vater rief auch sofort seinen Makler an um mir eine Wohnung zu besorgen und unser Kind war dort bei ihnen die ersten 2 Tage sicher untergebracht.

    Ich für mich glaube nicht an das kontollierte Trinken, es wird nur heimlich weitergesoffen und dann gelogen, dass es nicht so ist. Heroisch werden Alkflaschen in den Ausguss geschüttet und es wird vehement abgestritten, dass sich dort eh nur noch Wasser drin befand (obwohl ich 2 Tage vorher probiert habe, da ich mich wunderte, dass die Flasche immer noch hier rumsteht). Die Leerung anderer Flaschen wird einfach "vordatiert" in die Zeit als eh noch gesoffen wurde. Wenn ich ihn auf seinen Arztbesuch anspreche und ihm meinen Eindruck schildere, dass er es wohl nicht sehr eilig hätte mit einer Therpie, kommt nur, er hätte ja im Moment kein Problem, nicht zu trinken und auch keine Entzugserscheinungen etc.

    Ich wünsche dir, dass du geniessen kannst, solange es gut geht, du aber den Absprung schaffst, wenn es sich wieder ändert. Ich kann nicht einmal mehr geniessen, gebe ihm nur auf Bitten unserer Tochter die Möglichkeit etwas zu ändern und solange sie nicht mehr unter ihm leidet, harre ich aus, bis ich hier weg kann. Ich weiss, dass er es so nicht schaffen wird (ist ja nicht das erste Mal), wenn doch wäre es schön für ihn, aber im Moment habe ich den Eindruck, er ruht sich darauf aus, da er ja jetzt erst einmal sein Alkproblem in den Griff bekommen will und ich kann weiter alles andere alleine meistern. Jobsuche negativ, Hausarbeit negativ, alles wie gehabt.

    Ich wünsche dir, dass sich alles zu DEINEM Besten regelt.

    Liebe Grüsse
    Sultanine

    Hallo Topas,

    danke der Nachfrage.
    Ja, wie es mir geht, kannst du eins drüber lesen, also nicht gar so toll. Ich habe auch den Eindruck, dass er mich absolut nicht ernst nimmt. Fragt dauernd, was hältst du hiervon oder davon (Sachen, die am Haus zu machen wären), ich sag da nichts mehr zu, höchstens "ist mir egal", "weiss ich nicht" musst du doch wissen"... früher hat er mich ja auch nicht gefragt, als es zB darum ging, hier eine Treppe einbauen zu lassen oder die Küche "Fetentauglich" umzugestalten. Wenn ich mal eine Idee einbrachte, wurde die abgelehnt um sie dann Wochen später als seine eigene auszugeben... seitdem halte ich mich raus, ist ja sein Haus.

    Was mir noch an mir aufgefallen ist, dass ich absolut nicht weinen kann. Es tut weh, zu sehen, was mit mir passiert ist, ich habe ja auch die genannten Aha-Erlebnisse, aber ich kann nicht weinen. Nicht eine Träne. Das letzte Mal, das ich mich erinnere, dass ich hätte weinen könnte war, als meine Chefin mir die Kündigung verweigerte, da hatte ich schon Tränen in den Augen und ich zwang mich, sie zurückzuhalten und eine Kolleguin meinte noch 2och, nun nicht weinen"... wahrscheinlich habe ich mir das früher auch nicht erlaubt, komme da bestimmt auch noch hinter.

    Morgen wollte ich mal einen Termin bei meiner Hausärztin machen und sie um Hilfe bitte. Das fällt mir ja sooooo schwer, jemanden um Hilfe zu bitten. Ich hoffe, ich mache nicht wieder einen Rückzieher.

    Jetzt erst einmal das Abendessen für Tochterkind fertigmachen und dann mals sehen. Bin mal wieder alleine (schön) und Samstag gehe ich mit anderen Frauen aus, egal wohin, einfach mal Spass haben.

    lg
    Sultanine

    Nachsatz: Vielleicht sollte ich mir deine Art abschauen, aber irgendwie fehlt mir gerade wohl die nötige Wut oder was auch immer...

    Ich bin irgenwie... kraftlos, antriebslos, müde...

    Ich habe jetzt eine Telefonnummer von einer Selbsthilfegruppe hier in der Nähe und schaffe es nicht,drt anzurufen. Ich schaue mir Wohnungen im i-net an, rufe dort aber nicht an.
    Ich lese viel über Co-Abhängigkeit (habe mir ein paar Bücher dazu gekauft und lese auch viel hier im Forum) und hatte auch schon das eine oder andere Aha-Erlebnis und auch, dass ich in meiner Erziehung die Co-Abhängigkeit fördere. So habe ich zB meiner Tochter erklärt, dass ihr Vater krank ist und sich deshalb so verhält, wie er es tut und das wir uns räumlich trennen müssen. Als sie weinen wollte kam automatisch ein "nicht weinen" von mir und sie schaltete auch gleich um und wurde zum Clown. Das alles ist mir aber erst später bewusst geworden, als sie schon schlief. Ich könnte mir selber in den Hintern treten, weil ich ihr sowas antue.
    Und trotzdem habe ich momentan das Gefühl, ich brauche wen, der mich an die Hand nimmt, der mir sagt, was ich jetzt als erstes tun soll, wie ich was angehen muss... jemanden, der mir den Rücken stärkt... der einfach bei mir ist und mich unterstützt, vielleicht auch, mir sagt, das hast du gut gemacht. Irgendwie fühle ich mich gerade einsam und verlassen.

    lg
    Sultanine

    Hallo zusammen,

    geade eben hat es mal wieder "geknallt". Aber diesesmal war es anders, ich konnte völlig ruhig bleiben, äusserlich. Innerlich bin ich immer noch aufgewühlt, mir zittern die Knie und die Hände. Ich habe ihm ein Ultimatum gestellt: bis Ende des Monats was gegen seine Alksucht zu tun oder ich nehme das Kind und gehe. Da er mich ja nicht für voll nimmt, blieb auch er ersteinmal ganz ruhig, warf mir mal wieder meine Raucherei vor und auch da konnte ich diesesmal ganz ruhig bleiben und sagte nur: "Ja, das ist meine Sucht, aber die verhindert wenigstens nicht, dass ich arbeiten gehe und mich um alles weitere kümmern kann. Ausserdem geht es hier um deine Sucht." Es folgten die Anschuldigungen, was ich wann mal wieder nicht getan habe im Haushalt, etc aber darum habe ich mich nicht mehr gekümmert, schlussendlich meinte er, wenn es ja so schlimm mit ihm wäre, warum ich dann noch so lange warten wolle bis Ende des Monats. Ok, ich kann mir auch sofort eine Wohnung suchen.

    Ich habe das Gespräch dann beendet und bin runter ins Bad um Tochterkind die Sachen zu bügeln, sie schläft heute bei ihren Grosseltern. Keine 2 Minuten später war er hinter mir und meinte nur, wenn ich noch ein halbes Jahr abwarten würde, hätte es sich eh von selbst erledigt, da er befürchtete dann sterben zu müssen (er hatte vor ein paar Wochen die "geniale Idee" er hätte eine bestimmte Krankheit, ein Arztbesuch bestätigte das nicht und nun seien die Symptome wieder da und die Krankheit würde sich ausbreiten). Ich sagte nur lapidar, er solle zum Arzt gehen, woraufhin er mir noch eine wütendes "Frau Selbstgefällig" entgegenschleuderte und sich nun beleidigt wieder ins Bett verkrochen hat.

    Mir ist immer noch schwummerig und ich weiss, dass nun erst das Schlimmste für mich kommt, nämlich die Einhaltung des Ultimatums, aber ich versuche stark zu bleiben. NEIN, ich bleibe stark. Für mich und meine Tochter. Gedanklich bin ich jetzt schon am rotieren, was ich alles erledigen muss und der Berg scheint unendlich hoch, aber ich gehe einfach Schritt für Schritt, immer langsam aber sicher meinen Weg.

    Ein wenig Sorge habe schon, dass er wieder unsere Tochter darunter leiden lässt, hoffe aber einfach mal, dass er sich bei ihr wieder einschleimen will und sie in Ruhe lässt, wie jedesmal. Ich muss leider jetzt zur Arbeit, dabei bin ich so unruhig. Nichts ist geklärt, wo soll ich hin, wie geht es weiter, aber alles ist besser, als das hier. Zum Glück bin ich heute abend/nacht alleine im Haus, kann ihm so aus dem Weg gehen und meine Gedanken weiter sortieren.

    Ich danke euch, dass ich euch meinen Seelenkrempel antun darf.

    Liebe Grüsse
    Sultanine

    Liebe topas,

    ich bin ja auch schon 9 Jahre in unserem Betrieb und bevor ich mit meiner Chefin über meine Trennungsabsichten sprach, habe ich auch immer alles schön geredet. Meine 100% Aussage bekam sie ja auch von mir auf ihre Frage, ob ich keine Lust mehr hätte, hier zu arbeiten. Darauf sagte ich dann eben, dass ich im Moment eben nicht immer 100% geben könne und bekam darauf ihre Antwort, dass sie mich so nicht brauchen könne. Vielleicht habe ich auch einfach ihr Verständnis vorausgesetzt, da ich ja schon vorher mit ihr über meine Trennungsabsichten sprach, und genau darum kam es mir ja "wie ein Schlag ins Gesicht" vor. Ich gehe nicht grundlos ins Büro und versuche mit ihr zusammen meine berufliche Zukunft in ihrem Betrieb zu klären und erzähle ihr von Trennungsabsichten (welche ja immer einen Grund haben), wenn ich keine Lust mehr hätte, in diesem Betrieb zu arbeiten. Würde es einen Unterschied gemacht haben, wenn ich die Alkoholsucht erwähnt hätte? Kurzfristig hatte ich während des Gesprächs über meine Zukunft im Betrieb erwogen, es aber aufgrund eines Gefühls nicht getan, habe mich also "auf mein Gefühl" verlassen..... aber vielleicht sind meine Gefühle auch "durcheinander geraten" und ich muss erst wieder lernen, zwischen "richtigem" und "falschen" Gefühl auseinander zu halten?

    liebe Grüsse
    Sultanine

    Vielleicht hast du Recht und ich hätte mehr Verständnis für meine Situation bekommen, muss dabei aber auch an die Frage meiner Chefin denken, als ich im Dezember 14 Tage mit einer wirklich dicken Grippe krank geschrieben war und das Erste, was sie mich fragte als ich wieder im Betrieb war, war: "Hatte der Krankenschein etwas mit Ihrer häuslichen Situation zu tun oder waren Sie wirklich krank?" Alleine die Frage empfand ich als Frechheit, jetzt denke ich, sie hatte ja ihre Berechtigung, obwohl man "auf Arbeit" nichts von der Alkoholsucht meines Mannes weiss. Als ich allerdings zugab, dass bedingt durch meine Situation hier, ich nicht immer 100% bringen kann (wer kann das schon auch ausserhalb solcher Familienkonstellation?), wurde mir klipp und klar gesagt: "SO kann ich Sie aber nicht brauchen!" War irgendwie ein Schlag ins Gesicht für mich.

    Sultanine

    Zitat

    (nur die Alkoholsucht meines Gatten habe ich nicht erwähnt, da es meinen AG in meinen Augen nichts angeht, wieso ich mich trennen möchte

    Über diesen meinen Satz habe ich gerade nachdenken müssen, er wanderte einfach in meinen Kopf und bat um Aufmerksamkeit. ;)
    Warum habe ich meinem AG die Alkoholsucht meines Mannes verschwiegen? Heute denke ich, es geht ihn (meinen AG) doch etwas an. Es hat Einfluss auf meine Arbeit, auf mein eigenes Wohlbefinden, auf meine Konzentrationsfähigkeit.

    Warum verschwieg ich es trotzdem? Mein Co-Verhalten hat da wohl wieder zugeschlagen. Ihn (meinen XY) schützen wollen/müssen vor der bösen Welt da draussen. :roll: Angst, dass es auf mich zurückfallen könnte, dass man Mitleid mit mir haben könnte. Nur, warum habe ich diese Angst? Ich trinke doch nicht, ich bin doch nicht verantwortlich dafür, was ein anderer Mensch macht und tut. Und trotzdem Angst, dass es auf mich zurückfallen könnte, also lieber verschweigen, bestenfalls noch runterspielen. Das muss doch eine Ursache haben. Wieso fühle ich mich für seine Taten verantwortlich? Ich grabe in meiner Vergangenheit und suche irgendetwas, dass ich damit in Verbindung bringen kann, aber momentan finde ich nichts. Obwohl... aus Angst vor Strafe wurde von mir schon mal die Verantwortung für diverse Dinge (runtergefallene Vase z.B.) auf andere geschoben... ging es mir genauso? Wurde mir einfach etwas "in die Schuhe geschoben" was ich gar nicht tat, dafür aber die Strafe bekam und um dieses nicht wieder zu erleben, generell erst einmal leugnen, verantwortlich zu sein? Kann das einer der Gründe sein? Dann müsste es aber anders herum zuerst gewesen sein, erst die falschen Beschuldigungen, dafür die ungerechtfertigte Strafe und dann mein Lernprozess, wenn ich leugne, es "auf andere schiebe", bin ich raus aus der Verantwortung? Nur, welche Strafe müsste ich denn befürchten, wenn ich meinem AG sage, dass mein Mann Alkoholiker ist? Er kann mir ja schlecht Hausarrest geben oder meinen Lohn kürzen oder mich nicht mehr zur Arbeit einteilen.

    Sorry, wenn alles etwas wirr rüberkommt, aber ich habe das Bedürfnis, meine Gedanken aufzuschreiben, zu sortieren, mein Verhaltensmuster zu erkennen, laut darüber nachzudenken und vielleicht andere Meinungen darüber zu hören und zuzulassen, um einer Lösung näher zu kommen. In einem anderen thread hier las ich, ich solle hinterfragen, welche Gefühle bei mir warum ausgelöst werden (oder so ähnlich ;)), dies ist ein Versuch. :oops:

    Euch einen schönen Tag

    Sultanine

    Mir fällt da noch das "Reparaturbier/Konterbier" ein,welches nach durchgesoffenen Nächten den Kater am Morgen zähmen soll und natürlich gleichzeitig die Ausrede für den morgentlichen Alk"genuss" ist. :roll:

    @ topas,

    ja, ich denke über eine Therapie nach. Aber auch hier winde ich mich hin und her: zu weit weg, nur abends (da arbeite ich meist), zu religiös, etc, bla bla. :roll: Aber ich weiss, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg durchs Labyrinth!

    Zumindest bewusst bin ich nicht sauer auf meine Eltern. Ich hatte vor Jahren einmal ein Gespräch mit meinem Vater, in dem es um Kindeserziehung ging und er sagte damals, er habe bestimmt auch nicht immer alles richtig gemacht, aber er habe das aus seiner Sicht richtige getan. Dies kann ich so für mich voll und ganz akzeptieren, denn auch ich weiss nicht, ob ich immer alles richtig gemacht habe oder richtig machen werde.


    Speranza
    Das es sich um Co-Abhängigkeit handelt habe ich auch erst in diesem Forum verstanden. Im Moment bemerke ich, dass mich die Co-Abhängigkeit bereits mein ganzes Leben begleitet und das erschreckt mich sehr, da ich immer dachte und auch gesagt bekam, was ich doch für eine starke Frau sei. Mittlerweile gewinne ich den Eindruck, dass ich gar nicht so stark bin, sondern alles Symtome meiner Krankheit sind: die Sucht nach Anerkennung, aufpolieren des Selbstwertgefühls, Sucht nach dem Geliebt werden, ja nicht negativ auffallen und den Zorn von wem auch immer auf mich lenken, zu funktionieren, etc.

    Ja, ich werde weiter an mir arbeiten und versuchen, mich Schritt für Schritt (im Gänsemarsch sozusagen) zu heilen.

    Immer noch habe ich Angst, mich in mich selbst fallen zu lassen, einfach mal meine Gefühle rauszulassen, ob gut oder schlecht. Ich arbeite weiter!

    Danke, dass es euch gibt.

    Zitat von topas

    Danke Sultanine.

    Gern geschehen ;)

    Zitat von topas

    Am schlimmsten war die jahrelange Einsamkeit...
    Ich habe mich einfach geschämt. Freunde habe ich schon lange nicht mehr. Die familie wußte auch nichts. Langsam baue ich mir soziale kontakte auf, was mir sehr schwer fällt.
    Ich dachte immer es interessiert keinen so lange ich nach außen hin funktioniere.
    Seine familie ignoriert es...
    Natürlich in seinen Elternhaus wurde und wird immer noch getrunken. Ich weiger mich dort mit hinzu fahren. Es widert mich an...
    Ich versuche einfach etwas gutes für mich zu tun und nicht daran zu denken.

    Das kenne ich. Ich habe meine eigenen sozialen Kontakte immer mehr eingeschränkt. Klar war da auch das finanzielle, nie genug Geld zu haben, eine meiner beliebtesten Ausreden. Für jeden Sch**ß war Geld da, aber niemals für mich, um es mir gutgehen zu lassen oder die Kontakte zu pflegen. Jetzt versuche ich alte Kontakte neu zu beleben bzw. mir neue aufzubauen. Er ist dann eifersüchtig, telefoniert mir hinterher, wann ich nach Hause komme, etc, aber darauf gehe ich nicht mehr ein, er sagt mir ja auch nicht, wann er von seinen Sauftouren wieder zurück ist.
    Auch in seinem Elternhaus wird gern und viel gesoffen, den Kontakt zu seiner Familie beschränke ich aber schon seit Jahren nur noch auf das absolute Minimum, das hat andere Gründe, obwohl ich auch da manchmal denke, dass er sowohl mich als auch seine Eltern soweit manipuliert hat, dass es soweit kam.


    Zitat von topas

    Ich träume von einer kleinen Wohnung für mich und meinen süßen kleinen hund.
    Irgendwann bin ich hoffentlich so weit diesen schritt zu gehen.

    Das wirst du, ganz bestimmt. Ich kenne diese Träume und werde Schritt für Schritt versuchen, sie real werden zu lassen. Immer einen Fuss vor den anderen, auch wenn es schwer fällt.

    Zitat von topas

    Er hat mir immer eingeredet, ich mußte dankbar sein was er alles für mich tut.

    Da hat mich am meisten getroffen, als ein guter Freund mir vor knapp 14 Tagen sagte, er könne es nicht fassen, wie sich mein XY mir gegenüber verhält, so als müsse ich dankbar sein, dass ich hier wohnen darf. Gut, es ist sein Haus, aber ohne mich (und meine Krankheit) hätte er es schon längst verloren, da er seit Jahren arbeitslos ist und auch keinerlei Bezüge von irgedwoher bekommt, mit Ausnahme der Zahlungen seiner Eltern, die immer dann einspringen, wenn es mal wieder droht alles zu scheitern. Dafürnimmt er auch gerne noch heute Ohrfeigen etc.seiner Mutter entgegen. (sagt er wenigstens)


    Zitat von topas

    und ich war dankbar.
    Langsam dämmerte es mir aber, das das nicht wirklich viel ist.
    Wenn ich wochenende von arbeit kamm sah die wohnung aus wie ein schweinestall. Auf meine frage antwortete er, er sei müde und außerdem dachte er ich wolle das machen! Hallo?
    Jetzt habe ich mir eine liste gemacht wer wann was im haushalt macht. Um MIR selbst zu beweisen und mir klar zu machen es gibt nichts wofür ich ihn dankbar sein muß.
    Ist das auch schon wieder Co?
    Ich denke ich versuche mir einfach noch mehr gründe zu geben um endlich zu gehen.

    Bei uns sieht es teilweise immer noch so aus. Ich halte mich zurück, mache mir meinen Platz schön (das WZ) um den Rest lasse ich ihn sich kümmern, schliesslich gehe ich arbeiten und er nicht und wenn man die "übliche" Rollenverteilung zu Hilfe nimmt, ergibt sich für mich, dass er wenigstens seinen Dreck, den er gemacht hat, selber wieder wegräumt. Das ist meist in der Küche der Fall, da ich so gut wie nicht koche. Allerdings raste ich dann manchaml regelrecht aus, wenn ich erst mal einen Topf spülen muss, um überhaupt damit anfangen zu können, wenn ich mal koche. Ist falsch, ich weiss, aber so ganz kann ich es noch nicht verhindern und er muss ja auch was tun im Haushalt, wenn ich schon einkaufe (mache ich aber auch gerne und er kann das Geld fürs Brot nicht in Alk umwandeln), Wäsche wasche, Kind zur Schule bringe, etc.


    Zitat von topas

    Gruß
    Topas

    Dir auch einen lieben Gruss und viel Kraft dalass.

    Sultanine

    Hallo zusammen,

    Speranza : Leider ist das auch wieder nicht so einfach, wie ich mir das vorgestellt hatte, das mit den 2x 400€-Jobs, da das Finanzamt dann den 2. voll und ganz besteuern würde (dem Arbeitgeber). Egal! Ich habe, wenn alle Stricke reissen, die Option ab Mai vorrübergehend zu meinem Sohn zu ziehen und so die Zeit der eventuellen Sperre zu überbrücken. Das macht mich einigermassen gelassen. Natürlich suche ich weiterhin Wege, das finanzielle Chaos abzuwenden, aber.... wenn nicht, dann habe ich ja noch einen Plan B (eben meinen Sohn).

    Nun zu dem, was ich in den vergangenen Tagen gemacht habe... ich habe nachgedacht.... über mich und meine Co-Abhängigkeit... warum, wieso, weshalb wurde ich so, wie ich bin. Das alles muss ja einen Ursprung haben und den gilt es herauszufinden, damit ich weiss, wo ich ansetzten kann, um dieselben Fehler nicht wieder zu machen.
    Festgestellt habe ich, dass ich wohl mein Leben lang nach Anerkennung suchte. Mir vieles gefallen liess, schon in der Pupertät. Mich vieles verletzt hat, was mich bis heute nicht loslässt. Sei es der Ausspruch einer Tante, ich wäre zu dick, die Fummelleien mit dem Mädchenschwarm der Schule, die aber immer nur nachts hinter einer Garage stattfanden und nie niemals nicht an die Öffentlichkeit durften, die Hänseleien bezüglich meiner Oberweite, als die anderen Mädels noch flach wie ein Brett waren, etc.
    Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr Begebenheiten fallen mir ein, die mich verletzt haben. Ich versuche immer weiter in die Vergangenheit zu denken um einen Ursprung zu finden. Kann es sein, dass vor allem die Dinge, an die wir uns noch erinnern können, damit zusammenhängen? Als früheste Kindheitserinnerung habe ich nur ein schemenhaftes Bild in meinem Kopf: mein jüngerer Bruder war gestorben und ich sass auf Mutters Schoss..... mehr nicht... ich weiss, dass Mama weinte, ich weiss (gefühlsmässig), dass ich sie trösten wollte, ich weiss nicht, ob sie dies annahm, ob sie mich in den Arm nahm und wir uns gegenseitig Trost spendeten oder ob sie nicht dazu in der Lage war.... es ist auch mehr das Gefühl, dass es so gewesen ist... Wisst ihr, was ich meine? War dies schon der Auslöser? Oder kam der erst später, als Mama wieder arbeiten ging, nachdem ich eingeschult wurde, Papa in Wechselschicht arbeitete und ich als Schlüsselkind weiter durchs Leben stolperte und weitestgehend den Haushalt stemmte? Komischerweise habe ich kaum Kindheitserinnerungen an meinen Vater. Je nach Schicht war er eben da und schlief dann meist oder er war eben nicht da.
    Ich habe meinen Eltern Geld geklaut, um mir Freundschaften zu erkaufen, ich habe dieses klauen solange ausgedehnt, bis es bemerkt werden musste, es wurde auch bemerkt, aber es wurde nicht hinterfragt. Selbst in der "Spätpupertät" habe ich Aktionen solange durchgezogen, bis es bemerkt wurde und dann immer noch weiter (so bin ich öfters über den Balkon abgehauen um mich weiter mit meinen volljährigen Cliquemitgliedern zu treffen, obwohl ich eigentlich im Bett liegen sollte und schlafen).

    Ich habe mir immer die "falschen" Männer ausgesucht. Bei allen habe ich wohl irgendetwas entdeckt, bzw. haben sie irgendwelche Knöpfe gefunden, die mich an sie gebunden haben. Bei fast allen hatte ich kein gutes Gefühl, wie man so sagt, zwei davon habe ich trotzdem geheiratet. Gründe dafür findet man immer. Im nachhinein kann ich zu meiner ersten Ehe sagen, dass ich wohl unbedingt heiraten wollte. Um dazuzugehören? Um auch endlich mit Anfang 30 dieses (selbst eingeredete?) Stigma loszuweren, ein nichteheliches Kind bekommen zu haben? Endlich dazuzugehören? Wozu eigentlich?
    "Befreit" habe ich mich erst, als ich meinen jetzigen Mann kennenlernte. Alles schien so einfach, obwohlich ich mir jetzt eingestehen muss, dass er sich mich wohl ausgesucht hat. Er hat probiert, wie weit er mit mir gehen kann, was ich alles "aushalte" und mich trotzdem oder gerade deshalb immer wieder bei ihm melde. Als er erkannte, welch eigentlich leichtes Spiel er mit mir hatte, hat er es ausgedehnt. Er hat so lange probiert, bis er mich schlussendlich durch drücken meiner Knöpfe so weit hatte, wie er mich jetzt hat. Und er reizt es immer wieder aus und ich versuche nicht mehr darauf hereinzufallen. Das ist schwer, aber ich gebe mir Mühe, jetzt, wo ich langsam ein Muster erkenne. Und auch ihn wollte ich wohl unbedingt heiraten, meine mir eingeredeten Gründe waren wohl unsere Tochter, die sonst als ehelich zu meinem ersten Mann auf die Welt gekommen wäre. Ich sagte ja schon, Gründe finden sich wohl immer. :roll: Heute denke ich, es war auch so ein Co-Knopf: er hatte immer und immer wieder betont, er will nicht heiraten, er brauch nicht den Segen des Staats um sich zu einem Menschen zu bekennen... wie glücklich war ich, als er es doch tat, zum Wohle unserer Tochter.... oder vielleicht doch eher, damit ich nicht wieder das Stigma der nichtehelichen Geburt hatte?

    Ich glaube, ich habe so viele Baustellen in mir, dass ich gar nicht weiss, wo ich anfangen soll und wie. Obwohl... ich habe ja schon etwas getan: ich habe mich hier angemeldet, habe mir 3 Bücher über Co-Abhängigkeit gekauft (bei 2en warte ich noch auf Lieferung), ich habe vergangenen Samstag etwas nur für mich alleine getan, bin alleine in ein Restaurant gegangen (mit dem einen Buch, das schon da ist), habe lecker gegessen und ein halbes Glas Rotwein dazu getrunken, bis das Essen kam ein wenig in dem Buch gelesen und danach mich mit einer Arbeitskollegin getroffen und bis morgens 3 Uhr gequatscht. Ich habe auch schon ein paar Sachen aussortiert, die mir wichtig sind um sie mitzunehmen, mit meinem Arbeitgeber geredet um meine berufliche Zukunft abzuchecken, war beim Amtsgericht etc.
    Auch wenn nicht alles von Erfolg gekrönt ist, habe ich etwas angestossen und darauf bin ich stolz. Jetzt muss ich es "nur noch" weiter durchziehen, auch wenn es schwerfällt. Nicht unbedingt wegen ihm, dass ich ihn nicht mehr liebe ist mir schon länger klar, sonst hätte ich keine Affäre gebaut, sondern wegen meiner Krankheit.

    Danke, dass ich hier schreiben kann. Über Gedankenanstupser würde ich mich freuen.

    Liebe Grüsse
    Sultanine

    Nabend Maleny und alle anderen,

    Abfindung gibt es nur, wenn man gekündigt wird, meines Wissens nach, und diese wird dann tatsächlich angerechnet. Ich werde mich aber auf jeden Fall mal erkundigen, ob ich dann vielleicht Alg2 bekommen kann oder ähnliche Leistungen, danke für den Tip.
    In die Nähe meiner Familie zu ziehen hört sich verlockend an, möchte ich aber Tochterkind nicht antun. Ich möchte eigentlich nicht, daß sie alles verliert: Vater, Freunde, Schule, Hobbygruppen und gewohnte Umgebung, das bring ich nicht über Herz.

    Und nun zu den guten Nachrichten: ich habe heute morgen 2 Telefonate geführt, eines mit dem besten Kumpel meines Mannes und eines mit einer Arbeitskollegin. Beide haben evtl. jeweil einen 400€-Job für mich, wobei der der Kollegin "nur" 200€ einbringt. Beide Jobs wären jeweils für einen Tag in der Woche, der eine immer 4 Stunden, für den anderen müsste ich noch mal genauer nachfragen, da bin ich mir auch noch nicht sicher, ob es dann auch immer monatlich 400€ werden. Hört sich jetzt nicht gerade viel an, aber mit UHG (danke an Speranza, das mit dem Unterhaltsgeld für Tochterkind hatte ich glatt vergessen), Kindergeld und evtl Wohngeld sollte das erst einmal reichen. Viel mehr habe ich ja jetzt auch nicht zur Verfügung. Diese Variante des Einkommensbezuges über 2 Jobs a 400€ war mir vorher gar nicht in den Sinn gekommen, aber darauf lässt sich doch sicher aufbauen, also selbst wenn es mit diesen beiden Jobs nicht klappen sollte oder sie nicht in meinen Zeitrahmen passen, sollten sich doch andere Jobs finden lassen. Ich werde morgen mal beim Finanzamt anrufen und nachfragen, wie das dann steuermäßig aussieht und was man beachten muss.

    Weiterhin schrieb mir mein Sohn dann vorhin noch, dass er am 01.05. in eine andere, grössere Wohnung zieht und er mir dann ja helfen könnte, da er dann statt 1,5 Zimmer 3,5 Zimmer hat. Nicht gerade ein Wunschtraum von mir, meinem Sohn auf der Pelle zu hocken, aber wenn es gar nicht anders geht, dann vorübergehen so.

    Puhhh, irgendwie ist mir jetzt einerseits wohler, andererseit fängt jetzt das flattern an. Es wird ernst, ich habe vielleicht einen gangbaren Weg gefunden, ein wenig mulmig wird mir schon, aber da muss ich dann durch.

    Liebe Grüsse

    Sultanine

    Hallo Speranza,

    zumindest so lange wie ich hier mit ihm unter einem Dach wohne bin ich ihm gegenüber Unterhaltspflichtig, so wurde mir das zumindest gesagt. Wenn ich ausgezogen bin kann ich ihm eh nichts zahlen, da mein Einkomen zu gering ist. Allerdings ist/war die Bemessungsgrundlage für den Beratungsschein ja die gegenwärtige Situation, von daher wäre es doch logisch, wenn so etwas mit einfliesst. Nun gut, die Sache mit dem Beratungsschein habe ich vorerst einmal "auf Eis gelegt".

    Natürlich wäre es kein Problem mir eine Wohnung zu mieten und auszuziehen. Wenn, ja, wenn da nicht meine Wechselschicht wäre. Bei Frühdienst muss ich um ca. 5:15 Uhr aus dem Haus, wer kümmert sich darum, dass Tochterkind pünktlich zur Schule kommt? Nun, das könnte man noch mit ihr üben, wenn wir aus dem Dorf in Schulnähe zögen, aber was ist mit nachmittags, wenn ich Spätdienst habe und erst gegen 22 Uhr zu Hause bin? Die Betreuung in der Schule findet nur bis 16:30 Uhr statt, danach wäre sie allein und das an mindestens 14 Tagen im Monat. Keine schöne Vorstellung für mich: ich nehm ihr den Vater, zieh mit ihr von ihm weg und lasse sie die meiste Zeit alleine. Hmmm.... Darum wollte ich ja die Zwischenschicht von 8- 16 Uhr haben.;)

    Du hast Recht, wenn du sagst, wenn seine Eltern und ich nicht wäre dann müsste er... und meiner Meinung nach liegt sein Problem auch hauptsächlich in dieser Tatsache begründet, allerdings muss er sich da selber durchkämpfen, mir ist es inzwischen egal, warum er so ist. Er ist so, ich komme damit nicht mehr klar, ändern will er nichts, dann muss er da eben ohne mich durch. Was seine Eltern dann machen ist mir ebenfalls egal. Allerdings haben sie sein Leben lang immer wieder die Sch***e ihres Sohnes ausgebügelt, wie mir mein Schwiegervater einmal sagte, warum sollten sie jetzt damit aufhören?

    Bezüglich des Hausverkaufs und seiner Unterhaltspflicht dem Kind gegenüber: ich vermute, da er kein Einkommen hat, wird Unterhaltsvorschuss gewährt werden. Ob er das Haus verkaufen müsste, weiss ich nicht. Ich weiss nur, dass auch bei Eigentum Unterstützung vom Amt gewährt wird, solange man das Eigentum selbst bewohnt und es nicht zu gross ist.

    Wenn ich irgendetwas übersehe, haut es mir bitte um die Ohren.

    Nun werde ich mich erst einmal umziehen und dann wieder los zur Arbeit. Ich habe ja keinen Goldesel im Garten stehen. ... da fällt mir ein, ich hab ja nicht mal einen Garten.^^

    Liebe Grüsse
    Sultanine

    Hallo Inga, hallo Sweetnina5,


    erst einmal danke für das feedback.

    Zu meinem Job: ich bin seit 9 Jahren in dem Betrieb angestellt. Seit Jahren versuche ich (erfolglos) alles was möglich ist. Mehr Stunden, anderer Arbeitsplatz, andere Arbeitszeiten, etc. Erfolg = Null. Meinung des Chefs: wem es nicht passt, der kann ja gehen. Bewerbungen schreibe ich seit Jahren, schon alleine, um mehr Zeit mit meinem Kind zu verbringen. Bisher allerdings erfolglos. Kündigen will oder kann man mich nicht so einfach (9 Jahre im Betrieb, nie was zu schulden kommen lassen, Sozialplan) und wenn ich selber kündige, bekomme ich eine 3 monatige Sperre. Tolle Aussichten, wenn das eigene Gehalt das einzige Geld ist, das monatlich reinkommt. Wovon Miete bezahlen und Lebensmittel?

    Ja, ich drehe mich im Kreis und da hilft es auch nichts, die positiven und negativen Dinge in eine Waagschale zu werfen und sich zu fragen, will ich so in 10 oder 20 Jahren noch leben. Ich weiss, dass ich so nicht mehr weiter machen will, aber ich will auch eine einigermassen gesicherte Perspektive haben. Was nütz es mir und meinem Kind hier wegzugehen, wenn man nicht weiss, wohin und wovon man leben soll? Dazu muss ich sagen, dass ich etwa 100km von meiner Familie entfernt wohne und nicht wirklich die Möglichkeit habe, irgendwo unterzukriechen. Mag sein,dass sich das jetzt so anhört als ob ich Ausreden suche, diesen Schritt nicht zu unternehmen und vielleicht ist es tatsächlich so, und ich sehe nur den Wald vor lauter Bäumen nicht, aber ohne Job und Einkommen (bei Selbstkündigung Sperre) sehe ich jetzt nicht wirklich eine "schnelle" Perspektive.
    Kein Wunder dass man mutlos wird, wenn einem von allen Seiten nur Steine in den Weg gelegt werden, oder? Beim Amtsgericht keinen Beratungsschein, weil zu hohes Einkommen dafür, bei der Familienberatung sagte man mir, ich muss einen Anwalt aufsuchen,da sie dort keine Rechtsberatung geben dürfen, Anwalt selber zahlen zu teuer, da das Geld nicht mal wirklich für alle Rechnungen und Notwendigkeiten reicht und da schon die Schwiegereltern teilweise einspringen...

    Oh man, rede ich mir alles nur aus, um diesen Schritt nicht wagen zu müssen? Wenn ich mir mein Geschreibsel so anschaue, könnte ich fast selber den Eindruck gewinnen, dabei dachte ich, ich wäre schon gut dabei, weil ich ja schon einiges unternommen habe.

    Nachdenkliche Grüsse

    Sultanine

    Hallo zusammen,

    mit erschrecken stellte ich gerade fest, dass seit meiner Registrierung schon 8 Monate vergangen sind.... eine lange Zeit, in der sich an der Wohnsituation und dem Trinkverhalten meines Mannes leider noch nicht(s) viel geändert hat. Ich habe derweil einiges versucht zu stemmen, so war ich beim zuständigen Amtsgericht um mir einen Beratungsschein zu besorgen, was aber an meinem zu hohen Einkommen(?) scheiterte... Na ja, zu hohes Einkommen (im Schnitt 1000€ netto) kann man sehen, wie man will, meines Erachtens wurde dort völlig ausser acht gelassen, dass ich meinem Mann gegenüber ja Unterhaltspflichtig bin und dass, wenn ich die Kosten für das Haus und Strom, Wasser, etc. nicht übernehme, wir irgendwann auf der Strasse stehen,wobei ich ja "normalerweise" auch eine Miete und Nebenkosten bezahlen müsste. (Das Haus gehört meinem Mann alleine, ich stehe nicht im Grundbuch,, darum werden die Kosten nicht abgezogen vom Einkommen). Nun gut, einen Beratungsschein bekomme ich also nicht, also abgehakt. Rechtsanwalt kann ich mir bei meinem "hohen" Einkommen nicht leisten (/Ironie aus), da sämtliche monitäre Mittel in den Lebensunterhalt fliessen.
    Ich erwarte mittlerweile die Beteiligung an den Kosten für die Lebensführung von ihm und wenn er sich nicht beteiligen kann (arbeitslos mal wieder) werden halt vorrangig die Rechnungen mit meinem Namen drauf bezahlt, dann wird gesehen, dass genug überbleibt um den Lebensunterhalt (Nahrung, Kleidung; Schulaktivitäten, etc.) zu sichern und wenn dann seine Rechnungen nicht bezahlt sind,muss er halt sehen, wo er das Geld für seine Rechnungen herbekommt (meist springen dann seine Eltern wieder ein).

    Da ich ja in Wechselschicht arbeite (Früh- und Spätdienst) habe ich dann mit meinen Arbeitgebern gesprochen. Wir haben seit Oktober einen weiteren Betrieb dazubekommen, in dem auch Zwischenschicht von 8 - 16 Uhr möglich ist, welches genau die passenden Arbeitszeiten für mich wären, da Tochterkind von 8 - 16:30 Uhr in der Schule betreut werden kann. Ich habe relativ offen mit ihnen geredet (nur die Alkoholsucht meines Gatten habe ich nicht erwähnt, da es meinen AG in meinen Augen nichts angeht, wieso ich mich trennen möchte) und ihnen von meiner Trennungsabsicht erzählt und auch mit den damit verbundenen finanziellen bzw.beruflichen Problemen für mich. Mein AG will mir diese Schicht allerdings nicht geben (einen anderen Kollegen fragte er 2 Wochen später in meinem Beisein, ob er nicht die Zwischenschicht machen möchte), mich kündigen will er auch nicht (Abfindung?) aber mir stehe es ja frei, jederzeit die Kündigung einzureichen, was ich natürlich nicht machen kann, da ich ja sonst 3 Monate Sperre vom AA zu erwarten habe und ein neuer Job ist nicht in Aussicht...

    Soviel zu meinen Versuchen mich hier zu befreien, nicht sehr erfolgreich :(

    Das alles drückt natürlich auch auf mein Gemüt. Ich bin dauermüde, dauererkältet, schlapp, antriebslos und würde mich am Liebsten nur noch ins Bett verkriechen. Für eine kurze Zeit hatte ich dann auch eine Affäre :oops:, um mir ein wenig das zu holen, was mir fehlte (Zuneigung, Annerkennung, Streicheleinheiten) bis ich merkte, dass dieser Mann wohl ebenfalls ein Alkoholproblem hat. Auch wenn es für mich wirklich nur eine Affäre sein sollte um (auch wenn es sich doof anhört) mir das zu geben, was ich brauchte und es auch zwischen uns von Anfang an klar war, dass wir keine dauerhafte Beziehung zueinander wollten, fiel mir dann doch auf, dass ich scheinbar solche Menschen anziehe, und das, wo ich den anderen Mann immer nur nüchtern sah - edit, keine Details über Dritte hier reinschreiben, danke, Linde - vor unserer Affäre. Na ja, auch das trägt nun nicht wirklich dazu bei, meine Stimmung aufzuhellen, aber ich werde weiter kämpfen! So schnell geb ich nicht auf.

    Euch noch einen schönen Abend und wenn wer was beitragen möchte: nur ran, kann jede Hilfe brauchen.

    Liebe Grüsse
    Sultanine

    Einen wunderschönen guten morgen zusammen,

    gestern war ein rund herum schöner Tag.

    GöGa entschied sich erst einmal aufgrund von Muskelkater und Wetter (ist doch noch zu kalt) nicht mitzukommen also sind Tochterkind und ich alleine mit der Nachbarin zum Schwimmen. Gegen 16 Uhr hat Tochterkind dann ihren Papa angerufen und ihm voller Stolz erzählt, dass sie nun auch ohne Schwimmflügel ein paar Züge schwimmen kann und ihn gebeten doch noch nachzukommen. Nach einiger Überredungsunst kam er dann tatsächlich und hatte dann auch noch viel Spass. Soweit ich feststellen konnte war er bis dahin ohne Alkohol unterwegs. Müde und mit Sonnenbrand verliessen wir dann gegen 19 Uhr das Schwimmbad und haben dann noch bei den Nachbarn zu abend gegessen, dort wurde dann die erste Flasche geköpft. Da er nur noch 3 Flaschen zu hause hatte (hatte es gesehen als ich die Schwimmsachen fertig machte, die liegen dann ja im Kühlschrank [das Bier, nicht die Schwimmsachen^^]) war mir eigentlich schon klar, dass ihm das fürs Wochenende nicht reichen würde, aber er fragte mich nicht wie sonst, ob ich was mitbringen könne. Zuerst wunderte ich mich, dachte, dann wird er wohl selber fahren oder sollte er gelernt haben, aber wie immer Pustekuchen, er liess sich die neue Kiste von einem Freund besorgen, der später noch dazu kam. Mir ist das inzwischen egal, ich hab mir einen schönen abend gemacht und bin dann gegen 1 ins Bett.
    Für mich und meine Tochter alles in allem ein schöner Tag und das war mir wichtig.
    Mal sehen, was der heutige Tag so bringt, euch wüsche ich alles Liebe.

    Grüsse
    Sultanine

    Hallo Grazia,

    danke für dein Statemant. Ja, ich glaube, ich weiss es besser, was da passiert.^^ Aber es ist schwer. Anflüge von Mitleid und Reste vom tiefen Gefühlen wollen immer wieder die Oberhand gewinnen.

    Bier hat er noch nie mit ins Schimmbad genommen und wird es auch heute nicht. Bisher hat er es auch fast immer geschafft, zumindest bist nachmittags trocken zu bleiben, jetzt, wenn er arbeitet, sogar bis abends. Es gibt dann immer den schönen Spruch "kein bier vor 4" haha ausser man braucht ein "Reparaturbier", das gibts dann schon nach dem aufstehen *würg*

    So, dies nur noch kurz beor ich den Hund rauslasse und dann geht es ab zum planschen, Tochterkind kann es kaum erwarten.

    Ach ja, Tochterkind hat vorhin als ich einkaufen war und GöGa noch im Bett seine Eltern angerufen und ihnen von dem Krach erzählt. Bin mal gespannt, ob von da Hilfe zu erwarten ist.

    Schönen Tag euch allen.

    lg
    sultanine

    Hallo Aurora, hallo zusammen,

    danke für den Willkommensgruss und die Tips an wen ich mich wenden kann. Ja, Hilfe von aussen brauche ich bestimmt.

    Gestern war ein ruhiger Tag mit meiner Kleinen, wir waren wieder einmal auf dem Spielplatz und anschliessend mit unseren Nachbarn und den Hunden eine grosse Runde drehen. Tja, und dann kam GöGa nach Hause und war schon knatschig, weil ihn niemand stürmisch begrüsste und ihm sagte, wie toll er sei. Er begann rumzumuffeln und schlussendlich hackte er auf der Kleinen rum und als ich sie in Schutz nahm, gabs natürlich wieder Krach bis dann wieder das Selbstmitleid und Tränen kamen bei ihm. Was ich eigentlich wollte, er versuchte doch schon alles, wäre schon von 10 Flaschen auf 6 runter, er würde sich für uns in dem neuen Job den Hintern aufreissen, ob ich das nicht anerkennen könne, ich würde ihn ja nicht mal loben und so schnell geht das eben nicht, er sei schliesslich 25(!) Jahre so und er lässt sich nicht ändern und möchte auch weiterhin ab und zu mal am WE feiern. Danach wollte er die sofortige Scheidung, füllte schon ein im I-net gefundenes Formular aus und wollte unbedingt, das ich jetzt sofort und auf der Stelle es mit ihm zusammen ausfülle. Ich habe mich geweigert, nicht, weil ich noch an dieser Ehe festhalten will um jeden Preis, sondern weil ich nicht überstürzt irgendwelche Formulare ausfüllen will, deren Inhalt ich nicht mal kenne. Er meinte, ich wäre inkonsequent und fühlte sich wieder einmal als Sieger. Danach war wenigstens ein einigermassen ruhiges Gespräch möglich indem ich ihm sagte, ich kann und will so nicht mehr und wenn er nicht aufhört mit der Sauferei, ich mit der Kleinen weg bin. Er bat sich Zeit aus um seinen Konsum runterzufahren, er wäre ja erst 1 Woche dabei. Einen Zeitpunkt konnte und wollte er mir nicht nennen und da war wieder alles klar. Leider kam dann ein guter Bekannter und bei mir kam wohl wieder die Co durch, denn danach war Friede, Freude, Eierkuchen. (Ich erwarte an dieser Stelle Kopfwäschen;)) Ich hoffe, heute abend ergibt sich die Gelegenheit zu einem erneuten Gespräch, aber erst einmal gehts ab ins Schwimmbad, mal sehen, ob er mitkommt oder wieder einmal mit der Flasche Bier in der Hand vorm Computer festwächst. Aber diesmal ist es mir egal, ich werde mir mit meiner Kleinen einen schönen Tag machen, ins Schwimmbad gehen und es mir gut gehen lassen.

    Euch allen einen schönen Tag und danke fürs zulesen. ;)

    lg
    Sultanine