Eine Zukunft für mich?

  • hallo
    ich möchte mich gern hier im forum austauschen. Ich bin coabhängig und mein mann ist alkoholiker.
    Ich lese hier seit vielen monaten hier mit und vor 2 monaten habe ich mich angemeldet un bin jetzt freigeschaltet...
    Mein mann ist spiegeltrinker und in den 10 jahren seit wir zusammen sind habe ich ihn noch nie nüchtern gesehen.
    Aber er streitet ab das er trinker ist. Ausreden brauche ich nicht zu wiederholen. Das sind die selben wie in all den anderen beiträgen.
    Ich versuche mich jetzt auf mich zu konzentrieren aber ab und an verfalle ich in das typische coverhaltenz.b. Kontrolliere und suche leere flaschen... Dann ärgere ich mich über mich und hasse ihn.
    Ich habe schon meine sachen sortiert und wichtiges bei meinen eltern deponiert.
    Papiere immer bei mir und war bei einer anwältin zur rechtsberatung.
    Habe im internet nach wohnungen gesehen, aber der letzte schritt eine wohnung zu mieten und auszuziehen fehlt noch.
    Und es liegt nicht daran weil ich ihn noch liebe. Das ist mir immer klarer geworden.
    Liebe empfinde ich nicht mehr für ihn.
    Gemeinsamme kinder haben wir auch nicht also was hält menschen wie mich noch? Ich weiß ich muß hier raus. Denn mit ihm werde ich nie ein glückliches leben habe.

    Gruß
    topas

  • Danke Sultanine.

    Am schlimmsten war die jahrelange Einsamkeit...
    Ich habe mich einfach geschämt. Freunde habe ich schon lange nicht mehr. Die familie wußte auch nichts. Als ich im sommer mal wieder in der retungsstelle aufgeschlagen bin wußte ich, das habe ich nicht verdient und das kann er nicht wert sein.
    Langsam baue ich mir soziale kontakte auf, was mir sehr schwer fällt.
    Ich dachte immer es interessiert keinen so lange ich nach außen hin funktioniere.
    Seine familie ignoriert es...
    Natürlich in seinen Elternhaus wurde und wird immer noch getrunken. Ich weiger mich dort mit hinzu fahren. Es widert mich an...
    Ich versuche einfach etwas gutes für mich zu tun und nicht daran zu denken.
    Ich träume von einer kleinen Wohnung für mich und meinen süßen kleinen hund.
    Irgendwann bin ich hoffentlich so weit diesen schritt zu gehen.

    Er hat mir immer eingeredet, ich mußte dankbar sein was er alles für mich tut. und ich war dankbar.
    Langsam dämmerte es mir aber, das das nicht wirklich viel ist.
    Wenn ich wochenende von arbeit kamm sah die wohnung aus wie ein schweinestall. Auf meine frage antwortete er, er sei müde und außerdem dachte er ich wolle das machen! Hallo?
    Jetzt habe ich mir eine liste gemacht wer wann was im haushalt macht. Um MIR selbst zu beweisen und mir klar zu machen es gibt nichts wofür ich ihn dankbar sein muß.
    Ist das auch schon wieder Co?
    Ich denke ich versuche mir einfach noch mehr gründe zu geben um endlich zu gehen.

    Gruß
    Topas

  • Zitat von topas

    Danke Sultanine.

    Gern geschehen ;)

    Zitat von topas

    Am schlimmsten war die jahrelange Einsamkeit...
    Ich habe mich einfach geschämt. Freunde habe ich schon lange nicht mehr. Die familie wußte auch nichts. Langsam baue ich mir soziale kontakte auf, was mir sehr schwer fällt.
    Ich dachte immer es interessiert keinen so lange ich nach außen hin funktioniere.
    Seine familie ignoriert es...
    Natürlich in seinen Elternhaus wurde und wird immer noch getrunken. Ich weiger mich dort mit hinzu fahren. Es widert mich an...
    Ich versuche einfach etwas gutes für mich zu tun und nicht daran zu denken.

    Das kenne ich. Ich habe meine eigenen sozialen Kontakte immer mehr eingeschränkt. Klar war da auch das finanzielle, nie genug Geld zu haben, eine meiner beliebtesten Ausreden. Für jeden Sch**ß war Geld da, aber niemals für mich, um es mir gutgehen zu lassen oder die Kontakte zu pflegen. Jetzt versuche ich alte Kontakte neu zu beleben bzw. mir neue aufzubauen. Er ist dann eifersüchtig, telefoniert mir hinterher, wann ich nach Hause komme, etc, aber darauf gehe ich nicht mehr ein, er sagt mir ja auch nicht, wann er von seinen Sauftouren wieder zurück ist.
    Auch in seinem Elternhaus wird gern und viel gesoffen, den Kontakt zu seiner Familie beschränke ich aber schon seit Jahren nur noch auf das absolute Minimum, das hat andere Gründe, obwohl ich auch da manchmal denke, dass er sowohl mich als auch seine Eltern soweit manipuliert hat, dass es soweit kam.


    Zitat von topas

    Ich träume von einer kleinen Wohnung für mich und meinen süßen kleinen hund.
    Irgendwann bin ich hoffentlich so weit diesen schritt zu gehen.

    Das wirst du, ganz bestimmt. Ich kenne diese Träume und werde Schritt für Schritt versuchen, sie real werden zu lassen. Immer einen Fuss vor den anderen, auch wenn es schwer fällt.

    Zitat von topas

    Er hat mir immer eingeredet, ich mußte dankbar sein was er alles für mich tut.

    Da hat mich am meisten getroffen, als ein guter Freund mir vor knapp 14 Tagen sagte, er könne es nicht fassen, wie sich mein XY mir gegenüber verhält, so als müsse ich dankbar sein, dass ich hier wohnen darf. Gut, es ist sein Haus, aber ohne mich (und meine Krankheit) hätte er es schon längst verloren, da er seit Jahren arbeitslos ist und auch keinerlei Bezüge von irgedwoher bekommt, mit Ausnahme der Zahlungen seiner Eltern, die immer dann einspringen, wenn es mal wieder droht alles zu scheitern. Dafürnimmt er auch gerne noch heute Ohrfeigen etc.seiner Mutter entgegen. (sagt er wenigstens)


    Zitat von topas

    und ich war dankbar.
    Langsam dämmerte es mir aber, das das nicht wirklich viel ist.
    Wenn ich wochenende von arbeit kamm sah die wohnung aus wie ein schweinestall. Auf meine frage antwortete er, er sei müde und außerdem dachte er ich wolle das machen! Hallo?
    Jetzt habe ich mir eine liste gemacht wer wann was im haushalt macht. Um MIR selbst zu beweisen und mir klar zu machen es gibt nichts wofür ich ihn dankbar sein muß.
    Ist das auch schon wieder Co?
    Ich denke ich versuche mir einfach noch mehr gründe zu geben um endlich zu gehen.

    Bei uns sieht es teilweise immer noch so aus. Ich halte mich zurück, mache mir meinen Platz schön (das WZ) um den Rest lasse ich ihn sich kümmern, schliesslich gehe ich arbeiten und er nicht und wenn man die "übliche" Rollenverteilung zu Hilfe nimmt, ergibt sich für mich, dass er wenigstens seinen Dreck, den er gemacht hat, selber wieder wegräumt. Das ist meist in der Küche der Fall, da ich so gut wie nicht koche. Allerdings raste ich dann manchaml regelrecht aus, wenn ich erst mal einen Topf spülen muss, um überhaupt damit anfangen zu können, wenn ich mal koche. Ist falsch, ich weiss, aber so ganz kann ich es noch nicht verhindern und er muss ja auch was tun im Haushalt, wenn ich schon einkaufe (mache ich aber auch gerne und er kann das Geld fürs Brot nicht in Alk umwandeln), Wäsche wasche, Kind zur Schule bringe, etc.


    Zitat von topas

    Gruß
    Topas

    Dir auch einen lieben Gruss und viel Kraft dalass.

    Sultanine

  • mein mann hat messiveranlagung!
    Ich habe mal versucht alles liegen zu lasse als er mal wieder keinen job hatte. Ich konnte mich teilweise nur noch in gängen durch die wohnung bewegen...
    Wenn ich den müll nicht runtebringe wirds echt unangenehm.
    Und wenn ich nicht sauber mache und seine mutter schlägt hier auf heißt es sie muß bei uns putzen und ich bin eine schlampe das ihr goldjunge zu hause ist und ich zeitweise bis zu 60 stunden in der Woche gearbeitet habe war völlig uninteressant.
    Aber wenn er hundehaare von meiner maus findet regt er sich auf...
    Ich kann auch in solch einen dreck nicht leben
    Müßte ich auch nicht wenn ich endlich in die gänge kommen würde.
    Langsam habe ich aber das gefühl ich schwimme mich frei.
    Ich denke auch nicht mehr ich tue mir das an weil ich ihn noch liebe. Das gefühl ist weg. Zu oft bin ich enttäuscht worden. Zu oft belügt, angeschrien, geschlagen und gedemütigt worden.
    Das kann keine liebe sein. Das ist krank.
    Ich habe das gefühl langsam aufzuwachen... Und mit einmal reibe ich meine augen und sehe klarer was mit mir und um mich herum passiert...

    Liebe Grüße
    Topas

  • Es ist erschreckend, wie sehr sich das alles gleicht. Ich sehe mich, als ob du mir einen Spiegel vorhälts. Es wird Zeit, etwas zu tun, für uns.

    Liebe Grüsse
    Sultanine

  • Hallo topas!

    Die Geschichten gleichen sich und man kann wenn man liest viel Vertrautes entdecken.

    Zitat

    Er hat mir immer eingeredet, ich mußte dankbar sein was er alles für mich tut. und ich war dankbar.
    Langsam dämmerte es mir aber, das das nicht wirklich viel ist.
    Wenn ich wochenende von arbeit kamm sah die wohnung aus wie ein schweinestall. Auf meine frage antwortete er, er sei müde und außerdem dachte er ich wolle das machen! Hallo?

    Na klar das kenne ich auch und es hat mich besonders wütend gemacht. Ich habe dann immer gesagt du brauchst nichts für mich zu tun wenn du etwas tust dann halte es mir nicht vor.

    Haushalt war auch ein ewiges Streitthema ich wollte doch nur dass er seinen Dreck wegmachte aber er war ja immer der Meinung dass der Haushalt mein Ding ist :twisted:

    Zitat

    Jetzt habe ich mir eine liste gemacht wer wann was im haushalt macht. Um MIR selbst zu beweisen und mir klar zu machen es gibt nichts wofür ich ihn dankbar sein muß.
    Ist das auch schon wieder Co?

    Ja das ist es denn du musst dir nichts beweisen nur weil er dir Vorwürfe macht. Schon gar nicht musst du ihm für irgendetwas dankbar sein, das ist Manipulation seinerseits.

    Aus meiner Erfahrung heraus solltest du nur das machen was du für richtig hältst was er denkt oder sagt ist nicht mehr dein Ding.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • liebe topas

    Zitat

    Ich träume von einer kleinen Wohnung für mich und meinen süßen kleinen hund.
    Irgendwann bin ich hoffentlich so weit diesen schritt zu gehen.

    halte daran fest. träume geben einem kraft und lassen einem das dann realisieren. wenn das dein traum ist, dann versuche alles dafür mögliche zu tun das der sich realisiert. da geht es lang .

    sicher ist das erzählen von dem was gewesen ist am anfang eine erleichterung. hier kannst du deine situation wiedergeben. vergiss dich dabei selbst nicht zu sehen. das find ich eben immer sehr wichtig. den traum vor augen zu haben. denn im grunde ist es das worum es geht. um dich und dein leben, deinen traum unabhängig und frei von ihm, seinen vorhaltungen, versprechungen, usw......zu realisieren

    ich grüße dich
    melanie

  • Genau das beimir bleiben ist warscheinlich mein gößtes Problem an dem ich hart arbeiten muß.
    Ich kann um für andere zu sorgen unheimlich viel energiefreisetzen wenn es um mich geht fehlt mir die kraft... Da könnte ich mich einfach ins bett legen und die decke über den kopf ziehen.
    Ich möchte auch nicht nur in der vergangenheit leben und nur an seinen konsum denken. aber oft ist das nur mit disziplin für mich möglich. Mich ständig selbst daran zu denken, ich bin mir jetzt wichtig und mir muß es wieder gutgehen.
    Er muß für sich selber sorgen.
    Letztes jahr gab es zeiten da habe ich nichts gespürt. Nichts. Ich wollte nur das es aufhört. Als ich anfing mich mit mir selbst zu beschäftigen konnte ich wenigstens fühlen was ich nicht mehr will. Keine angst mehr zu haben nicht mehr so ein leben zu führen. Erst in den letzten wochen konnte ich wieder spüren was ich mir für eine zukunft wünsche. Was ich gerne machen würde ohne das mir jemand alles untersagt, vermießt oder kontrolliert.
    Und die gedanken daran machen mich glücklich und wie gesagt das erste mal seit jahren hoffnungsvoll.
    Klar wäre ein einmaliger befreiungschlag das sinnvollste und auch das beste. Aber ich muß warscheinlich ein schritt nach dem anderen gehen.
    Ich weiß ich bin im recht das für mich zu tun, aber mich begleitet da ein furchbar schlechtes gewissen und das gefühl ihn zu verraten. Obwohl eigentich ja er uns verraten hat.
    Das ist doch kraß oder.

    LG
    Topas

  • Hallo topas!

    Zitat

    Letztes jahr gab es zeiten da habe ich nichts gespürt. Nichts. Ich wollte nur das es aufhört. Als ich anfing mich mit mir selbst zu beschäftigen konnte ich wenigstens fühlen was ich nicht mehr will.

    Das kenne ich auch es war ein Gefühl innerlich tot zu sein und nur noch irgendwie zu funktionieren. jetzt fühle ich wieder so vieles, Hoffnung, Perspektiven, Freude, Trauer.

    Zitat

    Ich weiß ich bin im recht das für mich zu tun, aber mich begleitet da ein furchbar schlechtes gewissen und das gefühl ihn zu verraten. Obwohl eigentich ja er uns verraten hat.
    Das ist doch kraß oder.

    Ist es nicht seltsam dass man trotz aller negativen Dinge die man mit dem nassen Partner erlebt noch so denkt? Meine Gedanken waren ähnlich bis ich dachte er ist es doch selber schuld wenn ich gehe. Es ist mein gutes Recht für mein Wohlbefinden zu sorgen.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • liebe Topas,ganz richtig siehst du das.Schritt für Schritt und manchmal auch Rückwärts,und dann wieder nach vorn.Es ist schwer und es dauert auch.Wenn du dann immer mehr etwas loslassen kannst und dabei immer mehr bei dir bleiben kannst,es geht,aber eben Schritt für Schritt.Lg

  • habe heute gerade gehört
    manchmal sind schwere entscheidungen oder situationen einfach schwer, aber vertrengen hilft nicht man muß sich dessen bewußt sein und sie trotzdem tun. Nur dann wird es besser und verliert seinen schrecken. Außerdem macht angst manipulierbar.

    Ich habe die letzten jahre so viel ausgehalten und ertragen.
    Was kann mir da schon sclimmeres passieren?
    Im aushalten bin ich weltmeister als sollte ich meine energie in die richtige richtung lenken.
    Ich habe in 2 wochen urlaub. Vielleicht kann ich mir da schon mal ein paar wohnunen ansehen?
    Bin gerade voller tatendrang und energie...

    Aber wie sage ich das am besten meinen xy ( finde die bezeichnung gut)?
    Angst habe ich nur, daß er mich wiederüberredet. Bedroht oder schlimmeres.
    Am besten wäre es ihn vor vollendete tatsachen zu stellen...
    Oder was meint ihr?

    LG
    Topas

  • Hallo topas!

    Zitat

    Aber wie sage ich das am besten meinen xy ( finde die bezeichnung gut)?
    Angst habe ich nur, daß er mich wiederüberredet. Bedroht oder schlimmeres.
    Am besten wäre es ihn vor vollendete tatsachen zu stellen...
    Oder was meint ihr?

    Das kommt auf den Partner an wie weit er mit sich im Vorfeld reden lässt.
    Ich habe ihm die Trennung mitgeteilt obwohl ich noch keine neue Bleibe hatte.

    Wenn ich natürlich befürchten müsste dass der Partner gewalttätig reagiert
    würde ich es ihm erst dann sagen wenn ich eine Wohnung hätte.

    Ich würde ihm ohne Vorwürfe zu machen einfach sagen dass ein Zusammenleben mit ihm mir nicht mehr möglich ist, die Gründe kennt er bestimmt, wozu alles wiederholen?

    Ich habe mich auf keinerlei Diskussionen mehr eingelassen das kostet Kraft und führt zu nichts.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo Topas,

    an deiner Stelle, würde ich es ihm erst sagen, wenn ich die Wohnung hätte. So gehst Du Deinen Ängsten wegen Überreden oder Bedrohungen aus dem Weg. Was hast Du denn zu verlieren? Falls Du ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber haben solltest, weil das vor vollendete Tatsachen stellen vielleicht unfair zu ihm sein könnte: war bzw. ist er fair zu Dir, wenn er Dich zur Aufrechterhaltung seiner Sucht mißbraucht? Denn nichts anderes sind die von Dir befürchteten Reaktionen auf Deinen Auszug.
    Warum willst Du noch 2 Wochen warten, wenn Du jetzt voller Tatendrang und Energie bist?

    lg inga

  • Hi Inga
    bei meinen schichtzeiten habe ich die nächste woche keine zeit,
    bin jeden tag ca 11 stunden unterwegs...
    Außerdem hat xy geburtstag und seine familie schlägt hier auf :(

    bin jedoch schon beim papiere und sachen sortieren.

    Wenn er nett zu mir ist zweifle ich an mir und meinen vorhaben und dann schnautzt er mich wieder an und bestärkt mich in meinen vorhaben.
    Das macht mich ganz wuschig dieses auf und ab...

    LG
    Topas

  • Hallo topas,

    wenn Du Deine Sachen und Papiere sortierst nutzt Du doch Deine Energie. Die Wohnung würde ich aber nicht aus den Augen verlieren.

    Als mir damals klar wurde, daß es so nicht weitergehen konnte, ich aber noch nicht bereit war, die letzte Konsequenz zu ziehen und wirklich etwas für mich zu tun, habe ich mir zwei Listen angelegt. Eine für die Dinge die dafür sprachen (also das Gute), mit ihm zusammenzubleiben, und eine für die Dinge die dagegen sprachen (das Schlechte, Negative).

    Die Liste mit den schlechten Dingen füllte sich schnell, ein Blatt reichte nicht aus, es kamen weitere dazu. Die andere dagegen blieb weitesgehend leer.
    Das hat mir geholfen, wenn er wieder mal versuchte mich einzulullen, damit für ihn alles beim alten bliebe - und für mich auch, nur daß ich bei vollem Bewußtsein kaputt zu gehen drohte und er es bei sich nicht wirklich mitbekam, da er ja immer zugedröhnt war.

    lg inga

  • danke für diesen tip
    werde sofort damit anfangen. Typisch für mich ist das ich negative erlebnisse mit ihm schnell verdränge und mich immer an die wenigen netten klammere. Wenn es einiger maßen ruhig ist bin ich schon zufrieden gestellt. Dabei fühle ich mich selber sehr erbärmlich!!.
    Es schwer für mich einfach an mich zu denken. Denn dann kommen sofort negative gefühle in mir hoch.
    Langsam lerne ich auch nein zu ihm zu sagen halt mit einen unguten gefühl aber ja zu allen ja zu sagen um ruhe vor ihm zu haben macht mich auch unruhig und krank.

    LG
    Topas

  • Hallo topas,

    nein sagen und sich danach schlecht fühlen, oh ja. Nein sagen ich? Wenn jemand etwas wollte, ich war immer zur Stelle und habe ja gesagt. Folge? Ich hatte viele (vermeintliche) Freunde und war beliebt. Beliebt nicht wegen meiner Person an sich, sondern weil ich immer das tat, was andere wollten, ganz egal ob Beziehung, beruflich, Familie oder Freunde und Bekannte. Brauchte ich mal Hilfe stand ich bis auf wenige Ausnahmen allein da - von den meisten, denen ich immer geholfen hatte, kam dann nur keine Zeit, jetzt nicht, vielleicht später.

    Nein sagen und sich danach schlecht fühlen, war für mich gestern. Heute sage ich nein und fühle mich gut dabei, das hat aber gedauert und ging nicht von heute auf morgen. Wenn ich nein sage, hat das für mich Gründe und ich nenne diese Gründe auch. Wenn es meinem Gegenüber nicht paßt, ist es sein Problem. Das was auf mein Nein hin passiert ist: es haben sich Leute von mir zurückgezogen, weil ich nicht mehr so funktioniere wie sie wollten und ich habe Zeit für mich, weil der selbst verursachte Streß wegfiel.

    Die, die mir mein Neinsagen nicht übel genommen haben, sind die Menschen, auf die ich in der Not zählen kann (also echte Freunde). Ich helfe anderen immer noch gerne, aber ich kann für mich persönlich heute ganz genau herausfiltern, ob diese Hilfe mir gut tut oder nicht, sowohl im seelischen als auch im körperlichen Bereich.

    lg inga

  • hi
    ich habe nach 10 jahren mit ihm nur noch null freunde... bin gerade dabei soziale kontakte zu schließen...

    hatte gestern nacht heftige auseinandersetzung mit ihm.
    ich habe hallozinationen und bilde mir das nur ein...
    laut xy. habe mich zurückgehalten. diskussionen bringen nichts und trotzdem zweifle ich mal wieder an mir.
    konnte den rest der nacht nicht schlafen und war fix und fertig...
    und xy tut heute morgen so, als wenn nichts vorgefallen wäre. so weg war dabei gestern nicht.
    er würde mich so sehr lieben und verstehen gar nicht warum ich so kalt bin.
    gut das ich heute arbeite...
    ich ertrage ihn nicht mehr und seine durchschaubaren manipulierungeversuche auch nicht.
    trotzdem habe ich angst vor meiner eigenen courage endlich schluß zu machen...

    LG
    Topas

  • Irgendwie zeigt mir die Geschichte und auch meine eigene, dass iwr Coabhängige auch einen Tiefpunkt erreichen müssen, um uns aus unserer Sucht zu befreien.
    Ich hatte auch ne zeit lang Flaschen gesucht, nicht lange. Für mich war es eher eine Suche nach der Bestätigung dessen, was ich erahnt hatte. Mein Mann ist alkoholabhängig. Dann , als ich anfing hier zu lesen habe ich aufgehört nach Flaschen zu suchen. Es war mir so klar, dass er süchtig war. Somit brauchte ich nicht ständig eine Bestätigung dafür.
    Ich hörte auf, mir wurde es auch imemr mehr egal, dass er trinkt. Je mehr ich verstand, dass ich eh nichts machen konnte desto egaler wurde es mir. eine Art Selbstschutz?
    Ich wollte abwarten bis er seinen Tiefpunkt erreicht. Bis dahin wollte ich mich mit meiner eigenen Coabhängigkeit beschäftigen und ihn als einen kranken Menschen an meiner Seite akzeptieren. Für einen Moment schien es mir die ideale Lösung zu sein. Doch zu dem Zeitpunkt war mir nicht bewußt, dass die Alkoholkrankheit immer schlimmer wurde und auch Begleiterscheinungen hatte, die ich nciht mehr ertrtagen konnte. Beleidigungen, Unzuverlässigkeit, Geldsorgen. auch wenn mir klar war, dass es zu dieser Krankheit gehörte... ich konnte es nich tmehr trennen. Ich konnte diese Beschimpfungen nicht an mir abprallen lassen als sei nichts. mehr und mehr ekelte mich dieser Mann an.
    Ich kann und konnte es nicht mehr trennen. Ich müßteihm jeden Tag verzeihen für das was er mir angetan hat. Denn e r kann ja nichts dafür. Irgendwie ging das nicht mehr. Ich versuchte mehr und mehr zu vermeiden, dass er mich verletzte, indem ich ihm aus dem Weg ging. In ein naderes Zimmer, oder ich ging zur Freundin. Aber da waren ja auch nach meine Kinder. Und ich konnte und wollte nicht ständig wie auf der flucht leben. Seine Krankheit hatte mich eingenommen. Mein Leben. Ich fühlte mich nicht mehr frei.
    Und mir wurde langsam klar, dass es ja nicht meine Krankheit ist, ich konnte es mir doch freiwillig aussuchen, ob ich 'mitleiden' würde oder nicht. Ich wollte es ncih tmehr, auch nicht aus Liebe. War es überhaupt noch Liebe? Diese Auseindersetzung bracht emich dazu den Thread zu eröffnen , nachlesbar unter Sonstiges. Das waren glube ich die Gedanken, die mir die Augen öffneten. Die mich auch an meinen gewissen Tiefpunkt brachten und glaube ich auch hier im Forum für einige Ahaerlebnisse sorgte.
    Was mir jetzt auch klar wird, ist dass es auch parallelen im werdegang der Coabhängigen gibt. Dieses Verharren in der Hilflosigkeit, diese sich nicht mehr fühlen und dann irgendwann den Anstoß zu bekommen wieder etwas für sich selbst zu tun. Das war mir nei so bewußt. aber jetzt find eich mich im nachhinein darin auch wieder. Angefangen in eine andere Richtung zu gehne, sich selbst wieder zu finden, eigene Ziele zu definieren, Träume zu leben, sein Leben wieder Ernst zu nehmen... diese Schritte haben mir aus der Abhängigkeit geholfen. Oder ich sage mal lieber, dass es mir die Kraft gegeben hat mich uas dieser abhängigen Bezeihugn zu lösen. Denn ich sehe es so, dass ich die Tendenz habe mich abhängig zu machen. Und die Loslösung aus dieser Beziehung ist nur ein Teil des ganzen Dramas. So wie der Alkoholabhängige auch ständig auf der Hut sein muß, muß auch ich sehen, dass ich bei mir bleibe. Und das ist nicht mal so einfach. Da fühle ich mich gerade, als ob ich noch in den kinderschuhen stehe. Viele hier schildern ihre Situation so, als ob sie mit der Trennung ihre Abhängigkeit besiegt haben. Aber für mich kann ich sagen, dass es nciht so ist. Das ist man gerade vergleichbar mit einer Entgiftung. Die eigentliche Auseinadersetzung fängt jetzt erst an.

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