Beiträge von Ika

    Liebe oldie,

    genau das ist es, was Kraft gibt. Das Einholen von handfesten, klaren und objektiven Informationen zur Lage.

    Das gibt Sicherheit und Orientierung. Bei mir war es in der Vergangenheit bisher immer so. Denn was ich so bedrückend und lähmend empfand, war die eigene Verschiebung der Realität, das gekonnte sich selber Anlügen (ja auch die COs können das ganz gut :D ), das nicht Wahrhaben-Wollen dessen was IST.

    Denn WENN ich endlich realisieren würde, was IST, dann müsste ich eigentlich handeln. Und davor schreckt man/frau zurück, solange bis es gar nimmer anders geht, als endlich die Augen aufzumachen und sich einzugestehen, was leider Realität ist.

    lg, Ika

    Zitat von schnuffig


    Zwei völlig andere Menschen - und die Quizfrage dazu lautet: Welcher ist der "echte"?

    Meiner Erfahrung nach war bei jedem Mann mit zwei Gesichtern (die Sorte gibt es auch unter den Nicht-Trinkern)
    der meine Wege gekreuzt hat , der Böse der echte.
    Der, der sich gut verhält, dient dazu um das bösartige Verhalten des "anderen" möglichst lange decken zu können.
    In "Dr. Jekyll" verliebt man sich und wenn man das erste Mal "Mr.Hyde" sieht, fühlt es sich an, als ginge Welt unter.

    Das kann ich nach nun 20 Jahren Erfahrung mit Dr. Jekyll and Mr. Hyde bei zwei verschiedenen Männern nur unterschreiben. Der Böse ist der echte und solange ER den Bösen nicht besiegen will , hast du keine Chance.

    Will ICH den Mr. Hyde loswerden, weil ICH nicht mehr mit ihm leben kann, weil ICH es nicht mehr aushalte, weil ICH dabei kaputt gehe, weil ................... dann bleibt nur die Trennung. Mr. Hyde und Dr. Jeckyll sind ein und dieselbe Person, willst du den Hyde nicht mehr, dann musst du auf den Jeckyll verzichten. Und genau DAS fällt so schwer. (neben den eigenen Verhaltensmustern, die es auch anzusehen und zu verändern gilt)

    lg, Ika

    Hallo,

    hab ich lang versucht, zu hinterfragen, was in einem Alkoholiker vorgeht, wenn er grad betrunken ist oder warum er eigentlich trinkt.

    In einem anderen Forum hab ich gelesen.

    Jenseits aller Ausreden, warum er trinkt, gibt es nur sieben Gründe für den Alkoholiker zu trinken, sie heißen: Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag.

    Wie geht es denn DIR, wenn er dich beschimpft? Was fühlst du dabei?
    Geht es dir da gut damit?

    lg, Ika

    Liebe Rena,

    was willst DU für DICH?

    Eine der besten Fragen, die mir hier im Forum gestellt wurden war:
    Wo siehst du dich in fünf Jahren? Wie willst du leben?

    Geht das mit ihm?

    Diese Fragen kannst du für dich nur allein beantworten, weil es deine Antworten sein sollen.

    Vielleicht hast du deinen persönlichen Tiefpunkt noch nicht erreicht. Und glaube mir, der kann sehr tief unten sein

    :roll:

    Lies dich hier mal ein bisschen durch, für mich war das oft ein richtiges Aha-Erlebnis, auch oder gerade die Statements von trockenen Alkoholikern zwischendurch in den Co-Strängen haben mir zumindest sehr geholfen, einen wirklich klaren Blick zu bekommen.

    Eine meiner Ausreden, bei ihm zu bleiben war lange Zeit: Aber ich liebe ihn doch. Wirklich? War das Liebe?

    Und - Liebt ein nasser Alkoholiker? Kann er das überhaupt?

    Lies mal ein bisschen hier, tut weh, hilft aber.

    lg, Ika

    Liebe Schatzi-Mietze,

    so viel hab ich bisher begriffen. WENN er trinken WILL, dann macht er das auch. Hast du ihn überredet (gekämpft wie eine Wölfin, schreibst du) dann WOLLTE ER nicht wirklich. Somit ist der weitere Weg leider vorgezeichnet.

    Du bist völlig machtlos, kannst nur für dich entscheiden.

    Wenn ich dir mit meinem post geholfen habe, dann freut mich das, so kann ich doch jetzt schon ein klein wenig von der Hilfe, die ich hier bereits erfahren habe, zurück geben.

    lg, Ika

    Liebe schatzi-mietze,

    je mehr ich hier im Forum lese und je mehr ich es schaffe mir alles von der Seele zu schreiben, mir auch meine eigenen Fehlleistungen eingestehen und niederschreiben kann, desto freier wird mein Kopf, desto besser kann ich denken und desto freier wird mein Herz.

    Es geht mir jetzt seit dem totalen Kontaktabbruch von Tag zu Tag ein klein wenig besser, von Stunde zu Stunde (mit Einbrüchen natürlich) besser.

    Entscheide für DICH, was DU möchtest. Ich kenn das Gefühl, ihn - grade ihn - doch noch zu kontaktieren wollen/müssen? nur zu gut.
    Es ist wie bei den Alkoholikern oder ähnlich, kommt mir vor, sie lassen das jeweils erste Glas stehen, ich als Co lasse den jeweils ersten Kontaktversuch stehen, und gewinne dabei mich selbst zurück, meine Selbstachtung, mein Selbstvertrauen, mein Leben im wahrsten und ursprünglichsten Sinn des Wortes Leben.

    Alles Gute für dich, Ika

    Zitat von gipfel

    Ich bin selbst Alkoholiker und hatte während meiner Trinkphase lediglich Interesse am Alk.
    Menschen habe ich für meine Sucht lediglich benutzt, sie waren mir genauso egal, wie ich selbst.
    "Liebe" war für mich lediglich ein Wort um Menschen zu manipulieren.


    lg
    gipfel

    Danke gipfel für deine brutalen aber offenen Worte.

    lg, Ika

    Zitat von oldie

    Liebe Ika!

    Wo siehst du dich in etwa 5 Jahren stehen?

    Was ist Wunschdenken und was ist Realität, jetzt und in 5 Jahren?

    LG oldie

    Liebe oldie,

    Wunschdenken: ich wollte wieder glücklich sein, lieben, mit einem Mann zusammen sein, der ähnliche Interessen hat, wie ich, aus einem ähnlichen sozialen Umfeld kommt, wie ich

    Realität: er hat mich belogen, hintergangen, benutzt, ist rücksichtslos in mein Leben eingebrochen, hatte bereits begonnen mich zu zerstören, mein Leben zu beeinträchtigen

    und ich hab das zugelassen, weil ich standa pede glücklich sein wollte, mit dem Kopf durch die Wand wollte, mich blende ließ, von einem, der dieses Fach meisterhaft beherrscht

    lg, Ika

    Mein Tiefpunkt bezüglich meines Exmannes und Vaters meiner Kinder war völlig unspektakulär.

    Eines morgens blickte ich in den Badezimmerspiegel, ganz ruhig, und ich erkannte die Frau nicht mehr, die mich ansah.........
    da hat es irgendwie klick gemacht in mir

    Mein Exmann - edit - war 16 Jahre trocken, hat aber nie wirklich an sich gearbeitet gehabt und in den letzten Jahren der Ehe einen fulminanten Eifersuchtswahn bekommen, es war schrecklich

    es hatte klick gemacht in mir und ich fragte mich: bin DAS ich? wirklich ich? diese fremde Frau? Was habe ich nur mit mir machen lassen......

    Von diesem Moment an gab es keine Rückkehr mehr, Trennung, noch ein kurzer Versuch, der von vornherein zum Scheitern verurteilt war, neuerlich Trennung, Scheidung, Aufatmen

    dann zwei Jahre lang sortieren, Leben neu einrichten

    und dann passierte mir - edit - .

    über diesen Tiefpunkt kann ich noch nicht schreiben, wird schon werden, ich lerne Geduld mit mir selber zu haben

    Ika

    Und jetzt bin natürlich ICH diejenige, die sein Leben zerstört..........
    ....... in seiner Erlebniswelt..........

    und trotzdem tut mein Herz weh, immer wieder mal, es ist ein Auf und Ab, wie konnte ich mich nur so täuschen, er hat mir einen Heiratsantrag gemacht, wir wollten gemeinsam alt werden
    (btw. er ist noch verheiratet, Scheidung angeblich eingereicht, aber nichts dergleichen in absehbarer Zeit in Sicht)

    Und jetzt bin natürlich ICH diejenige, die sein Leben zerstört..........
    ....... in seiner Erlebniswelt..........

    und trotzdem tut mein Herz weh, immer wieder mal, es ist ein Auf und Ab, wie konnte ich mich nur so täuschen, er hat mir einen Heiratsantrag gemacht, wir wollten gemeinsam alt werden
    (btw. er ist noch verheiratet, Scheidung angeblich eingereicht, aber nichts dergleichen in absehbarer Zeit in Sicht)

    Ich bin zur Polizei gegangen und habe angezeigt, angezeigt die Körperverletzungen und auch die gefährlichen Drohungen gegen Menschen in meinem Umfeld.
    Allerdings muss ich zugeben, dass ich es nicht allein geschafft hätte. Eine liebe Freundin, die bereits seit Monaten eine Art Klagemauer für mich war, und die ich wieder mal völlig verzweifelt anrief, schleppte mich schließlich zur Polizei. Anfangs fühlte ich mich ein wenig überrollt, völlig überfordert von all den Geschehnissen, konnte nicht fassen, was ich erlebte. Auch jetzt noch (gut es ist erst drei bis vier Wochen her) fällt es mir schwer daran zu denken, es fällt mir schwer, es euch ins Tagebuch zu schreiben, eines Tages wird es soweit sein.

    Und ich schließe mich dem Satz an: Wer nichts sagt, nichts unternimmt, macht sich mitschuldig am Unheil. Am Schlimmsten ist es, wenn völlig Unbeteiligte, in diesem Sinne Unschuldige, zum Handkuss kommen.

    Allerdings muss frau damit leben, dass Polizisten auch nur Menschen sind.......... Trotzdem bin ich heute froh, Anzeige erstattet zu haben. Es war wichtig. Ausgestanden ist das alles noch lange nicht.


    Liebe Topas,

    mein Exmann war auch Alkoholiker. Unser erstes Kind war ca. vier Monate alt da sagte ich zu ihm: Dort ist der Alkohol , da sind der xxxxxx und ich. Entscheide dich. Er entschied sich für uns und war 16 Jahre lang trocken. Allerdings entwickelte er in den letzten Jahren der Ehe einen schauderhaften Eifersuchtswahn, an dem die Ehe letztlich zerbrach. Jetzt trinkt er wieder.

    Mein Exfreund war und ist ebenfalls Alkoholiker, wie schon geschildert.

    Ich denke, dass ich an mir zu arbeiten habe 8) damit mir derlei nicht wieder passiert. (Selbstironiemodus aus)

    Niemand in meinem persönlichen Umfeld versteht das Besondere an solchen Beziehungen, warum frau sich so viel gefallen lässt (ich verstehe es ja selber nicht...), was denn das Bindende ist.......

    Er hat mich beschimpft, geschlagen, einen Knochen gebrochen, mich ausgenutzt, benutzt, und trotzdem....... ich ticke doch nicht ganz richtig......

    Hallo liebe Alle,
    danke für eure Antworten, es ist schön zu merken, dass man nicht allein ist. Zu den Alanonmeetings mag ich nicht mehr gehen, es sind Orte, wo wir gemeinsam hingingen. Er ins AA meeting ich ins Alanon meeting
    Letzte Woche habe ich - seit langer Zeit - endlich mal wieder etwas für mich getan und war auf Urlaub. Das hat wirklich gut getan.

    Ambivalente Beziehungen haben größere Bindungskraft, das denke ich auch. Es ist das ewige Auf und Ab, das einen besonderen "Hormonkick" auslöst.
    Die Hoffnung, die Enttäuschung, dann wieder Liebe, dann wieder Erstaunen, wie sehr sich ein Mensch verändern kann, wenn er/sie wieder trinkt, sehr viel trinkt. (in dem Fall ein ER)

    Mehr möchte ich so ganz öffentlich nicht schreiben, ich warte auf die Freischaltung im erweiterten Forenbereich und im Chat.

    Liebe Paddy, dein Vergleich mit dem Auto ist einfach genial.
    :wink:

    Liebe LotteMotte, ich mach mich dann mal gleich ans Lesen.

    Letzte Woche trennte ich mich von einem Mann, der Alkohol krank ist. Wir kannten einander nur 10 Monate. Das ist keine lange Zeit. Trotzdem, es ging nicht mehr, zu viel war vorgefallen.
    Und trotzdem fehlt er mir trotz allem muss ich an ihn denken und er fehlt mir sehr. Obwohl ich weiss, dass ich richtig handelte, um mich selbst zu retten. Er fehlt mir.
    Und genau da liegt mein Knackpunkt. Wie kann es sein, dass mir so ein Mann fehlt? Da stimmt doch was nicht mit mir. Habe ich so wenig Selbstachtung? Brauche ich irgendwie mein Helfersyndrom? Was gibt mir das?
    Wir hatten auch wunderschöne Zeiten, allerdings immer wieder unterbrochen von unschönen Szenen, fast von Anfang an war das so.
    Trotzdem er fehlt mir, die gemeinsame Zeit fehlt mir, das Schöne, das eben auch da war.