Zitat von Frozen Tears
Das (Regression auf die orale Stufe der Libidofixierung, Anm. von mir) ist bei mir hängen geblieben und ich denke, dass da was dran sein könnte und das würde auch dieses plötzliche Essen in sich reinstopfen erklären. Ebenso, dass man zu ungeduldig ist und sofort nach Befriedigung sucht ( wie ein Baby, dass gestillt werden will) ;-).
Leider auch nur eine mögliche für mich nachvollziehbare Erklärung und ein Denkanstoß, aber keine Lösung.
Guten Morgen,
tatsächlich sind die Verhaltensmuster bei den oralen Suchtformen (vor allem Drogen-, Ess- und Kaufsucht) sehr ähnlich. Wie schon a.a.O. ausgeführt, kann der Oral-Regressive sich nicht an der Vorlust, am "Warten" erfreuen. Gier steht im Vordergrund, das sofortige Aufsaugen-Müssen. In der Anamnese von Suchtkranken (v.a. Alkohol) finden wir häufig (nicht immer!) eine Überverwöhnung durch die Mutter und eine Interesselosigkeit des Vaters. Weiter ist auffällig, dass alkoholsüchtige Männer häufig lebenstüchtigere und überlegene Frauen heiraten (Sekundärmütter), von denen sie dann ebenso überverwöhnt werden wie einst von der Mutter (Co-Abhängigkeit kann entstehen).
Mein Bekannter, ein paar Kumpel und ich haben zwei Hobbies: Häkeln natürlich und Präventionsmedizin. Im Rahmen unseres zweiten Hobbys befragen wir abstinente Alkoholiker, weil wir davon ausgehen, dass sich die Suchtpersönlichkeit schon lange vor dem Erstkontakt mit Alkohol erkennen lässt. Unser (größenwahnsinniges) Ziel ist, Eltern, Lehrern, Erziehern und GPs handfeste Kritierien an die Hand zu geben, nach denen gefährdete Kinder (wir interessieren uns für 4-11Jährige) möglichst frühzeitig erkannt und in der voralkoholischen Phase hoffentlich abgefangen werden können, denn in dieser Phase trennen sich Süchtige von Nicht-Süchtigen.
Eine schnelle Lösung des Problems gibt es nicht. Da käme eine Verhaltenstherapie in Frage. Wenn die Esssucht nach Zucker gesundheitsgefährdend wird (Adipositas, Diabetes mellitus), kann man ein bestimmtes Bohnen-Produkt versuchen, das es auch in Tablettenform gibt. Es wird berichtet, dass das Craving nach Zucker nachlässt oder sogar ganz aufhört. Den Namen nenne ich hier natürlich nicht.
LG Jonas