• hallo

    seit dem ich trocken bin, bin ich nur noch am futtern.
    jedesmal wenn ich z.b vorm pc sitze und hier lese oder sonst irgendwas am pc mache hau ich mir sämtliche sachen im kopp.

    ich habe immer etwas bei mir liegen z.b chips, schokolade, salzstangen, kekse, gummibären und so weiter. außerdem trinke ich viel tee.

    ich denke das hat etwas mit suchtverlagerung zu tun. nun frage ich mich ob das überhaupt gut ist was ich da mache, oder ob ich vielleicht in alte gewohnheiten zurückfalle.

    hab deswegen auch schon zugenommen und einen richtig dicken bauch bekommen :oops:

    futtert ihr auch so viel?

    bin auf meinungen gespannt.

    gruß

    NNGNeo

  • Hallo NNGNeo,

    mir zumindest geht es genauso. Es vergeht kaum eine kurze Zeitspanne, in der ich nicht esse.
    Allerdings stehe ich nicht so auf Chips und Süßigkeiten, sondern halte mich eher an Obst und Gemüse, weil es mir einfach besser schmeckt.

    Außerdem qualme ich noch mehr als vorher, das ist echt fatal und dagegen muss ich dringend etwas unternehmen.

    Ich habe diese "Suchtverlagerung" aber schon bei vielen Menschen beobachtet, die mit dem Trinken oder mit Drogen aufhörten. In der Regel hat sich das nach ein paar Monaten von selbst normalisiert.

    Ich hatte, als ich noch getrunken habe, kaum Lust, etwas zu essen. Der Alkohol war sättigend genug und anscheinend holt sich der Körper jetzt, was er so lange vermisst hat.

    Schönen Abend trotz der Völlerei ;-).

    Gruß
    Mitch

  • Hi NNGNeo!......

    Ich habe sehr viel geraucht+ Kaffee gezischt, mittlerweile bin ich das Rauchen los,& Kaffee kommt demnächst auch noch dran, manche schmeißen das süchtige Verhalten auf ein Schlag komplett über Bord, manche (so wie ich) sind erstmal froh nicht mehr zu saufen.....
    Ich denke aber um zufriedenstellend Leben zu können ist es notwendig das süchtige Verhalten (über kurz oder lang) abzulegen und nicht "nur" von einer Abhängigkeit zur nächsten zu schlendern, zumindest ist dies mein Primärziel, gestehe mir aber auch ein Zeit dafür zu brauchen, neue Strukturen brauchen Zeit....

    Grüße Sven. ....

  • Hallo ihr Lieben,
    zum Thema Suchtverlagerung fallen mir zwei Sachen ein.
    Früher habe ich mal sehr viel über Alkohol gelesen, weil ich Angst hatte, dass ich auch so enden könnte wie mein Vater.
    Dabei bin ich dann darauf gestoßen, dass Zucker ein Ähnliche chemische Struktur haben soll wie Alkohol.
    Ob das nun irgendetwas mit Suchtverlagerung/ Ersatzstoff? zu tun hat kann ich leider nicht sagen, nur mal so als Anregung. Zumindest ist es bei mir so, dass ich gerne Süßes esse, wenn ich Stress habe.

    2. Als ich aufhörte zu rauchen habe ich auch mehr gegessen. Garnicht mal übermäßig viel, aber ich habe zugenommen und dann auch gegelaubt, es sei Suchtverlagerung. Aber nach einigen Monaten hat es sich von dünn auf normal eingependelt. Der Körper hatte vorher mehr Energie aufgewendet, um die Gifte zu verstoffwechseln. Ausserdem hemmen ja sowohl Nikotin als auch Alkohol den Apetit.
    Somit denke ich, dass sowohl ich als auch einige von Euch einfach jetzt im Normalzustand ist.
    Es ist ja immer sone Sache beim Essen einzuschätzen , was zu viel ist. Man soll ja aufhören, wenn man satt ist :)
    Wenn das Essen dann aber doch so lecker ist...
    Nunja, aber es gibt ja noch zum Glück die Bewegung.

    Ich denke aber prinzipiell schon, dass Suchtverlagerung sehr schnell stattfinden kann, denn es handelt sich ja auch um gewohnheiten, die aufgegeben werden und die Zeit muß neu aufgefüllt werden ( Tv Gucken, essen, ?) , der frust muß anders abgelassen werden, man muß sich anders aufmuntern oder beruhigen. Jonas bemerkte einmal, dass er die Sucht als orale Störung sieht. Das ist bei mir hängen geblieben und ich denke, dass da was dran sein könnte und das würde auch dieses plötzliche Essen in sich reinstopfen erklären. Ebenso, dass man zu ungeduldig ist und sofort nach Befriedigung sucht ( wie ein Baby, dass gestillt werden will) ;-).
    Leider auch nur eine mögliche für mich nachvollziehbare Erklärung und ein Denkanstoß, aber keine Lösung.

  • guten abend

    na dann bin ich wohl doch nicht so ganz alleine mit meiner fresserei :wink:

    leider rauche ich auch viel zu viel und dann noch mal zu viel.
    aber ich bin auch erst 4,5 monate trocken und hatte angst ich könnte wieder in mein altes muster zurückfallen.

    mein körper nimmt sich das jetzt einfach alles und da ich auch einen sehr stressigen job habe und früher nach feierabend immer getrunken habe um runterzukommen hab ich dies durch süßes ersetzt. hoffe das sich das irgendwann wieder einpendelt will nicht noch fetter werden :roll:

    schönen abend noch
    gruß
    NNGNeo

  • Zitat von Frozen Tears

    Das (Regression auf die orale Stufe der Libidofixierung, Anm. von mir) ist bei mir hängen geblieben und ich denke, dass da was dran sein könnte und das würde auch dieses plötzliche Essen in sich reinstopfen erklären. Ebenso, dass man zu ungeduldig ist und sofort nach Befriedigung sucht ( wie ein Baby, dass gestillt werden will) ;-).
    Leider auch nur eine mögliche für mich nachvollziehbare Erklärung und ein Denkanstoß, aber keine Lösung.

    Guten Morgen,

    tatsächlich sind die Verhaltensmuster bei den oralen Suchtformen (vor allem Drogen-, Ess- und Kaufsucht) sehr ähnlich. Wie schon a.a.O. ausgeführt, kann der Oral-Regressive sich nicht an der Vorlust, am "Warten" erfreuen. Gier steht im Vordergrund, das sofortige Aufsaugen-Müssen. In der Anamnese von Suchtkranken (v.a. Alkohol) finden wir häufig (nicht immer!) eine Überverwöhnung durch die Mutter und eine Interesselosigkeit des Vaters. Weiter ist auffällig, dass alkoholsüchtige Männer häufig lebenstüchtigere und überlegene Frauen heiraten (Sekundärmütter), von denen sie dann ebenso überverwöhnt werden wie einst von der Mutter (Co-Abhängigkeit kann entstehen).
    Mein Bekannter, ein paar Kumpel und ich haben zwei Hobbies: Häkeln natürlich und Präventionsmedizin. Im Rahmen unseres zweiten Hobbys befragen wir abstinente Alkoholiker, weil wir davon ausgehen, dass sich die Suchtpersönlichkeit schon lange vor dem Erstkontakt mit Alkohol erkennen lässt. Unser (größenwahnsinniges) Ziel ist, Eltern, Lehrern, Erziehern und GPs handfeste Kritierien an die Hand zu geben, nach denen gefährdete Kinder (wir interessieren uns für 4-11Jährige) möglichst frühzeitig erkannt und in der voralkoholischen Phase hoffentlich abgefangen werden können, denn in dieser Phase trennen sich Süchtige von Nicht-Süchtigen.
    Eine schnelle Lösung des Problems gibt es nicht. Da käme eine Verhaltenstherapie in Frage. Wenn die Esssucht nach Zucker gesundheitsgefährdend wird (Adipositas, Diabetes mellitus), kann man ein bestimmtes Bohnen-Produkt versuchen, das es auch in Tablettenform gibt. Es wird berichtet, dass das Craving nach Zucker nachlässt oder sogar ganz aufhört. Den Namen nenne ich hier natürlich nicht.

    LG Jonas

  • Hallo c2...,

    Zitat

    Im Rahmen unseres zweiten Hobbys befragen wir abstinente Alkoholiker, weil wir davon ausgehen, dass sich die Suchtpersönlichkeit schon lange vor dem Erstkontakt mit Alkohol erkennen lässt. Unser (größenwahnsinniges) Ziel ist, Eltern, Lehrern, Erziehern und GPs handfeste Kritierien an die Hand zu geben, nach denen gefährdete Kinder (wir interessieren uns für 4-11Jährige) möglichst frühzeitig erkannt und in der voralkoholischen Phase hoffentlich abgefangen werden können, denn in dieser Phase trennen sich Süchtige von Nicht-Süchtigen.

    sicher interessant, die Frage ist aber eher, ob nicht an der Interessenlosigkeit des Vaters und der Überverwöhnung durch die Mutter gearbeitet werden kann und sollte.
    Also die "Dachschäden" der Erziehungsberechtigten ermitteln und "bearbeiten".

    Ansonsten halte ich es für sinnvoll, Menschen frühzeitig zur Selbstverantwortung zu erziehen und "Alkoholaufnahme" - ähnlich wie "Nikotinaufnahme" - gesellschaftlich mehr als "sinnlos" und "gesundheitsgefährdend" zu stigmatisieren.

    LG Jürgen

  • Hi NNGNeo!......

    Zitat

    ich könnte wieder in mein altes muster zurückfallen.

    Meintest Du die Angst wieder das Saufen anzufangen? ...

    Ich frag nur, weil ich mir nicht vorstellen kann das sich nach 4, 5 Mon. neue Muster gebieldet haben, was sich ja auch durch Deine Eingangsfrage bestätigt, der Entwöhnungsprozess braucht Zeit, ist auch eine Geduldsprobe, wobei abwarten die denkbar falscheste Option wäre, ich sag immer lernen, lernen schlau machen, das beschleunigt den Prozess......
    Zwecks Suchtverlagerung, was soll's lieber'n Bonbon lutschen wie 'n Kolben saufen....

    @c2 bla, bla.....

    Jürgen voll Deiner Meinung.....

    Grüße Sven. ...

  • hi sven

    Zitat

    Meintest Du die Angst wieder das Saufen anzufangen?

    ich würde sagen ja!
    aber ich habe einen freien willen und ich habe überhaupt keinen grund das saufen wieder anzufangen und ich denke nicht daran obwohl ich das niemanden versprechen kann.

    Zitat

    Ich frag nur, weil ich mir nicht vorstellen kann das sich nach 4, 5 Mon. neue Muster gebieldet haben

    stimmt haste in irgendeiner weise schon recht. ich bin ja grad erst dabei neue verhaltensmuster zu bilden/einzuüben. ich bin halt ziemlich vorsichtig und passe so gut es geht auf mich auf. vielleicht bin ich übervorsichtig aber ich zeige genau wieder dieses süchtige verhalten z.b am pc nur anstatt alk sind es bonbons, chips usw.

    Zitat

    ich sag immer lernen, lernen schlau machen


    oh ja ganz deiner meinung hab mir alles was es zu wissen gibt durchgelesen. richtig studiert kann man sagen.

    manchmal denke ich mache mir selbst zu großen druck und dann werd ich noch vorsichtiger. ist halt ne macke von mir weil ich die krankheit sehr ernst nehme.

    gruß
    NNGNeo

  • Hi NNNNGNeo,

    also weist du ja auch das es ein geheilt im Sinne von nicht mehr süchtig sein bei uns nicht gibt.....

    Was bdt. (Meiner Ansicht nach) das es auch normal ist wenn unser eins hin und wieder süchtiges Verhalten an den Tag legt.....
    Nun solange das nicht stört ist das ja nicht schlimm, sobald aber mich oder das Umfeld dieses Verhalten stört (sehr dehnbarer Begriff) sollte ich doch drüber nachdenken daran was zu ändern....
    Z.bsp. das rauchen hat mich dermaßen in Keller gezogen, bin ja schon fast depri geworden deswegen, also habe ich aufgehört, wobei das rauchen an sich eigentlich toll war, mir hat das süchtige Verhalten, dem Zwang nachgeben, geschadet.....

    Fazit:

    Ich denke jeder Anspruch in Richtung suchtfrei ist nicht realisierbar und deswegen sinnlos der Versuch alles umzukrempeln, ich lebe mit meinen Macken hier und da und fühl mich damit wohler wie ständig Angst zu haben süchtig gehandelt zu haben, ein geheilt gibt's nicht, also leb ich lieber damit.....
    PS: soll nicht heißen das ich's nicht probiert hätte.....

    Grüße Sven. ....

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