Hallo zusammen,
jetzt habe ich etwas mehr Zeit zu schreiben.
Erst einmal danke für eure Antworten.
Jede hat mich wieder einen Schritt weiter zu mir gebracht.
Natürlich ist es schwer etwas "auslaufen" zu lassen, man war schließlich drei Jahre ein Paar.
Er schreibt mir nicht täglich, aber doch dann so einmal die Woche, so dass ich wieder ganz hibbelig bin und es mir nicht gut geht. Weil er immer wieder betont, dass er an sich arbeiten wird.
Aber das reicht nicht ganz einfach. Weil er es eben nicht für sich sondern für mich tut. Man kann auch nicht sagen, man hat es einfach nicht anders gelernt vom Elternhaus her.
Meine Mutter sowie mein Vater hatten oder haben beide einen alkoholkranken Elternteil und sie beide haben sich dazu entschlossen nicht so zu werden.
Man kann also nicht alles auf das Elternhaus schieben. Wenn man natürlich labil ist, dann ist es schwer heraus, gerade wenn man dann noch einen Beruf hat, indem Alkohol verharmlost wird und der Umgang damit eher leichtfertig ist.
Dazu müsste man wirklich die Stärke besitzen zu sagen Nein, ich will das nicht. Mir ist es wichtig, gesund zu sein, eine Familie zu haben die mich auffängt und ja es ist eine Sucht. Und wenn man diese nicht einsieht läuft man gegen eine Wand.
Ich weiß es von mir selbst, obwohl ich schon mit 16 mir Hilfe gesucht habe, da ich wusste, da der Leidensdruck enorm für mich war und ich nicht mehr konnte.
Ich habe immer mal wieder Hilfe angenommen und immer etwas für mich mitgenommen was mich letztendlich darauf gebracht hat, dass man Leben schön sein kann, wenn ich es denn will.
Natürlich kann ich jetzt hergehen und sagen es ist gut so, ich habe noch keine Kinder oder andere Verpflichtungen, so dass ich den Absprung noch geschafft habe.
Es ist mir vieles erspart geblieben hat mir mal Jemand gesagt.
Ich glaube mein Wunsch mit diesem Mann durchs Leben zu gehen war einfach stärker, als die pragmatische Denkweise, dass es kein "uns", "wir" oder wie auch immer geben wird. Wir haben schon Kindernamen ausgesucht, er hat mich gefragt ob wir heiraten wollen und ich wusste es ist ihm schon ernst mit mir.
Das geht nicht spurlos an mir vorbei.
Wieso ich noch verliebt bin ich weiß es nicht, mich trifft eine enorme Traurigkeit.
Natürlich bin ich froh, dass ich keine Last mehr habe, aber ich habe gerne darum gekämpft mit Leib und Seele auch wenn ich selbst körperliche Schäden davon getragen habe.
Und dann kommt der Punkt wo man sich fragt. Wieso ich? Was habe ich im Leben getan, dass das alles passieren musste. Essstörung, Trennung, Insolvenz meines Ausbildungsbetriebs etc.
Ich bin gesund, ich kann dankbar dafür sein nur manche Dinge im Leben machen einen nachdenklich und traurig.
Aber ich bin in Therapie wie gesagt und ich hoffe, dass mein Leben bald schon viel fröhlicher und leichter sein wird.
Ich habe mich mit meiner Freundin im Fitnessstudio angemeldet und ich freue mich darauf einfach Sport zu machen und Dinge zu machen, die mich glücklich machen.
Und nein ich wollte ihn niemals ändern, wenn man nicht mit einem Partner leben möchte, der Alkohol trinkt in einem ungesunden Maß wünscht man sich das natürlich, dass der andere mitzieht. Er zog nicht mit und daher hätte ich ihn ändern wollen. Das wollte und will ich nicht.
Ich möchte, dass er glücklich ist, er führt vielleicht einfach einen anderen Lebensstil, wo Alkohol eine größere Rolle spielt.
Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende!
Gruß