Grundbaustein Nr. 7 Abgrenzung - mögl. Trennung

  • Hallo zuammen
    Ich finde es bringt garnichts die vermeintliche,,Schuld,, hin und her zu schieben.
    ,,Die COs,, haben ebenso falsch gehandelt ,heißt es da z.B.
    Wie hätte denn ein ,,Co,, oder besser Angehöriger handeln sollen? Beim ersten Bier des Partners die Scheidung einreichen? oder beim ersten Vollrausch? wo dran soll es denn genau festgemacht werden? ich denke es ist wie beim Trinkenden ,,das Schleichende,, was einen erstmal so orientierungslos/zögerlich sein läßt.
    Dann wägt man ab und kommt zu einer Entscheidung,oft muß der nichttrinkende Angehörige noch für die Kinder mitentscheiden,während der Alki zu diesem Zeitpunkt meistens noch nicht mal ein ,,Problem,, hat (eingesteht) Seine Probleme kommen erst wenn die Familie weg ist denkt er /sie
    Ich für meinen Teil kann nur sagen ,ich habe meinem damaligen Wissenstand entsprechend gehandelt.
    Lg R..

  • Hallo sternenhimmel12.....
    Hier mal was zur Zeugung von Kindern unter Alkoholeinfuß und Alkohol-/Tablettenmißbrauch in der Schwangerschaft.
    Hast du schonmal einen Säugling mit Entzugserscheinungen gesehen?
    Oder Kinder die daraus resultierende Spätfolgen haben.
    Dein Beitrag über ungeschützen ****finde ich mehr als provokativ.
    Warum schreibst du nur so aggressiv wenn du doch angeblich so ,,aufgeräumt ,,hast mit einem Leben (Vergangenheit) ?
    Ich verstehe das nicht.
    Gruß R..

  • Hallo!

    Schuldzuweisung bedeutet doch, dass ich mich wieder nicht mit mir beschäftige.
    Es geht nicht darum wer schuld an etwas ist, was mir in der Vergangenheit wiederfahren ist, sondern darum wie es mir dabei ergangen ist.
    Es geht um die eigene Geschichte, nicht um die der Eltern oder Männer oder Frauen.
    Das ist erstens doch mal interessant.
    Die eigene Geschichte.
    Ob jemand aus der Geschichte lernen kann, liegt auch immer daran, ob er es überhaupt möchte.
    Denn egal ob es die eigene ist oder die der Menschheit, es ist für Menschen die was spüren, immer mit Schmerz verbunden.
    Mensch sein. Autsch!
    Aber auch Kinder haben heute Rechte.
    Es ist inzwischen sogar verboten sie zu schlagen. Zumindest in vielen Ländern, wenn auch nicht in allen.
    Wenn ich auch niemanden kenne, der je dafür Strafe zahlen musste sein Kind geohrfeigt oder körperlich sonstwie angegriffen hat.
    Im Gegensatz zum fehlenden Parkschein. Das kostet immer.

    Wer sich die Frage nicht stellt, was mit Kindern passiert, die misshandelt wurden, wer sich die Frage nicht erlaubt, wie sich das eigene erfahrene Unrecht anfühlte oder immer noch anfühlt, der steht nicht auf der Seite der Kinder.
    Es ist wichtig, dass Kinder das was sie verletzt, sei es durch Eltern oder Lehrer oder wen auch immer, ausdrücken können.
    Dass sie Erwachsenen sagen können: Das was du getan hast ist falsch.
    Und dass sie dann auf Erwachsene treffen, die ihr Unrecht auch einsehen und nicht nur das, die auch spüren, wie sich dieses Kind fühlt.
    Das kann ich aber nur, wenn ich weiß, wie ich mich als Kind fühlte.
    Wenn ich Zugang zu mir habe.
    Wie soll ich den Schmerz eines anderen erkennen können, wenn ich meinen nicht mal spüre?
    Wie kann es dann, solange ich blind mir und meinen Gefühlen gegenüber bleibe, jemals Frieden geben?
    Das Brennen auf den Fingerspitzen meiner Kindheit, die die selben Fingerspitzen sind, die ich heute habe, die kleinen Schläge die es gab fürs angreifen von Erwachsenensachen, die kann ich, weil ich es möchte, bis heute spüren.
    Ich habe meine Kinder nie geschlagen, ich spreche auch bis heute mit meiner Tochter über den Abend an dem sie mich betrunken erlebt hat.
    Ich mache das so lange, so lange sie das braucht.
    Es ist meine Pflicht ihr nicht auszuweichen. Es ist aber auch das was ich mir vom Leben nehme, nämlich mit meinen Kindern glücklich zu sein und davon nehme ich auch reichlich.
    Wir haben eine schöne Zeit!
    Obwohl ich die nicht hatte.
    Es hat was gebracht, was konkretes, dass ich mir das Zurückschauen erlaubt habe.
    Viel sogar.
    Und es gibt nun mal drei Sachen.
    Gestern, heute und morgen.
    Wieso sollte man die Fehler vom Montag am Dienstag wiederholen?
    Das muss nur jemand tun, der die vom Montag schon vergessen hat, oder sie als nicht so schlimm eingestuft hat.
    Einer, der sie sich genau angesehen hat und der dabei etwas gespürt hat, wiederholt sie nicht.
    So ist das mit der Geschichte und denen, die beschlossen haben, daraus zu lernen.
    Sie machen nicht die gleichen Fehler immer wieder.
    LG

  • glück auf alle , glück auf r

    Zitat von RenateO

    Dann wägt man ab und kommt zu einer Entscheidung ...

    ich denk, da wär der richtige zeitpunkt gewesen - aber klar wer weiss schon zu diesem zeitpunkt was richtig is :oops:

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Matthias
    Wie immer triffst du es genau.
    Aber hinterher ist man (Frau/ich) immer schlauer.
    Scheínbar war meine Schmerzgrenze noch nicht erreicht und bekanntlich stirbt die Hoffung zuletzt.
    Vielleicht lag es auch daran das soviel Zeit vergehen mußte weil wir nie zusammen gewohnt haben?
    Ist im nachhinein ja auch egal.
    Jetzt geht es mir gut und ich habe klare Grenzen für mich und gegenüber anderen Menschen.
    Ich lebe jetzt viel entspannter.
    LG R..

  • Zu diesem Thema möchte ich mich auch gern äussern.

    Sicher ist es nicht richtig, mit Schuldzuweisungen zu "arbeiten". Aber was man nicht vergessen sollte ist, dass hier jeder einzelne, egal ob nun Alk oder nicht Alk, Co oder nicht Co. seine ganz eigene Geschichte hat.

    Ein Alkoholiker wird nicht einfach so zum Alkoholiker und ein Co. nicht einfach so zum Co.
    Ich denke, das sollte man im Kopf behalten.

    Aber egal ob nun Alkoholabhängigkeit oder auch Co-Abhängigkeit, beides ist ein Prozess der sich entwickelt, und zwar schleichend.
    Und bis man endlich bemerkt, WAS sich da entwickelt hat, vergeht oftmals viel wertvolle Zeit. Genau so viel Zeit braucht man dann aber auch wiederum um den neuen Prozess zu durchlaufen. Den Prozess der Erkenntnis und zur Veränderung.

    Was mir besonders am Herzen liegt ist die Tatsache, dass hier sehr oft Kinder erwähnt werden. Ganz klar, Kinder soll und muss man schützen. Ist überhaupt keine Frage.
    Aber, es sind bei weitem nicht immer nur Alkoholkranke Eltern oder überhaupt süchtige Eltern...... es geht auch ohne Sucht.
    Meine Eltern waren nicht süchtig und dennoch habe ich wohl nicht so wirklich alles bekommen, was ich als Kind damals so dringend gebraucht hätte.
    Anerkennung und Zuneigung, Unterstützung und auch mal Lob.
    Was ich erfahren habe in sehr jungen Jahren war Kritik, Mobbing, Hilflosigkeit und sehr viel Angst.

    Das sind noch heute meine Themen unter denen ich sehr leide und an denen ich arbeite. Auch ich habe Kinder und ich merke, das ich ihnen auch nicht all das geben kann, was sie brauchen.

    Warum? Weil ich es selber nicht erfahren habe.
    Klar suche ich mir Hilfe. Aber die graue Theorie (in Therapien) kann halt nicht alles ersetzen, was ich in meinem bisherigen Leben nicht bekommen habe.

    Was mir fehlt ist vor allem die Zuneigung, das sehe ich mittlerweile ganz klar. Und genau dieses fehlen macht es so gefährlich für mich. Ich suche danach und laufe Gefahr sie an der falschen Stelle zu suchen. Oder ich glaube sie gefunden zu haben und übersehe dabei aber andere Dinge, die mir wiederum schaden.
    Es ist schwer sich aus all dem zu lösen und es braucht vor allem Zeit, Zeit und nochmal Zeit. Und ich frage mich sehr oft: "Habe ich diese Zeit überhaupt noch?"

    LG
    pingi

    Ich kann, wenn ich will! Ich muss nur wollen....

  • Guten Abend,

    auch ich kann zu dem Baustein nur sagen das dieser ebenfalls für mich exenstiell wichtig ist. Ohne eine Trennung hätte ich nicht als die Person "überleben" können, die ich eigentlich bin. Ich habe mit meinem xy noch ein paar Monate in der gleichen Wohnung zusammengelebt und für mich die Erfahrung gemacht das ich zwar eine Distanz schaffen kann - aber ich springe auf die vertrauten Muster immer noch (vielleicht nicht sofort) sehr schnell an.
    Kognitiv kann ich das dann meistens später wieder auseinanderbröseln aber die emotionale Gefühlswelt ist unverändert. Ich hoffe das dieser Mechanismus mit der Dauer der Trennung abnimmt.

    Obwohl ich mir vor einem Jahr eine Trennung gar nicht vorstellen konnte. So schnell geht das :)

    Liebe Grüße

    "Früher war ich unentschlossen - heute bin ich mir da nicht mehr so sicher" :P

  • Guten Abend zusammen,

    Ich möchte gerne auch meinen Beitrag zu dieser Rubrik leisten.

    Auch ich habe es geschafft, mich von meinem Ex-Freund zu trennen.
    Trotz zweiter Versuch sich anzunähern, hat sich leider doch wieder bestätigt, dass der Gang zur Beratungsstelle nicht der richtige Weg für ihn war und er leider noch immer nicht die Einsicht hat, dass sich sein Leben ändern muss.
    Ich habe jetzt kapituliert und kann nur sagen, es ist sehr schwer für jeden Co. von uns, aber es ist das Richtige was wir tun.

    Vor zwei Tagen habe ich dann auch eine Freundschaft losgelassen. Eine Freundin von mir hat mir betrunken eine sms geschrieben, das war zuviel für mich. Sie hat es im Nachhinein geleugnet, es wäre nur Spaß gewesen, sie würde ja wissen, dass es mir nicht gut geht wegen der Trennung von meinem Ex. Das als Spaß abzutun war für mich letztendlich der Schritt, mich von dieser Freundschaft zu lösen. Ich habe ihr gesagt, sie solle sich Hilfe suchen.

    Was folgte waren sehr gemeine sms, sie könnte meinen Ex-Freund verstehen, dass er lieber die Flasche Bier bevorzugt, als mit mir zusammen zu sein. Das tat mir sehr weh. Ich habe nicht geweint, das kann ich nicht mehr. Ich kann seit langer Zeit nicht mehr weinen, aber es tut weh so etwas zu lesen.
    Und doch habe ich das richtige getan.

    Diese Erfahrung hat mir sehr schwer zu schaffen gemacht, so dass ich mit dem Thema Alkohol nicht mehr konfrontiert werden kann. Es ist zuviel für mich. Und ich fühle mich hier gut aufgehoben, dass ich hier darüber schreiben kann und den Prozess loslassen endlich mit voller Kraft schaffen kann.

    Es kamen im Übrigen noch sms von meinem Ex-Freund, er hat wahrscheinlich wieder getrunken und er würde mich doch lieben etc. Ich habe nur geantwortet, es gibt nur schwarz oder weiß, kein Zwischending. Daraufhin folgte keine Antwort mehr.

    Natürlich tut es mir im Herzen weh, schon allein der Gedanke daran, er könnte eine andere Partnerin jetzt haben oder finden, aber mein Schritt war richtig, so würde ich nur untergehen.
    Das Problem bei Co. Abhängigkeit ist ja auch, dass man sich erst einmal über die ganze Thematik informieren muss, jeder einzelne Schritt muss gut überlegt sein, wie man mit Jemanden mit einem Alkoholproblem umgeht, ob Jemand überhaupt eins hat etc.

    Es hat soviel Kraft gekostet, ich lenke mich viel ab und versuche mich mit der Situation einfach abzufinden, dass es so sein soll.
    Dass wir nicht heiraten werden, keine Kinder zusammen haben. Das war unser größter Traum. Oder vielleicht war es nur meiner.

    Ich dachte immer mit Liebe kann man alles schaffen. Nein, es funktioniert nicht.
    Nicht einmal Liebe kann einen Menschen dazu bringen, lieber die Partnerschaft zu wählen als den Alkohol. Es ist eben eine Sucht.

    Ich habe keinen Hass in mir, ich fühle trotzdem noch Zuneigung zu diesem Mann, ich habe ihn schon geliebt. Trotzdem hat Liebe auch Grenzen, besonders wenn man merkt, dass alles aus dem Ruder gerät und man nur alleine da steht.

    Liebe Grüße

  • Hallo zusammen,

    Zitat

    Ich dachte immer mit Liebe kann man alles schaffen. Nein, es funktioniert nicht.

    Das dachte ich auch lange Zeit. Aber am Schluß blieb nach 18 Ehejahren nur die Trennung.
    Auszug vor ca. einem Jahr und nun der nächste Schritt.

    Das konnte ich mir ein Jahr vor dem Auszug auch noch nicht vorstellen.
    Ich empfinde auch keinen Hass und es fällt mir immer noch schwer, denn wir hatten eine schöne Zeit, aber wenn nur einem die Ehe wichtig ist funktioniert das auf Dauer nicht. Ich habe mir vieles aufgeschrieben, was in den letzten Jahren in der gemeinsamen Wohnung so passiert ist, und ab und an lese ich darin mal, um mich wieder in die Realität zurückzuholen wenn ich zu oft an die guten alten Zeiten denke.

    Dann merke ich, dass es nur diesen einen Weg gibt. :?

    Liebe Grüße

  • Guten "Morgen",

    seit ein paar Wochen erlebe ich die Trennung ( 0 Kontakt ) von einem langjährigen Weggefährten und sehr guten Freund.

    Ich konnte sein Zugrundegehen einfach nicht mehr mittragen, weil seine Situation und sein veränderter Charakter mich immer mal wieder und zum Schluss ganz besonders, ziemlich runterzog.

    Ich stecke das soweit ganz gut weg, merke aber dass manche Gefühle nur verdrängt sind und gestern kamen sie dann ein wenig an die Oberfläche, was zu einer ziemlichen Melancholie und einem innerlichen Schönreden dieser Beziehung führte.

    Dem entgegenzusetzen hatte ich die Kommunikation mit Freunden, mir mit ihnen zusammen etwas Schönes vorzunehmen und mir selbst zu versichern, dass die Gefühle vorbei gehen werden. :)

    Gute Strategie !

    Heute ist in meinem Gehirn alles wieder im Lot aber es ist wirklich erstaunlich wie sehr das "Suchtgedächtniss" auch bei coabhängigen Tendenzen funktioniert.


    Slowly

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