Beiträge von Zoi

    Hallo liebe Toru!

    Erstmal: Wie geht es dir? Wie läuft deine Therapie, fühlst du dich wohl?

    Bei mir ist viel passiert... weshalb ich auch so lange hier nicht geschrieben habe.
    Meine Therapeutin ist zwar sehr nett aber irgendwie stimmt die Chemie nicht so ganz. Und sie ist nur 2mal im Monat da, das ist mir zu wenig. Ich werde sie in der nächsten Stunde auf die Dinge ansprechen, die mich stören und dann weitersehen!
    Aktuell bin ich mittelgradig depressiv und bekomme Medikamente. Und als wäre das nicht genug, habe ich von meiner Therapeutin und auch von meiner Psychiaterin eine irgendwie schockierende Verdachtsdiagnose bekommen: Borderline-Persönlichkeitsstörung.
    Diesen Monat noch habe ich einen Termin bei der Diagnostik, das wird einen ganzen Tag dauern und dann werde ich wissen, ob es zutrifft!
    Meine Gedanken dazu sind so ambivalent. Ich habe mich seither viel mit dem Thema beschäftigt und die Übereinstimmungen erschrecken mich und ich kann es trotzdem garnicht glauben. Ich schwanke hin und her zwischen der innerlichen Gewissheit, dass es stimmt und dem völligen Unglauben daran...
    Momentan fühle ich nichts mehr. Seit 3 Wochen schon. Nichts berührt mich mehr, nichts macht mich traurig/fröhlich/wütend.

    Soweit mein Statusbericht aktuell... ich muss mich erstmal sammeln und versuchen, ein bisschen besser klar zu kommen. Ich geb mein Bestes, hier demnächst wieder gut mitwirken zu können :)

    (PS.: Heute hat mein Vater Geburtstag, habe ihm eine Karte geschickt und dank meiner Gefühllosigkeit kein schlechtes Gewissen!)

    Liebe Grüße, Zoi

    Hallo Toru,

    Schön, dass du an mich denkst!

    Momentan wächst mir einfach alles über den Kopf, es ist eine schwierige Zeit.
    Etwas positives ist aber da: Am Freitag habe ich meine 1. Therapiesitzung... und Angst ohne Ende, aber ich erhoffe mir so viel davon!
    Ich muss auch zugeben, dass ich oft im Forum lese aber zu niedergeschlagen bin, um selbst etwas zu schreiben. Ich lasse momentan sowieso viel zu viel schleifen.
    Ich werde aber kommende Woche sicher nochmal hier schreiben und hoffe auch, dass ich mir den erweiterten Forenzugang diesen Monat leisten kann!

    Wie geht es dir denn? Hilft dir das "Druck ablassen" im erweiterten Forum?

    Liebe Grüße, Zoi

    Hallo Mara!

    Bin auf dem Sprung aber will dir schnell noch diesen Gedanken da oben "austreiben" ;)
    Wenn du deiner eigenen Wahrnehmung kaum mehr traust, ist das kein "Problemchen" und ich finde es sehr wichtig, dass du es hier aufschreibst! Hier geht es vielen wie dir und du bist wichtig :) Mach dir also darum mal keine Gedanken, denn es ist eine belastende Situation für dich!

    Liebe Grüße, Zoi

    Hallo liebe Forenmitglieder!

    Seit längerem schon überlege ich, in eine reale SHG zu gehen und habe auch eine Menge recherchiert.
    Und mir ist aufgefallen, dass ja viele SHG nach dem 12-Schritte-Programm arbeiten - angelehnt an die AA. Und diese 12 Schritte bzw deren Inhalt irritieren mich immer sehr, da es ja um irgendeine höhere Macht zu gehen scheint. Und ich glaube an keine höhere Macht, egal welcher Form... Und möchte auch mein "Seelenheil" nicht jemand fiktivem anvertrauen, sondern selbst aus eigener Verantwortung etwas ändern. Und ich habe bisher leider keine SHG gefunden, die nicht nach diesen Prinzipen funktioniert (oder habe welche übersehen?).

    Deshalb meine Frage: Wie ist eure Erfahrung mit solchen 12-Schritte-SHG? Hat das so einen sektenähnlichen Charakter, wie ich ihn mir vorstelle? Muss ich an eine höhere Macht glauben oder wäre ich sonst dort fehl am Platz?

    (Falls diese Frage irgendwie unangebracht ist oder schonmal gestellt wurde, bitte ich um Entschuldigung.)

    LG, Zoi

    Hallo Just,

    Ich kenne das auch und richtig bewusst wird es mir erst jetzt. Dass ich eigentlich garnicht weiß, was ich mag/will/brauche. Ich kenne meine Bedürfnisse irgendwie kaum!
    Und oft, wenn ich "loslege" (rausgehe, unter Leute, irgendein Hobby etc.) bin ich danach psychisch komplett KO und will nurnoch Ruhe und allein sein. Und wenn ich etwas Neues anfange und es nicht auf Anhieb perfekt klappt, bin ich frustriert und wütend auf mich. Und dann frage ich mich manchmal: Ist es DAS, was du brauchst? Ruhe ohne Ende?
    Kann doch garnicht sein oder? Dadurch fühle ich mich langweilig wenn ich mir andere Menschen ansehe... die zB Fallschirm springen. Und ich brauch Ruhe?!

    LG, Zoi

    Hallo EKA2706,

    erstmal herzlichen Willkommen hier! Schön, dass du da bist.

    Die wenigen (klaren) Erinnerungen, die du da beschreibst klingen wirklich schlimm. Ich verstehe, dass du dich sprachlos fühlst und wahrscheinlich vieles auch verdrängt hast.
    In vielen Punkten geht es mir ähnlich! Wenn mal eine Erinnerung hochkommt (als Flashback zB), dann fehlen mir oft Gefühle dazu und meine Erinnerungen scheinen so zerstückelt und ich kann sie schwer beschreiben.

    Ich glaube, dass ein Therapeut sehr oft mit Menschen zu tun hat, denen Erinnerungen fehlen oder die es nicht in Worte fassen können. In dem Punkt wirst du dir keine Sorgen machen müssen, Therapeuten sind ja darauf ausgebildet, damit umzugehen und mit dir gemeinsam nach Lösungen zu suchen, die dir gut tun und gesund für dich sind!

    Den Satz hier: "Ich habe teilweise das Gefühl, ich hatte gar keine Kindheit und bin erst mit 24 Jahren auf die Welt gekommen."
    Den habe ich tatsächlich vor ein paar Wochen auch gesagt!

    "Dass der Therapeut mich für "nicht normal" hält oder mir deshalb nicht glaubt?."

    Darüber habe ich erst gestern mit meinem Freund gesprochen. Meine Therapie dürfte nämlich Ende des Monats losgehen. Und das erleichtert mich aber macht mir auch wahnsinnige Angst! Ich habe Angst, dass mir nicht geglaubt wird und derjenige denkt, dass ich mich nur wichtig machen will. Ich weiß nicht, wo ich anfangen und aufhören soll!

    Ich denke, da bleibt einem (mir/dir) nur eines: Sich darauf einzulassen und ich habe mir auch vorgenommen, das geradeaus zu sagen!

    Über Therapieformen und welche dir am besten passt, kannst du dich schlau machen. Da gibt es eine Hotline in Deutschland, die beraten dich! (Darf man hier nicht posten, oder?) Findest du im Netz.

    Hoffe ich konnte dir etwas helfen! Lies dich hier ein bisschen durch die Threads, das hilft mir immer wieder.

    LG, Zoi

    Hallo liebe Toru,

    da bin ich wieder, habe ein paar verwirrende Tage hinter mir. Bin momentan im absoluten Gefühlswirrwarr gelandet und habe extreme Stimmungsschwankungen, das ist sehr anstrengend...
    Am einen Tag wach ich auf, fühle mich gut und manchmal bei der winzigsten Kleinigkeit kippt meine Stimmung um in Trauer, Selbsthass, Frust, Wut und immer so weiter. Und die Therapeutin hat sich noch nicht gemeldet wegen einem Termin und das macht mir richtig Sorgen! Habe ihr schon 2 Mails geschrieben und auf den AB gesprochen. Habe Angst, dass sie mich hängenlässt :(

    Und ja, das Ostergeschenk... ich bereue es so. Hatte aufgrund dessen gestern ein hitziges Wortgefecht mit meinem Vater per SMS. Weil er "ein Problem mit dem Inhalt meiner Karte hat". Wie gesagt, ich habe vollkommen liebevoll und vorwurfsfrei geschrieben! Ich konnte mich kaum noch kontrollieren, als ich das gelesen habe... Seit Monaten reden wir nicht mehr und dann schreibe ich ihm eine Karte mit Geschenk und dann sowas! Ich merke, wie wenig ich mich in ihn hineinfühlen kann und verstehen tu ich da garnichts mehr.
    Deshalb gestern wieder ein riesiger Gefühlsausbruch und SMS meinerseits... ich schäme mich. Und ich merke, dass ich noch nicht akzeptiert habe, dass er mich niemals verstehen wird. Es ändert sich nichts. Ich werde nicht das bekommen, was ich will! Wieso kann ich das nicht akzeptieren?

    Auch habe ich das Gefühl, dass ich eine totale Belastung für mein Umfeld bin. Die Spaßbremse, die immer jammert und alles negativ sieht... das macht mir sehr zu schaffen. Oft fühle ich mich gut, während ich mich ausspreche aber danach hab ich ein schlechtes Gewissen, weil ich Mensch XY mit meinem Zeug belaste und ihm/ihr die Stimmung vermiese. Oft versuche ich solche Gespräche gegen Ende noch zu kitten, indem ich sowas sage wie "aber das wird schon wieder" oder "jetzt mal was positives". Obwohl ich mich überhaupt nicht danach fühle, schauspiele ich irgendwas positives vor mich hin, damit es dem anderen besser geht!
    Ich komm wirklich nicht mehr gut mit mir zurecht und hoffe, dass die Therapeutin mir endlich antwortet.

    Liebe Grüße, Zoi

    Hallo Toru!

    Bei mir wird es aus finanziellen Gründen noch ein bisschen dauern, bis ich auch im geschlossenen Bereich schreiben kann. Das mal gleich vorweg!

    Wie geht es dir denn? Fühlst du dich wohl im geschlossenen Bereich?

    Alles Liebe, Zoi

    Hallo Mara und willkommen im Forum!

    Ich "weiß" schon länger, dass mein Vater Alkoholiker ist. Trotzdem zweifel ich regelmäßig an meiner Wahrnehmung, eigentlich mit den selben Sätzen wie du: Ich übertreibe, ich dramatisiere etc.
    Erst gestern war es wieder soweit. Und die Tatsache, dass er natürlich felsenfest sagt, dass er kein Problem hätte, unterstützt solche Gedanken bei mir total!
    Deshalb verstehe ich das sehr gut, was du schreibst.

    Du darfst deiner Wahrnehmung vertrauen und auch daraufhin Entscheidungen treffen! Dass du dein Kind nicht allein bei ihr lässt finde ich sehr verantwortungsvoll von dir.

    Liebe Grüße, Zoi

    Hallo Toru,

    Ich bin wieder zurück in meiner Wahlheimat :)
    Außerdem hab ich mich für den geschlossenen Bereich angemeldet, Anfang nächster Woche dürfte ich dann freigeschalten werden! Das erleichtert mich sehr, da sich die letzten Tage in mir viel angehäuft hat das ich ungern in den offenen Bereich schreiben würde.
    Jedenfalls hatte ich viele Flashbacks während des Deutschland-Aufenthalts und quasi keine Möglichkeiten, mich zurückzuziehen... Ich werde einfach nächste Woche im geschlossenen Bereich davon erzählen!

    Aber ich habe meinem Vater ein Ostergeschenk geschickt und eine eher sentimentale Karte dazu, ohne Vorwürfe. Da hatte ich meine liebevolle-Gedanken-Phase, die hab ich direkt mal ausgenutzt. Dennoch ist da in mir dieser winzige Hoffnungsschimmer, dass doch JETZT diese Worte etwas bewirken werden. Ich weiß, dass das wahrscheinlich nicht passieren wird aber ich merke immerwieder wie die Hoffnung in mir aufflackert. Außerdem habe ich in diesem Gefühlsrausch etwas wie "Ich warte auf dich" geschrieben und im Nachhinein klingt das ja schon so, als würde mein Leben stillstehen bis er sich Hilfe holt... Naja, geschrieben und abgeschickt - soll´s so sein.

    Ja, wegen meinem Verhalten ist das so eine Sache. Ich denke meine Selbstbeurteilung ist einfach katastrophal! Egal, was wo und wie schiefläuft, ich finde immer irgendeinen Grund warum das an mir gelegen hat. Ich mache mich dauernd innerlich nieder, weil ich jeden Mucks von mir als unpassend oder abnormal bewerte. Es ist wirklich schrecklich... Jetzt gerade, wenn es mir normal geht, da seh ich das ganz klar. Aber wenn es mir schlecht geht, dann prasseln diese Selbsterniedrigungen ungefiltert auf mich ein und das kann ich kaum ertragen. Und das spielt sich natürlich alles in mir ab aber ich habe Angst, dass das von außen jemand merkt. Und das wäre die Bestätigung für mich, wie unnormal und falsch ich bin...
    Und da bin ich wieder bei meinem alten Thema (und Thread-Titel): Verstand und Gefühl. Die sind bei mir absolut verfeindet :( All mein Wissen darüber und die nüchterne Betrachtung hilft mir Null wenn es soweit ist! Viel Arbeit in der Therapie...

    Morgen schau ich mal in deinen Thread, jetzt trink ich einen leckeren Tee und genieße den Abend mit relativ normalen Gefühlen :)

    Liebe Grüße!

    Zoi

    Hallo ihr beiden,

    Ahoi... deine Worte zu lesen tat unheimlich gut. Auch mir als Mitleserin. Das musste ich jetzt mal gesagt haben!

    Und ich gebe dir vollkommen Recht.
    Ich schreibe dir, Lizzy, mal in etwa das, was ich Toru-Chan vor kurzem auch geschrieben habe:
    Deine Mutter muss das nicht so haben! Aber sie verharrt in der Situation. Und: Welche Mittel stehen dir zur Verfügung um ihr zu helfen, die deine Mutter nicht hat? Sie kann gehen... aber sie bleibt.
    Ich sage mir in letzter Zeit oft einen Satz, der sicher sehr hart klingt (und manchmal unpassend ist?) aber mir hilft es oft.
    Jemand, der nur weint und nörgelt aber NICHTS verändert... da denke ich: So schlimm kann es ja nicht sein. Wäre es so schlimm, dann würde sich dieser Mensch Hilfe holen.
    Das trifft sicher nicht auf jeden zu, aber viele Menschen, die sich regelrecht in ihrer vermeintlichen Hilflosigkeit sonnen... da hört mein Verständnis manchmal auf und ich denke mir das.
    Und natürlich weiß ich, dass es bei einem selbst am schwersten ist. Das schlechte Gewissen, das habe ich noch sehr oft. Aber auch Wut darauf, dass alles so bleibt wie es ist!

    Liebe Grüße, Zoi

    Hallo Lizzy!

    Ich wollte dich kurz begrüßen hier bei uns und dir einen guten Austausch wünschen :)
    Ich denke, du bist hier sehr richtig und wirst auf viel Verständnis stoßen - auch bei mir! Ich verstehe deine Wut sehr gut.

    Liebe Grüße,

    Zoi

    Hallo Toru,

    Ja, mit den Flashbacks und auch dem Bestrafen ist das bei mir sehr seltsam. Währenddessen geht es mir endlos mies und danach... fühl ich mich so verrückt und manchmal muss ich auch über meine Aktionen lachen. Weil ich denke: "wenn das jemand sehen würde... mannomann!"
    Wenn mein Freund da ist, unterdrücke ich oft. Ich leide so in mir drin oder geh ins Schlafzimmer. Wahrscheinlich nicht so schlau, ich bin es nicht gewohnt meine "Verrücktheit" anderen zu zeigen, weil es sicher sehr gruselig aussieht... und es mir wohl immens wichtig ist, dass andere mich für stark und gesund halten!

    Ich merke oft auch nicht meine Fortschritte. Ich weiß zB, dass der Kontaktabbruch gut ist und ich damit weitergekommen bin. Dennoch fühlt es sich mies an und oft nicht wie ein Fortschritt... Und da kommen auch oft Gedanken wie deine: Was bin ich nur für ein schlechter Mensch, für eine miese böse Tochter! Aber ich weiß, dass das Quatsch ist.

    Ich überlege auch schon länger, mich im geschlossenen Bereich anzumelden. Mich hat es bisher "abgeschreckt", dass dort im EKA-Bereich wohl eher wenig geschrieben wird? Mir wird hier angezeigt, dass der letzte Beitrag schon einige Monate her ist?
    Aber ich denk nochmal drüber nach, jetzt wo du dich auch angemeldet hast :)

    Liebe Grüße, Zoi

    Hallo Toru,

    Ich bin wieder in Deutschland und fühl mich ziemlich angespannt, eigentlich direkt seit überqueren der Grenze. Und das verrückte ist, dass ich hier immernoch SEHR weit weg von meiner Familie/meinem Vater bin. Es fühlt sich aber so nah an, als wäre das ganze Land verflucht :(

    Es ist etwas schwierig für mich, ich kann mich so schlecht "gut" fühlen und abschalten. Ich fühl mich einfach so belastet und hier ist alles so... unbelastet. Also die Familie und ich, das Stress-Alien, mitten drin. Ich weiß, das klingt so negativ. Hm.

    Ja, an sich ist es kein Wunder, dass ich dieses Verhalten erlernt habe. Es macht mir so Angst, weil ja gerade dieses Verhalten mein halbes Leben versaut hat. Und dann stell ich solche Sachen auch noch an mir fest, die Dinge die ich hasse und die mir immer Angst gemacht haben. Das einzig Gute daran ist, dass es quasi niemand merkt, da ich es nicht nach außen lasse. In vielen Situationen könnte ich austicken, mich total hysterisch oder böse verhalten - und das tue ich nicht. Aber ich fühle manchmal, dass ich es eigentlich tun würde, wäre ich nicht so kontrolliert. Und dass ich das hier schreibe (oder ausspreche) fühlt sich auch so seltsam an... wer will schon mit so jemandem zu tun haben? Hier bin ich aber geschützt durch die Anonymität, Freunden würde ich das eher nicht erzählen...

    Du sagtest: "Was ich nicht als zu mir gehörig annehmen möchte."
    Das ist wahrscheinlich wieder der Knackpunkt, es zu akzeptieren! Und gleichzeitig der schwierigste Schritt. Also toi toi toi!

    (Vielleicht lerne ich auch irgendwann die Zitat-Funktion, ha!)

    Liebe Grüße!

    Hallo Toru,

    Deinen Tipp mit dem 5 Dinge aufzählen etc. finde ich wirklich gut. Seit ich das bei dir gelesen habe, trainiere ich. Noch mit mäßigem Erfolg, aber ich hoffe das wird bald besser klappen! Danke dafür :) (Meistens traue ich mich während eines Flashbacks garnicht, mich zu bewegen - Kühlpack adé. Aber vielleicht hilft es ja an einem späteren Zeitpunkt!)

    Diese Aktion, die du oben beschreibst kenne ich. Ich renne oft ins Bett, bin völlig fertig und erstarre dann. Traue mich nicht zu atmen, aus Angst jemand (?) könnte das hören... Das kneifen klingt für mich entweder nach Selbstverletzung oder auch nach dem Drang, in die Realität zurück zu kommen? Ich weiß es nicht. Ich versuche gerade, wenn ich das Gefühl bekomme, mich zu bestrafen, dass ich mir in die Unterarme kneife. (anstatt heißem Wasser) Ist ungewohnt und ich komm mir danach noch bekloppter vor. Ich suche noch nach Alternativen!

    Es freut mich, dass es dir momentan gut geht! Ja, manchmal merkt man erst im Nachhinein, dass es der Abstand ist, der einem gut tut.
    Du setzt dich für dich ein, für deine Grenzen. Super!
    Für mich fühlt es sich noch oft "falsch" an, aber ich weiß dass es mir richtig schlecht gehen würde, wenn ich den Kontakt hochfahren würde bzw. überhaupt welchen hätte. Ich kann noch nicht so gut Grenzen setzen. Das kommt noch, hoffe ich!

    Ja, diese Angst Situation habe ich ja auch bald. Habe ich ja in meinem Thread schon drüber geschrieben.
    Ich finde es traurig, dass wir schon laaaange vor der Situation anfangen, Angst zu haben... Angst vor den Eltern. Ich hoffe, dass ich da irgendwann etwas entspannter bin!

    Liebe Grüße, Zoi

    Hallo Toru,

    Ja, ich hatte einige schöne und "normale" Tage, das tat echt gut :)
    Dieses Akzeptieren der negativen Gefühle fällt mir immernoch sehr schwer, ich fühl mich ihnen so ausgeliefert und das ist manchmal kaum zu ertragen... aber auch deshalb brauch ich die Therapie, ich kann das einfach nicht alleine!
    Morgen fahren mein Freund und ich seine Eltern besuchen, da bin ich seit langem zum 1. Mal wieder im Lande. Eigentlich freu ich mich sehr, er hat eine wirklich tolle Familie...
    Andererseits habe ich Angst, dass mein Vater mir zu Ostern schreibt. Schon bei dem Gedanken bleibt mir mein Herz vor Panik stehen... ich weiß nicht, wieso. Aber ich kann da sowieso nichts machen, deshalb komm ich nicht drumrum falls das passiert. Naja!
    Außerdem hat meine Mutter meine Oma getroffen. Und da fragt meine Oma doch tatsächlich: Leidet Zoi denn garnicht darunter? (Situation, dass ich keinen Kontakt mehr zu meinem Vater habe)
    Ich bin da ziemlich sprachlos. Ich kanns mir aber auch erklären, wieso sie das denkt. Denn in den Gesprächen mit ihr bin ich nicht frei und unbefangen, ich habe eine Schutzmauer bis in den Himmel und klinge wahrscheinlich dementsprechend kühl und abgeklärt. Es hat mich trotzdem irgendwie verletzt, weil ich oft den Eindruck habe, dass andere Menschen glauben, ich hätte sowieso keine Gefühle und wäre unkaputtbar... Und da ist wieder das Alien-unter-Menschen-Gefühl.

    Außerdem hatte ich eine verrückte und beängstigende Erkenntnis. Im Prinzip ist mir das schon etwas länger klar gewesen, ich habe es gestern aber zum 1. Mal bei meinem Freund ausgesprochen. Mein Stiefvater war ja Borderliner, er hat mich ab meinem 6. Lebensjahr aufgezogen, erzogen, manipuliert. Die Geschichte ist zu komplex um sie zu erzählen, außerdem gehört´s sicher nicht in den offenen Bereich. Jedenfalls habe ich mich bis ins Teenageralter auch benommen wie ein Borderliner. Manipulieren, Drama, extra andere verletzen, mich verletzen und es ganz offensichtlich zeigen. Und immer so weiter.
    Ab einem Alter (als ich anfing zu reflektieren) ist mir klargeworden, dass ich mich zwar so verhalte, aber mich dabei immer schlecht gefühlt habe. Als wäre mein Verhalten implantiert, als wäre ich fremdgesteuert.
    Und nun meine Theorie: Ich habe Borderline simuliert. Ich habe ja am Modell "Borderline" gelernt - wie man Probleme "löst", wie man mit Menschen umgeht etc.
    Ich verhalte mich schon lange nicht mehr so, jedenfalls nicht gegenüber anderen Menschen. Aber dieser Keim ist in mir und ich weiß, wozu ich fähig bin. Ich kontrolliere mein Verhalten sehr.
    Und das finde ich SO gruselig, das hat mir immer schon Angst gemacht. Ich weiß, dass ich keine Borderline-Störung habe. Ich bin die billige Kopie dieser Krankheit, sie wurde mir einfach beigebracht. Ich finde das so verrückt und schlimm, als würde da ein Monster in mir wohnen, das nicht zu mir gehört.
    Diesen Gedanken musste ich jetzt einfach mal hierher loslassen...
    (Und habe sofort Angst, dass ich jemanden damit verschrecke!)

    Liebe Grüße, Zoi

    Hallo liebe Toru,

    schön, dass du fragst! Ich war ein paar Tage hier nur passiv unterwegs, hab gelesen und bin ein bisschen Gefühlsachterbahn gefahren.
    Heute gehts mir eigentlich ganz gut, sitze sogar am PC und arbeite an ein paar eigenen Projekten... die hab ich die letzte Woche etwas schleifen lassen!
    Und habe noch einen weiteren Brief an meinen Vater geschrieben, natürlich ohne ihn abzuschicken - nur gedanklich.
    Und dabei ist mir aufgefallen, wie sehr ich mich in bestimmte Gefühle reinsteigere. Man kann quasi dabei mitlesen...
    Solche Briefe fangen recht versöhnlich, klar und "nett" an und dann irgendwann gehts über "versaute Kindheit" und zum krönenden Schluss: Ich brauche dich nicht mehr, ich bin erwachsen!
    Ich habe viel gelernt, vorallem hier. An diesen Punkt zu kommen, an dem ich sagen kann, dass ich mein eigener Herr bin... ich gestalte mein Leben, ich bin es so satt in dieser Endlosschleife Kindheit-Jugend gefangen zu bleiben!
    Und ICH kann das ändern, das ist so super eigentlich. Ein harter Weg, Angst habe ich auch. Aber ich habe die Kontrolle darüber, was aus mir wird... Dieses kranke Familiensystem endet mit mir, wird nicht an meine Kinder weitergegeben.

    Und das sind auch die Dinge, die ich versuche mir immer vor Augen zu halten... Klappt im Normalzustand ganz gut, wenn ich so meine Wut-Trauer-Phasen habe so lala.
    Ich war die letzten Tage auch irgendwie sehr erschöpft, meine Gedanken und Gefühle waren einfach anstrengend.
    Und jemanden zu bemitleiden und gleichzeitig rasend wütend zu sein ist auch alles andere als entspannend...
    Ich fühle mich dann oft wie gefangen in meinem Körper, schutzlos solchen Gefühlen ausgeliefert und weiß garnicht mehr wohin mit mir... am liebsten würd ich mich dann einfach in Luft auflösen.
    Aber stop! Heute ist ein ganz guter Tag und den werde ich mit einem leckeren Essen und warmer Badewanne beenden. Schön beduftet mit Kardamom und Vanille, darauf freue ich mich jetzt :)
    Wie geht es dir denn? Wie waren deine letzten Tage?

    Alles Liebe!

    Hallo Nickless,

    Das freut mich aber, dass du schon bei mir gelesen hast :)

    Ich verstehe deine Befürchtungen. Ich hatte diese Angst generell ziemlich lange und auch heute noch, wenn ich mich jemandem anvertraue, komme ich mir vor als würde ich um Mitleid betteln. Und Mitleid war immer etwas, das ich nicht wollte! An sich finde ich das ok, andererseits heißt das in meinem Fall auch: Mich darf bloß keiner schwach erleben. Hinterher könnten die noch denken, dass ich Gefühle habe?! Ich gebe mich ach-so-stark und tough, immer schon. Und vielleicht bewerte ich das einfach nur "falsch", wenn ich glaube dass ich mitleidserregend wirke? Vielleicht tust du das auch...?

    Dass du die Entscheidung getroffen hast, endlich an DICH zu denken ist klasse! Vorallem beim Thema Hochzeit geht es um dich und deinen zukünftigen Mann - Punkt. Verrückt, wie du selbst da versucht hast es deiner Mutter Recht zu machen. Super, wie du das siehst und es ändern willst :)

    Dieses Hin-und-Her der Gefühle, wenn man den Kontakt abbricht... da kannst du dich hier durch viele Geschichten lesen, das hat quasi jeder. Auch ich stecke gerade mitten drin, fühle mich mal ok und gut damit und oft auch wie die mieseste Tochter der Welt. Heute ist so ein schlechter-Tochter-Tag... wenigstens weiß ich eins: Es geht vorbei! Vielleicht hilft es dir, wenn du dich durch ein paar Geschichten liest?

    Ich habe gerade nochmal deinen Titel gelesen und frage mich: Schlechter Zeitpunkt wofür? Sagen wir mal, du hättest den Kontakt nicht abgebrochen: Würdest du deine Mutter (so wie sie ist) auf deiner Hochzeit überhaupt haben wollen? Wenn ja, um ihretwillen, wegen deinem schlechten Gewissen?
    So wie ich dich lese, scheint es ein ziemlich guter Zeitpunkt für dich zu sein. Hochzeit bedeutet ja auch Veränderung und etwas Neues :)

    Liebe Grüße,
    Zoi

    Hallo liebe Toru,

    Jetzt schiebe ich die dunkle Gewitterwolke über mir mal weg - ich will ja nicht, dass in deinem Thread ein Blitz einschlägt :P

    Mir hilft mein selbstgebastelter Bewertungstrick auch sehr gut, auch bei mir selbst und meinem jetzigen Verhalten. Da denk ich dann immer an Girasole, die so entsetzt war wie ich mit mir selbst rede... Und wenn ich das gerade so schreibe, fällt mir auf dass sie da auch irgendwas von Kind geschrieben hat... das hat sicherlich dazu beigetragen! *Danke Girasole!*

    Mich freut es sehr, dass du diese Erfahrung mit deiner Freundin machen konntest... Ich kenne das auch, wenn ich etwas erzähle und mein Gegenüber davon schockiert oder traurig ist, dabei merke ich oft erst dass ich nicht übertreibe. Ich bin sensibel, ja. Aber ich finde das Recht auf körperliche und seelische Unversehrtheit nicht als übertrieben - und dieses Recht habe ich! Und du auch.

    Schön, dass du so ein gutes Wochenende hattest! Da musste ich richtig lächeln, als ich das gelesen habe!
    Ja, diese Erkenntnis mit dem Trauma hatte ich auch vor einiger Zeit. Ich denke mir: Jetzt weiß ich wenigstens woran ich bin. Ich bin kein Gefühls-Alien. Die Einsicht tat mir sehr weh, man hat ja doch gehofft, etwas besser aus dem Ganzen herausgekommen zu sein.

    Es freut mich, dass du so ein gutes Gespräch mit deiner Schwester hattest! Und ich hoffe natürlich auch, dass sie sich da richtig einschätzt - auf lange Sicht gesehen. Das Gefühl hab ich bei meiner Schwester aber auch. Sie hat schon diverse Probleme, vorallem aber eins mit sich selbst. Aber inwiefern wir uns da ähneln und wie schlimm das bei ihr ist, das kann nur sie wissen. Ich kann mich da nicht in sie hineinprojizieren, das will ich auch nicht!
    Lass uns auf unsere Schwestern vertrauen, die kennen sich selbst am Besten :)

    Liebe Grüße!

    Hallo Toru,

    Schön, von dir zu hören :)

    Ja, wahrscheinlich habe ich für mich erstmal die bestmögliche Option gewählt, indem ich keinen Kontakt mehr habe...
    Gestern wurde mir erzählt, dass eine Katze meines Vaters schon seit 2 Wochen entlaufen (?) ist... Die Katze habe ich ihm damals mitgebracht. Und außer mal die Nachbarn zu fragen, ob die sie gesehen haben hat er nichts getan.
    Seit gestern bin ich von so einer Traurigkeit gepackt, ich weiß garnicht mehr was ich fühlen soll. Er tut mir leid, weil er so hilflos Problemen gegenübersteht, dass er noch nichtmals in einem Tierheim anrufen kann. Und ich weiß, dass er diese Katze abgöttisch liebt. Und ich vermisse ihn. Und ich bin so unfassbar traurig um die Katze und dass er verharrt ohne etwas zu tun.
    Aber was hätte er tun sollen? Ich bin weg und da rührt er ja auch keinen Finger, wieso dann bei einer Katze? Trotzdem bin ich irgendwie so enttäuscht und traurig um ihn, um die Katze. Um diese ganze beknackte Situation, an der ich GAR NICHTS ändern kann! Ich vermisse einen Vater, meinen Vater, den ich nicht haben kann weil er nicht mehr so existiert...

    Ja, meine Einstellung zu Alkohol ist ähnlich wie deine. Den einzigen "Vorteil" seh ich darin, dass wir Alkohol nicht mehr als harmlos und normal ansehen - denn das ist er nicht. Mich stört auch viel mehr genau das, was du da beschreibst. Menschen+Alkohol machen mir Angst... Alkoholgeruch macht mir Angst (bei anderen) und mein paranoides Hirn schaltet dauernd um auf Gefahr! Gefahr!
    Und wenn ich auf der Straße dann tatsächliche Alkoholiker sehe (und die sehe ich oft -> Großgroßstadt), dann will ich sie schütteln und anschreien. Dann verachte ich sie zutiefst und gleichzeitig tun sie mir leid... Weil ich finde jedes Menschenleben wertvoll und DAS hat einfach keiner verdient.
    Manchmal, wenn ich solche Menschen sehe, dann frage ich mich wer sie eigentlich WIRKLICH sind? Haben sie Familie, sogar Kinder? Werden sie geliebt und weint jemand um sie?
    Waren das mal tolle Menschen... bevor der Alkohol all das ausgelöscht hat? Und die Wut in mir schreit: WARUM zum Henker tust du das?

    Ich mache mir viele Gedanken. Zu viele?

    Liebe Grüße