Hallo Meika,
eieiei, hat lange gedauert, bis ich Dein Fädchen wieder gefunden habe... Gerade endlich gefunden, fühle mich teilweise noch hier 'rein. Ich bin erst seit ein paar Wochen am Schreiben, tue mich aber gewaltig schwer damit... Bin eher die Leserin.
Dein Zitat: "wie hast du das geschafft dich zu befreien"...
Ich habe irgendwann gemerkt, daß meines Ex-Partners Alkoholmißbrauch mich immer mehr störte, habe ihn darauf angesprochen usw., aber immer dachte ich: Irgendwann schaffen wir das... Nein geschafft haben wir es nicht, ich wurde innerlich immer unzufriedener, unausgeglichener, lief - wenn ich von der Arbeit kam - "wie die Katze um den heißen Brei" herum, damit mein YX "seine Ruhe hat"... Oft hatte ich das Gefühl, daß ich störe, obwohl wir in meiner Wohnung zusammenlebten. Dann gab es jedoch wieder Zeiten, wo er "quietschfidel" war, und abends noch auf Tour wollte. Ein gefühlsmäßiges Hin und Her. Dem habe ich im März 2014 nicht mehr standhalten können - ich schmiß ihn aus meiner Wohnung, Hals über Kopf. Beim Lesen im Forum raten manche davon ab, solche "Schnellschüsse" zu tätigen, aber zu der Zeit kannte ich dieses Forum noch nicht... Heute bin ich (HOFFENTLICH!!!) schlauer... Aber - gewesen ist gewesen... Leider!
Gesundheitlich ging's meinem Ex-Partner aufgrund der jahrelangen Alkoholsucht damals schon sehr schlecht (er wußte, daß er "nicht mehr lange hat"), trotzdem hat er es nicht geschafft, vom Alkohol abzukommen, bis auf kurze Trinkpausen. Das Jahr 2014 war sehr schwer, ich hatte zwar die räumliche Trennung, aber bis August 2014 immer wieder Kontakt, obwohl ich nicht wollte (typisches Co-Verhalten?!?!???). Seine Gesundheit spielte immer weniger mit, mehrere Entgiftungen im letzten Jahr... "Wie sag' ich's meinem Kinde"... Mein Ex-Partner ist im Dezember 2014 verstorben - drei Wochen vor seinem 51. Geburtstag... "Schuld" war zwar ein OP-Fehler, obendrein noch Krankenhauskeime - vielleicht hätte er es überstanden, wenn er gesundheitlich "auf der Höhe" gewesen wäre, aber...
Hmmm, ich hätte es damals - bevor ich mit YX zusammenkam - nicht für möglich gehalten, daß Alkoholismus eine SOLCH gefährliche und tödlich verlaufende Krankheit ist (obwohl ich medizinisch interessiert bin - meine Mutter ist ehemalige Krankenschwester (!!!).Ich habe phasenweise auch "nicht in die Suppe gespuckt", d. h. ganz gut "gebechert", bin aber (mein Glück) nicht abhängig geworden... Tja... In den letzten Wochen bzw. Monaten habe ich mein eigenes Trinkverhalten kritisch hinterfragt. GsD gibt es in der Stadt eine Gaststätte/Kneipe, die KEINEN Alkohol ausschenkt.
Hm, und jetzt "eiere" ich mit meinen Gedanken - mal mehr, mal weniger - herum... Die Schuldgefühle und mein Grübeln lassen allmählich nach, dem Forum, der Zeit und Sonstigem sei Dank.
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Das war's erstmal für heute, bin froh, daß ich Deinen Thread wiedergefunden habe.
Wünsche Dir (und allen Fori's und Mitlesern) eine angenehme Nachtruhe.
"Wir lesen uns"& paß auf Dich auf
LG
Sonja