Beiträge von Carl Friedrich

    Hallo!

    Das ist ein ganz bekanntes Problem; z.B. in Schwarzwälder Kirschtorte, Rumkugeln ist 'ne ordentliche Dosis einwertigen Alkohols drin.

    Bei vielen anderen Dingen auch. Warum? Alkohol ist ein Geschmacksträger sprich Geschmacksverstärker wie z.B. Fett beim Käse.

    Also immer schön die Äuglein auf beim Kauf und Verzehr.

    Jedoch sind im Regelfall die verwendeten Mengen so gering, dass ich sie nicht raus schmecke, von mit Schnaps gefüllten Pralinen und den obigen Beispielen mal abgesehen.

    Und jetzt wird"s kompliziert: In vielen Süßigkeiten steckt nicht der uns bekannte einwertige, sondern sog. mehrwertiger Alkohol. Dabei handelt es sich nicht um "Alkohol" im herkömmlichen Sinne, also Trinkalkohol, sondern um sogenannte Zuckeralkohole oder Zuckeraustauschstoffe. Sie dienen zum kalorienarmen Süßen. Ich nenne mal als Beispiele bestimmte Pastillen.

    Alles klar? Eher nicht.

    Ich mache mir keine Sorgen. Mich triggern Süßigkeiten jedenfalls nicht. Alles was nach "richtigem" Alkohol riecht und aussieht, wird konsequent gemieden.

    Gruß Carl Friedrich

    Hallo Calida!

    Das wäre schön, wenn die Jugend umdenkt. Die Zahl der Raucher nimmt ja gottlob auch ab. Heutzutage qualmen weniger junge Leute als früher. Das ist zumindest meine rein subjektive Einschätzung.

    Nur genießt der Alkohol in unserer Gesellschaft einen deutlich höheren Stellenwert als die Nikotinprodukte. Alk so zu ächten wie Nikotin, erscheint mir in naher Zukunft noch nicht sonderlich wahrscheinlich zu sein.

    Gruß Carl Friedrich

    Zitat von Marius52

    Und dann gerate ich zufällig in Carl Friedrichs erste Posts aus dem Jahr 2015 und siehe da: der gute hat nicht nur den selben Mist veranstaltet, wie ich (Stammkneipe besuchen etc..), nein, er hat von den anderen auch genau so auf die Ohren bekommen;-)).
    Das weckt in mir doch große Hoffnungen im Bezug auf die Lernfähigkeit auch des alkoholkranken Menschen.

    Hallo!

    Da siehst Du mal, welche Entwicklungen möglich sind, auch bei dir. Trockenheit muss man erlernen und sich erarbeiten. Das dauert nun mal. Sie fällt einem nicht in den Schoß. Wichtig ist, den Risiken so gut es eben möglich ist, aus dem Weg zu gehen. Das ist dann schon die halbe Miete. Das Prinzip scheint bei dir angekommen zu sein. Freut mich.

    Gruß Carl Friedrich

    Das las ich heute in der Rheinischen Post:
    "Briten schränken Alkoholkonsum stark ein. Vor allem junge Menschen üben zunehmend Verzicht - auch das Resultat gezielter Kampagnen."

    Findet man auf der HP von RP Online. Suchfunktion unter "dry january"

    Wäre schön, wenn es stimmt.

    Ich male mir gerade aus, wenn es so was vor 20 Jahren bei uns gegeben hätte. Das hätte meiner Familie und mir womöglich so einiges erspart; vorausgesetzt ich hätte die Aktion denn ernst genommen. Bei Letzterem bin ich mir nicht so sicher.

    Komisch nur, dass so was in England angeblich funktioniert. Hier in D dürfte die Lobby der Bierbrauer, Winzer und Schnapsbrenner einfach zu stark für öffentlichkeitswirksame Aktionen sein, die zum Ziel haben, den ohnehin zu hohen Alkoholkonsum deutlich zu senken.

    Schade.

    Gruß Carl Friedrich

    Hallo!

    Also im Kino gucke ich den Film. Da ist alles so dunkel, da bekomme ich Saufereien nicht mit, es sei denn mein Nachbar zieht sich was rein. Dann setzte ich mich einfach um.

    Während einer Theateraufführung habe ich noch keinen Trinker im Auditorium wahrgenommen. Und direkt an die Bar während der Pause braucht man sich auch nicht begeben. Deine Frau kann dir ja ein Wasser mitbringen und dann stellst Du dich dort hin, wo nicht gebechert wird. Übrigens: Nicht jeder Gast trinkt.

    Restaurant: Ich trinke Wasser/Saftschorle/Cola. Meine Frau trinkt da schon mal ein Glas Wein oder Bier. Allerdings mache ich mir immer klar, dass die Situation triggern kann. Vielleicht kann deine Frau ja die nächste Zeit auf Alk verzichten.

    Kneipe/Bistro: Such die eine neue Location. Ein Cafe z.B., indem Du früher nicht getrunken hast.

    Man kann dem Alk nicht immer und überall aus dem Weg gehen, allerdings sollte man nicht seine Nähe suchen.

    Mir scheint, Du hast als frisch Abstinenter einfach noch nicht den richtigen Blickwinkel. Das ist noch die typisch nasse Denk- und Sichtweise. Aber ich kann dich beruhigen. Mit der Zeit ändert sich auch die. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Abstinenz ist ein zartes Pflänzchen, das behutsam aufgezogen werden muss. Das geht nicht von jetzt auf gleich. Und je länger Du trocken bist, um so entfernter und nüchterner ist dein Blick auf den Stoff.

    Gruß Carl Friedrich

    Hallo LT!

    Du möchtest einen anderen Weg gehen als wir. Das ist dein gutes Recht. Jeder ist bekanntlich seines eigenen Glückes Schmied.

    Wenn Du wirklich Alkoholiker bist, bezweifele ich jedoch, dass er -dein Weg- zielführend sein wird. Du schreibst, angeblich entscheidest Du, ob und wie viel Du trinkst. Der Alkoholiker kann das nicht. Kontrollverlust lautet das Stichwort. So eine Steuerung allein über den Willen war mir in meinen Saufpausen auch möglich. Jedoch funktioniert die Methode nicht auf Dauer, da das Suchtgedächtnis den Willen aushöhlt getreu dem Motto: "Steter Tropfen höhlt den Stein."

    Das dir das erste Bier nach 6 Wochen nicht geschmeckt hat, ist auch normal. Das ging mir nach meinen Pausen ähnlich. Dennoch kippte ich es weiter rein.
    Warum? Kontrollverlust! Der Geschmack stellte sich dann spätestens am zweiten Tag wieder ein.

    Könnte es sein, dass Du deinen Therapeuten irgendwie missverstanden hast? Ist er auch Suchttherapeut?

    Ich wünsche Dir trotz meiner kritischen Worte alles Gute. Falls sich dein neuer Weg jedoch als Sackgasse entpuppen sollte, weißt Du ja, wo Du das Forum findest. Du wärst nicht der Erste, der mehrere Anläufe benötigt.

    Gruß Carl Friedrich

    Hallo!

    Du wärst gut beraten, dich mal mit dem Thema Risikominimierung auseinanderzusetzen. Das besagt, dass man dem Alk selbst und Orten, an denen er konsumiert wird, tunlichst aus dem Weg gehen sollte. Das kann ich deinen Ausführungen leider nicht entnehmen.

    Stammkneipe : Das ist ein Ort, an dem ein Alkoholkranker absolut nichts verloren oder zu suchen hat. Dort ist das Verführungspotential einfach zu hoch. Da hat man schneller ein Glas an der Gurgel, als einem recht ist. Apropos: Das letzte Mal in meiner Fußballkneipe war ich, als ich noch getrunken habe. Glaub mir: Es fehlt mir nichts.

    Deine „Konfrontationstherapie“ als Akt der persönlichen Prüfung: Löst bei mir nur Kopfschütteln aus. Mein ehemaliger Therapeut sagte immer: Solche Selbstversuche gehen ein paar Male gut, dann kommt der Rückfall.

    Du wandelst auf einem sehr schmalen Grat. Lies dich mal gründlich in Fachlektüre und in die threads langjähriger Abstinenter hier ein. Daraus kannst Du viel lernen.

    Gruß Carl Friedrich

    Zitat von chriscross

    Habe das Treffen deshalb abgesagt und gehe dem Alkohol zu meiner eigenen Sicherheit aus dem Weg.

    Hallo!

    Gut gemacht! Weiter so.

    Genau so funktioniert das Prinzip der Risikominimierung; dem Alkohol konsequent aus dem Weg zu gehen.

    Gruß Carl Friedrich

    Fortsetzung:

    Endlich ist er vorbei, der Winter, zumindest meteorologisch. Man merkt es schon, die Tage werden "länger", das Licht heller.

    Die ersten Vögel beginnen mit dem Nestbau, in diesem Fall 2 Elstern in unserer Nähe. Attackiert wurden sie von 2 Dohlen, die sich wohl das halb fertige Nest in Raubesmanier unter die Kralle reißen wollten. Ein Dohle stand schon mitten drin und rupfte an einigen Zweigen, während das Elsternpaar einstweile vertrieben aus einiger Entfernung das Treiben beobachtete und dann plötzlich das geplante Eigenheim wieder umkreiste. Ohne Widerstand wollten sie ihr Werk nicht verlieren. Und sieh an, irgendwie verloren die Dohlen dann das Interesse an dem Objekt und verschwanden so schnell, wie sie zuvor auf der Bildfläche erschienen waren.

    So eine Szene wäre mir früher allenfalls beiläufig aufgefallen, um mich dann anderen Dingen zuzuwenden. So lange wie heute, hätte ich sie nie beobachtet.

    Fazit: Die Sinne sind geschärft und ich bin bereit, meine Umwelt aktiver zu genießen.

    Gruß Carl Friedrich

    Hallo Martina!

    Mir fiel halt der Vergleich mit dem Glühwein ins Auge. Deshalb meine Ausführungen. Sicher ist sicher.

    Nach deiner Ergänzung sieht es doch schon ganz anders aus.

    Wir trinken auch viel Tee, vor allem abends. Wir holen uns gerne verschiedene Minztees aus dem Teeladen, z.Zt. Fränkisch Krüll. Fertige Beuteltees nehmen wir nur, wenn es gar nicht anders geht, also eher mal im Büro.

    Gruß Carl Friedrich

    Zitat von Martina02

    Bin von Grüntee auf Pflaumen Vanille Tee mit Honig umgestiegen und dieser schmeckt wie Glühwein.

    So blöd kann ja keiner denken. :shock:

    Hallo!

    Doch! Dein Suchtgedächtnis. Das kann sogar Kapriolen in alle möglichen Richtungen schlagen.

    Grundsätzlich können derartige Getränke allein schon wegen ihres Geschmacks und der Assoziation mit Alkohol triggern. Und dann weist Du womöglich nicht, woher plötzlich das Verlangen auf was "Richtiges" kommt.

    Das erinnert mich an die Diskussion um alkoholfreies Bier/alkoholfreien Sekt/alkoholfreien Wein.

    Denk noch mal drüber nach oder hab es zumindest im Blick.

    Gruß Carl Friedrich

    Hallo!

    Was hilft bei den aufkommenden Gedanken an Alkohol? Kräftig Wasser trinken, am besten mit viiiiiiel Kohlensäure. Hau dir 1-2 Liter davon rein, dass der Magen schön prall gefüllt ist; so 'ne Art Druckbetankung. Da vergeht die Lust auf Alk ziemlich schnell. Wenn nichts mehr reinpasst, ist auch kein Platz mehr für den Stoff.

    Halt dir stets vor Augen: "Wirst Du jetzt schwach, fängst Du wieder ganz von vorne an. Das willst Du doch gar nicht. Du hast es doch schon bis hier hin geschafft, wirf das doch nicht einfach fort". Das kann dir zugleich auch deine Frau vorhalten, auch wenn allein Du die Verantwortung trägst und sie nicht an deine Frau delegieren kannst.

    Sieh zu, dass Du überall 'ne Flasche Wasser griffbereit hast. Die kann dir auch die Frau reichen. Insoweit darfst Du sie gerne einspannen.

    Mit der Zeit gewöhnst Du dich an Trigger und merkst, sie vergehen wieder. Das sind Phasen, da musst Du einfach durch. Ich weiß, wovon ich hier schreibe. Ich wurde oft genug von Suchtdruck gepeinigt. Mit der Zeit werden die Abstände größer und der Druck selbst in seiner Intensität schwächer. In der schönen Jahreszeit, die ja ansteht, sei zudem Spazieren, Joggen und Radfahren an der frischen Luft empfohlen. Sich dort mal auszupowern, hilft ungemein und verschafft zugleich ein persönliches Gefühl, etwas geschafft zu haben.

    Dazu noch viel Austausch, hier im Forum und in einer R-SHG.

    Viel Erfolg
    wünscht Carl Friedrich

    Zitat von Barthell


    Oder beim Sport: sich selbst sagen: "Komm, ich mache nur den ersten Satz übungen, nur die ersten 10 Minuten, dann kann ich immer noch aufhören" in 80% der Fälle mache ich dann doch zuende, aber das Anfangen fällt viel leichter.

    Hallo!

    Dem kann ich mich nahtlos anschließen. Wichtig ist, erst mal anzufangen. Heute habe ich mich aufgerafft, in die Joggingklamotten zu kommen, da ich dank Karneval im Rheinland in den Genuss eines sog. Brauchtumstages (=Feiertag) gekommen bin. Eigentlich wollte ich nur ein kleine Runde laufen, es wurde doch eine knappe Stunde draus.

    War schön. Früher habe ich an dem Tag gesoffen, was rein passte. Heute erfreue ich mich über einen Lauf an frischer Luft.

    Gruß Carl Friedrich

    Hallo Fridolin!

    Das dürfte ein "schöner Gruß" vom Suchtgedächtnis gewesen sein.

    Du warst am falschen Ort, nämlich dort, wo Du dich früher eingedeckt hast. Mein Rat: Wechsele einfach die Getränkequelle. Das Suchtgedächtnis wird doch schon beim Vorfahren auf den Parkplatz des Getränkemarktes angeworfen. Es meldet dir: "Hurra Nachschub". So ging es mir.

    Und bereite dich schon vor dem Betreten des Marktes darauf vor, dass der Kopf wie von ferner Hand gesteuert, plötzlich in Richtung Alk schwenken und diesen fixieren kann. Dann hat mir geholfen, auf meine Wasserkisten zu schauen. Gilt übrigens auch im Kassenbereich, wo die Flachmänner aufgebaut sind oder beim Anblick anderer Einkaufswagen, auf denen häufig das Zeug steht, dass ich früher getrunken habe.

    Gruß Carl Friedrich

    Zitat von lalu14

    Ich hoffe dir geht's gut und du bist gesund und munter und genießt deine Trockenheit.

    Hallo lalu!

    Danke für deine Nachfrage. Bei mir ist alles im Grünen Bereich. Nach überstandener kurzer Erkältung habe ich es heute sogar mal wieder in die Laufschuhe geschafft und bin 'ne knappe Stunde getrabt.

    Gestern mittag habe ich mal im Keller gekramt und bis auf 3 Flaschen Wein und 2 Flaschen Sekt alles Alkoholhaltige entsorgt. Vom Wein gehen morgen 2 Flaschen an die Nachbarin und den Sekt nimmt meine Frau am Donnerstag (Weiberfastnacht im Rheinland) zum Feiern (ohne mich) mit. Die letzte Pulle (ein Geschenk und besonders teurer Tropfen) wurde von der Gattin beschlagnahmt und versteckt. Den möchte sie mal in Ruhe und allein trinken. Das soll sie auch.

    Warum ich erst jetzt auf die Idee mit der Entsorgung gekommen bin? Das Zeug fing an, mich zu stören.

    Zum Forum: Da warten wir mal ab. Ich bin vorsichtig optimistisch. Das mit der Schließung des Offenen Teils schien mir ein Schnellschuss zu sein. Es wurde daran ja genug dezente Kritik geübt. Ich kann mir vorstellen, dass mit voranschreitender Genesung auch der Blick von Karsten auf das Forum wieder klarer und ungetrübter wird. Also lassen wir uns mal -hoffentlich positiv- überraschen.

    Gruß Carl Friedrich