Beiträge von lalu14

    KInder wie die Zeit vergeht!

    Jetzt ist es fast vier Monate her, dass ich hier geschrieben habe.

    Ich bin nach wie vor ganz nüchtern unterwegs. Heute sind es bereits 375 Tage ohne Alkohol. Es geht mir sehr gut. Ich bin in meiner trockenen Welt gut angekommen. Alles, was ich in den letzten zwölf Monaten machen musste, war einfach das erste Glas stehen lassen. Mehr war es nicht. So einfach, so schwer.

    Was hat sich geändert? Von außen nichts. Ich wohne und arbeite noch an den gleichen Orten. Mein Menschenkreis, mit dem ich so im Alltag zu tun habe, ist ein wenig kleiner geworden. Ich renne nicht mehr jeder und jedem hinterher. Wer sich bei mir in den letzten Monaten nicht gemeldet hat... dem bin ich wohl nicht wichtig. Das ist absolut okay für mich.

    Ich habe 15 Kilo Gewicht verloren, der Butdruck hat wieder Normalwerte, die Haut ist wieder gesundet. Keine Rötungen und Pickel mehr im Gesicht. Schuhe und Socken kann ich wieder entspannt ausziehen... es weht mir kein unangenehmer Geruch mehr entgegen.

    Ich kann mich wieder besser und länger konzentrieren, vergesslich bin ich aber immer noch. Meine Arbeit fällt mir leichter, ich schaffe mehr in kürzerer Zeit und kann daher mehr Pausen machen, die mir gut tun.

    Meine Gärtchen hat sich schon im letzetn Jahr über viele liebevolle Hingabe gefreut. Und in diesem Jahr bin ich schon viel weiter mit dem Frühjahrsputz, als in den letzten Jahren. Ich habe schlicht und ergreifend mehr Zeit, Lust und Laune meinem Hobby nachzugehen. Ich muss ja nicht mehr saufen! Das bringt unheimlichen Zeitgewinn. Ich lese viel und rätsel, spiele Karten am Tablet, koche und Backe... und habe an allem mal mehr, mal weniger Freude.

    Ich halte das hier fest, um zu zeigen, dass sich der Wg in die Nüchterheit echt lohnt. Was der Alkohol nie schaffen wird ist Zufriedenheit. Einfache, stille Zufriedenheit mit dem hier und jetzt. Alkohol betäubt nur alle Gefühle und jeden vernünftigen Gedanken. Er ist ein Gaukler und ich war lange genug bereit, auf seine Spielchen einzugehen. Ein Teufelskreis, den man nicht erkennt, wenn man mittendrin steckt.

    Aber wer das hier liest hat es vielleicht schon geschafft. Oder ist immerhin schon auf dem Weg. Ich kann nur sagen: Es lohnt sich. Versprochen!

    Lg lalu

    Die Klinik ist ein geschützter Raum, in dem du von Experten begleitet wirst. Deine meisten Mitpatienten werden vermutlich viel Erfahrungen mit Entzügen haben. Wenn du bei denen zuhörst, dann wirst du viel lernen können. Frag nach, wenn du etwas nicht verstehst. Meine Erfahrung aus meinem Klinikaufenthalt vor fast acht Jahren hatte schlussendlich eine heilsame Wirkung.

    Angst musst du nicht haben. Nach wenigen Tagen ist der körperliche Entzug durch. Dein Kopf kann wieder klarer denken und der Schlaf wird besser. Vielleicht nicht länger, aber besser.

    Nimm alle Angebote an, die auf dem Therapieplan stehen. Auch den Morgensport. Und die Ergotherapien. Und die Entspannungsübungen. Alles ist hilfreich, wenn es darum geht, neue Möglichkeiten dir dich zu entdecken.

    Zu deiner Angsterkrankung. Seit ich nicht mehr trinke, ist die Angst viel, sehr viel weniger geworden. Die Sauferei hat die Angst nur verstärkt und bestimmt nicht gelindert.

    Ich wünsche Dir Kraft und Durchhaltevermögen für deinen Weg. Es lohnt sich. Versprochen!

    Kinder wie die Zeit vergeht!

    Zwei Monate war ich nicht hier im Fädchen. Jedoch täglich im Forum.
    Teil meiner Trockenarbeit ist es ja, täglich hier zu lesen und fast täglich hier zu schreiben. Mit dem Lesen komme ich leider nicht hinterher. Es ist zu viel. Was gut ist, weil sich ja viele Betroffene hier austauschen. Das macht das Forum wertvoll für uns alle.

    Mir geht es weiterhin gut, manchmal sogar sehr gut. Dem Alkohol ade gesagt zu haben, war die einzige richtige Entscheidung. Fakt.

    Ich habe ja schon weiter oben geschrieben, was das Nüchtern sein vor allem physisch schnell geändert und verbessert hat. Die Seele heilt langsamer. Aber sie heilt.

    Meinen Alltag konnte ich an einigen Stellen ja nicht ändern. Arbeit muss sein und die Mitbewohner und Verwandtschaft hat frau nun mal an der Backe. Aber! Falsche Freunde, unangenehme Bekannte und Energiefresser, denen kann ich sehr wohl aus dem Weg gehen. Und habe es Stückchenweise auch getan.

    Ich wünsche allen, die hier sind, um nüchtern und trocken zu werden ganz viel Kraft. Und hört auf die „Alten“: sie wissen wovon sie reden.
    Beleidigt sein, weil man nicht seine Meinung bestätigt bekommt, hat noch niemanden geholfen. Fragt nach, wenn was unverständlich ist.

    Allen Co‘s wünsche ich viel Kraft bei dem, was ihr für euch entscheidet. Aus meiner Erfahrung als Co kann ich nur berichten, dass es ungemein wichtig ist, auf sich selbst aufzupassen. Für sich selbst da zu sein. Dem Alkoholiker ist nur sein eigenes „Wohlbefinden“ wichtig. Dem wird alles untergeordnet. Erst wenn er selbst will, und nur dann, ist Hilfe möglich.
    Bleibt stark. Für euch und eure Kinder.

    Ich freu mich auf eine ruhige Weihnacht. In kleinem Kreis. Und ins neue Jahr starte ich mit meinem geliebten Kaffee. Vielleicht alleine, vielleicht mit fremden Leuten, die an diesem Tag einsam sind.

    Lg Lalu

    Auch von mir ein Hoch an dich für 120 nüchterne Tage.
    Ich bin auch nur ein paar Donnerstage länger nüchtern. Aber ich freue mich über jeden Tag.
    Und der Gedanke an einen eventuellen, möglichen, in der Zukunft liegender Rückfall kommt mir auch manchmal. Ich setze da immer sehr zügig einen anderen Gedanken dagegen:

    Ich muss nicht mehr trinken! Wie toll ist das denn! Nie wieder muss ich trinken! Wow!

    Mir hilft das. Und ich mache das ganz bewusst und spreche es in Gedanken ganz laut.

    Mach weiter. Tag für Tag.

    Lg Lalu

    Liebe Iwona

    Ich wollte mal einen Gruß hier lassen. Ich lese gerne bei dir. Du strahlst soviel Zuversicht aus. Das finde ich richtig klasse. Mach weiter so und genieße deine Zeit ohne Arbeit. Du hast dir das bestimmt redlich verdient.
    Deine Rezepte finde ich gut, weil sie irgendwie einfach zu machen scheinen. Ich selbst hab es überhaupt nicht mit dem Kochen. Es macht mir keinen Spaß und wahrscheinlich kann ich es deshalb auch nicht. Aber essen tue ich super gerne 😉

    Lg Lalu

    Oho. Ich sehe gerade, es schon Anfang September war, als ich das letzte mal hier geschrieben habe. Dann wird es wirklich Zeit, dass ich mich im offenen Bereich mal wieder melde. Ich habe ja seinerzeit sehr davon profitiert, dass ich hier in den ersten Wochen lesen und schreiben durfte. Die Beschreibungen der „Alten“ waren so wichtig für mich. Ich konnte lesen, dass es sich lohnt ohne Drogen und Alkohol zu leben. Es ist jetzt mein zweiter Anlauf, nüchtern zu lebenden. Vor Jahren waren es Tabletten, heute der Alkohol.

    Jetzt bin ich jedoch älter und kann mit meinen Erfahrungen und den Erfahrungen der anderen viel besser damit umgehen, das ich Alkoholiker bin und Medikamentenabhängig. Die Krankheitseinsicht ist da und wird nie wieder in Frage gestellt. Punkt.

    Nach gut sieben Monaten bin ich ein Stückchen weiter gekommen. Was hat sich verbessert? Blutdruck runter, Gewicht verloren, die Haut und das Haar sehen gesund aus (Falten und graue Haare sind altersbedingt), Schweißfüße sind verschwunden, Laborwerte alle wieder normal, kein Durchfall, kein Brechreiz, keine Magenschmerzen. Das sind die physischen Auswirkungen des Verzichts auf Alkohol. Physisch geht es mir viel,viel besser. Ich bin ausgeglichener und leistungsfähiger. Ich bin meistens gut gelaunt und kann wieder über mich selbst schmunzeln.

    Mein Umfeld gibt positives Feedback… das bauchpinselt und gibt gute Gefühle.

    Ach Leute! Es ist soviel besser ohne die Suchtmittel. Wirklich!

    Vielleicht scheint es einigen als unüberwindbare Hürde, das erste Glas stehen zu lassen. Aber das muss es nicht sein, wenn man sich gegenüber ehrlich ist und sich Hilfe von außen sucht.

    Ich wünsche allen, die den Weg bis hier ins Forum als ersten Schritt geschafft haben, dass sie den zweiten und den nächsten gehen. Es lohnt sich. Versprochen!

    Lalu

    15 Tage! Das ist prima.

    Jeder Tag zählt und jeden Tag wird es ein klein wenig besser.

    Das mit den körperlichen Missempfindungen kenne ich auch. Nur war mir sehr schnell klar, dass das der Alkohol war. Trotzdem habe ich Monate gebraucht, bis ich aufhören konnte zu saufen.

    Aber mir ging es sehr schnell besser. Nach einigen Wochen waren viele Symptome weg. Sogar mein Raucherhusten war nicht nur Raucherhusten. Husten bis zum 🤮. Das war das Gift.

    Bleib dran! Es lohnt sich!

    Liebe Grüße

    Danke an alle Gratulanten ☺️

    Gefeiert wird ganz still im Garten. Ich sitze bei dreißig Grad im Schatten unter meinem Kirschbaum, habe die Füße auf den Tisch gelegt und lasse es mir bei Brause gut gehen. Denn: „Tanzen kann man auch auf Brause“ 😉

    Auf geht es ins nächste halbe Jahr!

    Nein! Es hat sich nie wie Verzicht angefühlt und tut es heute auch nicht. Ich fühle keinen Verzicht, kein Bedauern oder bin traurig, weil ich nie wieder Alkohol trinken kann.

    Ich weiß, dass ich eine nicht zu heilenden Krankheit habe. Ich und nur ich kann diese stoppen, in dem ich keinen Alkohol mehr in mich reinschütte.