lalu14 - ist zurück

  • - Ich kämpfe nicht, ich habe aufgegeben. Dieser Gegner ist nicht zu bekämpfen. Kapitulation. Ich überlasse dem Alkohol das Feld. Ich spiele nicht mehr mit. Lass die anderen mit ihm „spielen“. Ich habe neue Freunde gefunden. Nüchtern und Trocken, Klarheit und Gelassenheit, Ruhe und Frieden. Die Freunde gefallen mir zunehmend besser. Bei denen mag ich bleiben.

    Respekt, Lalu

    Man hätte seine Situation nicht besser beschreiben können. Ich finde es richtig gut, wie du dich entwickelst. Diese Dinge habe ich auch an mir festgestellt.

    Nur weiter so! :thumbup: :)

    Beurteile niemanden so einfach, du weisst nicht ,was er schon durchgemacht hat. :/

    Was man fertig hat, kann man nicht vergessen haben! :D

  • Oho. Ich sehe gerade, es schon Anfang September war, als ich das letzte mal hier geschrieben habe. Dann wird es wirklich Zeit, dass ich mich im offenen Bereich mal wieder melde. Ich habe ja seinerzeit sehr davon profitiert, dass ich hier in den ersten Wochen lesen und schreiben durfte. Die Beschreibungen der „Alten“ waren so wichtig für mich. Ich konnte lesen, dass es sich lohnt ohne Drogen und Alkohol zu leben. Es ist jetzt mein zweiter Anlauf, nüchtern zu lebenden. Vor Jahren waren es Tabletten, heute der Alkohol.

    Jetzt bin ich jedoch älter und kann mit meinen Erfahrungen und den Erfahrungen der anderen viel besser damit umgehen, das ich Alkoholiker bin und Medikamentenabhängig. Die Krankheitseinsicht ist da und wird nie wieder in Frage gestellt. Punkt.

    Nach gut sieben Monaten bin ich ein Stückchen weiter gekommen. Was hat sich verbessert? Blutdruck runter, Gewicht verloren, die Haut und das Haar sehen gesund aus (Falten und graue Haare sind altersbedingt), Schweißfüße sind verschwunden, Laborwerte alle wieder normal, kein Durchfall, kein Brechreiz, keine Magenschmerzen. Das sind die physischen Auswirkungen des Verzichts auf Alkohol. Physisch geht es mir viel,viel besser. Ich bin ausgeglichener und leistungsfähiger. Ich bin meistens gut gelaunt und kann wieder über mich selbst schmunzeln.

    Mein Umfeld gibt positives Feedback… das bauchpinselt und gibt gute Gefühle.

    Ach Leute! Es ist soviel besser ohne die Suchtmittel. Wirklich!

    Vielleicht scheint es einigen als unüberwindbare Hürde, das erste Glas stehen zu lassen. Aber das muss es nicht sein, wenn man sich gegenüber ehrlich ist und sich Hilfe von außen sucht.

    Ich wünsche allen, die den Weg bis hier ins Forum als ersten Schritt geschafft haben, dass sie den zweiten und den nächsten gehen. Es lohnt sich. Versprochen!

    Lalu

  • Kinder wie die Zeit vergeht!

    Zwei Monate war ich nicht hier im Fädchen. Jedoch täglich im Forum.
    Teil meiner Trockenarbeit ist es ja, täglich hier zu lesen und fast täglich hier zu schreiben. Mit dem Lesen komme ich leider nicht hinterher. Es ist zu viel. Was gut ist, weil sich ja viele Betroffene hier austauschen. Das macht das Forum wertvoll für uns alle.

    Mir geht es weiterhin gut, manchmal sogar sehr gut. Dem Alkohol ade gesagt zu haben, war die einzige richtige Entscheidung. Fakt.

    Ich habe ja schon weiter oben geschrieben, was das Nüchtern sein vor allem physisch schnell geändert und verbessert hat. Die Seele heilt langsamer. Aber sie heilt.

    Meinen Alltag konnte ich an einigen Stellen ja nicht ändern. Arbeit muss sein und die Mitbewohner und Verwandtschaft hat frau nun mal an der Backe. Aber! Falsche Freunde, unangenehme Bekannte und Energiefresser, denen kann ich sehr wohl aus dem Weg gehen. Und habe es Stückchenweise auch getan.

    Ich wünsche allen, die hier sind, um nüchtern und trocken zu werden ganz viel Kraft. Und hört auf die „Alten“: sie wissen wovon sie reden.
    Beleidigt sein, weil man nicht seine Meinung bestätigt bekommt, hat noch niemanden geholfen. Fragt nach, wenn was unverständlich ist.

    Allen Co‘s wünsche ich viel Kraft bei dem, was ihr für euch entscheidet. Aus meiner Erfahrung als Co kann ich nur berichten, dass es ungemein wichtig ist, auf sich selbst aufzupassen. Für sich selbst da zu sein. Dem Alkoholiker ist nur sein eigenes „Wohlbefinden“ wichtig. Dem wird alles untergeordnet. Erst wenn er selbst will, und nur dann, ist Hilfe möglich.
    Bleibt stark. Für euch und eure Kinder.

    Ich freu mich auf eine ruhige Weihnacht. In kleinem Kreis. Und ins neue Jahr starte ich mit meinem geliebten Kaffee. Vielleicht alleine, vielleicht mit fremden Leuten, die an diesem Tag einsam sind.

    Lg Lalu

  • KInder wie die Zeit vergeht!

    Jetzt ist es fast vier Monate her, dass ich hier geschrieben habe.

    Ich bin nach wie vor ganz nüchtern unterwegs. Heute sind es bereits 375 Tage ohne Alkohol. Es geht mir sehr gut. Ich bin in meiner trockenen Welt gut angekommen. Alles, was ich in den letzten zwölf Monaten machen musste, war einfach das erste Glas stehen lassen. Mehr war es nicht. So einfach, so schwer.

    Was hat sich geändert? Von außen nichts. Ich wohne und arbeite noch an den gleichen Orten. Mein Menschenkreis, mit dem ich so im Alltag zu tun habe, ist ein wenig kleiner geworden. Ich renne nicht mehr jeder und jedem hinterher. Wer sich bei mir in den letzten Monaten nicht gemeldet hat... dem bin ich wohl nicht wichtig. Das ist absolut okay für mich.

    Ich habe 15 Kilo Gewicht verloren, der Butdruck hat wieder Normalwerte, die Haut ist wieder gesundet. Keine Rötungen und Pickel mehr im Gesicht. Schuhe und Socken kann ich wieder entspannt ausziehen... es weht mir kein unangenehmer Geruch mehr entgegen.

    Ich kann mich wieder besser und länger konzentrieren, vergesslich bin ich aber immer noch. Meine Arbeit fällt mir leichter, ich schaffe mehr in kürzerer Zeit und kann daher mehr Pausen machen, die mir gut tun.

    Meine Gärtchen hat sich schon im letzetn Jahr über viele liebevolle Hingabe gefreut. Und in diesem Jahr bin ich schon viel weiter mit dem Frühjahrsputz, als in den letzten Jahren. Ich habe schlicht und ergreifend mehr Zeit, Lust und Laune meinem Hobby nachzugehen. Ich muss ja nicht mehr saufen! Das bringt unheimlichen Zeitgewinn. Ich lese viel und rätsel, spiele Karten am Tablet, koche und Backe... und habe an allem mal mehr, mal weniger Freude.

    Ich halte das hier fest, um zu zeigen, dass sich der Wg in die Nüchterheit echt lohnt. Was der Alkohol nie schaffen wird ist Zufriedenheit. Einfache, stille Zufriedenheit mit dem hier und jetzt. Alkohol betäubt nur alle Gefühle und jeden vernünftigen Gedanken. Er ist ein Gaukler und ich war lange genug bereit, auf seine Spielchen einzugehen. Ein Teufelskreis, den man nicht erkennt, wenn man mittendrin steckt.

    Aber wer das hier liest hat es vielleicht schon geschafft. Oder ist immerhin schon auf dem Weg. Ich kann nur sagen: Es lohnt sich. Versprochen!

    Lg lalu

  • Ich halte das hier fest, um zu zeigen, dass sich der Wg in die Nüchterheit echt lohnt. Was der Alkohol nie schaffen wird ist Zufriedenheit. Einfache, stille Zufriedenheit mit dem hier und jetzt. Alkohol betäubt nur alle Gefühle und jeden vernünftigen Gedanken. Er ist ein Gaukler und ich war lange genug bereit, auf seine Spielchen einzugehen. Ein Teufelskreis, den man nicht erkennt, wenn man mittendrin steckt.

    Ganz genau, lalu!

    Du hast es wunderbar zusammengefasst. :thumbup:

    Mir ging und geht es auch so!

    375 Tage sind super, immer weiter so!

    Ich freue mich über jeden, der es ebenso geschafft hat, aus der Sucht auszusteigen, ein zufriedenes und abstinentes Leben zu führen!

    Ja, es ist möglich, wenn der Groschen erstmal gefallen ist, wie man sagt.

    Wer es wirklich ernsthaft möchte, kann mit unserer und ärztlicher Unterstützung auch diesen Weg gehen!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Liebe Lalu, ich habe mit großer Aufmerksamkeit deine Beiträge gelesen, ja regelrecht inhaliert. Du hast eine tolle Sichtweise und die Art es zu formulieren hat mir beim Lesen ganz viel für mich selbst gebracht. Danke dafür!

    Ich bin jetzt bei Tag 22 nach meinem Rückfall und fühle mich durch deine Denkanstöße bestärkt und inspiriert.

    Liebe Grüße 😊

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