Beiträge von Trinkula

    Die 3-4 Monate ergeben sich eigentlich aus Sachzwängen heraus. Ich muss ein kleines Finanzpolster anlegen, meine Tochter hat dann ihren Abschluss, ich hatte noch Bedenkzeit und im April/Mai könnte ich eine Wohnung haben, die für mich optimal wäre.
    Ich suche derzeit einen Therapeuten (ist nicht so einfach), suche seut gestern Kontakt zum sozialen psychiatrischen Dienst und Ende Januar kann ich in eine Selbsthilfe - Gruppe für Angehörige von BL-Erkrankten. Die Abgrenzung ist notwendig, denke ich, um Kraft zu finden für das, was nach der Trennung kommt. Den einen Cluster-B verlässt man nicht ungestraft.
    Ich werde in einer Nacht- und Nebel Aktion ausziehen, damit ich auf der sicheren Seite bin. Ein bisschen Zeit ist so auch, für ein Wunder...

    ..und liebe Grete!
    Ich war lange nicht mehr hier, denn mittlerweile hat sich die Baustelle sehr verändert, oder nur meine Sicht konnte sich ändern?!
    Dass mein Mann eine Persönlichkeitsstörung hat, hatte ich hier ja schoneinmal geschrieben; die Symptomatik des rücksichtslosen Ausagierens war ja gerade unter Alkoholeinfluss sehr stark.
    Seit einigen Wochen nun, trinkt er sehr wenig. Tagelang gar nichts und wenn doch tatsächlich auch nur mal 2 Bier. Wer nicht wüßte, wie er monatelang gesoffen hat, würde es nicht glauben. Und siehe da, seine BPS-Symptome werden wieder stärker, anders, ...er hat kein Mittel jetzt den Druck abzubauen, wenn er entsteht denke ich. Sport, Therapie, Werkzeuge aus seiner Verhaltenstherapie vor Jahren, am Haus etwas arbeiten ( das überläßt er ohnehin lieber mir) ...es gäbe viele Möglichkeiten, die aber für ihn nicht in Frage kommen. Also muss da auch das Zusammensein mit nahestehenden Menschen herhalten. (Boderliner haben ja eine Beziehungsstörung und das bekomme ich jetzt so richtig ab!) Also ...ich bewege mich jetzt wiede in den Foren, die mich vor über 5 Jahren aufbauten und stelle fest, dass es offensichtlich keinen Weg gemeinsam mit meinem Mann gibt, für mich. Meine psychosomatischen Probleme haben noch zugenommen und ich bin am Ende. In den nächsten 3-4 Monaten wird sich eine große Besserung ergeben oder ich gehe. Wie diese Besserung eintreten soll? Ich grenze mich jetzt tatsächlich ab. Es klappt, ohne dass ich selbst dabei zusammenbreche; wenn ich nicht mit ihm zusammen bin, geht es mir besser und ich spüre das. Das ziehe ich gerade sehr konsequent durch; auch keine gemeinsamen Mahlzeiten, wenn er am Rad dreht, ich mache keinen Handschlag für ihn, es ist, als wäre er gar nicht da. Das wird etwas bewirken; bei mir auf jeden Fall und vielleicht auch bei ihm. Leider ist er auch in den "guten" Zeitfenstern dauernd am nörgeln und zieht einen Großteil der Palette seiner Methoden des emotionalen Mißbrauchs durch. Wie sich das so äußert, führt hier wohl zu weit, aber wer schon einmal eine Cluster-B Attacke ( körperliche Übergriffe gibt es noch keine) erlebt hat, weiß wovon ich rede. Ich war zwischenzeitlich auch im Re-empowerment Forum und finde die Sichtweise dort, sehr interessant. Es wird nicht von Krankheit gesprochen, sondern von "Täter". Es ist nicht die Krankheit (ob Alkoholismus, PS oder was auch immer), es ist die Person, die "mißbraucht".( Respektive "er", denn das ist ein reines Frauenforum). Im Grunde halte ich diese Einstellung für richtig! Denn, wenn die Person sich helfen lassen würde, dann könnte sich etwas ändern. Außerdem, geht es eben um die Sicht der Leidtragenden und da soll "frau" weg von der Sicht, "er kann ja nichts dafür, er ist ja krank!" Das ganze Thema ist sehr anstrengend und wenn ich mich eine Stunde damit beschäftigt habe, dann hat mich so vieles getriggert, dass ich hundemüde, geradezu erschöpft bin. Dennoch ist es wichtig zu erkennen, dass man ein Mißbrauchs-Opfer ist, als Angehöriger der leidet., glaube ich. Aber da mein Mann seine PS angehen muss, um sich helfen zu lassen, und er keinerlei Problem sieht, ich aber ein sehr großes Problem mit seinem Verhalten habe...naja, was kann man da noch machen? :cry:
    Ich wünsche allen hier, dass sie wieder in ein selbstbestimmtes Leben, voller Respekt und Liebe für sich selbst, finden. Denn das haben wir uns nehmen lassen und nur wir selbst können es uns wieder zurückgeben!
    LG
    Trinkula

    Zitat von Grethe

    Liebe Trinkula,
    ich kann sich so so so gut verstehen! Meine eigene Denkweise, geht immer hin und her zwischen deiner Hoffnung und der Realität von Sunshine. Vllt tun gerade wir beide uns im Moment tatsächlich nicht gut, trotzdem fühle ich mich dir sehr nah. Wir sitzen quasi im Karussell nebeneinander. Also, wenn du meinen Faden verlässt, muss ich leider in deinen kommen :D

    Liebe Grethe, das ist wirklich lieb! Mach das doch einfach :wink:
    Ich war gestern in einer SHG und das war wirklich gut für mich!! Das kann ich nur empfehlen. Es gab mir viel Stoff zum nachdenken..und vor allem; das Bewußtsein, dass meine ambivalenten Gefühle zu der Situation verständlich sind. Ich habe mich in letzter Zeit gedrängt gefühlt, mich von meinem Mann zu entlieben. Schwer zu erklären! Ich war so erleichtert, dass ich weinen musste (später alleine), weil ich das was an Gefühlen, an Liebe für meinen Mann da ist, auf einmal ungehindert zulassen konnte. Keine Ahnung, wo mich das hinführt..mal abwarten! :wink:

    Liebe Aurora! Ich danke Dir für Deine aufbauenden Worte und werde mich nicht ganz zurückziehen. Ich lese nach wie vor viel hier, und auch das ist hilfreich. Morgen gehe ich hoffentlich endlich mal zu Al-anon und so wieder einen Schritt weiter. Die SHG in der ich zweimal war, ist eine gemischte, Angehörige und Alkoholiker zusammen. Da fühlte ich mich nicht aufgehoben. Also schauen wir was die Zeit bringt!
    Nochmal Danke für Deine guten Wünsche... ich fürchte, ich werde sie bitter nötig haben.

    Liebe Chuck, Du hast gefragt, ob ich mir denn sicher bin, dass mein Mann nichts heimlich trinkt. Natürlich bin ich das nicht 100%, das wäre sehr naiv. Aber ich merke normalerweise schon das erste Bier an seinem Verhalten.
    Im Moment bleibt mir nichts als Abwarten und auf mich zu achten. Ich bin einfach noch nicht bereit eine Beziehung zu beenden, die erst im letzten halben Jahr zur Talfahrt wurde und darüberhinaus bereits mehr als 10 Jahre besteht. Die letzten Wochen waren für mich gut, ( bis auf 2-3 Tage)... ich sehe nicht, wieso ich das ignorieren sollte.

    Liebe Grethe, da ich hier keinesfalls Verwirrung stiften will,und augenscheinlich bereits missverstanden wurde, ziehe ich mich hier zurück, und wünsche Dir alles erdenklich Gute.

    Wie auch immer ich Dir erscheine,Sunshine, ..Du hast mich nicht verstanden, oder nicht gelesen,was ich geschrieben habe. Deine Ironie empfinde ich als abwertend und eines steht fest; wenn ich jemals Hilfe brauche, werde ich sie von Dir kaum bekommen.

    Du magst vieles zum Thema erlebt und verarbeitet haben,aber das hat Dich anscheinend nicht davor bewahrt die Welt undifferenziert in Schwarz und Weiss zu sehen. Sei es drum, jeder wie er mag!

    Zitat von Hans im Glück

    Ich will mir das trinken auch nicht verkneifen, ich will überleben.

    Die Bedeutung der Krankheit Alkoholismus wird unbewusst immer wieder, auch in deinem Kommentar, verkannt.

    Wenn ich nass bin, will ich nicht trinken, ich muss.

    Hans

    Lieber Hans, ich will Dir auch gar nicht widersprechen. Aber es scheint einen Zeitpunkt oder Zeitrahmen zu geben, ab dem der Trinkende süchtig wird oder ist und bis dahin, ist es eine willentliche Entscheidung, oder?
    Ich selbst habe in meinem Leben wenige Phasen gehabt, in denen ich deutlich mehr getrunken habe. Nach der Trennung von meinem ersten Mann habe ich über ein paar Wochen jeden Abend etwa eine Flasche Wein oder Sekt konsumiert. Schließlich ließ ich es wieder, weil es mich müde und unglücklicher machte, als ich sowieso schon war. Der Zeitpunkt, ab dem es zur Sucht wird, liegt doch individuell.
    Ich kann mir nicht erklären, warum mein Mann derzeit tatsächlich nichts aber auch wenig trinken kann ( seit 5 Wochen etwa ) UND sich dabei auch mental besser fühlt! Er sagt er habe keinen Saufdruck! Und wenn er Bier trinken will, dann tut er es...aber eben lange nicht so viele wie vor Wochen. Wenn ich es nicht erleben würde, dann könnte ich es selbst kaum glauben. Er trinkt auch nicht heimlich; ich erkenne die Zeichen nach dem ersten Bier schon. Warum soll ich nicht darauf hoffen, dass er es weiter so macht? Wieso er es macht, ist mir vollkommen egal! Wenn er alleine wäre, würde er mit Sicherheit wieder deutlich mehr trinken,...das sagt er auch. Aber da er weniger trinken kann, erwarte ich, dass er es für uns weiterhin tut.
    Wenn er es 5 Wochen konnte, ohne komplett abstinent zu sein, dann kann er es auch weiter! Vielleicht ist er nicht süchtig, vielleicht erzählt er mir morgen, er will wieder 8 Bier am Tag..aber was ich jetzt habe, wünsche ich mir weiter. Und wenn es nicht so sein soll, dann war es das eben.

    Liebe Grethe, das ist der Traum Aller, die den Rausch lieben; einfach nach 1-3 Bieren aufhören! Mir ist vollkommen klar, dass Du von seiner Aussage, dass das sein Ziel ist, geschockt warst. Aber diesen Traum kannst DU ihm nicht nehmen; er muss selbst erkennen, was für ihn am Besten ist. Im Moment will er anscheinend Dich und den Alkohol. Ob er das so haben kann, kann ich nicht beurteilen.
    Es gibt mehr zwischen Himmel und Erde, als sich unsere Schulweisheit träumen lässt. Alter Spruch, aber sehr wahr!
    Mein Mann trinkt moderat, als hätte er niemals bis zum Kontrollverlust gesoffen. Klar, weiß ich nicht, ob das so bleibt. Aber ich hüte mich zu sagen, dass es nicht sein kann, dass es so bleibt. Denn er fühlt sich mit diesem moderaten Konsum augenscheinlich wohl. Ich breche hier kein Lanze für das kontrollierte Trinken bei Alkoholkranken, aber das muss ich auch nicht. Wenn es so bleibt, gut ..und wenn nicht, trenne ich mich. Dein Freund weiß von Dir, dass Du gehst, wenn es wieder so wird wie es wahr. Und jetzt liegt es an ihm und nicht an Dir, was er macht! Und ich teile die Meinung nicht, dass Alkoholiker nicht der Liebe willen aufhören sollten zu trinken, weil sie es nur für sich tun sollten. Sie sollten es für Ihren Partner und für sich tun. Man muss sich manches für eine funktionierende Beziehung verkneifen, warum nicht auch das?
    Viel Glück und glaube an Dich!
    LG!!

    Zitat von Grethe

    Die Zweifel, die ich zwischen euren Zeilen lese, habe ich auch immer wieder. Obwohl mein Partner mir gar keinen Anlass dazu gibt, die Zweifel scheinen aus mir selbst zu kommen.

    Liebe Grethe, Deine Zweifel sind normal und vollkommen verständlich. Wenn man weiß, dass man geht wenn der Andere seine Chance nicht nutzt, dann ist man sehr vorsichtig, oder? Man möchte nicht zu tief fallen..lass die Zweifel zu! Ich lebe im Moment auch so. Mein Mann hat es - nicht bei absoluter Abstinenz, aber für mich gut akzeptabel - im Griff, aber ich bin sehr hellhörig und skeptisch. Auch das ist zwar ein Zeichen für Co-Abhängigkeit, aber doch verständlich. Es sollte einen nur nicht dahinbringen, dass man über nichts sonst mehr nachdenkt.

    Zitat von Grethe

    denn das hört sich nach einem kalten Entzug an

    Ein kalter Entzug ist doch nicht immer problematisch, Sunshine, oder? In den sehr frühen Stadien körperlicher Abhängigkeit, kann auch ein kalter Entzug ohne gesundheitliche Konsequenzen sein. Und auch hier im Forum gibt es Alkoholiker, die so trocken geworden sind.

    Zitat von Grethe

    Seine Haut hat sich total verändert, er sieht um Jahre jünger aus. Seine Schlafgewohnheiten sind ganz anders.. er ist Nachts jederzeit erweckbar, und kommt morgens frisch (halt so frisch wie wir alle in der dunklen Jahreszeit) und gut aus dem Bett. Er ist in seinem Wesen verändert, ich empfinde ihn als viel präsenter als vorher.

    Das habe ich auch beobachtet; mein Mann ist wieder der Alte. Kein dauerndes Gemotze, ständige Unzufriedenheit und Trägheit im nüchternen Zustand. Es ist unfassbar, wie schnell und gründlich Alkohol das Wesen verändert !
    Ich hoffe für Dich, dass es weiter gut läuft. Und dass Du bei Dir bleibst und tuen kannst, was gut für Dich ist!
    LG

    Liebe Sunshine, vielen Dank für Deine motivierenden Worte. Ich war schon mal weiter als heute und das macht mir bewußt, wie tief ich drin stecke. Er hat mich eingelullt in diesen 4 Wochen, ganz langsam und unmerklich. Ich gehe gerade dazu über mir Pläne zu machen..bzw. die von vor Wochen wieder aufzugreifen. Und ich werde zu den Al Anons gehen, wie ich vorhatte.
    Ich will noch ein paar schöne Jahre! Das seltsame ist, dass ich nicht die geringste Angst vor dem Alleinsein habe. Im Gegenteil; ich komme alleine so gut zurecht, dass ich schon oft dachte ich sei ein Stück weit Einzelgängerin. Egal!
    Am Wochenende versuche ich ein wenig Kraft zu tanken. Die brauche ich jetzt....

    Was habe ich erst vorgestern geschrieben? 4 Wochen alles ok? Gestern war er so richtig fleißig im und ums Haus, hatte Urlaub..ich komme von der Arbeit. Den Rest kann ich mir sparen, hier zu schreiben. Um 20:00 ist er unter wüstem Geschimpfe seinerseits ins Bett.
    Heute morgen war er dann Zucker!

    :?
    Alles klar! Ich schaffe es nicht, da raus zukommen...mit oder ohne Trennung ...ohne Hilfe. Und selbst das aufsuchen einer Selbsthilfegruppe kostet mich gerade Überwindung.
    Ich bin am Ende und müde und langsam habe ich Angst, dass mich das Ganze krank macht, denn auch mein Magen rebelliert schon wieder. :roll:

    Liebe Grethe, schön, dass ich nichts allzu Verkehrtes geschrieben habe. :wink:
    Tja, wie steht es bei mir?!
    Nach wie vor, trinkt mein Mann deutlich weniger. Im Prinzip so, wie vor Jahren, soll heißen, er trinkt auch mal alleine 1-3 Bier, dann tagelang nichts, dann mit Kumpels 6, dann 3 Tage nichts, dann auf Party mit mir gar nichts, oder 3-5...vollkommen ohne Muster, mal viel, mal wenig, oft nichts...aber kein Abschuss mehr mit Kontrollverlust und Beschimpfungen ( das hatte ich bis vor 4 Wochen 4-6 mal in der Woche!)
    Es ist seit dieser Zeit so, wie ich damit leben könnte. Er hat noch nie wenig getrunken und mir geht es ehrlich gesagt nicht mehr darum, ob er süchtig ist oder nicht. Wenn er abhängig ist und daran nichts ändern will, dann soll er seine Sucht mit mir einfach nicht so ausleben. Ja, und wenn es sein muss, halt nur aus Rücksicht auf mich!! Es gibt vieles, was man in einer Beziehung nicht tun sollte, obwohl man es vielleicht gerne möchte; vielleicht ist er noch nicht zu abhängig um das nicht irgendwie zu kontrollieren. ( Ja, ich weiß, dass hier niemand ans kontrollierte Trinken glaubt, ...ich weiß auch nicht, ob ich dran glauben soll.) Ich will den Mann, der er wird, wenn er zu viel getrunken hat, nur in Ausnahmefällen um mich. Wenige Male im Jahr...
    Ich war ein bis zwei mal unentspannt, weil ich dachte, dass er jetzt wieder anfängt..war aber nicht so. Es wäre ok für mich, wenn er so weitermachen würde und genau das habe ich ihm als Feedback gegeben. Also schauen wir mal, was passiert, denn 4 Wochen sind keine Zeit. Weiterhin versuche ich mehr auf mich zu achten, aber leider, habe ich es noch nicht geschafft zu Al-Anon zu gehen, wie ich vorhatte...ist vielleicht ne Ausrede?! Vielleicht will ich lieber verdrängen?
    Ich bin nicht bereit zu gehen, aber ich weiß, dass es für mich besser wäre. Auch nüchtern ist dieser Mann mindestens anstrengend, auch wenn ich ihn liebe. Das tue ich wirklich, aber es würde mich nicht abhalten zu gehen, wenn er wieder in den alten Trott fällt. Ich denke, das hat er begriffen; die Frage ist, ob er entsprechend handeln kann und will! Von früher her weiß ich, dass er eine enorme Willenskraft hat; mehr als jeder andere Mensch, den ich kenne. Er muss nur erstmal wollen ... :roll:
    Ich wünsche Dir, dass Du Deine Freiheit bald neu genießen kannst und wieder zu Dir findest. Dieses Gefühlschaos, dass man als Co in sich trägt, sorgt nicht gerade für Lebensfreude. Und Deinem Ex wünsche ich, dass die Trennung vielleicht bewirkt hat, dass er nachdenkt über sich!
    LG

    Liebe Grethe, ich habe noch einmal alles gelesen, was Du hier geschrieben hast und ich bin sicher, dass Du es richtig gemacht hast. Und dagegen dass Du jetzt daran denkst, dass DU IHN verletzt hast, solltest Du vorgehen. Denk an Dich und wie Du Dir jetzt Gutes tun kannst.
    Ich bin selbst verstrickt in meine Situation, kann mich (noch?) nicht trennen, in Gedanken viel zu viel bei Ihm und nicht bei mir...aber ich bin sicher, dass eine Trennung das Richtige für MICH wäre, weil ich mich dann einfacher von meiner Sucht lösen könnte. Lies mal dein Fädchen hier und Du siehst, dass das der erste Schritt auf einem richtigen Weg war. Und es ist nicht wichtig, wieviel er trinkt oder was, ob er tatsächlich schon süchtig ist oder nicht..es hat Dich gestört, unglücklich gemacht und zwar massiv und das genügt vollkommmen um eine Beziehung zu beenden.
    LG und weiterhin Kraft und Herzlichen Glückwunsch zu Deiner Stärke!

    Zitat von Hans im Glück

    Ich habe mich in meiner nassen Zeit nicht für den Alkohol 'entschieden'.
    Ich war ihm ausgeliefert.
    Was keine Entschuldigung für meine Sauferei sein soll.
    Es gibt keinen rationalen Zugang zu der Sucht, wenn ich anfange zu trinken, kann ich nicht mehr entscheiden, aufzuhören (Kontrollverlust).
    Also bleibt nur: Therapie und lebenslange Abstinenz!

    Von den Angehörigen kann nur der eindeutige Hinweis ausgehen, dass das Trinkverhalten des nassen Alkoholikers nicht hingenommen wird.

    Hans

    Lieber Hans, da mein Mann in den letzten 14 Tagen in der Lage war, zwischen ausschließlich Wasser, nach ein paar Tagen 2 Bier und dann wieder tagelang nichts zu trinken, gehe ich davon aus, dass er irgendwie schon noch die Kontrolle haben kann, wen er anfängt. Ich kann nicht beurteilen ob er vielleicht tatsächlich doch noch nicht süchtig ist oder einfach nur ein bestimmter Suchttyp. Ich denke aber, dass er eine Entscheidung grundsätzlicher Art treffen muss, zwischen einem Leben mit oder ohne Suff. Mich gibt es jedenfalls nicht mit Suff. Klar sollte er die Entscheidung für sich treffen, für das eigene Leben; aber ich habe ihm jedenfalls klar gesagt, dass ich gehe, wenn er es nicht in den Griff bekommt oder ganz läßt.

    Grete
    Als ich gestern nach einer Geschäftsreise heimkam und nur Entspannung suchte, traf ich ihn alkoholisiert an. Er meinte, er hätte sich schließlich seit unserem Gespräch kein einziges Mal mehr abgeschossen. Stimmt..na und?! :( Vielleicht stellen wir eine Belohnungs-Tabelle auf ...1 Abschuss mit Beschimpfungen und Kontrollverlust vermieden=3 mal halbbesoffen, nervend und den ganzen Abend Unsinn schwätzen gestattet!
    (Irony off)
    Ich will nicht mit ihm um Bierflaschen feilschen. Heute morgen war er zuckersüß; merkte wohl, dass ich nicht begeistert war. Ich will ihm jetzt nicht mehr sagen, was er tun und lassen sollte. Das habe ich bereits! Ich wünsche mir jetzt nur noch Kraft um dann zu tun, was ich tun muss. Aber im Moment will ich mich nur verkriechen und heulen!

    Liebe Grete,
    bei mir ist es unverändert. Er trinkt seit 14 Tagen, als hätte er kein Alkoholproblem und ich kann mich nicht entspannen, weil ich dem Frieden nicht traue. Mir ist klar, dass ich den Weg zu mir zurück nicht ohne Hilfe finde und habe am Montag endlich die Gelegenheit zu einer Selbsthilfe Gruppe, ausschließlich für Angehörige zu gehen.
    Deine Gefühle kann ich nachvollziehen. Ich denke auch manchmal, dass es einfacher wäre, wenn er sich direkt und eindeutig für den Alkohol entscheiden würde. Aber das ist nur ein Zeichen unserer inneren Zerrissenheit. Aus meiner ersten Ehe habe ich mich nach vielen Jahren einer langsamen, aber stetigen Abwärtsentwicklung gelöst. Ich hatte jeden Tag dasselbe Muster vor Augen und es gab nicht dieses Wechselbad, diese Achterbahn.. das "lustige" Nähe-Distanz Spiel ( hatte ich hier schonmal geschrieben) fehlte und ich konnte am Ende klaren Verstandes und ohne Zweifel entscheiden und gehen. Hier ist der Mann, den ich liebe noch da, im Wechsel mit einem Fremden, den ich nicht ertrage. Das ist verstörend, lässt einen am eigenen Verstand zweifeln... aber wir werden da raus finden. :!:

    Zitat von Grethe

    Ich versuche mehr bei mir selber zu bleiben, mehr auf mich zu achten. Aber es fällt mir so unglaublich schwer das zu trennen von XY, weil ich (vllt dummerweise) immer noch die Hoffnung habe, dass er nicht abhängig ist und den Alkohol wirklich nur aus Genuss&Geselligkeit konsumiert. Darum kreist die Frage, was ist noch normal, was ist schon abhängig.


    Hallo Grethe,
    ich bin in einem sehr ähnlichen Stadium, wie Du; zwischen Hoffnung, Zorn, Selbstbeobachtung und dem Kampf um Achtsamkeit, mit mir selbst. Es ist doch vollkommen normal, dass es schwer ist, auf einmal, strikt diese Grenze zwischen dem "Partner" und sich zu ziehen! Ich empfinde es mehrmals am Tag so, dass ich mich dahin zwinge das "uns" zu trennen, in ihn und mich..aber das ist für mich nicht der Weg in einer Liebes-Beziehung. Dort gibt es das "uns", neben und mit den eigenen Bedürfnissen und denen des Partners. Dieser Schritt, ist für mich der erste auf dem Weg aus der Beziehung, und das ist schwer...
    Mein Mann macht es mir nicht leicht, denn seit 10 Tagen hat er seinen Konsum sehr stark runtergeschraubt. Er ist wieder der Mann, den ich erst vor kurzem geheiratet habe und ich kämpfe gegen die Hoffnung, traue dem Frieden nicht. Klar bin ich in Gedanken auch bei der Tatsache, dass ich mir wünsche, dass es jetzt so weiter geht und das ist ja ein Stück weit auch normal. Es erscheint mir nicht so, dass er abhängig ist, denn er ist viel ausgeglichener und besser gelaunt, als mit seinem penetrant hohen Konsum. Aber wer weiß was in einer Woche, einem Monat, einem Jahr ist?! Ich muss lernen, mich auf mich zu verlassen und mich wahrzunehmen, und das musst Du auch. Um das zu könnnen, dürfen wir unser Denken und Handeln nicht vom Alkoholkonsum, der Sucht eines anderen abhängig machen. Das ist ein langer Weg, fürchte ich! Ich wünsche Dir Kraft dabei!

    Zitat von Tautropfen

    Ich war verunsichert durch seine Trinkerei, ich zweifelte ob ich übertreibe, ich redete mit ihm, ich erklärte ihm meine Gefühle, ich meckerte rum, ich beschuldigte ihn. Dann hatte ich wieder Mitleid. Irgendwann begriff ich das nichts zu ihm durchdringt,...


    Ja, Tautropfen, das kenne ich, ABER in der Form über Jahre aus meiner ersten Ehe. Mein 1. Mann trank gar nicht, aber wir hatten nach der Geburt unseres 2. Kindes nicht mehr die gleichen Ziele. Ich habe genau das, was Du beschreibst 7 Jahre lang getan und wurde immer wieder ruhiggestellt durch ein "Ja, Du hast Recht!". Genau das, habe ich bei meinem 2. Mann bisher ( mal abgesehen von den letzten Monaten ) nicht erfahren, aber jahrelang mach ich sowas nicht nochmal. Aber mir ist klar, dass ich Hilfe brauche um mich nicht zu verlieren. Danke für Dein Feedback!