Beiträge von WildRover2017

    Zitat von JuliaTara

    Mittlerweile kommt er fast jede zweite Nacht nicht nach Hause und kommt in der früh oder am Vormittag zurück...

    Alle zwei Tage, das hältst Du doch nicht lange aus, ob er nun abhängig ist oder nicht. Da ist ein Ende mit Schrecken doch wohl eindeutig besser als ein Schrecken ohne Ende ...

    Alles Gute und viel Kraft, Julia!

    Liebe Julia,

    Zitat von JuliaTara

    Deshalb fällt es mir hier so schwer klar zu sehen, hat mein Freund ein Problem oder ist es eher ein kultureller Unterschied, den ich akzeptieren lernen muss oder eben nicht

    Ja, ist es einfach ein kulturelles Phänomen oder ist es pathologisch...?

    Ich fürchte nur, dass Du da nicht wirklich weiterkommen wirst:

    Erstmal wirst Du kaum sicher feststellen können, ob es pathologisch ist oder nicht. Mit diesem Problem haben wir uns hier wahrscheinlich alle herumgeschlagen - ich auch: Trinkt sie nur viel oder ist das schon irgendwie eine Abhängigkeit? Du kriegst es nicht raus, höchstens dadurch, dass Du abwartest, ob es immer schlimmer wird ... Na toll ...

    Aber selbst wenn es "nur" kulturell und nicht pathologisch ist, dann wird es Dich doch immer noch genauso stören, denn es ist Dir zu viel, zu oft, zu heftig.

    Mit dieser Frage kommst Du also einfach nicht weiter. Stattdessen: Kann ich damit leben, wie er trinkt, oder nicht? Das kannst Du schon eher beantworten.

    Wenn ja, dann OK. Wenn nicht: Wird er es ändern, wenn Du ihn darum bittest? Und zwar sofort und auf Dauer?

    Wenn ja, dann OK. Wenn nicht, dann heißt Distanzieren im Endeffekt: Trennung. Es ist ein riesengroßer Mist, aber darauf läuft es hinaus.

    LG
    WildRover


    Mein Freund trinkt manchmal mehrere Tage hintereinander, manchmal wochenlang nicht. Manchmal kommt er nächtelang nicht nach Hause weil er auf Sauftour ist. Wenn er trinkt, dann kippt er das Bier runter wie Wasser. Das hat mit Genusstrinken nichts mehr zu tun. Er hat ständig Blackouts danach und wird verbal fies. Er trinkt wenn er Stress hat und depressiv ist als Kur und Lösung zu all seinen Problemen.

    Liebe Julia,

    meine Gedanken gingen in genau dieselben Richtungen wie Deine:

    Zitat von JuliaTara

    das ist eine sehr gute Frage, die ich mir selbst immer wieder stelle. Ab wann ist man ein Alkoholiker? Wann trinkt man einfach gerne, weil es Teil der Kultur ist? Wo ist die Grenze? Ich bin gebürtige Slawin und habe viele Jahre in Österreich gelebt. Beide Kulturkreise sind keine Kostverächter wenn es um Alk geht. Jetzt lebe ich in Finnland und hier ist es noch einmal härter. Die Finnen haben eine ganz heftige Trinkkultur. Wenn sie trinken, dann komplett unkontrolliert und bis sie nicht mehr stehen können. Und das habe ich so noch nie erlebt.

    Ich bin nach vielem gequälten Grübeln zu dem Schluss gekommen, dass man bei "Grenzfällen" letztenendes einfach nicht genau sagen kann, wo der Alkoholismus anfängt und das nicht abhängige Vieltrinken aufhört. Als Mitbetroffener weiß man es nicht, und der Trinker selbst weiß es wahrscheinlich auch nicht, nur dass wir Partner eher davon ausgehen, dass da schon eine Abhängigkeit da ist, während der grenzwertige Trinker selbst natürlich felsenfest vom Gegenteil überzeugt ist.

    Aber letztenendes ändert das auch nichts, denn wenn der Partner nicht-abhängig soviel trinkt, dass man es nicht erträgt, ist es ja schließlich auch schon fürchterlich genug.

    Aber die kulturelle Prägung ist auf jeden Fall da, daran habe ich auch gedacht, denn ich hatte in meinem Leben sowohl viel mit Slawen als auch mit Skandinaviern zu tun - Skandinaviern im weiteren Sinne, also auch mit Finnen, und ich bin viel in Finnland unterwegs gewesen.

    Dabei habe ich natürlich auch die Trinksitten dort kennengelernt, und hatte immer den Eindruck, dass, überspitzt gesagt, die Leute in Skandinavien - und vor allem in Norwegen und Finnland - entweder totale Abstinenzler oder aber Alkoholiker sind, und dazwischen scheint es einfach nichts zu geben.

    Und im Gegensatz zu den Slawen, bei denen es meist ziemlich wild zuging, schien mir in Finnland auch das ganze Konzept des "social drinking" irgendwie zu fehlen. Ich habe einige Partys erlebt, bei denen sich die Leute praktisch ausnahmslos einfach bis zur Quasi-Bewusstlosigkeit zuschütteten, ohne dass dabei viel los gewesen ware, und ein paar Tage später meinten dann einige: Was für eine geile Party war das, ich kann mich von dem ganzen Abend an nichts erinnern!

    Und so ist eben auch meines Erachtens das sozial akzeptierte Trinken stark kulturell geprägt, und in Finnland muss man wahrscheinlich einfach akzeptieren, dass sehr viel mehr Leute sozial so konditioniert sind, dass sie für unsere Begriffe extrem viel trinken und das als normal ansehen, so dass man sich einfach damit abfinden muss. Und ich denke, dass es einem das Leben vielleicht etwas leichter machen kann, wenn man denkt: Ist hier einfach so, macht nicht nur mein Partner so, sondern eigentlich alle.

    Aber so, wie Du das von Deinem Freund schilderst, hat es natürlich ein Ausmaß, bei dem man sich auch durch Akzeptanz der anderen Kultur nicht mehr selbst beruhigen kann ...

    LG
    WildRover

    Hallo Julia,

    Zitat von JuliaTara

    Er trinkt nicht täglich aber wenn er trinkt, dann unkontrolliert bis zum Blackout.

    das hilft Dir jetzt auch nicht weiter, aber ich wollte trotzdem mal fragen: Wie oft passiert das?

    Oder anders: Hättest Du eine persönliche Grenze, bei der Du Dir sagen könntest: "OK, wenn es nur x mal im Monat/Jahr (was auch immer) passieren würde, dann könnte ich damit leben"?

    LG
    WildRover

    Zitat von Camilla123

    Meine Denke ist einfach, wenn die "Sucht", die "Abhängigkeit" noch nicht da ist, sondern "nur" der Missbrauch...kann es dann nicht eine gemeinsame Lösung geben?
    Ist dann die Trennung nicht vielleicht voreilig?

    Liebe Camilla, ich glaube, Du klammerst Dich immer noch zu sehr an den scheinbaren Notanker: "Vielleicht trinkt er ja nur viel, ist aber noch nicht abhängig."

    Es ist doch sonnenklar: Die Sucht nach Alkohol, also den starken Wunsch, immer wieder stark betrunken zu sein, hat er. Dagegen müsste er erst einmal ankämpfen. Wenn er die Sucht nicht hätte, also eben nicht gern oft stark betrunken wäre, dann würde er nicht so oft trinken und dann könnte er es auch einfach sein lassen, wenn Du ihn darum bittest.

    Reicht Dir das noch nicht als Grad von Abhängigkeit? Dass er es nicht einfach dauerhaft lassen kann, wenn er sieht, dass seine Frau darunter leidet?

    Zitat von Camilla123

    Kann es nicht Strategien der Stressbewältigung geben, Ehetherapie, Einzeltherapie, Coaching, was weiß ich...

    Wenn er das will und dann auch tut, dann wirst Du ihm doch ganz sicher die Chance geben, stimmt's?

    Aber reicht Dir noch nicht als Grad von Abhängigkeit, dass er das nicht will, weil das ja bedeuten würde, dass er sich dann nicht mehr betrinken darf?

    Nun gibst du ihm die Chance einmal. Er will nicht. Gut, vielleicht kannst Du ihn quasi "überreden, zu wollen" - aber was, wenn es dann nicht klappt?

    Wie oft willst Du ihm dann die Chance geben? Einmal, fünfmal, zehnmal?

    Wie lange willst Du ihm dann Zeit geben? Zwei Monate, ein Jahr, fünf Jahre?

    Was passiert in dieser Zeit mit Dir? Das ist Zeit, die Dich kaputtmacht.

    Was passiert in dieser Zeit mit ihm? Während dieser ganzen Zeit kann er, von Dir unterstützt, munter weitersaufen. Also ist es auch Zeit, die ihn kaputtmacht.

    Du machst Dich mit ihm kaputt, UND ES BRINGT NICHTS.

    Eine Chance - fair enough. Aber wenn die nicht gewollt und nicht umgesetzt wird, dann weißt Du schon, dass die Sucht so groß ist, dass ihm der Alkohol wichtiger ist als Du, egal, ob Du das nun Abhängigkeit nennst oder nicht. Sonst würde er ja aufhören.

    Die zweite Chance gibst Du ihm dann durch das Trauma, dass er Dich verloren hat. Dann hat das Trinken endlich mal Konsequenzen für ihn gehabt. Vielleicht reicht das als persönlicher Tiefpunkt für ihn? Immerhin eine Chance - und Du rettest Dich dabei, mit ihn den Strudel gezogen zu werden.

    Liebe Camilla,

    Zitat von Camilla123

    Genauso ist es und genau das lässt mich grübeln, daher brauche ich irgendwie "Beweise".

    das kennen wir hier wahrscheinlich alle: "Ist er/sie nun abhängig oder nicht???" Und man zermartert sich das Hirn ...

    Aber solange keine offensichtliche körperliche Abhängigkeit da ist, mit den üblichen Entzugserscheinungen usw., ist das oft schwer zu sagen - nur: Wenn das Maß der Trinkerei für den Partner schon unerträglich ist, ist es eben auch egal!

    Schwierig ist es in solchen Grenzfällen, wo man eigentlich schon noch irgendwie damit klarkommt, wieviel und wie oft X trinkt, aber verzweifelte Angst hat, dass es immer schlimmer werden könnte, wenn er/sie denn abhängig ist. Da - und so geht es mir - ist es dann plötzlich wieder wichtig, was man wohl befürchten muss...?

    Aber da bleibt man auch wieder dort hängen, dass man eben nicht genau wissen kann, ob und wie stark schon eine Abhängigkeit da ist oder ob und wann sie kommt ... Also kein Ausweg, man muss von dem Abhängigkeitsgedanken loskommen und sich auf das Ausmaß der Trinkerei selbst stützen, um das Richtige für sich selbst zu tun.

    Zitat von Camilla123

    Ich werde gehen aber da ich ihn auch liebe, will ich das Richtige tun.

    Ich habe für mich beschlossen (Grenzfall!): Wenn sie so trinkt wie jetzt, kann ich damit leben. Wenn sie meine Erträglichkeitsgrenze überschreitet (und da habe ich mir genau festgelegt, womit ich noch leben kann), dann bekommt sie genau eine Chance. Wenn sie die nicht nutzt, bin ich weg.

    Und ich hoffe, dass ich dann im Fall der Fälle auch die Kraft habe, das durchzuziehen ... :?

    Und die wünsche ich Dir, falls nötig, auch ...

    Zitat von Hartmut

    Aus welcher Erfahrung heraus argumentierst du so? Bist du auch Alkoholiker oder CO ? Oder denkst du es von dir heraus das es so funktioniert? Du kannst keinen Alkoholiker trocken legen. Auch kein Therapeut oder sonst Wer.

    Ich schätze mich selbst als Co ein.

    Aber da ist ein Missverständnis: Ich sage keinesfalls, dass es dem Therapeuten gelingen wird, den Mann vom Alkohol wegzubringen! Ich sage nur: Der Therapeut wird 100 pro verstehen, was ihm der Arzt mit der etwas verklausulierten Forumulierung sagen will, nämlich: "meiner Meinung nach alkoholabhängig".

    Liebe Camilla,

    ich muss vorausschicken, dass ich hier echt nicht der Experte bin, aber ich habe ein ähnliches Problem mit meiner Freundin (längst nicht so schlimm wie Deins mit Deinem Mann, aber dafür noch viel schwerer zu durchschauen und zu bewerten) und habe deshalb im letzten Jahr geradezu irre viel zu dem Problem gelesen und kann sehr gut mitfühlen, und ich denke, die Leute mit mehr Erfahrung werden dir dasselbe oder Ähnliches sagen:

    Zitat von Camilla123

    Aber kann er das in diesem Stadium noch alleine schaffen?

    Das kann Dir mit Sicherheit niemand sagen. Vielleicht, vielleicht auch nicht. Aber die entscheidende Frage ist erstmal gar nicht, ob er es KANN, sondern dass er es offensichtlich ja gar nicht WILL. Wie Kaltblut schon schrieb: ER hat ja kein Problem, nur DU hast ein Problem. Er will trinken - und er trinkt. So what?! Er wird es also weder allein versuchen, noch wird er sich Hilfe holen. Und solange er das so beschlossen hat, hast Du keine Chance, dass sich an seinem Trinkverhalten etwas ändert, Stadium hin, Stadium her.

    Zitat von Camilla123

    Ist es wirklich entscheidend dafür, sich Hilfe zu holen oder geht es einfach, das Problem zu erkennen und selbst daran zu arbeiten, indem man z.B. das Leben umstellt, den Stress minimiert etc.?

    Wenn er abhängig ist, hilft es gar nichts, den Stress zu minimieren. Meine Interpretation dieser Stressgeschichte auf der Überweisung: Stress ist doch nur Blabla, eine goldene Brücke für ihn, siehe oben. Stress haben wir alle und saufen deshalb noch lange nicht. Wenn er abhängig ist, psychisch und/oder physisch, dann hilft nur, keinen Alkohol mehr zu trinken.

    Ob er abhängig ist, wissen wir nicht. Meine Interpretation der Überweisung: Der Arzt geht davon aus. Schließlich steht da: "chronisch". Das heißt zwar im engeren Sinne nur "dauerhaft", aber im medizinischen Kontext immer: "dauerhaft mir Krankheitswert". Und wenn der Arzt meinen würde, dass er nicht abhängig ist, dann würde er seiner Sauferei keinen Krankheitswert zumessen.

    Zitat von Camilla123

    Ich habe gelesen, dass man nicht mehr alleine da rauskommt, wenn man erstmal die Kontrolle über den Konsum verloren hat. Hat er das denn schon mit den oben beschriebenen Sachen?

    Auch hier wieder: Wissen wir nicht, aber es deutet Einiges darauf hin: Die Regelmäigkeit. Die regelmäßig große Menge. Der Unwille, dabei überhaupt ein Problem zu sehen: Ein nicht Abhängiger erkennt, dass die dauernde Sauferei ihm und seinem Umfeld schadet. Ein Abhängiger erkennt das sicher auch, aber er will es nicht mehr wahrhaben. Schließlich der Unwille, das Trinken einzuschränken oder aufzugeben. Der Arzt ist offenbar auch der Meinung, dass es so ist.

    Aber: Wenn er nur lange genug so weitertrinkt, dann kann man davon ausgehen, dass sich die Abhängigkeit, wenn sie denn noch nicht da ist, früher oder später einstellt, es sei denn, er gehört zu den wenigen "Glücklichen", die genetisch so prädisponiert sind, dass sie ein Leben lang saufen können, ohne abhängig zu werden. Was sie aber genauso umbringen und ihre Familien zerstören kann.

    Und genau das führt uns zur Crux der Sache, und da habe ich beim Lesen viel von Kaltblut und anderen gelernt, auch für meinen eigenen Fall:

    Es spielt überhaupt keine Rolle, ob er abhängig dauerhaft viel trinkt oder ob er ohne Abhängigkeit dauerhaft viel trinkt. Entscheidend ist: Du hast offenbar ein Problem damit, wie er trinkt, und er wird früher oder später eins damit bekommen, was dann auch Dein Problem weiter verschärft. Etwas daran ändern kann aber nur er selbst, wieder unabhängig davon, ob er abhängig ist oder nicht.

    Deshalb denke ich, dass Deine Linie genau richtig ist, ob abhängig oder nicht:

    Zitat von Camilla123

    Ich habe ihm die Pistole auf die Brust gesetzt und gesagt, er muss sich Hilfe holen oder ich bin weg.

    Dich stört sein Trinken, ihn nicht. Deshalb forderst Du, dass er daran etwas ändert. Wenn nicht, dann wird die Beziehung toxisch, und zwar im engeren und im übertragenen Sinne, und wird beendet, Punkt.

    Alles andere ist verzweifeltes Grübeln und Augenwischerei. Wenn er nicht abhängig ist, dann wird es ihm ein Leichtes sein, seine Sauferei einzustellen, wenn ihm die Beziehung zu Dir wichtig ist. Wenn er abhängig ist, dann wird es schwieriger für ihn. Aber die Grundentscheidung ist: Alkohol oder Du, denn bei der Variante "Alkohol und Du" hilfst Du ihm, immer schön weiterzutrinken, und wirst selbst krank dabei, und deshalb scheidet diese Variante aus.

    Und, P.S.: Ich denke, der Arzt will ihm mit der Formulierung außerdem auch noch eine psychologische Brücke bauen, die es ihm leichter machen soll, zum Psychologen zu gehen, in etwa:

    "Sie trinken ja nicht, weil sie ein schlechter Mensch sind/schwach sind/keinen Anstand haben/was auch immer sie als beschämend empfinden, sondern weil sie so stark belastet sind. Sie kommen eben mit dem Stress nicht klar. Also schicke ich sie zum Psychologen, damit Sie Hilfe bekommen, diese Belastungen zu senken oder zumindest besser zu verarbeiten."

    Ein bisschen von hinten durch die Brust ins Auge, damit die Schamschwelle gesenkt wird und er sich eben vielleicht leichter damit tut, sich in Behandlung zu begeben.

    Hallo Camilla,

    es bedeutet:

    "dauerhafter krankhafter Alkoholmissbrauch im Rahmen einer Gruppe von Krankheitszeichen, die auf große Belastungen schließen lassen".

    Damit umgeht der Arzt elegant eine genaue Festlegung darauf, inwieweit da schon eine Abhängigkeit da ist. Ein Code in der Form "F10..." ist nicht auf der Überweisung?

    Der Psychotherapeut versteht aber haargenau, was da angedeutet wird, da kannst Du sicher sein. Hoffentlich kriegst Du Deinen Mann dazu, dass er dort hingeht ...

    Liebe Grüße

    WildRover

    Hallo Cadda,

    also, ich habe inzwischen hier Deine sämtlichen Beiträge gelesen, und ich muss sagen, dass ich nicht nur davon beeindruckt bin, wie Du das alles angehst, sondern dass sich Deine Beiträge auch noch dazu sehr sympathisch lessen, so dass man gar nicht mehr aufhören möchte ... :)

    Ich wollte Dir gern einmal eine Frage stellen, wenn ich das darf, und zwar in Bezug auf Dein Trinken und Deine Kinder. (Wenn Du meine Beiträge kurz nachliest, wirst Du sehen, warum ...)

    Wie war das damals, als Du noch getrunken hast? Was haben Deine Kinder davon mitbekommen? Das würde ich gern mal wissen. Auch deshalb, weil ich mich frage, inwieweit Kinder merken, wenn die Mutter trinkt und/oder leicht oder mittelmäßig angetrunken ist, und wie sie damit umgehen?

    Ich danke Dir herzlich im voraus für Deine Antwort!

    LG
    WildRover

    Hallo Sandy,

    Zitat von sandy2017

    Ich denke nach dem Gespräch in der Suchtberatung, das er ein sogenannter Quartalssaeufer ist. Das macht es aber nicht leichter. Vielleicht sogar schwieriger. Andersrum könnte ich es definitiv nicht ertragen und würde ihn vor der Wahl stellen und die Konsequenzen tragen. So erlebe ich aber auch gute Zeiten und die Hoffnung bleibt, das alles wieder anders wird

    Ja, so ähnlich geht mir das mit meiner Freundin auch. Aber die Frage ist eben: Besteht Hoffnung oder nicht? Wenn diese Besäufnisse darauf zurückzuführen sind, dass er (oder eben in meinem Fall sie) sie abhängig ist, dann werden sie das nie lassen können, sondern stattdessen wird es - langsam oder schnell - immer nur häufiger und schlimmer werden.

    Nur: Wie soll man das genau herausfinden?

    Ich glaube, man kann es entweder nur, indem man still die Tendenz beobachtet, und wenn es häufiger und schlimmer wird, dann ist es Abhängigkeit.

    Oder aber, indem man die Forderung stellt, dass es nicht mehr zu passieren hat, und wenn es doch wieder passiert, dann ist, Abhängigkeit hin oder her, offensichtlich der Drang zum Saufen so stark, dass man entweder keine Abhilfe schaffen kann oder aber höchstens durch härteste Konsequenzen.

    Und deshalb bin ich inzwischen von der Frage "Abhängig oder nicht?" doch etwas abgekommen und neige eher dazu, mir einfach nur noch die Frage zu stellen: Kann ich mit dem jeweils gerade aktuellen Trinken und seinen Konsequenzen leben oder nicht?

    Aber die Entscheidung ist doppelt schwer, wenn Kinder mit im Spiel sind, und das ist bei mir genauso, nur ist es ihres, und da habe ich ja noch viel weniger Einflussmöglichkeiten. Das ist sehr bedrückend.

    Hallo Sandy,

    was ich jetzt schreibe, hilft Dir sicher nicht viel weiter, es ist nur ein Nachdenken, auch aus meiner eigenen Lage heraus, aber vielleicht ist es interessant, dass man die Schwere der Probleme auch ganz anders empfinden kann:

    Zitat von sandy2017

    Er trinkt regelmäßig, in der Woche 2-3 Mal Rum, Cola. Bier manchmal fast täglich 1-2 Flaschen. All das ist noch erträglich. Das Schlimmste sind seine wiederkehrenden Saufexesse

    Zitat von sandy2017

    Man könnte denken, ok passieren ja nur alle paar Monate und zwischendurch ist es schön. Aber die ständige Angst vor dem nächsten Absturz ist gegenwärtig.

    Ich würde im Gegensatz zu Dir mit den Exzessen an sich, wenn sie nur alle paar Monate stattfinden, sicher noch relativ gut leben können und mir sagen: Na ja, wenn es ihm partout Spaß macht, sich ab und zu richtig heftig zu betrinken, dann soll er doch meinetwegen alle paar Monate mal.

    Für mich wären die folgenden Dinge viel bedrückender:

    Zitat von sandy2017

    … und mich beschimpft, wenn ich Fragen stelle.

    Zitat von sandy2017

    Er ist kein schlechter Mensch...nur wenn er getrunken hat, dann ist er ein anderer Mensch.

    - Wenn er betrunken sein Wesen so radikal ändert und Dich beschimpft. (Ich habe 1-2 alte Schulkameraden, die gern mal ab und an heftig saufen, aber die bleiben dabei absolut sie selbst, gute Kerle wie immer, sie sind nur eben betrunken.)

    - Wenn erkennbar ist, dass die Exzesse häufiger werden. Eine absolute Grenze wäre sicher bei mir bei einem Monat erreicht, und danach würde es mir einfach reichen, egal ob das ganze abhängiges Trinken oder einfach starkes Trinken ist.

    - Das tägliche Trinken. Zum einen schon mal allein wegen der Menge: Wenn sich jemand viermal im Jahr stark betrinkt, dann kommt er dabei sicher nicht auf mehr als einen guten Liter Reinalkohol im Jahr. Wenn aber jemand praktisch täglich zwei Bier trinkt, dann sind das im Jahr fast 20 Liter Reinalkohol!

    - Und nochmal das tägliche Trinken: Ich könnte es absolut nicht ertragen, praktisch jeden Abend mit jemandem verbringen zu müssen, bei dem ich nicht weiß, inwieweit er Herr seiner Sinne ist. Wie aufnahmefähig ist er? Rede ich nur mit einer Nebelwand, wenn ich kommunizieren möchte, egal worüber?

    - Und wenn das tägliche Trinken dann auch noch eine Aufwärtstendenz zeigt, dann würde ich völlig die Panik kriegen und kapitulieren.

    - Das Trinken vor Eurem Kind (und das noch dazu fast täglich). Was kann das in der Seele des Kleinen anrichten? "Tägliches Alkoholtrinken ist normal", das dürfte das Mindeste sein.

    Ich habe aus Sorge wegen meiner Freundin in den letzten Monaten unglaublich viel gelesen, im Forum und auch Literatur. Und eine der Sachen, die mir dabei klargeworden ist, ist die, dass man sich eigentlich zwei Grenzen setzen muss:

    1. Ist der Partner abhängig? Wenn ja, dann bleibt einem im Endeffekt nichts anderes übrig, als die entscheidende Konsequenz zu fordern (Therapie, Abstinenz) und sich andernfalls zu trennen. Das kann man gleich tun oder alternativ warten, bis man als Co-Abhängiger schon mit in den unvermeidlichen Strudel hineingerissen wurde ...

    2. Wenn der Partner nicht abhängig ist, muss man sich einfach überlegen, ob man mit seinem Trinken klarkommt oder nicht. Was kann ich ertragen und was nicht? Und auch hier hilft letztenendes nur, die Grenzen klar aufzuzeigen, Konsequenzen für den Fall anzudrohen, dass sie überschritten werden, und diese KOnsequenzen dann auch durchzuziehen. Denn auch wenn der Partner (noch) nicht abhängig ist und der Strudel nach unten sich (noch) nicht dreht: Was soll das Leben mit einem Partner, dessen Verhalten einen auf die Dauer nur unglücklich macht und dem Kind schadet?

    Man ist natürlich kein Mediziner kann daher nicht die Diagnose "abhängig oder nicht stellen", aber ich glaube, der Laie hat ja doch einige Anhaltspunkte (heimliches Trinken, Ausrichtung des Lebens auf das Trinken, Trinken und dann Autofahren usw.), und vor allem: die Tendenz. Wird es noch schlimmer? Wenn ja, dann muss man sich wohl klarwerden, dass die Abhängigkeit da ist.

    Alles sehr betrüblich, aber irgendwie müssen wir damit klarkommen...

    LG
    WildRover

    Ich muss noch hinzufügen:

    Ich komme hier wahrscheinlich fürchterlich hart rüber. Ich bin von meiner Natur her alles andere als hart, aber ich habe etwas durch dieses Forum gelernt: Irgendjemand hat mir sinngemäß geantwortet, dass man gegenüber einem Alkoholiker nur dann den Hauch einer Chance auf Erkenntnis/Einsicht/Entscheidung zur Abstinenz hat, wenn man geradezu mit taktischen Nuklearwaffen auf Spatzen schießt.

    Das hat mir sehr zu denken gegeben, und mich in meiner Liebe - und dadurch totalen Weichheit - auch gleichzeitig hart gemacht.

    Und ich denke, dieser Satz gilt genauso für uns Co-Abhängige (ja, ich denke, ich bin schon ein Co) selbst. Wir dürfen gar nicht erst anfangen, mit in diese Spirale zu geraten, die nur nach unten führt. Wir gehen kaputt dabei - und, was es noch schlimmer macht, wir gehen kaputt, ohne dass es den geringsten Sinn hat! Wir fühlen uns unendlich verantwortlich für die geliebte Person, mit der uns so viel verbindet, wir tun alles, was ihr guttun könnte - und wir bewirken NICHTS POSITIVES, sondern tragen nur dazu bei, dass alles in Ruhe und Komfort schlimmer und schlimmer wird.

    Deshalb bin ich zwar so verliebt wie vielleicht noch nie, und so sehr willens, es zu versuchen, aber ich setze mir von vornherein meine Grenze, und die werde ich knallhart einhalten, koste es, was es wolle. Eine Überschreitung meiner Grenzen - und es folgt das Ultimatum. Noch eine Überschreitung meiner Grenzen - und ich bin weg.

    Wenn es nicht nötig ist - umso besser. Ich werde sehen. Wenn es aber nötig ist, dann ist das die einzige Entscheidung, die mit einer ganz geringen Chance vielleicht überhaupt was hilft.

    Ich kann mir gut vorstellen, dass Dir diese Vorstellung absolut absurd und unannehmbar vorkommt. Das war bei mir genauso. Man muss dazu sagen, dass das Trinken meiner Feundin - momentan - wahrscheinlich längst nicht so schlimm ist wie bei Deinem Mann. Es ist so, dass es uns derzeit nicht negativ beeinflusst, und man - also sicher viele Leute - damit ohne weiteres leben kann. Aber selbst bei diesem Umständen haben mir die Leute hier, die einen elenden, langen Leidensweg hinter sich haben, wörtlich gesagt: "Nimm die Beine in die Hand und lauf!"

    Ich habe mir das zu Herzen genommen, auch wenn es noch so hart ist.

    Und wenn er/sie ernsthafte Versuche unternimmt, trocken zu werden - Entgiftung, Therapie -, dann sollten wir ihn dabei unterstützen, aber Zusammensein ist dann erst nach langer, langer Trockenheit wieder drin. Und zwar unter denselben Bedingungen wie vorher.

    Liebe MargitKa.

    ich bin auch noch neu hier im Forum und habe Sorgen wegen des Trinkverhaltens meiner Freundin.

    Ich habe inzwischen viel dazu gelesen, und was ich gelernt habe, ist schier zum Verzweifeln - aber trotzdem muss man sich damit abfinden und sich von Illusionen lösen.

    Die große Illusion scheint wirklich zu sein, dass man da irgendwie durch Unterstützung helfen könnte. Kann man offenbar nicht. Wenn etwas die Abhängigkeit beendet, dann der Tod oder ein Zustand/Erlebnis, das für den Kranken einen dermaßenen Tiefpunkt darstellt, dass plötzlich das Nicht mehr Trinken attraktiver erscheint als das Weitertrinken.

    Und da das Trinken für den Kranken ja so eine wundervolle Sache ist, vor der Abhängigkeit sowieso und auch während der Abhängigkeit sehr lange, muss das häufig schon ein sehr, sehr, sehr heftiger Niedergang sein.

    Bis dahin gilt: Du hast ein Problem, nicht er. Er will trinken - er trinkt. Er will betrunken sein - er betrinkt sich. Wunderbar, wo ist da das Problem?!

    Du aber gehst dabei kaputt.

    Fazit: Er muss an seinen persönlichen Tiefpunkt kommen, und das so schnell wie möglich. Also ist die einzige Hilfe, die wir leisten können, ihn dahin zu bringen.

    Und da wir wohl kaum auf die Methode verfallen wollen, seine Sucht zu beschleunigen, indem wir ihn ermuntern, noch öfter noch mehr zu trinken, oder ihn bei der Polizei anzeigen, weil er betrunken Auto fährt, oder was weiß ich, bleibt das einzige humane Druckmittel, das uns bleibt: Wir müssen ihn verlassen. Denn vielleicht bringt ihn dieser Verlust ein bisschen näher an seinen Tiefpunkt?!

    Ich weiß bei meiner noch ziemlich neuen Freundin nicht so recht, woran ich bin, ist es nun Abhängigkeit oder nicht, wie viel trinkt sie wirklich? usw. usw. Und nach all dem Lesen und der inneren Quälerei habe ich beschlossen:

    Ich liebe diese Frau, und ich werde mich auf sie einlassen.

    Aber: ich setze mir von Anfang an innere Grenzen, die ich noch tolerieren kann. Und wenn ihr Trinken diese Grenzen auch nur einmal überschreitet, dann werde ich sofort zu ihr sagen: "Pass auf, meine liebe, ich habe ein massives Problem mit Deinem Alkoholkonsum. Wenn Du den nicht sofort und auf Dauer einschränkst und (dies und jenes, noch festzulegen) nicht mehr tust, dann bin ich ohne weitere Vorwarnung weg."

    Ich denke inzwischen, dass man sich alle weiteren Erläuterungen sparen kann. Wenn sie nicht einsieht, dass sie süchtig ist, dann brauche ich ihr das nicht nochmal zu sagen, sie wird es auch dadurch nicht erkennen. Wenn sie nicht süchtig ist und trotzdem soviel trinkt, ist es auch nicht erträglich. Wenn sie nicht süchtig ist und ich ihr wichtig bin, wird sie das Trinken einschränken. Wenn ich ihr nicht wichtig genug bin oder wenn sie süchtig ist, wird sie es nicht einschränken. Punkt.

    Sie weiß jetzt schon, wo meine wesentlichen Grenzen beim Trinken liegen und wo die No-Gos anfangen. Also hat sie zwei Chancen: Jetzt, und, wenn nötig, nochmal nach meinem Ultimatum. Und alles weitere wäre sinnlos und hat keinen Zweck, so Sch**** es auch ist. Entweder sie kann und will sich daran halten, oder eben nicht.

    Es ist zum Verzweifeln, aber mehr ist dazu nicht zu sagen. Ultimatum - und wenn die Forderungen nicht erfüllt werden, und zwar auf Dauer, dann ist auf die eine oder andere Art Hopfen und Malz verloren (haha, unfreiwilliger Kalauer), und es bleibt einem sowieso nichts anderes, als zu gehen.

    Liebe Grüße

    WildRover

    Zitat von Aurora

    Du kannst doch niemandem von einer Sache, von einem Problem überzeugen, was derjenige gar nicht hat...

    Ja, stimmt. Man müsste ja versuchen, denjenigen davon zu überzeugen, dass er ein Problem erst BEKOMMT, wenn er so weitermacht, das er aber gegenwärtig noch gar nicht spürt.

    Und noch schwieriger: Ich müsste ja eben sogar eine Drohung für zukünftige Probleme aussprechen, denn so, wie es jetzt ist, ist es ja nicht einmal für mich wirklich ein AKTUELLES Problem - ich sehe ja auch nur die Gefahr für die Zukunft! Wenn ich für den erweiterten Forenzugang freigeschaltet werde, will ich dazu gern noch genaueres wissen, aber erst einmal ist es konkret kein Problem im Leben: Sie ist ja nie betrunken, nicht einmal angetrunken. Das einzige, was ich selbst erlebt habe, war vielleicht 2-3 mal leicht angeheitert bei irgendwelchen Feiern. Und selbst, wenn ich 2-3 wilde Nächte im Jahr miterleben müsste - mein Gott, könnte mir sogar selbst passieren. Dito ein paar Abende auf Parties, auf denen man mal mittelmäßig betrunken ist. Ich kenne das Besorgniserregende ja also nur aus ihren Erzählungen.

    Ich könnte das also nur an ein paar konkreten Dingen festmachen, die für mich die wirklich absoluten No-gos wären, also in der Art:

    "Du siehst kein Problem, das ist mir klar. Aber:

    - Wenn Du noch einmal unter Alkohol Auto fährst,
    - wenn Du irgendwann auch nur wenige Tage hintereinander vor dem Kind Alkohol trinkst,
    - wenn Du Dich auch nur einmal vor dem Kind betrinkst,

    dann ist das für mich ein nicht tolerierbares Problem, denn mit klarem Kopf gesehen sind das geradezu verbrecherische Handlungen, und dann sind wir geschiedene Leute."

    Wird sie zwar nicht einsehen, aber auch so kapieren, und dann kann sie sich entscheiden.

    Es tut mir leid, dass ich hier so hin- und herüberlege, aber das spielt sich in meinem Kopf eben so ab, und es bedrückt mich ...

    Zitat von Barthell

    Allerdings must du auch bereit sein es im Falle eines "fehlschlages" durch zu ziehen... ansonsten fängt das spiel von vorne an und eine 2. "letzte Warnung" wird so oder so nicht Ernst genommen.

    Ja, das ist die Grundvoraussetzung. Aber wenn man den Nuklearschlag eigentlich nur noch aus Gründen des Anstands absetzen will, bevor man geht (Wie soll man damit leben, nicht wenigstens unmissverständlich noch einmal seine Überzeugung kundgetan zu haben, wenn man jemanden liebt?), also sowieso eigentlich ohne die Hoffnung, damit etwas zu bewirken, dann könnte es ja klappen mit dem Durchziehen ... ;)

    Zitat von Barthell

    Ich stelle halt fest das, dass ganz oft gefragt wird (sinngemäß) "was kann ich tun AUSSER zu rennen"
    und da fand ich den Ansatz mit dem einmaligen Hilfsangebot eine Idee das man eben nicht "nichts" tut, aber trotzdem eine Grenze setzt.

    Daran habe ich in Bezug auf Freundin auch schon gedacht. Bei ihr ist es meinem Eindruck nach so, dass sie schon eine gewisse psychische Abhängigkeit hat, die sie sich zwar nicht eingesteht, aber trotzdem (noch?)überwiegend kontrollieren kann – aber eben nicht lückenlos, und auch schon diese über die Jahre immer wiederkehrenden Lücken (gelegentliche Abstürze, im Urlaub wochenlang jeden Tag etwas trinken, auch vor ihrem Kind, manchmal sicher Fahren mit etwas viel Alkohol oder Restalkohol ...) machen die Sache meines Erachtens auf die Dauer gefährlich.

    Ich denke, dass ich in ihrem Fall also nicht nur ein einmaliges Hilfsangebot machen müsste, sondern versuchen müsste, ihr einmalig klarzumachen:

    1. Ich erkläre Dir jetzt einmal, aber auch wirklich nur einmal, wie ich Dein Verhältnis zum Alkohol und Deine Trinkgewohnheiten sehe, und ich begründe Dir meine Sicht. Ich glaube zwar nicht, dass ich damit wirklich zu Dir durchdringe, aber vielleicht arbeitet es ja in Deinem Kopf, wenn Du das einmal klar gehört hast.

    2. Du hast das im Moment recht gut unter Kontrolle, und so, wie es ist, kann ich damit leben. Aber wenn Du diese Kontrolle verlierst oder auch nur ein Quentchen weiter aufweichst, dann werde ich gehen.

    3. In diesem Fall werde ich nur dann wieder für Dich da sein, wenn Du ernsthaft gegen dieses Problem vorgehst. Aber Du kannst Dich darauf verlassen, dass ich in diesem Fall für Dich da sein werde.

    Mein Problem ist nur: Da ist jemand, der Alkohol so gut findet, dass er beim besten Willen nicht sehen will, dass er damit schon ein Problem hat. Wie zum Teufel kann man einem Menschen in dieser Lage am besten nahebringen, DASS er da ein Problem hat? Es ist vollkommen klar, dass man praktisch keine Chance hat, dass das sofort zu einer Erkenntnis führt, aber wie kann man es so formulieren, dass es vielleicht irgendwie hängenbleibt und dann, wenn das Problem schlimmer wird, vielleicht irgendwie in ihrem Hirn zu arbeiten beginnt???

    Habt Ihr da Erfahrungen? Wie stellt man so eine einmalige Erklärung am besten an, damit sie wuchtig rüberkommt und nicht vergessen wird?

    Viele Grüße

    WildRover (noch neu hier)