Beiträge von °Avalon°

    Nun das mit der körperlichen Abhängigkeit ist so eine Sache. Es gibt Stimmen, welche besagen, dass uns der Körper unser Denken und somit handeln mehr beeinflusst als uns bewusst/lieb ist.

    Wir sind alle „Junkies unseres Endorphin-Cocktails“. Und unser Gehirn tut nahezu alles, damit dasselbe Gemisch zustandekommt. Das ist aber ein Diktat des Körpers. Wenn man das dann so ansieht, ist im Grunde jeder körperlich abhängig. Immer. Von irgendwas auf jeden Fall.

    Und wenn jetzt jemand daherkommt und sagt: ach “ was, du bist kein Alkoholiker, weil (…)“ … was dann? Nützt das in irgend einer Form? Irgendwie finde ich, also für mich in meine Fall, diese Fragestellung ist schon bedenklich nahe am sog. nassen Denken. Ich vermeide sie. Ausserdem ist mir egal, was da ein ICD meint.

    Mir hat mein Konsum mehr weggenommen als er mir gegeben hat, und trotzdem hab ich es gemacht. Deswegen bin ich Alkoholiker und handle unlogisch, kontraproduktiv. Wenn ich trinken würde, meine ich.

    Wissen die bei dem Treffen, dass Du keinen Alkohol mehr trinkst?

    Falls ja: unterstützen sie dich?

    Falls nicht: Was passiert in Dir drin, wenn Du darüber nachdenkst, es ihnen vorab einfach zu sagen. "Ich darf/soll/möchte keinen Alkohol mehr trinken. WEnn ihr mich dabei unterstützt, dann kann ich eventuell kommen".

    Wenn es sich in dir drin sträubt, dies vorab zu sagen, dann kannst Du darauf deinen Allerwertesten verwetten dass du dir da gerade eine Hintertüre bereithälts, und dann hast Du - sofern es Dir mit der Abstinenz ernst ist - dort nichts verloren.

    Falls es sich bei dir nicht sträubt: Dann sag es ihnen. Guck wie sie reagieren. Wenn sie positiv reagieren: versuchs, rechne aber damit, dass es dich dort triggern wird. Abgesehen davon wird es Dir - wenn alle andern saufen - kaum mehr Spass bereiten.

    Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst: Bleib einfach weg. Ist auf jeden Fall einfacher.

    Er trinkt weil er es muss, er ist abhängig von dem Zeug. Und egal ob du ihn darauf ansprichst oder nicht wird er eh machen, was er will.

    Er trinkt weil er muss... und dann macht er "was er will"? ...hm... also.. ich frage mich grad... müsste es dann nicht heissen, "oder er wird eh machen, was er muss"?...
    mag jetzt ne Spitzfindigkeit sein... und soll auf keinen Fall irgendwas entschuldigen... aber will man wirklich noch?..vordergründig will man ja noch saufen, ja.. aber nur weil man so extrem süchtig danach ist... einem Zwang unterliegt, quasi...

    ich weiss nicht...aber Uneinsichtige tun mir irgendwie leid... sie haben nicht das Glück des persönlichen Tiefpunkts... sie haben nicht das Glück der tiefgreifenden Einsicht - welche für einen erfolgreichen, trockenen Weg unabdingbar ist..

    Ich les' heute grad wieder vermehrt in den Vorstellungen und ersten Schritten rum... und verspüre Betroffenheit..

    Tragisch.

    Salü rnk

    "Ich muss doch nur einfach nichts trinken". Sowas ähnliches sag ich mir zwar auch immer, und das stimmt irgendwie schon. Aufhören ist eigentlich schnell gemacht, das ist eine Entscheidung, und die dauert ein paar Millisekunden.

    Die "Kunst" ist es, dabei zu bleiben. Und da hat es sich dann bald mal mit "ich muss doch nur einfach nichts trinken".

    Da werden regelrechte Leben auf den Kopf gestellt, verändert, umgeordnet. Man möchte meinen dass man da einen völlig anderen Menschen vor sich hat, wenn die Änderung vollzogen ist. Bei mir war das auf jeden Fall so. Viele erkennen mich - rein menschlich gesehen - beinahe nicht mehr, und offen gestanden mag ich auch viele dieser Individuen nicht mehr. Ich bin eher so der gesellige Typ gewesen, resp. war ich nicht gerne alleine. Immer in irgendwelchen Bars, oder meiner Stammkneipe. Obwohl es mich im Grunde langweilte.

    Letztendlich glaube ich dass es darum geht, sich innerlich zu verändern. Dabei ist es natürlich einfacher, die äusseren Umstände zu verändern. Andere Leute, andere Hobbies, anderer Job, etc. etc.

    Die meisten Dinge, die man nicht hergeben möchte, werden überbewertet. Mein ehemaliger Kollegenkreis zum Beispiel. Hab die Stammtischrunde vor ca. 1 Jahr mal angetroffen.. die waren alle "irgendwie grau"... kanns nicht anders beschreiben. In einem Comic würden die alle da sitzen mit Spinnweben behangen und ein paar kreisenden Fliegen. Als sich meine Veränderung vollzog, war mir nicht mehr wohl bei ihnen. Sie rochen nach "Abstellgleis"... nach "Endstation"...

    Was ich nie gedacht hätte: Konzerbesuche... die Konzerte wurden von mir missbraucht als Rechtfertigung, mich abzuschiessen. Ich "feierte"... wohl aber war ich nie wirklich am Konzert, so innerlich gesehen. So gesehen müsste ich ja dauerhaft fernbleiben... Aber:

    Meine neue Partnerin hat mich da herangeführt. Wir gehen an Rockkonzerte, wir gehen an Symphoniekonzerte, wir werden uns nächstes Jahr sogar den Ed Sheeran und den Joep Beving reinziehn. Freue mich darauf. Und wir tanzen, tanzen, schunkeln, knutschen ein wenig wie Teenies in der Menge, und geniessen die Musik. De facto hab' ich jetzt an Konzerten den viel grösseren Spass... überraschenderweise. Ich werd nie wieder an einem Konzert trinken wollen. Wunderschön.

    Es ist nicht ratsam - gerade in der Anfangszeit - dieselben Dinge zu tun, wenn man bei diesen Dingen getrunken hat. (Die meisten Dinge will man dann sowieso nicht mehr tun.)

    Und diese Dinge, die man trotzdem noch tun möchte, die probiere man aus... taste sich heran. Nur wenn man innerlich klar überzeugt ist, ohne zu Trinken wieder nach Hause zu gehen. Und man merkt dann nämlich recht schnell, ob das hinhaut. Ich hab mich auch schon möglichst schnell wieder entfernt, da ich spürte, dass dieser Ort mir nicht guttut.

    Man muss die Dinge wie "umprogrammieren".

    Beispiel: Ich fahre öfters mit den ÖV. Dort hab ich immer geraucht, wenn ich auf den Bus oder Zug wartete. Kaum aufgehört zu rauchen, war das verdammt schwierig, nicht an's Rauchen zu denken, wenn ich am Bahnhof stand.

    Doch mit der Zeit verlor sich das. Zigaretten kommen mir nicht mal mehr ansatzweise in den Sinn, und wenn, dann weil ich sie rieche, und sie riechen ekelhaft. Ich denk mir da dann immer: Meine Fresse... ich steh da 2 Meter entfernt, und es riecht beissend scheisse. Die armen Leute stecken sich sowas sogar ins GESICHT!! ... (und tun das "gerne")

    Man kann sich somit umprogrammieren. Ein weiteres Beispiel ist meine Band - ich kann heute in die Band gehen, ohne an Rauchen oder Trinken zu denken. Ich geh dorthin um liebe Menschen zu treffen, und um .. Musik zu machen... :)

    Also ich kann der etwas zurückhaltenden Form mit dem Konjunktiv auch was abgewinnen. "mein ziel wäre...(...)"...

    Die Rückfallquote ist verdammt hoch. Man kennt sich zudem selber ziemlich gut - weiss, wie oft man zwar diese Idee hatte, sie jedoch nicht durchzusetzen vermochte. Der Konjunktiv drückt für mich somit die Angst vor dem Rückfall - die Angst vor Alkohol - aus.

    Angst kann durchaus eine wirkungsvolle Triebfeder sein. War sie für mich selber auch, am Anfang. Ich wollte nie wieder an meinen Tiefpunkt gelangen. (Schlaganfall)

    Das will ich zwar jetzt mittlerweile immer noch nicht, jedoch brauche ich nicht mehr die Angst zu Rate zu ziehen. Denn ich will gar nicht mehr trinken. Für mich ist Alkoholkonsumbereitschaft - tschuldige den Ausdruck - beinahe schon eine geistige Behinderung. Und die ziehe ich mir nie im Leben freiwillig rein.

    Cinderella... das liest sich alles wunderbar. Du hast alles, was Du brauchst für ein trockenes Leben. Du brauchst "nur" zuzugreifen, zu leben.... und Dich neu zu entdecken. Wirst sehen, Du triffst die beste Cinderella an, die Du je angetroffen hast, und wirst Dich auf der Stelle in sie verlieben. Und nicht mehr hergeben wollen. Weil... weil sie eben GUT IST. Saumässig gut sogar!!

    Hey, bin gespannt wie's sich bei Dir entwickelt.

    Wünsch Dir viel Kraft.

    Alles ist Liebe.

    Flo

    Salü Jasmin.

    Das hab' ich früher auch gesagt. Dass ich an Feiern sicher nicht nix trinken würde. Hierzu seien Feiern ja da, das täten alle.

    Es waren allesamt nur Erklärungen, damit ich hübsch weiter bechern darf.

    Das scheint ja sowieso ein Grundbedürfnis von Alkoholkonsumenten zu sein, sich zu erklären, warum sie jetzt da was trinken.

    Meine Werte waren auch stets in Ordnung. Trotzdem würde ich sagen, ich hab wirklich zu viel getrunken. Und ich, und mein Umfeld, wir haben allesamt dafür einen Preis bezahlt.

    Das ist weder schön, noch lebenswert.

    So wie Dein Partner argumentiert, ist es jetzt wohl bereits "zu spät". Er wird kaum "wenig" trinken können... respektive er kann das für eine gewisse Zeit, und dann gehts wieder von vorne los. Diese GARANTIE kann ich Dir zu 98% aussprechen. Also beinahe zu 100%. Es ist nur eine Frage der Zeit bis ein Alkoholkonsument wieder bei der Menge angelangt ist, die er gewohnt ist/war, zu trinken. Nennt sich Suchtgedächtnis, und ist wohl einer der Hauptgründe, warum ein Alkoholiker die Fingerchen vom Alkohol lassen muss - für den Rest seines Lebens.

    Dein Partner weiss aber vermutlich gar nicht, wie schön ein Leben ohne Alkohol ist. Er sollte unbedingt herausfinden, warum er trinkt. Denn "Stress abbauen" kann man auf andere Weise besser.

    "Alkohol - die (vermeintliche) Lösung der Probleme, die wir ohne ihn nicht hätten"

    Gerne würde ich ihm von meiner Begeisterung, die ich jetzt nach über 20 Monaten neuen Lebens in Trockenheit erfahren habe, schenken. Denn wenn er diese erfahren würde, spüren würde, wüsste er: Diesen Scheissdreck braucht kein Mensch. Wirklich nicht. Alkohol nimmt nur weg, gibt nicht, unterm Strich gesehen...

    Aber eben.. das muss er alles selber erfahren wollen... leider...

    Zitat von Hartmut

    Hier tauschen sich bekennende trockene Alkoholiker aus, die eine lebenslange Abstinenz anstreben.

    Eigentlich ein banaler Satz. Aber er schickt mich auf eine kurze gedankliche Reise.

    Denn ich habe mich eigentlich noch nie irgendwo dazu gezählt. Fühlte mich stets als Aussenseiter, als Randgruppe, als "nirgendwo wirklich dazugehörig", wenn es um Gruppen / Ansichten etc. geht. Als Gast, quasi.

    Das ist hier vielleicht zum ersten mal in meinem Leben anders. Ich fühle mich dazugehörig, als einen Teil von denen hier da. Von "uns".

    Ich glaube, das bin ich auch. Ein Teil dieses "uns"'es...

    Und das ist schön so. Fühlt sich wundervoll an. Ich bin gerne hier.

    Also da gibt es ja Parallelen zwischen Alkoholabhängigkeit und Co-Abhängigkeit. Mir fehlt da die "psychologische Erfahrung", der Weitblick, insofern weiss ich jetzt gar nicht, ob es gut ist, wenn ich das folgende jetzt sag'. Ich sag's aber trotzdem.

    Wärst Du Alkoholikerin, würde Deine Geschichte - übersetzt - so aussehen:

    Du kommst hier im Forum an, teilst mit, dass Du Alkoholikerin bist. Du beschreibst, schilderst äusserst blumig und "lesenswert", dass Du so nicht mehr weiter willst. Dann werden Dir Ratschläge erteilt, mal besser, mal weniger gut, aber doch aufrichtig, und so ziemlich alle hier drücken dasselbe aus. Du sollst nicht mehr saufen, geh zum Arzt, mach' ne Entgiftung. All das unbequeme, "neue", anstrengende Zeug halt.

    Und was tust Du: Du findest "Ja, wenn ich das jetzt aber so und so mach', dann ist mein Zustand doch wieder erträglich.... ich ändere einfach meine Strategie"... aber wirklich ändern tust du das, worauf's ankommt, nicht. Du säufst weiter. Und schreibst dann wieder, wie leid Dir das tut, wie blöde Du bist, wie beschissen die Situation doch ist.

    Wärst Du Alkoholikerin, hätte man Dir dies längst mitgeteilt, dass Du wiederkommen sollst, wenn Du Dich dazu entschieden hast, etwas wirklich angehen zu wollen. Da nunmal die Teilnahme am Forum an eine Trockenheit / ernsthaft angestrebte Trockenheit gebunden ist.

    Wärst Du Co-Abhängig, würde Deine Situtation so aussehen:

    Du kommst hier im Forum an, teilst mit, dass Du einen Alkoholiker als Mann hast. Du beschreibst, schilderst äusserst blumig und "lesenswert", dass Du so nicht mehr weiter willst. Dann werden Dir Ratschläge erteilt, mal besser, mal weniger gut, aber doch aufrichtig, und so ziemlich alle hier drücken dasselbe aus. Du sollst Konsequenzen ziehen. Da Dein Mann weder Einsicht noch dauerhaft Besserung erfährt, gehen diese Konsequenzen halt leider genau dorthin, wo Du Dich nicht hinhaben willst. All das unbequeme, "neue", anstrengende Zeug halt.

    Und was tust Du: Du findest "ja, wenn ich das jetzt aber so und so mach', dann ist mein Zustand doch wieder erträglich. Ich ändere einfach meine Strategie"... aber wirklich ändern tust du das, worauf's ankommt, nicht. Du lässt weitersaufen, und lebst Deine Opferrolle weiter. Und schreibst dann wieder, wie leid Dir das tut, wie blöde Du bist, wie beschissen die Situation doch ist.

    Wärst Du Co-Abhängig, hätte man Dir dies NICHT mitgeteilt. Man würde Dir nicht sagen, dass Du wiederkommen sollst, wenn Du Dich dazu entschieden hast, etwas wirklich anzugehen. Weil man so mit Co-Abhängigen nun mal nicht umgeht. Nein.... die können bleiben, und im Grunde ihre Jahre in den Boden texten, ohne was zu ändern. ABER ES IST DEINE ZEIT, die Du da verschwendest.

    Ich bin eigentlich kein Brechstangen-Typ, und nicht wirklich Fan von harten Worten.

    Aber in Deinem Fall mache ich da - wenn auch ungerne - eine Ausnahme. Denn Dein "Fall", Deine Geschichte, die ist dermassen eindeutig für mich, dass es als Lesender beinahe weh tut. Sogar einem Alkoholiker tut das weh.

    Darum, ganz kurz: Bist Du Co-Abhängig?

    (hier abhauen gilt nicht, gell.. schon gar nicht wegen meinen Worten. Das täte mir SEHR leid. Denn hier ist ein guter Ort, mit dem korrekten geistigen Material um Dir zu helfen.)

    Ich habe das Gefühl, als würde ich heimlich planen. Tu ich das?

    Nein. Du stehst still und suchst nach Wegen, mit dem Ist-Zustand umzugehen. Also so liest's sich zumindest, was Du schreibst.

    Aber verständlich. Man muss ja irgendwie überleben.(Ist ja nicht gerade ein hoher Anspruch an Deine restliche Lebenszeit, grad mal so zu überleben. Da wäre mehr. Tic-tac...tic-tac..)

    Ich wünsch Dir viel Kraft, gesundes Selbstwertgefühl und ein besonnenes Köpfchen.

    Nachtrag: Guck mal den Faden hier von Kiwi an.....

    Kiwi76
    11. Juni 2021 um 19:29

    So geht Freiheit erkämpfen. Meinen tiefen Respekt an dieser Stelle sei ausgedrückt. Bravo.

    Cayenne... Du sagst "wir müssen weiter daran arbeiten".

    Frage: Wen meinst Du mit "wir"?

    Für mich sieht das eher nach "ICH muss weiter daran arbeiten" aus. D.h. es wird darauf hinaus laufen dass Du Dich selber kaputt machst. Weil ER säuft.

    Das ist kein Leben, Cayenne.... Und Du weisst das.

    Sei unbequem! Ziehe Deine Konsequenzen. Du darfst jetzt mal an DICH DENKEN. (und dementsprechend handeln)

    Ich gehe davon aus dass Dir Dein Psychiater/Psychologe dasselbe sagen wird.

    Einfach soviel (meine Meinung zumindest):

    Wenn Dir vorgeschlagen wird ,deswegen irgendwelche Medikamente einzunehmen, damit Du's aushältst:

    RENN WEG! GANZ SCHNELL!

    Weil das kann's nicht sein. Du würdest nur DEIN Leiden erträglicher machen. Dann leidest Du nur ein wenig weniger, damit ER ungehindert weitersaufen kann, und musst ebenso Substanzen zu Dir nehmen, die sich u.a. auf die Lebenserwartung auswirken.

    .... ist es möglich, einen Moment zu treffen, in welchem er noch nicht getrunken hat? Ein solcher Moment wäre gut, um das mal anzusprechen.

    Mach' Dir erst mal klar, was DU willst. (realistische Ziele)

    Sinne nach Möglichkeiten, wie die Erreichung dieser Ziele vonstatten gehen könnte.

    Diskutier' das mit Deinem Mann.

    Wenn er dabei ist, und das Problem einsieht: klasse, es kann los gehen.

    Wenn er es nicht einsieht: klasse, es kann losgehen.

    Wenn Du es nicht einsiehst: shit, da geht gar nix los.

    Du siehst: Du bist derzeit die einzige, die Dein eigenes Schicksal in die Hände nehmen kann und wird. Ändern willst Du sowieso was.

    Fragt sich nur noch: Wann wirst Du was auf welche Weise ändern?

    Salü Sunnyday

    Willkommen hier im Forum.

    Deine Geschichte liest sich so wie viele hier. Gut, hast Du Dich hier registriert.

    Es hat hier einige Betroffene, und ein Austausch mit ihnen, aber auch mit "uns" abstinenten/trockenen Alkoholikern kann Dir einige Fragen beantworten oder Sichtweisen aufzeigen sowie bestätigen.

    Du hast dies mit Deinem Mann thematisiert. Gut.

    Da er ebenso zu leiden scheint: Habt ihr schon mal das Thema Therapie angesprochen? Also professionelle Hilfe? Wie hat er darauf reagiert?

    Was denkt er, wo er steht?

    Ich frag' das alles, weil ein Alkoholiker ohne Einsicht zu gar nichts zu bewegen ist - alles leider Zeitverschwendung, getränkt in SEHR viel Leiden. (Beiderseits)

    Lieber Gruss

    flo

    Gibt es denn hier im Forum auch Leute, bei denen es auch ohne Trennung geklappt hat?

    Ich hab von einem einzigen Fall gelesen hier, ja. Das gib't tatsächlich. Allerdings war's nicht ein Betroffener, sondern ein Alkoholiker, der das erzählt hat. Er ist immer noch mit seiner Partnerin zusammen, wenn ich das richtig gelesen habe.

    ABER: er war einsichtig. ER hat das geändert, er hat sich seine Sucht eingestanden und DANN NICHT AUFGEGEBEN, sondern dies als (guten) Grund gesehen, sofort damit aufzuhören. Er hat's geschafft. (ich glaub es ist sogar jemand von den LZT's hier... ggf. wird er sich ja melden)

    Was aber wohl nirgendwo zu finden ist: Ein nicht-einsichtiger Alkoholiker, der offenkundig Alkoholiker ist, und der seinen Konsum nachhaltig in eine geordnete Bahn lenken konnte. Das wär auch für mich ein absolutes Novum.

    Darum: Gehe davon aus, dass Du die räumliche Trennung an die bereits geistig vollzogene Trennung anpassen musst. Die Emotionen werden es Dir schlussendlich zeigen dass Du richtig gehandelt haben wirst.

    Hast Du ihm schon gesagt, dass Du nicht so weiter machen möchtest/kannst?

    Also so unmissverständlich, sodass er gewusst hat, dass er jetzt die Beziehung auf's Spiel setzt?

    ja. es ist normal, dass derart kindische Spielchen (auto einschliessen) zu Rate gezogen werden. Das macht er, damit Du Dich so verhältst wie Du es getan hast. Du spielst brav mit. Gehst durch die Hölle - er weiss das - doch sein Alkohol ist ihm wichtiger. Sollte Dir zu denken geben. Das ist keine Liebe..

    A propos normal:

    aber es wäre auch normal, dass da bei der Betroffenen irgendwann genug ist, sie all ihre Ängste überwindet, und ihr Schicksal in positiver Weise für sich in die Hand nimmt und entscheidet.

    Wie geht das, dass er heult, und danach findet, er habe keine Probleme? Das ist ja nicht mal leugnen, das ist einfach nur noch kindisch.

    Lass das nicht mit Dir machen. Reagiere. Zu Deinem Schutz. Den brauchst Du dringender als Du Dir anscheinend bewusst bist.

    JETZT!