Also da gibt es ja Parallelen zwischen Alkoholabhängigkeit und Co-Abhängigkeit. Mir fehlt da die "psychologische Erfahrung", der Weitblick, insofern weiss ich jetzt gar nicht, ob es gut ist, wenn ich das folgende jetzt sag'. Ich sag's aber trotzdem.
Wärst Du Alkoholikerin, würde Deine Geschichte - übersetzt - so aussehen:
Du kommst hier im Forum an, teilst mit, dass Du Alkoholikerin bist. Du beschreibst, schilderst äusserst blumig und "lesenswert", dass Du so nicht mehr weiter willst. Dann werden Dir Ratschläge erteilt, mal besser, mal weniger gut, aber doch aufrichtig, und so ziemlich alle hier drücken dasselbe aus. Du sollst nicht mehr saufen, geh zum Arzt, mach' ne Entgiftung. All das unbequeme, "neue", anstrengende Zeug halt.
Und was tust Du: Du findest "Ja, wenn ich das jetzt aber so und so mach', dann ist mein Zustand doch wieder erträglich.... ich ändere einfach meine Strategie"... aber wirklich ändern tust du das, worauf's ankommt, nicht. Du säufst weiter. Und schreibst dann wieder, wie leid Dir das tut, wie blöde Du bist, wie beschissen die Situation doch ist.
Wärst Du Alkoholikerin, hätte man Dir dies längst mitgeteilt, dass Du wiederkommen sollst, wenn Du Dich dazu entschieden hast, etwas wirklich angehen zu wollen. Da nunmal die Teilnahme am Forum an eine Trockenheit / ernsthaft angestrebte Trockenheit gebunden ist.
Wärst Du Co-Abhängig, würde Deine Situtation so aussehen:
Du kommst hier im Forum an, teilst mit, dass Du einen Alkoholiker als Mann hast. Du beschreibst, schilderst äusserst blumig und "lesenswert", dass Du so nicht mehr weiter willst. Dann werden Dir Ratschläge erteilt, mal besser, mal weniger gut, aber doch aufrichtig, und so ziemlich alle hier drücken dasselbe aus. Du sollst Konsequenzen ziehen. Da Dein Mann weder Einsicht noch dauerhaft Besserung erfährt, gehen diese Konsequenzen halt leider genau dorthin, wo Du Dich nicht hinhaben willst. All das unbequeme, "neue", anstrengende Zeug halt.
Und was tust Du: Du findest "ja, wenn ich das jetzt aber so und so mach', dann ist mein Zustand doch wieder erträglich. Ich ändere einfach meine Strategie"... aber wirklich ändern tust du das, worauf's ankommt, nicht. Du lässt weitersaufen, und lebst Deine Opferrolle weiter. Und schreibst dann wieder, wie leid Dir das tut, wie blöde Du bist, wie beschissen die Situation doch ist.
Wärst Du Co-Abhängig, hätte man Dir dies NICHT mitgeteilt. Man würde Dir nicht sagen, dass Du wiederkommen sollst, wenn Du Dich dazu entschieden hast, etwas wirklich anzugehen. Weil man so mit Co-Abhängigen nun mal nicht umgeht. Nein.... die können bleiben, und im Grunde ihre Jahre in den Boden texten, ohne was zu ändern. ABER ES IST DEINE ZEIT, die Du da verschwendest.
Ich bin eigentlich kein Brechstangen-Typ, und nicht wirklich Fan von harten Worten.
Aber in Deinem Fall mache ich da - wenn auch ungerne - eine Ausnahme. Denn Dein "Fall", Deine Geschichte, die ist dermassen eindeutig für mich, dass es als Lesender beinahe weh tut. Sogar einem Alkoholiker tut das weh.
Darum, ganz kurz: Bist Du Co-Abhängig?
(hier abhauen gilt nicht, gell.. schon gar nicht wegen meinen Worten. Das täte mir SEHR leid. Denn hier ist ein guter Ort, mit dem korrekten geistigen Material um Dir zu helfen.)