Beiträge von Blues

    Zitat von Blue Bouncer

    ...Du hast nicht auf Dich geachtet...

    Andi, da hast Du völlig Recht. Und Du glaubst gar nicht, wie das in mir gearbeitet hat ...
    Passiert ist passiert, aber ich habe daraus (so hoffe ich jedenfalls, und zwar ein für allemal) gelernt, daß ich noch mehr aufpassen muß und Fallen umgehen muß.

    Hallo an Alle,
    ja, Ihr habt schon recht: es war Blödsinn. Aber der Reihe nach:

    Ich halte mich von vielen ehemaligen "Bekannten" fern. Einige sind mir aber wichtig, das sind auch gute Freunde, und zu denen möchte ich den Kontakt nicht abreißen lassen. Einige wissen von meiner Problematik, aber nicht alle. Ich kann aber nicht verlangen, daß die alle nun auf ihr Bier verzichten. Einmal im Jahr, kurz vor Weihnachten, kamen wir zusammen und quatschten uns so über das vergangene Jahr aus. Der Sinn der Veranstaltung ist auch nicht der, möglichst viel Alkohol zu trinken, sondern die Geselligkeit und langjährige Bekanntschaft.

    Ich trinke kein alkoholfreies Bier, sondern fast nur Tee (Früchtetee, Melissentee usw.). Auch Säfte trinke ich nicht, weil ich weiß, daß da was drin sein kann. Aber es war irgendwie wie ein Reflex, nicht nachgedacht, nicht aufgepaßt, war halt Müll. Jedenfalls war es nicht der Versuch, mir selbst zu beweisen, wie "stark" ich bin oder ob ich stark genug bin - nein, ich habe schon begriffen, daß nicht ich steuere, sondern daß ich gesteuert werde von dem Zeug.

    Hallo,
    also eigentlich nichts Besonderes. Ich merke nur, daß es eine ganz schöne Arbeit ist, sich "sauber" zu halten. Neulich habe ich mich mal wieder mit alten Freunden und Bekannten getroffen, und da stellte mir die Bedienung in einem Lokal doch tatsächlich ein richtiges Bier hin. Ich habe einfach zugegriffen, ohne nachzudenken. Gott sei Dank habe ich gleich nach dem ersten Schluck gemerkt, daß es ein richtiges Bier ist; habe sofort gezahlt, bin gegangen und habe mich zu Hause in´s Bett gelegt. Das ist noch einmal gut gegangen, aber ich merke, daß man aufpassen muß wie ein Schießhund. Und die eigenen Reflexe von früher wieder ab-trainieren...

    Hallo, heute muß ich einfach mal etwas schreiben ... Das tut, glaube ich, gerade heute meiner Seele ganz gut. Es ist so ein grauer, dunkler Tag, immer nur Regen - da muß ich ganz schön kämpfen. Habe schon eine ganze Teekanne verputzt, das hilft auch etwas.

    Zitat von niclas

    ...das gericht hat mich jetzt verurteilt 1 jahr lang zu einer psychologin zu gehen, mal sehen ob das was helfen wird...

    Ich kenne den Fall nicht - aber das scheint mir eher ein Hilfeangebot für Dich zu sein. Entscheidend dürfte dann wohl eher sein, ob Du es annehmen willst ....

    Zitat von Peter.Pan

    Hallo Würzel,
    Du bist erst 20 Jahre und es ist gut,dass Du jetzt es tust.
    ...Du bist morgen 14 Tage trocken,wie willst Du weiter an Dir arbeiten?
    Wir lesen uns.
    LG Peter Pan


    Dann hast Du (fast) schon etwas ganz Schwieriges hinter Dir - das Zeuch als solches ist raus aus dem Körper. Nun mußt Du nun nur noch die (körperlichen) Hinterlassenschaften (den Dreck aus den Zellen) weg bekommen...eine Zeitfrage.
    Und danach kommt die »mentale« Arbeit ... das ist das Schwierigste.
    Beste Grüße an Dich und viel Glück...meine besten Wünsche begleiten Dich !
    Gruß

    Zitat von craving

    ... Man muß sich also selbst darum kümmern ...

    Genauso ist es !
    Es muß von Dir ausgehen, von Dir selbst kommen, es muß Dein Wunsch sein - der Wille folgt dem leider nicht immer, aber im Großen und Ganzen ... bist Du Deines Glückes Schmied selber.
    Jedenfalls ist das meine eigene Erfahrung: wenn ich mich nicht selbst zusammenreiße, sondern auf andere warte...
    Kopf hoch, es ist zu schaffen !

    Zitat von Panka


    ...nur morgen Abend werde ich wieder zu Bude gehen und mein Bier kaufen und denken "naja heute noch"...
    Björn


    Du weißt es also schon vorher, wie es morgen laufen wird, obwohl Du ja entscheiden willst, aufzuhören. D.h. Du hast also heute noch gar keine Entscheidung getroffen, k e i n Bier zu trinken?! Da liegt das Problem.

    Hi, Kampmann,
    kommt mir alles sehr bekannt vor:
    - irgendwann merkt man, daß der eigene Umgang mit Alk (egal in welcher Form) von anderen abweicht und -vor allem- nicht mehr selbstbestimmt ist; selbstbestimmt ist nur das Öffnen der ersten Flasche. Jedenfalls ging es mir so.
    - dann sagt man sich: das muß ein Ende haben, und trinkt erst einmal einen Tag lag nichts, und dann vielleicht noch einen, und man merkt, daß man tierisch schwitzt beim Schlafen usw. usw., und der Zittermann...
    - nach einiger Zeit geht´s einem besser, und irgendwann kommt der Punkt: ach, ein Gläschen wird schon nicht schaden, und danach gehst du gleich in´s Bett - Pustekuchen, das Bett wird erst etwas, wenn sich alles dreht...
    - und dann muß man begreifen: ganz oder gar nicht, ein bißchen geht nicht ! Entweder - oder !
    Ich habe mich dann irgendwann gefragt, ob die Flasche Bier für 1,-- € oder die Fl. Wein für 2,99 € es wirklich wert sind, daß ich meine Gesundheit ruiniere, meine Familie ruiniere, meine Geldsituation ruiniere...Nein.
    Bleib dabei.

    Zitat von Jukka

    ...ich denke mal, von medizinischer Sicht war aus Demi's Sicht auch nicht die Rede...

    So hatte ich es eigentlich auch verstanden - hier wurde quasi sinnbildlich gesprochen. Die Schizophrenie als medizinisches Krankheitsbild ist mir bekannt. Deswegen wollte ich auf den anderen Teil meines Postings hinaus. Mit Ferndiagnose hat das eigentlich wenig zu tun. Gruß

    Zitat von esgehtanders

    ...ich weiss nicht, ob das Schizophrenie ist, aber auf jeden Fall wirkt Alkohol als allererstes mal auf das Gehirn, so verhält man sich dann z.B. anders als man eigentlich ist (vom Wesen) oder reagiert untypisch...:idea:

    Schizophrenie im medizinischen Sinne ist es nicht. Vergleiche es besser mit einem Reflex (den man sich übrigens selbst antrainiert hat): da sagt einem das Gehirn (= der Verstand) manchmal auch, daß es blödsinnig ist, sich in bestimmter Weise zu verhalten, und wenn dann die reflexauslösende Situation da ist (z.B. das Supermarktregal oder der Steuerbescheid mit einer unerwarteten Nachforderung), verhält man sich eben doch wieder so, wie der Refelx es einem sagt und nicht so, wie das Gehirn (= der Verstand) sagt.
    Und es ist wahnsinnig schwer, bestimmte Refelxe wieder loszuwerden - vor allem, wenn man sie sich selbst antrainiert hat.

    Zitat von Ex-Korkenplopper


    ... Schließlich treffe ICH meine Entscheidungen für MICH. Und wenn ICH sage, dass ICH nichts trinken möchte, dann ist das [m]eine Entscheidung...
    Ex-Korkenplopper

    Wohl wahr, so soll es sein. Daran arbeitest Du, daran arbeite ich, daran arbeiten viele andere ... jedenfalls wollen wir alle nicht, daß eine chemische Substanz die Entscheidungen für uns trifft, indem sie uns zu bestimmtem Verhalten drängt/zwingt´, nämlich uns permanent sagt: Sorg´ dafür, daß mehr von dieser meiner Substanz in den »Tank« kommt.
    Es ist einfach ok, wenn man seine Entscheidungen für sich trifft und auch -frei- treffen kann. Allerdings: wir müssen dafür arbeiten (so, wie übrigens auch die Montagsdemonstranten in Leipzig seinerzeit dafür gearbeitet haben, sich frei äußern zu können/dürfen, es gibt viele weitere Beispiele..).
    Arbeite weiter daran - Du bist auf gutem Weg. Ich arbeite auch täglich daran, schon gleich nach dem Aufstehen ... aber es geht mir gut bei dieser Arbeit !

    "...Ich wünsche mir so sehr ein normales Leben ohne Alkohol! Und ohne ständig dagegen ankämpfen zu müssen..."

    Hallo,
    es genügt nicht zu wünschen, man muß auch tun (das ist nicht von mir, sondern von Goethe, aber es ist wahr !). Also tue etwas, und zwar dagegen.
    Leider gehört es zum Krankheitsbild, daß Du den Rest deines Lebens dgegen ankämpfen mußt, und zwar in dem Sinne, daß Du Dich ständig damit auseinandersetzen mußt und ständig den Versuchungen widerstehen mußt. Ist so.
    Aber dafür hast Du doch ein schönes Ziel, für das es sich lohnt: Du willst noch viel mit Deiner Frau unternehmen. Die Chance ist da, und Du kannst sie greifen und Wahrheit werden lassen. Aber tue etwas, und das erste ist: gehe zu Deinem Arzt !

    Zitat von Lilly12

    ...vorher klar sein, das dann nix gesoffen wird. Das wird ja wohl auch mal gehen, und wenn Deine Freunde darauf nicht verzichten können, so lange Du da bist, dann sind es keine echten Freunde...


    In der Situation würde ich mich nicht schon gleich wieder in alte Umgebungen/Rituale begeben, die Versuchung ist einfach zu groß. Vielleicht können es diesmal auch längere Telefonate tun?
    Zum Freundschaftstest: vielleicht wissen die Freunde gar nicht, um was es geht, wo die Gefahren liegen, wie man sich richtig verhält, wie man hilft? Vielleicht brauchen sie auch erst einmal einige Zeit, um sich mit der Situation auseinanderzusetzen?

    Zitat von ren_he

    Eine Frage noch. Der arzt ist homäopath. ist das wurscht oder lieber doch zu nem "normalen" Arzt?
    danke


    Natürlich kannst Du den Arzt wählen, den Du möchtest - und da Du jetzt da einen schnellen Termin hast, ist das ganz aktuell wohl die beste Lösung. Im Grundsatz würde ich aber zu einem »richtigen« Arzt gehen; es gibt Krankheiten (Alkoholismus ist eine -tödliche- Krankheit, die man auch nicht heilen kann, sondern nur zum Stillstand bringen kann), bei denen einfach »richtige« Medikamente angesagt sind. Und bei einem Entzug kann es genau darauf ankommen.
    Gruß, und halt durch !

    Zitat von ren_he

    ...Nun ist es so das mir gerade eiskalt wird und ich zu zittern anfange. Kann es sein das das schon entzugserscheinungen sind...? Kennt das jemand? :?


    Ich gehe davon aus, daß es nicht das erste Mal in Deinem Leben ist, daß Du Mengen an Alkohol zu Dir nimmst? Dann kann es nicht nur so sein, sondern dann ist es so. Du solltest ma schnell zu Deinem Arzt gehen...warte damit nicht. Ach ja...das kenne ich !
    Gruß Blues

    Zitat von Monika1

    ...Aber als Antialkoholiker kannst Du das ganz noch weniger verstehen...


    Wenn ich das richtig sehe, kennt Karsten beide Seiten...ich glaube eher, daß er das Ganze viel besser als Du selbst versteht. Du machst Dir etwas vor: Fakten sind das eine, und Wunschdenken (z.B. entschuldigende Erklärungen) sind das andere. Und in dem geschilderten Fall sind die Fakten eindeutig.
    Gruß, Blues

    Zitat von H-arry

    Hallo Leute

    ... Habe auch eine Flasche Wein entdeckt und habe sie Stehen gelassen.
    Bis bald Harry


    Gut, Harry. Jetzt mußt Du nur noch eines machen: die Flasche wegschmeißen. Einfach so: weg !
    Gruß, Blues

    Zitat von jockel

    ... Die Situation mit dem Ergebnis war also schon sehr peinlich...
    Gruß, Jockel


    Was ist daran peinlich, daß Du -wie wohl die Allermeisten hier und ich auch selbst- krank sind? Wenn Du eine Herzschwäche hättest oder kaputte Hüftgelenke - wäre Dir das denn peinlich? Wir gehören nun einmal zu der Gruppe von Menschen, die mit Alk nicht mehr umgehen können. Warum das so ist, ist die eine Frage; aber wir sind auf dem besten Weg, dagegen etwas zu tun - und wir wissen auch, daß das heißt: NULL ALK !
    Mach weiter so, ohne Alk.
    Gruß, Blues