Beiträge von traumgeplatzt79

    ich habe es auch erst verstanden, als ich vor dem Scherbenhaufen stand...

    Wie bitter das ist, es schwarz auf weiß aus der "anderen Sicht" zu lesen. Als Co. versteht man das viel zu spät. Was hätte man sich an Kraft, Tränen und Illusionen sparen können. Aber immer denkt man: "ICH schaffe es, ihm die Augen zu öffnen, ihn zu retten." Und irgendwann liegt man förmlich am Boden wie ein Häufchen Elend und schämt sich.

    Da sitze ich nun. Heute kann ich sagen, dass es langsam besser wird. Nach vielen Tränen, Verzweiflung, drohender Selbstaufgabe und Trauer um das Geschehene. Ich habe das Gefühl, endlich ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen.

    Ich habe mir Zeit für mich eingeräumt, eigene Wünsche geäußert und mich um meine körperliche und seelische Genesung gekümmert. Das möchte ich jeder/jedem Co. unbedingt ans Herz legen. Es lohnt sich zu kämpfen! Und holt euch Hilfe.

    Ich kann mich nun auch den Leuten "stellen", die Scham ist auszuhalten und hoffe, bald gänzlich verschwunden.

    Danke, dass ihr mir zuhört 🤝🏻

    Liebe Anneliese,

    diese Tage/Momente kenne ich auch zu gut. Schwer auszuhalten, aber wenn man es zulässt und sich selbst trösten kann, wird es besser. Nimm es an. Meine Psychologin sagte gestern zu mir: Sie haben eine Entscheidung getroffen und dabei etwas verloren. Das darf betrauert werden.

    Und ich finde, man hat etwas verloren, ja. Und das Herz weint. Aber man gewinnt auch so viel dadurch. Mir hat es geholfen, eine Liste zu schreiben. Was man dadurch "gewinnt" - für sich.

    Du schaffst das!

    Wir hören Dir zu.

    Lieber Yankee,

    ich wollte Dir mit meiner Aussage gar nicht zu nahe treten. Ich habe nur meine eigene Erfahrung geteilt. Es ist wie mit vielen Dingen, auch hier, so. Es gibt solche und solche.

    Vielleicht fühlt man sich auch einfach "nur" nicht geliebt. Wie auch immer es tatsächlich ist, es ist ein schreckliches Gefühl.

    Das ewige Selbstmitleid, permanentes Meckern über alles und jeden und niemals die eigenen Fehler sehen oder gar mal was ändern.

    Das kommt mir soooo bekannt vor. Und die Frage, ob ein Alkoholiker lieben kann, sehe ich mittlerweile auch kritisch. Solange er umsorgt wird und man keine Kritik am Konsum äußert oder den Verhaltensweisen, die damit zusammenhängen (Rückzug, kein Familienleben usw.), wirkt es jedenfalls so. Aber bei Kritik ist man das Feinbild, wird abgewertet, beschimpft, bedroht etc. So ist meine Erfahrung. Das ist sehr bitter und nur schwer zu ertragen. Das hat niemand verdient. Sucht hin oder her.

    Könnten das Entzugserscheinungen sein? Bzw. kannst Du zu 100 % sicher sein, dass er tatsächlich nicht getrunken hatte? Alkoholiker sind Meister im Lügen, Verschleiern und Tatsachen verdrehen.

    Die andere Frage ist doch: ist die Körperlichkeit nicht immer unangebracht/ ein No-go?? In einer jeden Beziehung. Ob Alkoholiker oder nicht?

    Liebe Eldamalu,

    was ich damit sagen wollte:

    Du hast keine falsche Wahrnehmung.

    Ja, der Alkohol verändert die Persönlichkeit und somit die Verhaltensweisen, die wir rational denkenden, nüchternen Angehörigen null nachvollziehen können.

    Auch wenn es "nur" Bier ist, genügt es, diesen Zustand hervorzurufen. Und dass man es ihm "nicht anmerkt" ist eine Tatsache, dass über einen längeren Zeitraum regelmäßig große Mengen Alkohol getrunken wird. Das war bei meinem Ex"Mann" auch so.

    Schafft alles, Arbeit, Haus und Hof in Schuss halten, kein Torkeln, kein Lallen.

    ...könnte genau aus meiner Feder sein. Ich habe nun den Blick DANACH. Nach der Trennung (3 Monate her). Und ich muss mir eingestehen, dass ich alles geben habe. Und es hat NICHTS verändert oder genützt. Der Alkohol steht im Vordergrund - immer noch. Sein bester Saufkumpel ist nun in "unser" Zuhause mit eingezogen. Einfach so ausgetauscht. Er schart ohne Ende Leute um sich. Definiert sich weiter über Anerkennung seiner Hilfsbereitschaft und Arbeitswut. Mein Herz schmerzt trotz allem sehr über den Verlust, genau wie das unseres kleinen Sohnes, der seinen Papa liebt und vermisst.

    “Ich glaube daran, dass das schönste Geschenk, das ich von jemandem empfangen kann, ist gesehen, gehört, verstanden und berührt zu werden.Das größte Geschenk, das ich geben kann, ist den anderen zu sehen, zu hören, zu verstehen und zu berühren.”

    Wunderschön. Und genau das beschreibt die Wünsche von uns Co's und macht noch mehr bewusst, dass es von der anderen Seite nicht so ist/sein kann.

    Ich bin so froh, dieses Forum gefunden zu haben. Auch wenn ich den "Absprung" geschafft habe, sind meine Wunden noch frisch.

    Ich sehe in SEINE Augen und sehe, wie gefangen er ist. Das ist schlimm und schwer auszuhalten. (Es besteht Kontakt, weil gemeinsames Kind). Mit dem räumlichen Abstand bekomme ich nichts mehr ab, es gibt kein Drama oder Streit. Ich erlebe ihn "normal", da man es ihm nicht anmerkt aufgrund des langjährigen Konsums und direkt nach der Arbeit hat er auch keine "Fahne", ob er trotzdem dort über den Tag trinkt, weiß ich nicht. Er ist ein funktioneller Alkoholiker. Und zack sind die Unsicherheiten der eigenen Wahrnehmung von vor der Trennung wieder präsent. Bekloppt.

    Liebe Pamela,

    und immer wieder bin ich erschüttert, wie sehr sich die Abläufe, Handlungsweisen und Emotionen ähneln. Und auch die eigene Schockstarre, das Nicht-wahrhaben-Wollen und die Hilflosigkeit. Es wird der Zeitpunkt kommen, an dem Du endgültig merkst, dass es keinen tieferen Tiefpunkt mehr geben kann - Deinen eigenen. Und dann kannst Du handeln.

    Danke, liebe Saphira. Ich bin sehr berührt von deinen Worten. Es war auch bei mir zuletzt nicht mehr zu ertragen. Wie abgelehnt, unerwünscht und endlos taub und traurig ich mich gefühlt habe... das möchte ich nie wieder so erleben. Ich habe meinen Mann verlassen, doch eigtl. hat er mich verlassen - für den Alkohol. Meine Psychologin hat sogar das Wort "verraten" verwendet. Sucht hin oder her. So fühle ich mich - genau SO: verraten und verlassen.

    Ich hoffe wirklich, es geht demnächst mehr Schritte nach vorn, als zurück. Danke für deine lieben Worte.

    Wow, liebe Anni. So hab ich es noch gar nicht gesehen. Rückblickend muss ich auf deine erste Frage wohl leider mit "nein" antworten. Damals war mir das überhaupt nicht klar bzw. bewusst, WEIL man es eben nicht gemerkt hat. Damals haben seine Ausstrahlung, Intelligenz und viele gute Eigenschaften alles eingenommen. Er hat mich förmlich auf Händen getragen, umsorgt und mit "Liebe" überschüttet, dass es schon manchmal zu viel des Guten war. Es kam erst nach und nach ans Tageslicht. Wenn ich heute Fotos anschaue, erschrecke ich manchmal, weil man es sogar gesehen hat. Ich damals nicht.

    Ich muss endlich klar werden. Meinen/unseren Traum begraben. Danke für deine ehrlichen Worte. 1000 Dank dafür!!

    Wann hört es bloß auf. Das Kopfkino. Das Hinterfragen, ob es wirklich alles so richtig so war - obwohl man die Antwort genau kennt. 3 Monate bin ich nun getrennt, lebe mit unserem kleinen Sohn allein. Mein Ex"Mann" macht einfach weiter. Ohne uns. Nicht einmal kam ein Bedauern über die Situation über seine Lippen. Und obwohl ich froh über das ruhigere Leben bin und rational genau weiß, dass es der einzig richtige Weg war, tut es mir so leid. Das wir nicht zusammen sein können. Einfach eine glückliche Familie sein. Ich fürchte, ich bin in einer Art Trauerprozess und bin noch nicht soweit, einen Abschluss zu finden emotional. Ihr seid diejenigen, bei denen ich Verständnis erhoffe. Es ist so schade um den Mann, der der Richtige gewesen wäre - ohne den Alkohol. Der selbst gefangen zu sein scheint und sich selbst nicht "befreien" kann. Ich hoffe, das ist nicht zu sehr gejammert.

    Obwohl da noch ganz viel Liebe war und ist, musste ich mir eingestehen, dass ich ihn nicht gesund lieben kann … aber mich diese Liebe kaputt machen wird.

    Lanananana

    Das geht mir gerade so unter die Haut, was Du schreibst. Mir stehen die Tränen in den Augen. Genau auf den Punkt gebracht.

    Lanananana das ist so schwer wenn man immer noch ein Geschäft zusammen führt und den gleichen Freundeskreis hat 🙈 ich gehe ja schon nirgendwo mehr mit.,….oder mache nur noch vieles mit den Frauen…..😞

    Ich habe in den letzten 4 Jahren soviel geändert……..was auch mich total verändert hat…….ich hab mich aus vielem zurück gezogen…….und mich von ganz vielen Freunden getrennt……aus Scham und weil ich keine Lust mehr auf lügen und Ausreden hatte…….obwohl es immer schön war aber viele waren schon genervt von mir und meinem ständigen Problem mit meinem Mann……deshalb hört man auf zu sprechen…..und wer fragt bekommt gesagt alles gut……..ich bin es so satt und leid……du hast keinen der dich versteht oder dir das glaubt was hier zuhause stattfindet 🙈 ich glaube das total irre Verhalten manchmal selber nicht morgens werde ich noch aggressiv angebrüllt und abends soll ich super gut drauf und glücklich mit ihm über ein Fest laufen und Spaß haben…….wie irre ist das….???? Ich verstehe es nicht was er denkt und diese 3-5 verschiedene Gesichter 😩😩😩

    Das kenne ich auch 😟. Einfach nur furchtbar. Und das ist die immer wiederkehrende Spirale und hört nie auf. Ich bin seit 3 Monaten getrennt und all das, was ich hier lese ist genau dergleiche Ablauf. Ich kann Dir nur sagen, es wird nicht besser, eher schlimmer.

    Liebe Nila,

    Deine Worte berühren mich so sehr. Ich lese und empfinde mich da selbst wieder. Irgendwann hält man diesen Zustand nicht mehr aus. Die Seele schreit und irgendwann zieht der Körper die Notbremse. Lass es nicht soweit kommen. Sorg' für Dich. Warum sollte man auf Dauer das eigene Glück und die eigene Gesundheit für jemand anderen aufs Spiel setzen, der sich nicht helfen lassen will...

    Fühl Dich dolle gedrückt 🍀