Hi Achelias,
Auf eine andere Art vernebelt. Wenn man sich mal die Strukturen einer toxischen Beziehung (egal ob Paar, Eltern, Freundschaft, Arbeitswelt) anschaut und sich damit auseinander setzt, hat es immer etwas mit emotionaler Abhängigkeit zu tun. Und der Start in so einer Beziehung ist fast immer der Gleiche! Zu Beginn Love Bombing. Du wirst quasi überrannt, alles geht so schnell, du kannst gar nicht glauben, dass dir so eine Liebe begegnet bzw es diese wirklich gibt. Da beginnt schon die Verneblung. Die auch physisch nachweisbar bzgl der Hormonausschüttung ist. Das ist bei allen Verliebten. Es ist wird schnell ganz intensiv, „die Liebe des Lebens“…
Eine Beziehung mit einem aktiven Suchtkranken ist immer toxisch! Immer! Somit lässt auch die emotionale Abhängigkeit als Co-Abhängigkeit bezeichnen.
Und ja, im Grunde ist es so wie du es schreibst. Eine selbstzerstörerische Symbiose trifft es ziemlich auf den Punkt.
Ein Angehöriger will die wirkliche Wahrheit nicht annehmen, kann schwer von der Hoffnung und der Illusion ablassen. Rechtfertigt und entschuldigt alles, ohne überhaupt eine Entschuldigung erhalten zu haben und übergeht sein eigenes Ich.
Ob jeder nachnehmen solchen Beziehung in Therapie muss..ich weiß es nicht. Aber ich denke es ist wichtig sich selbst aus dem Leid zu befreien und der erste Schritt ist, es anzunehmen und sich selbst zu vergeben all das mitgemacht und über sich ergehen lassen zu haben.
Stellt sich ein nasser Alkoholiker wirklich hin und sagt deutlich „ich will so leben, entweder du gehst mit oder nicht?“ selten oder? Entweder fehlt die Einsicht ein akutes Problem zu haben oder (und das macht es meiner Meinung nach noch schwieriger) will eigentlich aus der Sucht, will nicht das die Beziehung kaputt geht, macht jedoch so weiter wie bisher. Dann gibt es zwischendrin Phasen wo alles gut erscheint, bis zum nächsten Rückfall etc.
Als meiner im Entzug war, wusste ich jedoch schon, es ist eine Frage der Zeit…und ich hatte Recht.
Es ist schon perfide, was da alles erfunden wird oder vor den Zaun gebrochen wird, damit man allein ist und wieder saufen kann.
Bis man das auch durchblickt…im Grunde bist du nur noch verwirrt, traust dir selber nicht mehr. Wirst immer vernebelter.
Das einzig wichtige ist, wie auch hier immer jedem geraten wird, Distanz und auf sich schauen. Und zwar ganz genau. Der Angehörige schaut stets nur auf den Betroffenen und tanzt nur um Ihn herum, nur niemals mit ihm.