Beiträge von Stern

    Weiterhin hatte ich mich sehr darauf versteift, DEN Grund für mein ehemaliges Trinken herauszufinden, was mir NICHT gelungen ist. Es würde mich zwar nach wie vor interessieren, ich bin jetzt aber nicht mehr ausschließlich davon überzeugt, dass den Grund für mein Trinken zu Finden ein Garant für lebenslange Nüchternheit ist/wird. Das hat mir den Druck genommen, verbissen weiter zu suchen und meinen Blick geweitet.

    Ich hatte auch anfangs ‚Ursachenforschung‘ betrieben, warum ich saufen musste. (Entschuldige das häßliche Wort, aber es war nun mal saufen ….trinken muss der Mensch ja und diese unterschiedlichen Wörter benutze ich genau dafür, wofür sie stehen.)

    Als ich mit dem Saufen angefangen habe, wollte ich ganz gezielt die Wirkung haben, ich wollte den Rausch.
    Schnell wurde ich süchtig und konnte nicht mehr aufhören zu saufen, obwohl ich die Wirkung schon lange nicht mehr wollte.
    Da war DER Grund fürs Saufen nur noch die Alkoholsucht. Nichts anderes. Ursachenforschung‘ beendet.

    Ich bin ein Mensch, der nicht gerne im Mittelpunkt steht und ein Mensch, der große Schwierigkeiten hat, eigene Schwächen zuzugeben, weil ich das intuitiv mit Totalausfall (keiner mag mich mehr) verbinde. Deshalb habe ich mich wohl "einfach" nicht "getraut" rückfällig zu werden - klingt absurd, aber wird so gewesen sein!

    Hast du das Gefühl, dass deine Alkoholsucht eine Schwäche von dir ist?

    Ich habe das für mich lange gedacht…. dass ich zu schwach bin, um mit dem Alkohol aufzuhören. Denn ich wollte es ja so sehr, habe es aber trotzdem nicht geschafft.

    Ich bin aber nicht schwach. Ich bin krank. Kranksein ist keine Schwäche.

    Dass mit dem ‚nicht mehr dürfen‘ und ‚nicht mehr wollen‘ finde ich nicht so richtig schön gedacht.
    Denn im Prinzip darfst du alles. Es verbietet ja niemand was.

    Ich will leben. Ich will nie wieder in dieser Suchtspirale gefangen sein. Diese Fahrt endet tödlich, und das ganz ganz grausam.
    Und deshalb ist es mir egal was ich darf oder möchte ….ich kann keinen Alkohol mehr trinken, nie wieder…..nicht ausnahmsweise, nicht ein winziges Glas …. nicht im Sößchen, nicht über dem Eis…. Niemals nicht und überhaupt gar nie.

    Ich weiß nicht, ob dir meine Gedanken helfen können, deine Sucht mal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, ich lasse sie dir trotzdem mal hier.

    Stern ist übrigens weiblich.

    Jetzt habe ich das nächste Problem.=O

    Ich kann im IPhone nicht mehr schreiben.
    Das heißt, ich kann schreiben ….man sieht bloß nix. Der Cursor bewegt sich so, als würde er nach jedem Buchstaben weiterrutschen, aber es ist kein Wort zu sehen. :/

    Dat macht mich fertisch, wenn da nix geht.
    Da kann ja nur irgendeine häßliche Einstellung Schuld sein, denn am IPad gehts ja.
    Ich habe nix verändert …isch schwööööör‘. 😇

    Hallo LaPassion,

    Herzlich Willkommen hier und schön, dass du nun schon (wieder) 3 Wochen nüchtern bist.

    Ich war 1,5 Jahre trocken (bis 2022), während dieser Zeit in einer ambulanten Reha, danach direkt wieder rückfällig jedoch mit reduziertem Trinkverhalten

    Kannst du erklären, warum du direkt wieder rückfällig geworden bist?

    Und was bedeutet ‚reduziertes Trinkverhalten‘?
    Hast du in deiner ambulanten Reha nicht mitbekommen, dass es für Alkoholiker gar keinen Alkohol mehr geben kann?

    Das ist jetzt auch überhaupt nicht als Vorwurf zu verstehen.
    Vielmehr möchte ich gern verstehen, was da in dir vorgegangen ist, als du direkt wieder ‚mit reduziertem Trinkverhalten‘ im Prinzip da weiter gemacht hast, wo du mit Beginn der Reha aufhört hast. 🤔

    War dir nicht bewusst, dass du direkt wieder in der Suchtspirale nach unten rutschst oder war es dir egal?

    Ich möchte noch Danke sage …. für deine Ehrlichkeit wegen des Rückfalls.
    Mir helfen solche ‚Geständnisse‘ immer sehr, noch mal genauer bei mir zu gucken.

    Dies kann durch Ad- oder Script-Blocking-Plugins verursacht werden, aber auch durch den Browser selbst, wenn es ihm nicht erlaubt ist, Cookies zu akzeptieren."

    Is klar 🤪

    Erwähnte ich schon mal, dass alle technischen Dinge bei mir funktionieren müssen ….sonst fliegen die raus.

    Man könnte auch sagen: Ich bin ein technischer Tiefflieger und habe viel Ahnung von gar nix.

    An meinem IPhone funktioniert die Anmeldung im Forum nicht mehr. 😢

    Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich da nix verstellt habe.
    Vorsichtshalber sage ich aber mal: Ich habe aber nix gemacht. :roll:

    Es kommt da eine Fehlermeldung:

    Die Gültigkeit der Anfrage konnte aufgrund eines fehlerhaften XSRF-Tokens nicht verifiziert werden.
    Bitte senden Sie das Formular erneut an.

    Wat auch immer ein fehlerhaften XSRF-Tokens ist.
    Erneut senden - gleiche Fehlermeldung (mit Benutzername und auch mit E-Mail-Adresse geht nix)

    Selbst, wenn ich jetzt mein Kennwort vergessen hätte und das mitteilen möchte, kommt diese Fehlermeldung.

    Dabei habe ich Frage, die man da beantworten muss, um sich als Mensch erkennbar zu geben, völlig korrekt mit 2 beantwortet. (Die Frage war: 1+1 🤪)


    Vermutlich gehört mein Problem gar nicht zum hier behandelten Problem, aber vielleicht weiß ja jemand, wie ich auch wieder ganz ‚handlich’ hier sein kann.

    Hallo Leonie,

    schön, dass du einen tollen Abend hattest.
    Natürlich gab es da Alkohol. Es gibt überall Alkohol. In jedem Laden, auf jeder Veranstaltung, in jedem Eiscafé….überall (außer in meinem Zuhause)
    Die Welt um mich herum wird ja nicht trockener, nur, weil ich nix mehr trinke. 🤔

    Wichtig finde ich für mich, dass ich mir genau das bewusst gemacht habe.

    Ich muss da gar nicht hinschauen, Alkohol ist oft so präsent, dass es mir direkt ins Auge springt. Ich bemerke ihn, ohne ihn bemerkten zu wollen. Aber ich bemerke auch das Eisbein am Nachbartisch, und das will ich auch lieber nicht bemerken. 🧐 Und wenn das Schnitzel nebenan größer ist als meins, bemerke ich das auch. 🤪

    Deshalb bemesse ich dem Bemerken eines Sektglases gar nicht mehr so viel Bedeutung bei. Es ist da …aber nicht für mich.
    Mein Nüchternsein ist in meinem Kopf….nicht immer unbedingt in meinem ‚Drumherum‘.
    Ich begebe nicht zu Saufveranstaltungen, ich treibe mich nicht in Kneipen rum und ich serviere in meiner Wohnung keinen Alkohol. Das kann ich beeinflussen, was andere tun, das tun sie.

    Hier wird immer wieder davor gewarnt, dass niemand sein Suchgedächtnis einschätzen kann. Ich kann es jedenfalls nicht. Es hat sich auch bei mir bisher nicht gemeldet. Das heißt ja aber natürlich nicht, dass es mich nicht morgen dermaßen überfällt, dass mich das überfordern könnte.
    Deshalb horche ich auch immer sehr bewusst in mich rein. Passiert da was? Bewegt sich da was? Will da irgendwas irgend etwas?
    Mein Schutz, wenn es denn einen Schutz gibt, ist mein alkoholfreies Zuhause, denn da gehe ich ja immer wieder hin.

    Ich habe mir ganz fest in meinen Kopf gemeißelt, dass es für mich keinen Alkohol mehr geben kann …weil er mich umbringen würde. Ich weiß, dass ich es nicht noch mal schaffen würde, aus der Suchtspirale auszusteigen.
    Eine Sicherheit gibt es natürlich nicht.
    Eine Sicherheit gibt es für gar nix (vom Sterben irgendwann mal abgesehen).

    Und deshalb passe ich gut auf, dass es mir gut geht, dass ich Menschen um mich habe, die ich mag und dass es mir nicht an den Dingen fehlt, die mir wichtig sind.

    Dass du zum Arzt gehen willst, finde ich gut und richtig. Super Entscheidung 👍🏻


    Ich wollte auch erst nicht zum Arzt, war danach aber so erleichtert. Auch, weil ich nun wusste, dass ich keine körperlichen Schäden durch das Saufen erlitten hatte.

    Mein größtes Handikap einen Arzt aufzusuchen war, dass ich mich unwahrscheinlich für meinen Alkohol Missbrauch geschämt habe und dass ich mir einen neuen Hausarzt suchen muss.

    Alkohol-Missbrauch ist das Wort, was mir ins Auge gesprungen ist.

    Wenn ich mich mit meinem Alkoholkonsum auseinandersetze, kann ich nicht von Missbrauch reden.
    Gerade in der Anfangszeit hier brauchte ich es für mich, dass meine Krankheit mit Namen benannt wird. Missbrauch hatte ich nur ganz kurz betrieben, ganz schnell war es Sucht. Alkoholsucht … Alkoholabhängig.

    Zu akzeptieren, dass ich nun mal Alkoholiker geworden bin, gibt mir sowas wie Frieden in mir drin. Ich bin krank.
    Den Missbrauch habe ich ja ganz gewollt betrieben, ich wollte den Rausch. Als ich dann durch diesen Alkoholmissbrauch süchtig geworden bin, konnte ich da nix mehr steuern. Ich musste den Rausch haben, obwohl ich das nicht mehr wollte.

    Heute denke ich: Ich bin krank geworden. Ich bin Diabetiker und ich bin Alkoholiker.
    Ich will das jetzt nicht vergleichen, aber das eine kommt vom anderen und beides zieht viele andere Krankheiten nach sich und beides endet tödlich, wenn ich nix dagegen tue.

    Aussprechen in der ‚Öffentlichkeit‘ tue ich das (ganz bewusst) so nicht, aber beim Arzt kann ich das schon ganz gut so sagen. Hilft ja auch, eventuelle Diagnosen zu ermöglichen oder bei der Medikamentenauswahl, auch bei der Dosierung bei Narkosemitteln.

    Ich finde es ganz toll, dass du nun zum Arzt gehst. Trau dich, dort nicht von Alkohol-Missbrauch zu sprechen.

    Super 👍🏻

    Ich habe inzwischen gelernt, meinem Gefühl zu vertrauen.
    Natürlich geht das auch mal weniger gut, aber dann habe ich ja immer die Freiheit, mich doch noch anders zu entscheiden.

    Mir ging es zwar erst ziemlich mies und habe mir vorgenommenen nur solang zu bleiben wie es geht und ansonsten nach Hause zu fahren.

    Ja, so habe ich das auch schon oft gemacht….und ich gehe dann auch wieder nach Hause, wenn es doch nicht geht.
    Heute bin ich nüchtern und da ist Kranksein eben nix ‚vorgeschobenes‘ mehr.
    Ich kann ohne Angst zu haben, dass ich ne Fahne haben, sagen: Mir geht es heute nicht gut. Ich gehe heim.

    Ich wünsche dir noch einen schönen Abend.

    Da kann ich nur allein durch. Es tut mir nur gut zu wissen, dass ich nicht alleine zu Hause bin und das jemand mit den Hunden raus geht bzw. mit mir zusammen geht, weil ich es mir gerade nicht alleine zu traue.

    Das ist auch gut so, dass du dir Hilfe holst.
    Was ich sagen wollte, war auch eher, dass deine Tochter und ihr Freund dir eine Hilfe sein können, sie aber nicht für dich verantwortlich sind.
    Klar können sie dir Gesellschaft leisten, dich ablenken, vielleicht auch zuhören, mit den Hunden raus gehen, für euch kochen ….. , aber bitte nimm sie nicht in die Verantwortung für dich.

    Du hast schon mal 20 Jahre nüchtern gelebt. Das finde ich so klasse. Ich selbst bin ja noch meilenweit entfernt.
    Schau einfach morgen früh, was dein Gefühl dir sagt.

    Hallo Skylar,

    auch von mir ein Herzliches Willkommen hier im Forum.

    Respekt, dass du nach deinem Rückfall direkt wieder zurück auf Anfang gegangen bist.
    Du weißt ja im Prinzip, wie ein nüchternes Leben geht…. 20 Jahre sind verdammt lang. Dazu auch nochmal: Respekt.

    Es ist gut, dass du nicht alleine bist. Allerdings finde ich, dass du ‚da‘ trotzdem alleine durch musst. Es ist ja deine Verantwortung für dein nüchternes Leben. Ablenkung ist gut. Mit der Familie, hier …oder auch bei der Arbeit.

    Vielleicht reichen 3 Wochen auch nicht ganz aus, um dich fit zu fühlen. Ist ja schließlich kein Schnupfen, warum du jetzt 3 Wochen arbeitsunfähig geschrieben wurdest.
    Bevor ich mich aus einem falschen Pflichtbewusstsein heraus zu früh wieder dem Alltag stelle würde, würde ich doch sehr genau in mich rein horchen. Heute ist heute und morgen früh kannst du entscheiden, was geht …oder was eben nicht geht.
    Ein neues nüchternes Leben mit Überforderung zu beginnen, finde ich nicht den richtigen Weg.

    Morgen früh sieht die Welt auch schon wieder ganz anders aus.
    Ich wünsche dir die richtige Entscheidung für dich. Denn nur um dich geht es morgen.

    Ich schrieb es schon bei Aurora: Alles hat seine Zeit.

    Aurora war die erste, die mich hier begrüßt hat. Ihr Tagebuch war es, welches ich als erstes komplett durchgelesen habe. Obwohl sie bei den Angehörigen geschrieben hat … vielleicht auch gerade deshalb.
    Bei Lesen ihres Buches kam ich mir so winzig vor mit meinen ‚Sorgen‘, so schäbig, weil ich Alkoholiker bin. Aber auch eine tiefe Dankbarkeit habe ich gespürt….weil ich nur mich so unglücklich gemacht habe….weil niemand unter meiner Sucht so leiden musste.
    Sie hat mich gelehrt, dass es nie zu spät ist, etwas zu verändern und dass das Leben nach einer Veränderung so viel schöner sein kann.

    Dante, selbst so oft von Sorgen heimgesucht, hat mir gezeigt, dass es sich lohnt, immer weiter zu machen ….selbst, wenn gerade hat kein Licht zu sehen ist. Es wird immer wieder hell.
    Mit so wenigen Worten sagt er so viel.

    Ihr seid zwei so tolle Menschen. Immer für andere da. Immer ein tröstendes, ein aufmunterndes, ein wärmendes Wort für die anderen.
    Ihr habe euren Job hier super gemacht.

    Stark, zuverlässig, mit einem großen Herzen und immer den Blick nach vorn gerichtet….ich wünsche euch, dass ihr euch genau das bewahrt. Und ich wünsche euch, dass ihr eure ‚egoistische Seite‘ genauso liebt.

    Ich finde es so klasse, wie ihr euch um eure Enkelin kümmert. Dass das natürlich auch eine super Herausforderung darstellt, ist ja ganz klar. Aber ihr seid so unglaublich mutig, euch dem zu stellen.
    Ihr seid großartig.

    Ich wünsche euch ganz viel Freude bei allem, was ihr macht.
    Und mir wünsche ich, dass ihr weiter hier schreiben werdet und ich noch viel von euch lernen darf.
    Passt gut auf euch auf.

    Danke, dass ihr hier seid. 💐

    Ich meide Stress.
    Das gelingt mir ganz gut, weil ich mir bewusst mache, dass es nicht besser wird, wenn ich nicht ruhig bleibe.

    Viel Arbeit wird nicht weniger, wenn ich Zeit damit verschwende, mir immer wieder vor Augen zu führen, wieviel da jetzt zu tun ist.
    Anfangen und eins nach dem anderen abarbeiten….funktioniert immer besser.

    ‚Diverse Schwierigkeiten‘ nenne ich beim Namen.
    Damit verlieren sie fast immer an Schwere…weil ich dann meist direkt die Lösung sehe. Und auch da: Eins nach dem anderen.

    Nimm dir Zeit für dich.
    Nichts ist so wichtig wie du und dein nüchternes Leben.

    Ich hab richtig Panik bekommen, ich konnte nicht mehr klar denken und war kurz davor, ins Auto zu steigen und in den Supermarkt zu fahren.

    Auf die Idee, hier zu schreiben, bist du nicht gekommen? 🤔

    Achtsamkeit! Körperliche und vor allem geistige Gesundheit! Hätte ich mehr auf mich geachtet, wäre es nicht zu der Situation gekommen! Man nimmt vieles leider viel zu schnell auf die leichte Schulter!

    Achtsamkeit. Ja, Achtsamkeit ist ein schönes Wort. Aber was nützt ein schönes Wort, wenn ich unachtsam werde?

    Was ‚man‘ leider viel zu schnell auf die leichte Schulter nimmt, schadet mir ja erstmal nicht.
    Ich finde vieles im Leben einfacher zu machen, wenn ich von mir spreche, wenn ich mich meine.
    Ich bin mir doch näher als ‚man‘. :roll:

    Wie willst du denn jetzt achtsamer mit dir umgehen?

    Ja, ich hätte absagen können, das wäre aber anschließend mit einem großen organisatorischen Aufwand verbunden gewesen.

    Um wieviel höher wäre der Aufwand, wenn du doch ein Weizen getrunken hättest? :roll:

    Außerdem wollte ich auch wissen, wie ich auf diese Situation reagiere…

    Nun wird hier ja immer gesagt, dass sich das Suchtgedächtnis auch Tage nach solch einem Experiment melden kann.
    Ich glaube den Erfahrungen.

    Einfach nur, um zu erfahren, wie ich auf solche Situationen reagiere, finde ich ziemlich gefährlich und auch leichtsinnig.
    Ich habe mich auch nicht zu Hause eingeschlossen. Aber ich bin nie irgendwo hingegangen, um zu testen …

    Gefühle aushalten …. das musste ich wieder neu lernen.
    Zum Gefühle aushalten war ich immer zu besoffen. Vieles habe ich ja auch gar nicht mehr wahrgenommen. Außer Selbstmitleid und Selbsthass kam gar nicht mehr sehr viel mehr an bei mir.

    Auf einmal war da so viel mehr. Freude über jeden nüchternen Tag, Trauer um die vielen verlorenen Jahre, Hoffnung auf Freiheit, der unbändige Wunsch, dass nichts und niemand mich von meinem Weg abbringt, die Gewissheit darüber, die mahnenden Worte hier….das war so viel mehr als ich bisher in meine paar nüchternen Stunden am Tag stecken musste.

    Nüchtern ist nun jedes Gefühl da, ungeordnet und ungefiltert.
    Manchmal muss es einfach ausgehalten werden.