Beiträge von Seeblick

    Hallo Fibonacci,

    vielleicht warst du bei deinem ersten Gespräch innerlich nicht so weit. Oder der Berater war einfach nicht gut.

    Was riskierst du denn, wenn du nochmal hingehst? Was hast du zu verlieren?

    Ja, man wird daran erinnert, wo man war. Aber in der Therapie sieht man, dass man nicht alleine ist, es anderen ähnlich geht. Und man bekommt Hilfestellung wie es weiter geht.

    Manchmal ist es gut, sich an den alten Trinker zu erinnern. Das kann einen vom Rückfall abhalten. Aber man sollte nach vorne blicken. Was geschehen ist, kannst du nicht mehr ändern. Du kannst stolz auf deinen Entschluss sein und es in Zukunft besser oder zumindest anders machen.

    Eine Therapie muss sicherlich nicht zwingend notwendig sein. Du kannst auch viel lesen und dich hier oder in einer realen Selbsthilfegruppe austauschen. Ich hatte das Gefühl, es verschafft mir eine gewisse Grundlage. Warum nicht nochmal ein Gespräch versuchen, jetzt wo du von dir aus eingesehen hast, dass die Trinkerei ein Ende haben muss.

    Viele Grüße

    Seeblick

    Hallo Fibonacci,

    deine Kinder (und natürlich deine Frau) werden glücklich sein, einen nüchternen Papa haben zu dürfen.

    Nun habe ich keine Kinder, aber ich kenne das Gefühl, den Alltag nicht ohne Alkohol bestreiten zu können und zu funktionieren.

    Aber es geht und sogar viel besser als benebelt und träge.

    Vielleicht magst du schreiben, warum du Angst vor der Therapie hast. Es sind natürlich unterschiedliche Charaktere in den Gruppen, aber eben eine bunte Mischung.

    Viele Grüße

    Seeblick

    Hallo Mery,

    dann drücke ich die Daumen, dass du schnell eine reale Gruppe findest (Warst du bei der Suchtberatung? Die haben auch noch Tipps).

    Und "uns" (das Forum) gibt es ja auch noch. Wir sind ja auch eine Selbsthilfegruppe.

    Pass auf, dass du dir nicht zu viel vornimmst und aus Stress Suchtdruck bekommst.

    Viele Grüße

    Seeblick

    Hallo Sarah,

    gut, dass dein Partner nicht trinkt. Dann steht dem alkoholfreien Zuhause nichts im Wege.

    Was findest du an der Weihnachtszeit denn so gefährlich? Die "dunkle" Jahreszeit oder die Glühweinstände? Das Zusammensein mit der Familie?

    Es soll hier übrigens zum Nikolaus einen Chat geben. Vielleicht ist das interessant für dich.

    Viele Grüße

    Seeblick

    Hallo Fibonacci,

    willkommen im Forum und Glückwunsch zu deinem Entschluss.

    Ich habe mit meiner Therapie gute Erfahrungen gemacht. Am Liebsten wollte ich sofort anfangen, aber durch den Corona-Ausbruch musste ich einige Wochen warten.

    Ich habe eine Kombi-Behandlung bewilligt bekommen, also 8 Wochen stationär und dann noch einige Monate ambulant (1x wöchentlich Gruppentherapie). Das Gute an der stationären Reha ist, dass man einmal komplett aus dem Alltag herauskommt und sich auf sich und die Krankheit konzentrieren kann. Ich konnte einige praktische Dinge lernen, die ich noch heute anwende, wenn es um Suchtdruck oder Rückfallprävention geht.

    Man kann sich natürlich auch viel anlesen, aber der direkte Austausch mit den Therapeuten und Mitpatienten hat mir viel gebracht. Daher würde ich dir raten, einfach bei einer Suchtberatungsstelle anzufragen.

    Super, dass du dich mit deiner alkfreien Zukunft beschäftigst und wie du sie ausbauen kannst. Wenn man einiges in seinem Leben verändert, hat man es viel leichter abstinent zu bleiben.

    Viele Grüße

    Seeblick

    Hallo Sarah,

    willkommen im Forum. Dein Suchtgedächtnis wird immer mal wieder bei dir anklopfen (im Laufe dder Zeit aber sicherlich weniger). Nun hast du schon über ein Jahr geschafft. Glückwunsch! Dafür hast du dir sicherlich Strategien erarbeitet, die dir in den heiklen Situationen helfen? Hast du begleitend eine Therapie gemacht? Ich habe da viel gelernt: Wie ich verhindern kann, gar nicht erst in so eine Situation zu kommen, oder damit umzugehen, wenn es doch schwierig ist. Außerdem hilft die Beschäftigung mit dem Thema, dass es nicht zu einem Rückfall kommt. Aber dafür hast du dich ja hier angemeldet.

    Viele Grüße

    Seeblick

    Hallo Mery,

    ich mache das auch sehr situationsabhängig. Ganz akut hilft, einfach ein großes Glas Wasser zu trinken. Ich frage mich innerlich, warum ich gerade trinken will: Angst, Langeweile, Stress, Dazugehören...Dann kann ich was dagegen unternehmen. Und ich denke zuende "wenn du jetzt trinkst, dann..."

    So ganz allgemein versuche ich auf mich zu achten und erst gar nicht in die Situation zu kommen. Dabei hilft, sich nicht zu viel vor zu nehmen.

    Oder auch Sport. Dabei kannst du, wenn du das möchtest, auch andere Leute treffen. Wenn dir Sport nicht so liegt, kannst du auch einfach viel spazieren gehen. Auch da kann man sich verabreden.

    Ansonsten kannst du auch Neues ausprobieren: Malen oder fotografieren, Buchclub, oder oder oder.

    Und wenn es dir nicht gefällt, lässt du es wieder.

    Seeblick

    nur klang das auf den ersten blick so nach „ach heul nicht rum, da gibt es anderes was schlimmer ist“… was ja bestimmt auch wahr ist.

    Ich bin mir nicht sicher, ob ich den Spruch hier gelesen oder woanders aufgeschnappt habe: "Mein Schlimm ist schlimm genug."

    Ich finde ihn sehr passend. Man kann ja nicht vergleichen, wem es schlechter geht. Es geht dir nicht gut. Das ist entscheidend.

    Wenn ich das richtig lese, hast du eine Suchtverlagerung vom Essen zum Alkohol. Bist du deswegen mal in Therapie gewesen? Vielleicht ist da Hilfe ratsam, die über die Selbsthilfe im Forum hinausgeht.

    Hast du denn Ideen, was dir helfen kann, damit du nicht zur Falsche (oder zum Essen) greifst? Da sind die Herangehensweisen unterschiedlich, denn nicht jede Strategie passt für einen selbst.

    Seeblick

    Hallo Mery,

    nun geht es darum, nach dem Rückfall zu schauen, wie es weitergeht. Was hilft dir, um die Sucht nicht gewinnen zu lassen.

    du sagst meine gründe wären keine gründe zum Trinken. Was wären denn welche? Ich weiss, an sich ist alles kein grund.

    So verstehe ich Hartmut. Es gibt keine Gründe. Egal ob du traurig bist oder eine Absage bekommen hast oder glücklich oder gestresst bist. Ganz egal. Der Alkohol hilft dir nicht.

    Aber das weißt du im Grunde bestimmt. Du musst dir überlegen, was dir stattdessen hilft, mit der Situation umzugehen.

    Viele Grüße

    Seeblick

    Hallo Cadda,

    ich habe lange überlegt, ob ich mich dazu äußern möchte. Ich möchte keine endlosen Diskussionen lostreten. Aber du hast Angst vor der Impfung. Ich weiß nicht, ob man dir das Gefühl nehmen kann. Alles was für die Impfung spricht, ist rational.

    Wenn du noch eine kurze Zusammenfassung sehen möchtest, kann ich dir das Video von Mai-Thi empfehlen (MyLab) oder auch einen guten Artikel im Spiegel von Sascha Lobo. Ich weiß nicht, ob ich hier verlinken darf, daher nur die Stichpunkte, mit denen du googeln kannst.

    Kurz gesagt:


    Ja, man kann als Geimpfter Corona bekommen. Aber die Erkrankung wird höchstwahrscheinlich milde verlaufen.


    Ja, man kann als Geimpfter andere anstecken. Aber die Viruslast bei Geimpften ist geringer und eine Ansteckung unwahrscheinlicher. Außerdem wird auch den Geimpften empfohlen, sich zu testen und sich weiterhin an die AHA Regeln zu halten und Kontakte zu vermeiden.

    Eine Testung kann gerade in der ersten Zeit negativ ausfallen, obwohl man infiziert ist und auch schon andere anstecken kann. Die sind gesundheitlich vielleicht angeschlagen und sterben durch das Virus.

    Ja, es kann Nebenwirkungen und Folgen geben. Aber auch hier ist die Wahrscheinlichkeit verschwindend gering. "Langzeitfolgen" treten schon Tage oder Wochen nach der Impfung auf. Die Datenlage ist riesig, weil schon so viele Menschen geimpft sind.

    Eine Impfung schützt dich und andere vor einer tödlichen Krankheit.

    Und zum Schluss: Du musst dich nicht rechtfertigen warum du jetzt erst zur Erstimpfung gehst. Du gehst zur Impfung. Das zählt.

    Viele Grüße

    Seeblick

    Hallo Hanseat,

    Wie mit Rückfälligen umgegangen wird, weiß ich noch nicht, das muß ich dann mal beobachten, noch habe ich ja keinen Rückfall mitbekommen.

    So viele habe ich auch noch nicht mitbekommen, aber was ich bisher gelesen habe, da wurde hier niemand "rausgeschmissen". Natürlich bekommt man keinen Blumenstrauß, und man muss sich auch die Frage gefallen lassen, warum sich nicht vorher hier gemeldet hat. Aber auch hier die Hilfe, sich auszutauschen und den Rückfall zu verarbeiten.


    Hallo Linde,

    vielen Dank in den Einblick auf die Seite der Angehörigen. Sich aus der Position Hilfe zu suchen ist sicherlich kein leichter Schritt.

    Viele Grüße

    Seeblick

    Hallo Forum,

    in letzter Zeit fallen mir hier immer mal wieder einige Bemerkungen auf. Es wird geschrieben, dass man schroff ist oder zu wenig Hilfe anbietet. Gerade für diejenigen, die frisch hier aufschlagen.

    Ich empfinde das gar nicht so. Jeder, der sich hier meldet, wird erstmal begrüßt, die individuelle Situation wird hinterfragt und Vorschläge unterbreitet.

    Es ist nur leider nicht immer das, was das Gegenüber hören möchte.

    Nun schreibe ich mal kurz von mir. Als ich 2016 erkannte, dass ich ein Alkoholproblem habe, habe ich dieses Forum gefunden und still mitgelesen. Ich lernte die Schicksale, Lebenswege und Erfahrungen der User kennen. Trotzdem hatte ich in meinem Kopf „bei mir ist es anders“. Es ist doch jeder Mensch anders? Es muss doch Ausnahmen geben.

    Also habe ich das Trinken eingestellt und nach 7 Monaten gedacht, ich könne es ja wieder probieren. Wenn es nicht klappt, kann ich ja wieder aufhören. In der Beziehung war ich nicht anders als die anderen. Ich habe weiter Runden gedreht, konnte nicht so leicht wieder aufhören und trank (mal mehr mal weniger) noch bis ins Jahr 2020. Auch vor meinem (hoffentlich) letzten Glas in dem Jahr, war ich wieder stille Mitleserin in diesem Forum. Es hat mich motiviert, dass es zu schaffen ist.

    Was ich damit sagen will: viele, die hier aufschlagen, sind wahrscheinlich so wie ich im Jahr 2016. Problembewusst, aber noch nicht bereit. Daher empfinden vielleicht einige Neuankömmlinge die ersten Worte als schroff oder passen eben noch nicht zum eigenen Denken. Aber was kann die Selbsthilfegruppe sonst tun also zu sagen: Willst du aufhören? Dann geh zum Arzt, krempel dein Leben um. Tu was. Du kannst es schaffen. Es lohnt sich. Wir unterstützen dich, wenn du es willst. Bei einem Rumeiern ist weiter erstmal nichts hinzuzufügen. Damit kann man ja nicht arbeiten. Auch wenn sich einige dann nicht mehr melden (abgeschreckt sind), dann führen vielleicht aber die Beiträge dazu, dass nach und nach die Einsicht kommt. Dass das ein Prozess ist, ist normal. Jeder, der die Hilfe annehmen möchte ist willkommen. So ist mein Eindruck.

    In erster Linie bezieht sich das auf die Alkoholiker-Seite, aber ich lese auch viel bei den Angehörigen und auch da ist es doch so, dass man nur helfen kann, wenn eine Basis da ist und eine Bereitschaft, sich mit der eigenen Situation auseinander zu setzen, Hilfe anzunehmen und Dinge zu ändern.

    So, genug von meinen Gedanken.

    Einen trockenen, zufriedenen Tag

    wünscht Seeblick

    Wenn aber der Partner Einsicht zeigt, oder wenn vielleicht noch nie mal ernsthaft eine Entgiftung probiert wurde, dann gibt es, glaube ich, eine ganze Menge, die man als Angehöriger erstmal versuchen kann.

    So sehe ich das auch. Ich bin so froh, dass mein Mann mich unterstützt und mir geholfen hat, die richtigen Schritte einzuleiten. Oder auch einfach mich zu trösten.

    Seeblick

    Hallo Hanseat,

    ich glaube, dass der Partner nichts tun kann, wenn der Betroffene nicht aufhören will. Meistens wurde ja schon erfolglos probiert, auf das Trinkverhalten einzuwirken. Selbst wenn man dem Partner zuliebe in die Entgiftung geht, hat man nicht zwingend eine Krankheitseinsicht und bleibt dann trocken.

    Das was der Partner tun kann ist die Unterstützung, wenn der Betroffene eine Abstinenz anstrebt. Dann kann man sehr wohl helfen. Es heißt ja auch nicht, "dein Partner trinkt, also verlass ihn". Es muss nur klar sein, dass der Alkoholiker von sich aus aufhören muss.

    Viele Grüße

    Seeblick

    Hallo Welsh-Dragon,

    schön zu hören, dass du noch am Ball bist. Die meisten fühlen sich in trinkender Gesellschaft nicht mehr wohl, also warum hingehen/lange beliben.

    Bei der letzten "Party" auf der ich war, hätte ich auch viel früher gehen sollen. Irgendwann sind die Leute nur noch anstrengend. Nunja, im Nachhinein ist man immer schlauer. Man sollte sich nur bewusst machen, dass es beim nächsten Mal auch schief gehen kann und vielleicht Suchtdruck aufkommt.


    Viele Grüße

    Seeblick

    Hallo Carmen,

    erstmal willkommen im Forum. Leider wirst du ihm nicht viel helfen können. Die Einsicht muss von ihm kommen - und zwar die Einsicht, komplett aufzuhören und nicht nur weniger zu trinken. Das wird nicht funktionieren.

    Wenn er mit dem Trinken aufhören möchte, muss er als erstes zum Arzt, um die Entgiftung zu besprechen. Ein Kalter Entzug kann gefährlich werden und sogar tödlich enden. Er sollte sich auch mit seiner Krankheit auseinandersetzen, um sich eine zufriedene Trockeenheit aufzubauen.

    Du kannst ihn natürlich bei seinem Vorhaben unterstützen, aber das ist die einzige Hilfe, die du ihm geben kannst. Ansonsten kannst du sehen, wie du dir selbst helfen kannst, damit es dir gut geht.

    Viele Grüße

    Seeblick